Jason Bourne

Mit „Jason Bourne“ kehrt eine Figur auf die Leinwand zurück, die längst zum modernen Thriller-Mythos geworden ist. Die Geschichte verwebt globale Schauplätze, digitale Überwachung und persönliche Vergangenheiten zu einem dichten Geflecht aus Misstrauen und Gewalt. Action ist nicht mehr Selbstzweck, sondern Teil eines Kampfes um Kontrolle und Autonomie. Das Genre wandelt sich sichtbar, doch bleibt es den klassischen Motiven treu.

Jason Bourne
Dauer: 123 Min.
FSK: 16 (DE)
Jahr: 2016
Kategorien: Action, Thriller
Regie: Paul Greengrass
Produzenten: Matt Damon, Paul Greengrass, Gregory Goodman, Frank Marshall, Ben Smith, Jeffrey M. Weiner
Hauptdarsteller: Matt Damon, Tommy Lee Jones, Alicia Vikander
Nebendarsteller: Vincent Cassel, Julia Stiles, Riz Ahmed, Ato Essandoh
Studio: The Kennedy/Marshall Company, Captivate Entertainment, Pearl Street Films, Perfect World Pictures

Inmitten politischer Unruhen, technischer Intrigen und persönlicher Verluste kämpft Jason Bourne um Klarheit über sein Leben. Eine Datei in Berlin, ein Mord in Beirut und eine Verfolgungsjagd in Las Vegas verdichten sich zu einem Netz aus Verrat und Manipulation. Zwischen alter Loyalität und neuen Allianzen muss sich Bourne neu verorten. Welche Konsequenzen zieht er aus seiner Vergangenheit?

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Actionthriller „Jason Bourne“ erschien 2016 unter der Regie von Paul Greengrass. Das Drehbuch verfassten Greengrass und Christopher Rouse, der auch den Schnitt übernahm. Mit Matt Damon kehrte die zentrale Figur der Reihe zurück. Damon verkörpert erneut Jason Bourne alias David Webb. Julia Stiles spielt Nicky Parsons, Alicia Vikander übernimmt die Rolle der CIA-Analystin Heather Lee. Vincent Cassel tritt als Auftragskiller Asset auf, Tommy Lee Jones als CIA-Direktor Robert Dewey. Weitere Rollen besetzen Riz Ahmed als Aaron Kalloor, Ato Essandoh als Craig Jeffers, Scott Shepherd als Edwin Russell, Bill Camp als Malcolm Smith sowie Stephen Kunken als Baumen.

Die Dreharbeiten begannen am 8. September 2015. Sie führten das Team unter anderem nach Berlin-Kreuzberg, an den Bahnhof Woolwich Arsenal in London sowie nach Washington, D.C. Szenen der Athener Straßenproteste entstanden in Santa Cruz de Tenerife. In London wurde außerdem vor der Paddington Station gefilmt. Die Produktion wollte auch am Las Vegas Strip drehen, doch bleibt offen, ob das Vorhaben umgesetzt wurde. Der Film lief am 29. Juli 2016 in den USA und am 11. August 2016 in Deutschland an. Mit einer Laufzeit von 123 Minuten erhielt er eine FSK-Freigabe ab 16 Jahren.

„Jason Bourne“ spielte weltweit rund 415,5 Millionen US-Dollar ein. Die Produktion hatte ein Budget von 120 Millionen US-Dollar. Der Film gewann den Empire Award als Bester Thriller. Bei den Critics’ Choice Awards war er in zwei Kategorien nominiert, unter anderem als Bester Actionfilm. Matt Damon wurde mehrfach als Hauptdarsteller nominiert, darunter bei den Teen Choice Awards. Die Stunt- und Visual-Effects-Teams erhielten ebenfalls Nominierungen. 2019 bestätigte Produzent Ben Smith die Planung eines sechsten Teils, bei dem Edward Berger Regie führen soll.

Handlung & Inhalt vom Film „Jason Bourne“

Zwölf Jahre nach dem Aufdecken von Blackbriar lebt Jason Bourne im Untergrund. Von Schuldgefühlen und Erinnerungsfetzen geplagt, schlägt er sich als Faustkämpfer in Griechenland durch. Parallel dazu hackt Nicky Parsons in Reykjavík die CIA-Datenbank. Gemeinsam mit einer Aktivistengruppe will sie geheime Operationen publik machen. Dabei stößt sie auf Hinweise zur Treadstone-Initiative und Bournes Vater. Um ihn zu informieren, reist sie nach Athen. Heather Lee vom CIA bemerkt den Angriff auf die Server und leitet eine weltweite Fahndung ein. Auch CIA-Direktor Dewey wird aktiv und beauftragt den Profikiller Asset.

Inmitten von Protesten am Syntagma-Platz treffen Bourne und Parsons heimlich aufeinander. Die CIA entdeckt sie jedoch, was zu einer intensiven Verfolgung führt. Bourne verteidigt sich mit roher Präzision gegen mehrere Agenten. Dennoch gelingt es Asset, Parsons tödlich zu treffen. Kurz vor ihrem Tod überreicht sie Bourne einen Schlüssel zu einem Schließfach mit wichtigen Dateien. Bourne, getrieben von dem Wunsch nach Antworten, reist nach Berlin. Dort trifft er auf den Hacker Dassault, der die Dokumente entschlüsselt. Die CIA nutzt eine versteckte Schadsoftware, um Bournes Aufenthaltsort zu orten.

Zwischen Loyalität und Verrat

Trotz CIA-Zugriffs kann Bourne neue Informationen über seinen Vater beschaffen. Dieser war maßgeblich an Treadstone beteiligt und versuchte, seinen Sohn zu schützen. Der Mord an ihm wurde als Terroranschlag getarnt, tatsächlich steckte Dewey dahinter. Malcolm Smith, ein ehemaliger Treadstone-Mitarbeiter, bestätigt diese Zusammenhänge. Doch auch er wird von Asset getötet. Bourne flieht und sucht Heather Lee auf. Sie erklärt, dass Dewey entfernt werden müsse und lenkt Bourne zur Technologiemesse in Las Vegas. Dort plant Dewey die Einführung eines neuen Programms mit Hilfe der Plattform Deep Dream.

Der Entwickler Aaron Kalloor will sich von Dewey lösen und seine Plattform schützen. Dewey sieht sich verraten und beauftragt Asset mit der Ermordung Kalloors und Lees. Bourne greift ein, rettet beide und kämpft sich durch eine Reihe CIA-Agenten. Schließlich konfrontiert er Dewey, der versucht, ihn in eine Falle zu locken. Lee erschießt Dewey, bevor es dazu kommt. Bourne deckt sie und folgt Asset durch die Straßen und schließlich in die Kanalisation von Las Vegas. Dort liefert er sich einen letzten brutalen Kampf mit dem Killer und beendet ihn tödlich.

Nach einiger Zeit nimmt Heather Lee Kontakt zum Geheimdienstleiter Russell auf. Sie schlägt sich selbst als neue CIA-Direktorin vor und will Bourne zurückholen. Dabei macht sie klar, dass sie ihn töten wird, falls er sich weigert. Kurz darauf trifft sie Bourne persönlich und schlägt ihm die Rückkehr vor. Er entgegnet, darüber nachzudenken. Als sie zurück zum Auto geht, findet sie eine Aufzeichnung ihrer Intrige gegen Bourne. Er hatte das Treffen beobachtet und ihre wahren Absichten längst durchschaut. Bourne bleibt seinem Kurs treu und verschwindet erneut spurlos.

Fazit & Kritiken zum Film „Jason Bourne“

Jason Bourne“ knüpft direkt an frühere Teile an, bleibt aber erzählerisch erstaunlich konservativ. Der Film stellt Fragen nach Kontrolle, Überwachung und Identität, geht diesen aber nicht konsequent nach. Obwohl aktuelle Themen wie Datenmissbrauch und digitale Manipulation angerissen werden, verliert sich das Drehbuch häufig in Verfolgungsjagden. Besonders auffällig wirkt die Sequenz in Las Vegas, in der spektakuläre Zerstörung den eigentlichen Konflikt überdeckt. Der politische Unterton bleibt vage, obwohl die Prämisse Raum für mehr gegeben hätte.

Die Rückkehr von Jason Bourne wirkt technisch sicher, aber auch vorhersehbar. Das Duell mit dem namenlosen Asset zieht sich über viele Schauplätze, erzeugt aber selten echte Spannung. In Santa Cruz gedrehte Straßenschlachten wirken konstruiert, obwohl sie visuell überzeugen. Auch das Spiel mit Identität und Vergangenheit bleibt oberflächlich, obwohl das Drehbuch mit Bournes Familiengeschichte neue Impulse versucht. Figuren wie Heather Lee bieten Potenzial, das durch klischeehafte Dialoge verschenkt wird. Die Handlung verfolgt klare Ziele, verzichtet aber auf unerwartete Entwicklungen.

Trotz hoher Erwartungen gelingt dem Film kein echter Neustart. Er liefert Action mit vertrauten Mitteln, ohne sein Konzept zu erneuern. Die Geschichte wirkt funktional, aber nicht mutig. Selbst Wendungen wie der Mord an Bournes Vater bleiben emotional distanziert. Der Film bedient Erwartungen, scheut aber das Risiko.

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