Le cinéma et Bienne: Fast 40 Jahre Filmpodium Biel/Bienne

Le cinéma et Bienne: Fast 40 Jahre Filmpodium Biel/Bienne

Wem es nach subversiven, tiefgründigen und fordernden Inhalten dürstet, ist im Mainstream-Kino definitiv an der falschen Adresse. Natürlich machen große Kinos und moderne Blockbuster Spaß und sorgen für jede Menge Unterhaltung, aber sie decken eben nur einen kleinen Teil des Spektrums menschlicher Erfahrungen und Sinne ab. Zum Glück gibt es aber auch die Spielhäuser, die einen anderen Ansatz wählen und Filme zeigen, die eben nicht nur in Popcorn großen Häppchen ihre Botschaften und Inhalte vermitteln. Ein solches Spielhaus ist das Filmpodium Biel/Bienne, das seit fast vierzig Jahren interessante Programme auf die Beine stellt. Aktuell läuft das Programm “Glück” aus, in dem es um projizierte Lebensentwürfe ging und zahlreiche interessante Streifen zu dem Thema gezeigt wurden. Ende Mai beginnt mit “Le cinéma et Bienne” die nächste interessante Filmreihe. Alle Informationen dazu gibt es in diesem Artikel.

Ausblick: Le cinéma et Bienne

Das Filmpodium in Biel hat eine lange Tradition. Die Ursprünge gehen auf das Jahr 1986 zurück, als es politische und kulturelle Unruhen im Land gab. Die Lust nach einer selbstbestimmten Kultur war groß, entsprechend wurde das Filmpodium ins Leben gerufen. Aktuell ist es immer noch eine der wichtigsten Adresse in der Region, wenn es um ein alternatives Filmprogramm geht. Das Haus verfügt über einen Kinosaal mit 76 Plätzen und ist entsprechend alles andere als ein Multiplex-Kino. Doch die Leinwand mit ihren 4,5 × 2,75 Metern Größe weiß das gesamte Jahr zu überzeugen. Um die 130 Filme werden hier im Jahr gezeigt, wozu gesellschaftspolitische Filme gehören, ebenso Streifen des Neuen Schweizer Films und Klassiker.

Man hat sich dafür entschieden, das Programm in Filmreihen aufzuteilen, die immer einen bestimmten Zeitraum abdecken. Zuletzt lief unter anderem die Reihe “Glück”, in der es um die Vielfalt der projizierten Lebensentwürfe ging. Davor hat man sich dem Werk David Lynchs gewidmet, der Filme wie “Blue Velvet” und “Mulholland Drive” gedreht hat. Am 29. Mai 2025 hat die neue Filmreihe begonnen. In “Le cinéma et Bienne” widmet sich das Filmpodium bis zum 1. Juli der Geschichte des Kinos allgemein und insbesondere der Kinokultur in Biel. Der Blick reicht zurück bis ins Jahr 1985, als die Brüder Lumière erstmals ihren Kinematographen vorgestellt haben.

Aktuelles Programm im Filmpodium Biel

Aktuelles Programm im Filmpodium BielDas Programm “Le cinéma et Bienne” besteht aus zwölf Filmen, die bis Ende Juni laufen werden. Los geht es dabei mit dem Drama “SEX” von Regisseur Dag Johan Haugerud. Der Spielfilm erschien 2024 in Norwegen und wird in der Originalversion mit deutschen und französischen Untertiteln gezeigt. Weitere Filme, auf die man sich in dem Monat freuen kann, sind „L’Homme et le temps” von Alvaro Bizzarri, “Mario Cortesi Special” von Mario Cortesi, “Immortals” von Maja Tschumi, “Berlinguer. La grande ambizione” von Andrea Segre, “Olga” von Elie Grappe, “Blow-up” von Michelangelo Antonioni”, “Alexia, Kevin & Roman” von Adrien Bordone”, “Ripples of Life” von Wei Shujun, “Ein Tag ohne Frauen” von Pamela Hogan und Hrafnhildur Gunnarsdóttir, „L’art ou la vie” von Jaques Dutoit und “Asphalte Public” von Jan Buchholz. Die Filme werden alle in den Originalversionen gezeigt.

Rückblick auf fast 40 Jahre Filmpodium

Rückblick auf fast 40 Jahre FilmpodiumIn den achtziger Jahren gab es gesellschaftliche Unruhen, die sowohl in Basel, Bern als auch in Zürich zu Krawallen führten. Es war klar, dass die Jugend mit der Situation nicht zufrieden war. Es ging um Selbstbestimmung und um eine eigene Kultur, die als alternativ angesehen und gelebt werden konnte. Musik ist ein Ausdrucksmittel für eine eigene Kultur, doch auch der Film kann diese Fähigkeit bieten. Die Sehnsucht nach Filmen, in denen andere Lebensentwürfe gezeigt wurden, war groß und so entstanden an vielen Orten Filmclubs, an denen genau solche Filme gezeigt wurden. Auch in Biel wurden verschiedene Filme mit anderen Ansätzen gezeigt.

1986 schließlich wurde das Filmpodium gegründet, das die Filmzyklen zunächst noch im Kino Apollo und im Théâtre de Poche zeigte. Seit 1993 hat man aber ein eigenes Gebäude gefunden, in dem man ein Kino eröffnen konnte. Neben den Eigenleistungen der Mitglieder des Filmpodiums gab es auch die Unterstützung der Stadt sowie vom Kanton Bern. Es gab viele Drehbuchautoren und Filmemacher, die sich für die Eröffnung des eigenen Kinos eingesetzt haben. Unter anderem Beat Borter und Jaques Dutoit. Mittlerweile kann man auf fast vierzig Jahre Filmpodium zurückblicken. In diesen vier Jahrzehnten konnte man viele interessante Filme vorstellen und damit zur gelebten Kinokultur der Region beitragen.

Fazit zu 40 Jahre Filmpodium Biel/Bienne

Fazit zu 40 Jahre Filmpodium Biel/BienneIm nächsten Jahr kann man ein großes Jubiläum feiern, aber auch abseits davon darf man sich in nächster Zeit auf großartige Kinokultur im Filmpodium Biel/Bienne freuen. Das Kino mit seinen 76 Plätzen ist zwar nicht groß, doch dafür legt man den Fokus auf interessante Filme, thematische Reihen und gelebte Kultur. Hier werden Filme gezeigt, die man in einem Multiplex-Kino vergeblich suchen würde. Nach der abgelaufenen Filmreihe “Glück” wird es im Juni um “Le cinéma et Bienne” gehen. Dabei wird der Blick zurück auf die Geschichte des Kinos gehen, aber auch speziell, wie sich die Filmkultur in Biel entwickelt hat. Informationen zum Programm und den Filmen gibt es online auf der Webseite des Filmpodiums.

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