Merv
Romantische Komödien greifen oft vertraute Muster auf, doch „Merv“ nutzt seine winterliche Ausgangslage, um Nähe, Distanz und kleine Alltagsbewegungen zwischen zwei Menschen neu zu verorten. Das Genre lebt von Rhythmus und Timing, daher entsteht hier eine Spannung, die sich aus verletzten Gefühlen, vorsichtigen Gesten und der leisen Hoffnung speist, die ein gemeinsamer Hund erneut auslöst. So wächst ein Film heran, der Zuwendung und Unsicherheit miteinander verschränkt und zugleich Erwartungen an moderne Beziehungskomödien prägt.

| Dauer: | 105 Min. |
|---|---|
| FSK: | 12 (DE) |
| Jahr: | 2025 |
| Kategorien: | Komödie, Romantik |
| Regie: | Jessica Swale |
| Produzenten: | Roma Downey, Matthew Baer |
| Hauptdarsteller: | Zooey Deschanel, Charlie Thomas Cox, Ellyn Jameson |
| Nebendarsteller: | Patricia Heaton, David Hunt, Chris Redd, Jasmine Mathews |
| Studio: | LightWorkers Media, Matt Baer Films, CatchLight Studios, Amazon MGM Studios |
In Florida öffnet sich die Handlung über unerwartete Begegnungen, denn dort treffen Anna und Russ auf Menschen, die ihre Dynamik spiegeln und zugleich vorantreiben. Der Aufenthalt führt Gespräche zusammen, die lange brachlagen, während Mervs Verhalten zum verbindenden Signal wird. Gleichzeitig verschiebt die Rückkehr nach Boston alte Muster und zwingt beide zu klaren Schritten. Kann ein Hund die Richtung weisen, wenn zwei Menschen zwischen Rückzug und Neuanfang schwanken?
Besetzung, Regie und Drehorte
Jessica Swale führt bei „Merv“ Regie und nutzt ein Drehbuch von Dane Clark sowie Linsey Stewart. Die Produktion übernehmen Matthew Baer, Roma Downey, Kerri Hundley und Kai Raka, während Tom Howe die Musik komponiert und Julio Macat die Kamera führt. Annette Davey und Nancy Richardson verantworten die Montage, zudem gestalten Nicole Elespuru das Production Design und Allison Pearce das Kostümdesign. Der Film erschien am 10.Dezember 2025, läuft 110 Minuten und erhält eine FSK von 6.
Zooey Deschanel spielt Anna Finch und verbindet ihre Szenen mit Charlie Cox, der Russ Owens darstellt. Chris Redd übernimmt die Rolle von Vice Principal Desmond, außerdem verkörpert Patricia Heaton MJ Owens. David Hunt interpretiert Jack Owens, Ellyn Jameson tritt als Jocelyn auf und Wynn Everett spielt Gaia. Jasmine Mathews erscheint als Rebekah, während Joey Slotnick Dr. Zubrovsky darstellt. Jessica Swale übernimmt zusätzlich einen kurzen Auftritt als Ice Cream Lady.
Die Dreharbeiten beginnen im April 2024 in Wilmington und enden im Juni desselben Jahres. Das Team nutzt zudem den Kure Beach Fishing Pier, der für einzelne Szenen umgestaltet wird. Wilmington erhält dabei ein künstliches Winterbild, das Teile der Princess Street sichtbar verändert. Catchlight Studios, LightWorkers Media und Matt Baer Films produzieren den Film gemeinsam.
Handlung & Inhalt vom Film „Merv“
Anna Finch arbeitet in Boston als Augenärztin und bemerkt vor Weihnachten, dass Hund Merv ungewöhnlich apathisch wirkt. Sie erhält von einer Tierärztin die Diagnose einer Depression und soll nun verstärkt Nähe zeigen. Russ Owens, Annas getrennt lebender Partner, reagiert schnell und nimmt Merv mit in seine Schule. Er zeigt ihm Fotos, damit sich seine Stimmung hebt. Zudem sucht er im Internet einen warmen Ort und findet einen Strand in Florida. Anna bringt später eine Nährstoffmischung vorbei und erfährt zufällig von seinen Plänen, obwohl Russ darum bittet, die Sache geheim zu halten.
Florida überrascht Russ, denn Anna erscheint plötzlich ebenfalls am Sunnyside Dog Beach. Dort begegnen sie Jocelyn und ihrer Hündin Lolly, die Merv online bereits folgen. Jocelyn lädt sie zu einer Feier ein, wodurch sich neue Kontakte ergeben. Auf der Party erleben beide eine spirituelle Sitzung mit Gaia, die Mervs innere Belastung thematisiert. Sie hören, dass Merv ihre Trennung nicht verkraftet und sich Harmonie wünscht. Danach besuchen Anna und Russ seine Eltern, wobei besonders MJ anfangs distanziert reagiert, jedoch rasch warme Worte findet. Dadurch entsteht zwischen allen Beteiligten ein verständnisvoller Austausch.
Neuer Halt in Boston
Ein Salsaabend bringt weitere Bewegung in ihre Beziehung, da Russ heimlich den Tanzkurs fortgeführt hat. Anna erkennt seine Fortschritte, doch eine missglückte Hebefigur führt zum Sturz ins Wasser. Auf der Rückfahrt entsteht trotz des Zwischenfalls Nähe, denn sie singen gemeinsam und halten sich an den Händen. Später vertraut sich Anna ihrer Freundin Rebekah an und spricht über ungeklärte Gefühle. Rebekah rät ihr nicht ab, sondern stärkt ihren Wunsch nach Klarheit. Abends sprechen die beiden offen über ihre Vergangenheit, besonders über Annas Schmerz nach der Fehlgeburt.
Boston stellt jedoch alte Konflikte erneut in den Vordergrund. Russ bittet Anna, sich künftig allein um Merv zu kümmern, weil er Ruhe schaffen möchte. Gleichzeitig erfährt sein Vorgesetzter Desmond von Russ’ Abwesenheit, nachdem Merv online plötzlich große Aufmerksamkeit erhält. Russ erhält eine Strafe und muss Nachsitzer betreuen. Zusätzlich adoptiert er mit Angelina einen neuen Hund. Dennoch bleibt ihre Verbindung bestehen, da zufällige Begegnungen im Park Gefühle wecken. Beide spüren, wie sehr ihnen der andere fehlt, wodurch eine neue Annäherung entsteht.
Ihr Zusammenfinden verstärkt sich während der Weihnachtszeit. Anna erkennt, dass gemeinsame Verantwortung und offene Kommunikation nötig sind. Russ zeigt Geduld, obwohl frühere Verletzungen noch nachwirken. Doch die Begegnungen mit Merv, ihren Freunden und der Familie verdeutlichen beiden, wie stark ihre Bindung geblieben ist. Sie entscheiden sich deshalb bewusst für einen Neustart, da Vertrauen langsam zurückkehrt. Schließlich macht Anna den entscheidenden Schritt und bittet Russ um eine Ehe. Russ nimmt ihren Antrag an, weil beide ihren Weg nun gemeinsam fortsetzen möchten. Damit erhält Merv ebenfalls die Stabilität, die er so dringend braucht.
Fazit & Kritiken zum Film „Merv“
Der Hund „Merv“ steht im Mittelpunkt der romantischen Komödie. Auf der menschlichen Ebene erreicht die Geschichte selten vergleichbare Wirkung. Früh zeigt sich, wie stark der Film auf Niedlichkeit setzt. Konflikte bleiben oft skizziert und erhalten wenig dramaturgische Konsequenz. Zwischen Anna und Russ wirkt die Beziehung zunächst erstaunlich distanziert. Mehrere Dialoge klingen formelhaft und vermeiden unangenehme Reibung. Interessant bleibt jedoch, wie Verlust, Schuldgefühle und geteilte Tierverantwortung anklingen.
Profil gewinnen die Figuren vor allem in Florida. Beim Salsaabend zeigt sich kurz, wie spielerisch Nähe funktionieren kann. Später verstärkt die Autofahrt mit One Week diesen Eindruck. Hier wirken Körpersprache, Rhythmus und Timing spürbar gelöster. Nebenfiguren erscheinen dagegen stark funktional angelegt. Spirituelle Hundetherapeutin, Eltern und Onlinefans markieren klar umrissene Stationen. Dadurch ordnet der Film Mervs Zustand und die Beziehungsetappen sehr schematisch.
Problematisch wirkt vor allem, wie glatt zentrale Konflikte gelöst werden. Gleichzeitig kontrastiert der sonnige Hundestrand das winterliche Boston, erzeugt jedoch wenig Spannung. Viele Schauplätze bleiben austauschbar und wirken stärker wie Hintergrundflächen. Deutlich stärker tragen Mervs Szenen die emotionale Wirkung. Sein Verhalten bündelt Trauer, Irritation und vorsichtige Hoffnung. Gegen Ende gewinnen Entscheidungen von Anna und Russ klarere Konturen. Zurück bleibt eine solide, stellenweise charmante, doch deutlich formelhafte Romantikkomödie.