Flow

In „Flow“ wird die Geschichte einer schwarzen Katze erzählt, die sich nach einer Flut in einer unwirtlichen Welt wiederfindet. Zusammen mit einem Labrador und weiteren Tieren trotzt sie verschiedenen Hindernissen. Dabei muss sie nicht nur Naturgewalten überwinden, sondern auch lernen, mit den anderen zu koexistieren. Die detailreiche Animation und die durchdachte Soundkulisse lassen die Welt lebendig erscheinen.

Flow
Dauer: 85 Min.
FSK: PG (US)
Jahr: 2024
Kategorien: Animation
Regie: Gints Zilbalodis
Produzenten: Ron Dyens, Matīss Kaža, Gints Zilbalodis, Gregory Zalcman
Studio: Dream Well Studio, Sacrebleu Productions, Take Five, ARTE France Cinéma, RTBF

Im Laufe der Zeit wachsen die Tiere zusammen, doch Spannungen bleiben nicht aus. Konflikte und externe Bedrohungen prägen ihre Erlebnisse. Trotzdem beweisen sie, dass Kooperation und Anpassungsfähigkeit entscheidend für ihr Überleben sind. Was verbirgt sich jedoch hinter den massiven Steinpfeilern, die stets am Horizont erscheinen?

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Animationsfilm „Flow“ von Gints Zilbalodis setzt die Geschichte des Kurzfilms „Aqua“ fort. Mit einer Länge von 88 Minuten und einer Altersfreigabe ab 6 Jahren feierte der Film im Mai 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes Premiere. Der deutsche Kinostart ist für den 6. März 2025 geplant. „Flow“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Europäischen Filmpreis 2024 als Bester Animationsfilm und den Jury Award beim Festival d’Animation Annecy.

Neben Zilbalodis als Regisseur und Drehbuchautor wirkte Matīss Kaža am Drehbuch mit. Die Animation entstand in Frankreich und Belgien, unterstützt durch nationale und internationale Förderungen wie ARTE France und Eurimages. Das Produktionsbudget betrug 3,5 Millionen Euro, während der Film weltweit 6,8 Millionen US-Dollar einspielte. Ein weiterer Erfolg war die Aufnahme auf die Oscar-Shortlist 2025 in der Kategorie Bester Internationaler Film.

Die Filmmusik von Rihards Zalupe und Gints Zilbalodis wurde ebenfalls prämiert. Unterstützt durch Beiträge der National Film Centre of Latvia und weiterer Partner, spiegelt der Film den hohen Anspruch seines Regisseurs wider. Die technische Umsetzung wurde durch den belgischen Tax Shelter ermöglicht.

Handlung & Inhalt vom Film „Flow“

Eine schwarze Katze streift durch den Wald, als Hunde am Fluss Fische jagen. Ein Streit zwischen zwei Hunden ermöglicht der Katze, einen Fisch zu stehlen. Sofort verfolgt, entkommt sie den Hunden, nur um auf eine Hirschherde zu stoßen. Kurz darauf wird sie von einer gewaltigen Flutwelle erfasst, doch alle Tiere retten sich auf höheres Gelände. Ein Labrador folgt der Katze zu einer verlassenen Hütte, die kunstvoll mit Holzskulpturen verziert ist. Als das Wasser weiter steigt, flieht der Labrador mit anderen Hunden auf ein Boot, während die Katze auf einem riesigen Katzenstatuenkopf Zuflucht sucht. Schließlich wird die Statue überspült, und die Katze rettet sich auf ein Segelboot mit einem Capybara.

Am nächsten Morgen gerät die Katze, beim Versuch, einem Sekretärvogel auszuweichen, über Bord. Ein Wal rettet sie vor dem Ertrinken, doch der Vogel greift erneut an. Nach der Flucht bemerkt die Katze in der Ferne massive Steinpfeiler. Später lädt das Capybara einen Katta mit einem Korb an Bord ein. Während einer Albtraumvision sieht die Katze erneut die Pfeiler und wird von einer Flutwelle verschlungen. An Land trifft die Gruppe auf aggressive Sekretärvögel. Die Situation eskaliert, doch ein verletzter Vogel schließt sich nach einer Auseinandersetzung der Crew an. Zusammen reisen die Tiere weiter durch die überfluteten Landschaften.

Neuanfang in einer veränderten Welt

In einer halb versunkenen Stadt geraten die Tiere aneinander, als der Vogel die Glaskugel des Kattas ins Wasser stößt. Ein Wal befreit das Boot, das auf einem Baum stecken geblieben war. Die Katze lernt, Fische zu fangen, um die Crew zu versorgen. Später retten sie die Hunde, die in einem Glockenturm festsitzen. Nach einer stürmischen Nacht verlässt der Vogel die Gruppe, nachdem seine Flugfähigkeit zurückgekehrt ist. Während eines Lichtstrahls, der sie erfasst, wird die Katze zur Erde zurückgeschickt, während der Vogel ins Licht fliegt und verschwindet.

Die Katze versucht, zurück zum Boot zu gelangen, schafft es jedoch nicht. Stattdessen findet sie die Glaskugel und bleibt auf ihr treibend. Plötzlich fällt der Wasserspiegel rapide ab, als ein Erdbeben den Ozean abfließen lässt. Nach einer langen Wanderung durch den Wald trifft die Katze den Katta wieder, der sie zu einem Boot führt, das in einem Baum hängt. Während die Hunde das Boot verlassen, arbeiten die anderen Tiere zusammen, um das Boot zu sichern. Die Labrador-Hündin bleibt bei ihren Freunden, auch als die Hunde weglaufen, um einen Hasen zu verfolgen.

Kurz vor dem Ende erscheint erneut eine Hirschherde. Die Katze erkennt, dass die Herde nicht vor einer Flut flieht, sondern einen sterbenden Wal zurückgelassen hat. Gemeinsam mit ihren Gefährten tröstet die Katze das riesige Meerestier. In einer abschließenden Szene schauen die Tiere ihr eigenes Spiegelbild in einer Pfütze an und reflektieren die vergangenen Abenteuer.

Fazit & Kritiken zum Film „Flow“

Flow„, der neueste Animationsfilm von Gints Zilbalodis, beeindruckt durch seine wortlose Erzählweise. Die Geschichte folgt einer schwarzen Katze, die nach einer verheerenden Flut in einer menschenleeren Welt überlebt. Begleitet von Tieren wie einem Labrador, einem Sekretärvogel, einem Capybara und einem Lemur, meistert sie zahlreiche Herausforderungen. Die Animation besticht durch ihre minimalistische Ästhetik, die den Tieren authentische Bewegungen verleiht. Zilbalodis nutzt die Open-Source-Software Blender, um eine traumähnliche Atmosphäre zu schaffen. Die realistischen Tiergeräusche, sorgfältig ausgewählt, verstärken die immersive Erfahrung.

Kritiker loben „Flow“ als poetische Parabel über Zusammenarbeit und Anpassungsfähigkeit. Die Abwesenheit von Dialogen ermöglicht universelle Zugänglichkeit und emotionale Tiefe. Die visuelle Darstellung der überfluteten Landschaften und die Interaktion der Tiere unterstreichen die Themen des Films. Besonders hervorgehoben wird die Fähigkeit des Films, ohne Worte starke Gefühle zu vermitteln. Die Kombination aus technischer Finesse und erzählerischer Klarheit macht „Flow“ zu einem herausragenden Werk im Animationsgenre.

„Flow“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Europäischen Filmpreis für den besten Animationsfilm. Die innovative Nutzung von Blender und die kreative Vision Zilbalodis’ setzen neue Maßstäbe in der Animationskunst. Der Film zeigt, dass unabhängige Produktionen mit großen Studios konkurrieren können. Die universelle Sprache der Bilder und Klänge spricht ein breites Publikum an. „Flow“ ist ein Muss für Liebhaber anspruchsvoller Animationsfilme.

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