Avengers: Endgame

Avengers: Endgame“ markiert einen kollektiven Endpunkt innerhalb eines filmischen Universums, das sich über mehr als 20 Produktionen erstreckt. Superheldenfilme stehen dabei längst nicht mehr nur für Action, sondern greifen zunehmend Themen wie Verantwortung, Verlust und Identität auf. Dieser Film bündelt all das in einem komplexen Erzählgeflecht, das Rückblicke und Abschiede miteinander verzahnt.

Avengers: Endgame
Dauer: 181 Min.
FSK: 12 (DE)
Jahr: 2019
Kategorien: Action, Science-Fiction
Regie: Anthony Russo, Joe Russo
Produzenten: Kevin Feige
Hauptdarsteller: Robert Downey Jr., Chris Evans, Mark Ruffalo
Nebendarsteller: Chris Hemsworth, Scarlett Johansson, Jeremy Renner, Josh Brolin
Studio: Marvel Studios

Ausgangspunkt ist die fast aussichtslose Lage nach Thanos‘ Sieg. Eine Gruppe von Überlebenden schmiedet einen riskanten Plan, bei dem Vergangenheit, Erinnerung und Opferbereitschaft zentrale Rollen spielen. Die Handlung verläuft vielschichtig, verwebt persönliche Entwicklungen mit weltumspannenden Konsequenzen. Der Blick richtet sich dabei nie nur auf den Kampf, sondern auch auf seine inneren Folgen. Welche Kraft liegt in der Entscheidung, sich der eigenen Geschichte zu stellen?

Besetzung, Regie und Drehorte

Avengers: Endgame“ erschien 2019 als 22. Film im Marvel Cinematic Universe und schließt die Handlung von „Avengers: Infinity War“ ab. Die Regie führten Anthony und Joe Russo. Am Drehbuch arbeiteten Christopher Markus und Stephen McFeely. Die Produktion übernahm Kevin Feige, während Alan Silvestri für die Musik verantwortlich war. Die Kamera führte Trent Opaloch, den Schnitt übernahmen Jeffrey Ford und Matthew Schmidt. Der Film erhielt eine FSK 12 und läuft 182 Minuten.

Die Hauptrollen übernahmen Robert Downey Jr. als Tony Stark, Chris Evans als Steve Rogers, Scarlett Johansson als Natasha Romanoff und Mark Ruffalo als Bruce Banner. Weitere zentrale Figuren spielten Paul Rudd als Scott Lang, Jeremy Renner als Clint Barton und Don Cheadle als James Rhodes. Brie Larson verkörperte Carol Danvers. Hiroyuki Sanada trat in einer Nebenrolle als Akihiko auf. Viele Darsteller arbeiteten bereits bei „Infinity War“ mit, weshalb eine enge Abstimmung notwendig war.

Gedreht wurde unter anderem in St Abbs (Schottland), Durham Cathedral, den Pinewood Studios Atlanta und in Tokio. Weitere Sets entstanden in New York City und Dutchess County. Die Produktion lief unter dem Arbeitstitel „Mary Lou 2“ und umfasste über 200 Drehtage. Der Film wurde 2019 weltweit erfolgreichster Kinofilm und erreichte ein Einspielergebnis von rund 2,8 Milliarden US-Dollar.

Handlung & Inhalt vom Film „Avengers: Endgame“

Nach dem Sieg von Thanos über die Menschheit treiben Verzweiflung und Leere die letzten Avengers zusammen. Tony Stark und Nebula werden von Carol Danvers im All gerettet und zurück zur Erde gebracht. Gemeinsam mit Bruce Banner, Steve Rogers, Natasha Romanoff, Thor, James Rhodes und Rocket spüren sie Thanos auf. Der Titan hat die Infinity-Steine zerstört, weshalb eine Umkehr seiner Tat unmöglich scheint. Aus Wut tötet Thor ihn. Die Hoffnung schwindet, bis fünf Jahre später Scott Lang aus dem Quantenreich entkommt und neue Möglichkeiten aufzeigt.

Lang berichtet den Avengers, dass die Zeit im Quantenreich anders verläuft. Daraus entsteht die Idee einer Zeitreise, um die Steine in der Vergangenheit zu sammeln. Stark willigt nach anfänglichem Zögern ein. Mit Rocket und Banner entwickelt er eine Zeitmaschine. Banner und Rocket reisen nach New Asgard, wo sie einen zurückgezogenen Thor überzeugen. Romanoff findet Clint Barton, der nach dem Verlust seiner Familie als Ronin agiert. Schließlich bereiten sich die Helden auf mehrere Missionen in verschiedene Zeiten vor, um die Steine rechtzeitig zu sichern.

Die Rückkehr der Hoffnung

Während der Reise in das Jahr 2012 gelingt es Banner, den Zeitstein vom Ancient One zu erhalten. Rogers sichert das Zepter, doch die Aktion mit dem Raumstein misslingt, sodass Loki mit dem Stein flieht, wodurch eine alternative Realität entsteht. Um das zu korrigieren, reisen Rogers und Stark deshalb weiter in das Jahr 1970. Dort begegnet Stark seinem Vater, während Rogers die nötigen Pym-Partikel stiehlt. Beide kehren schließlich erfolgreich zurück, mit neuem Verständnis für Vergangenheit und Verantwortung.

Zur gleichen Zeit beschaffen Rocket und Thor in Asgard sowohl den Realitätsstein als auch Mjölnir. Barton und Romanoff kämpfen auf Vormir mit der bitteren Entscheidung, denn einer muss sich opfern. Romanoff springt schließlich in den Tod, um die Mission zu retten. Auf Morag gelingt es Nebula und Rhodes rechtzeitig, den Machtstein zu stehlen. Doch 2014-Nebula wird durch ihre Verbindung zur Zukunft schließlich verraten. Thanos erkennt dadurch die Pläne der Avengers und schickt daher seine frühere Version in die Gegenwart. Die Gefahr wird durch dieses Eingreifen deutlich größer.

Die Avengers bauen einen neuen Handschuh. Banner nutzt ihn und bringt die Ausgelöschten zurück. Gleichzeitig greift Thanos mit voller Wucht an und zerstört das Hauptquartier. Es folgt eine gigantische Schlacht. Nebula überzeugt Gamora aus 2014, gegen Thanos zu kämpfen. Tony Stark gelingt es, die Steine an sich zu bringen. Er opfert sich, um Thanos endgültig zu besiegen. Nach der Trauer um Stark kehrt Rogers in die Vergangenheit zurück und übergibt im Alter sein Schild an Sam Wilson.

Fazit & Kritiken zum Film „Avengers: Endgame“

Avengers: Endgame“ führt zahlreiche Handlungsstränge zusammen und setzt auf konsequente Figurenentwicklung. Die Regie nutzt ruhige Momente ebenso wie große Schlachten, um Beziehungen zu vertiefen. Gerade Tony Stark und Steve Rogers stehen im Mittelpunkt, ihre Konflikte wirken glaubwürdig und vielschichtig. Gleichzeitig erlaubt das Drehbuch emotionale Rückblicke, ohne Tempo oder Spannung zu verlieren. Technisch überzeugt der Film durch präzise Bildsprache, klare Struktur und starken Schnitt, auch wenn nicht jede Szene gleich stark trägt.

Die Balance zwischen Action, Drama und Humor gelingt über weite Strecken. Charaktere wie Thor und Hulk erhalten neue Nuancen, die nicht nur für Abwechslung sorgen, sondern auch Brüche zeigen. Einige Entscheidungen wirken überraschend, aber nachvollziehbar im Kontext der bisherigen Entwicklungen. Die zahlreichen Figuren interagieren logisch und mit einem klaren Ziel. Auch Nebenhandlungen erhalten genug Raum, um Wirkung zu entfalten. Besonders die Zeitreiseepisoden erzeugen Dynamik und erlauben Rückgriffe auf vergangene Filme, ohne sich in Zitaten zu verlieren.

Trotz der Fülle an Ereignissen bleibt die emotionale Linie deutlich. Der letzte Akt verdichtet das Geschehen zu einem finalen Konflikt, der visuell beeindruckt und dramaturgisch klar bleibt. Mit Mut zur Konsequenz endet der Film auf einer nachdenklichen, aber geschlossenen Note. Die Mischung aus Rückblick und Aufbruch verleiht dem Film trotz Überlänge eine klare Richtung.

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