Oppenheimer

In „Oppenheimer“ richtet Christopher Nolan das Scheinwerferlicht auf einen der umstrittensten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts, J. Robert Oppenheimer. Der Film präsentiert eine tiefgehende Analyse seiner Rolle als wissenschaftlicher Leiter des Manhattan-Projekts, das zur Entwicklung der ersten Atombombe führte. Nolan nutzt dabei eine nicht-lineare Erzählstruktur, die den Zuschauer durch verschiedene Phasen von Oppenheimers Leben führt, von seinen akademischen Anfängen bis zu den Höhepunkten seiner Karriere.

Oppenheimer
Dauer: 180 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Christopher Nolan
Produzenten: Christopher Nolan, Emma Thomas, Charles Roven
Hauptdarsteller: Cillian Murphy, Emily Blunt, Matt Damon
Nebendarsteller: Florence Pugh, Josh Hartnett, Casey Affleck
Studio: Universal Pictures
Sprachen: Deutsch, English

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Nolans filmische Darstellung zeichnet ein Bild von Oppenheimer, das von inneren Konflikten und äußeren Herausforderungen geprägt ist. Der Film verdeutlicht die tiefen moralischen Fragen, die mit der Schaffung einer Waffe von solch zerstörerischer Kraft einhergehen. Mit Hilfe von beeindruckenden visuellen Effekten und intensiven schauspielerischen Leistungen wird ein Mensch hinter der öffentlichen Figur sichtbar. Doch wird es Oppenheimer gelingen, die Last seiner Errungenschaften zu tragen und die Geister seiner Entscheidungen zu überwinden?

Besetzung, Regie und Drehorte

Oppenheimer„, inszeniert von Christopher Nolan, kam 2023 in die Kinos. Der Film, der 180 Minuten dauert, wurde von Nolan geschrieben und produziert, zusammen mit Charles Roven und Emma Thomas. Ludwig Göransson komponierte die Musik und Hoyte van Hoytema war für die Kameraführung verantwortlich. Im Schnitt zeigte Jennifer Lame ihr Können. Der Film erhielt von der FSK eine Freigabe ab 12 Jahren.

Zu den Darstellern gehören Cillian Murphy als J. Robert Oppenheimer und Emily Blunt, die seine Frau Kitty spielt. Matt Damon übernahm die Rolle des Leslie R. Groves, während Robert Downey Jr. als Lewis Strauss zu sehen ist. Weitere wichtige Rollen spielten Florence Pugh als Jean Tatlock, Josh Hartnett als Ernest Lawrence, Casey Affleck als Boris Pash und Rami Malek als David L. Hill. Der Film beleuchtet eindrucksvoll die komplexe Persönlichkeit Oppenheimers und die umstrittenen Umstände der Atombombenentwicklung.

Die Produktion fand hauptsächlich in New Mexico statt, mit weiteren Drehorten in Princeton und Kalifornien. Die Aufnahmen begannen Ende Februar 2022 und endeten im Mai desselben Jahres. Nolan nutzte eine spezielle IMAX-Schwarzweiß-Analogfilmtechnik, die für diesen Film von Kodak entwickelt wurde. Mit einem Budget von 100 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit 974,2 Millionen ein und gewann sieben Oscars, darunter Beste Regie und Bester Hauptdarsteller.

Handlung & Inhalt vom Film „Oppenheimer“

Der Film „Oppenheimer“ führt das Publikum durch die komplizierte Lebensgeschichte des Wissenschaftlers J. Robert Oppenheimer, dem Leiter des Manhattan-Projekts. Die Erzählstruktur ist nicht linear, wobei Schlüsselmomente seines Lebens durch Rückblicke während zweier Anhörungen – eine im Jahr 1954 und eine weitere 1959 – beleuchtet werden. Diese filmische Technik vertieft das Verständnis für Oppenheimers persönliche und berufliche Dilemmata. Während seiner Studienzeit in Cambridge und später in Göttingen macht sich Oppenheimer mit bedeutenden wissenschaftlichen Figuren bekannt und widmet sich der Quantenmechanik, trotz anfänglicher sozialer Herausforderungen.

Nach seiner Rückkehr in die USA baut Oppenheimer eine beeindruckende akademische Karriere auf und macht Quantenphysik einem breiteren Publikum bekannt. Sein Engagement führt ihn an die University of California, wo er nicht nur wichtige wissenschaftliche Beziehungen pflegt, sondern auch tiefgreifende persönliche Verbindungen eingeht. Er heiratet Kitty Harrison und knüpft Kontakte in politisch linke Kreise, was später seine Karriere beeinträchtigen wird. Die komplexe Beziehung zu Jean Tatlock, die tragisch endet, zeugt von den emotionalen Spannungen, die seine wissenschaftlichen Ambitionen begleiten.

Gründung des Geheimlabors in Los Alamos

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wird Oppenheimer zum wissenschaftlichen Leiter des Manhattan-Projekts ernannt. Unter seiner Führung entsteht in Los Alamos ein geheimes Labor, das die besten Köpfe Amerikas versammelt, um die erste Atombombe zu entwickeln. Das Projekt zieht viele renommierte Wissenschaftler an, darunter Feynman und Bohr. Trotz anfänglicher Bedenken hinsichtlich der Sicherheit seines Bruders Frank gelingt es Oppenheimer, eine entscheidende Rolle im Projekt zu spielen. Die erfolgreiche Durchführung des Trinity-Tests markiert den Beginn einer neuen Ära der Kriegsführung.

Das Ende des Krieges und die nachfolgenden Atombombenabwürfe auf Japan werfen moralische Fragen auf, die Oppenheimer tief beschäftigen. Er wird von Schuldgefühlen geplagt und versucht erfolglos, führende politische und militärische Persönlichkeiten von den Gefahren nuklearer Waffen zu überzeugen. Präsident Truman würdigt zunächst Oppenheimers Beitrag zum Kriegsende, distanziert sich jedoch von ihm, als Oppenheimer seine Bedenken äußert. Dieser Konflikt unterstreicht die tragische Ironie seiner Bemühungen, die er als Mittel zum Frieden ansah.

In der Nachkriegszeit verliert Oppenheimer nach und nach an politischem Einfluss, insbesondere als die Spannungen des Kalten Krieges zunehmen. Seine früheren Verbindungen zu kommunistischen Kreisen und sein Widerstand gegen die Wasserstoffbombe bringen ihm Feindseligkeiten ein, die 1954 in der Verweigerung seiner Sicherheitsfreigabe gipfeln. Trotz Unterstützung einiger Kollegen überwiegt der politische Druck, und er wird öffentlich diskreditiert. Dennoch erfährt er Jahre später eine gewisse Rehabilitation durch die Verleihung des Enrico-Fermi-Preises, was ein versöhnliches Ende seiner turbulenten Karriere darstellt.

Fazit & Kritiken zum Film „Oppenheimer“

Christopher Nolan gelingt mit „Oppenheimer“ eine beeindruckende Mischung aus historischem Drama und visueller Opulenz. Der Film zeichnet sich durch Nolans charakteristische nicht-lineare Erzählweise aus, die das Leben und die Herausforderungen J. Robert Oppenheimers auf komplexe Weise darstellt. Die Verwendung von Schwarz-Weiß-Sequenzen und farbigen Rückblenden hilft dabei, unterschiedliche Zeitebenen und Perspektiven zu differenzieren. Dies fördert ein tiefes Eintauchen in die emotionalen und ethischen Konflikte, die Oppenheimer durchlebte, insbesondere während der heiklen Phasen seiner Karriere.

Cillian Murphy zeigt in der Titelrolle eine seiner stärksten Leistungen, indem er die nuancierte Figur des zerrissenen Wissenschaftlers mit großer Intensität verkörpert. Neben ihm überzeugt Robert Downey Jr. als Lewis Strauss, dessen Darstellung den politischen und persönlichen Konflikt mit Oppenheimer intensiv zum Ausdruck bringt. Der Film profitiert zudem von der meisterhaften Kombination aus Andrew Jacksons Spezialeffekten und Ludwig Göranssons musikalischer Untermalung, die die Spannung und Dramatik der Handlung weiter verstärken.

Abschließend lässt sich sagen, dass „Oppenheimer“ weit mehr als ein herkömmliches Biopic ist. Nolan erschafft ein packendes Porträt eines Mannes, dessen Arbeit die Welt verändert hat, und hinterfragt dabei die moralischen Implikationen seiner Entscheidungen. Der Film fordert sein Publikum heraus und bleibt dabei durchgehend fesselnd, unterstützt von einem herausragenden Ensemble und technischer Brillanz. Dies macht „Oppenheimer“ zu einem unvergesslichen Kinoerlebnis, das sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt.

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