Brimstone – Erlöse uns von dem Bösen

Der Film „Brimstone – Erlöse uns von dem Bösen“ zeigt das harte Leben im Wilden Westen und beleuchtet dabei besonders die Schicksale von Frauen. Liz, eine stumme Hebamme, lebt friedlich mit ihrer Familie, bis ein neuer Reverend das Leben der Dorfbewohner auf den Kopf stellt. Die Ankunft des Reverends bringt sofort Unheil, und Liz’ Angst vor ihm deutet auf eine gemeinsame, düstere Vergangenheit hin. Der Film, unterteilt in vier Kapitel, deckt nach und nach die grausamen Ereignisse auf, die zu dieser Furcht geführt haben.

Dauer:	148 Min.
FSK:	ab 16 Jahren
Jahr:	2016
Regie:	Martin Koolhoven
Produzenten:	Els Vandevorst, Uwe Schott
Hauptdarsteller:	Dakota Fanning, Guy Pearce, Carice Van Houten
Nebendarsteller:	Paul Anderson, Emilia Jones, Kit Harington
Studio:	Illusion Film & Television, X-Filme Creative Pool
Sprachen:	Deutsch, English

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Mit beeindruckenden schauspielerischen Leistungen und einer spannenden, rückwärts erzählten Handlung fesselt „Brimstone“ die Zuschauer. Die intensive Darstellung von Gewalt und Machtmissbrauch wirft dabei wichtige Fragen zu Gerechtigkeit und Überleben auf. Welches dunkle Geheimnis verbindet Liz und den Reverend, das ihr Leben so stark beeinflusst?

Besetzung, Regie und Drehorte

„Brimstone – Erlöse uns von dem Bösen“ ist ein niederländischer Western-Thriller aus dem Jahr 2016, der unter der Regie von Martin Koolhoven entstand. Die Hauptrollen spielen Dakota Fanning als Liz/Joanna, Guy Pearce als Reverend und Emilia Jones als junge Joanna. Weitere wichtige Darsteller sind Kit Harington als Samuel, Carice van Houten als Anna und Paul Anderson als Frank. Der Film wurde von Els Vandevorst und Uwe Schott produziert, die Musik stammt von Tom Holkenborg und die Kamera führte Rogier Stoffers.

Die Dreharbeiten begannen im Juni 2015 und fanden in Ungarn, Spanien, Österreich und Deutschland statt. Eine spezielle Westernstadt-Kulisse wurde am Tagebau am Bergheider See in der Lausitz errichtet. Der Film feierte seine Premiere am 3. September 2016 bei den 73. Internationalen Filmfestspielen von Venedig und kam am 12. Januar 2017 in die niederländischen Kinos. Mit einer Länge von 148 Minuten und einer Altersfreigabe ab 16 Jahren wurde „Brimstone – Erlöse uns von dem Bösen“ als Gemeinschaftsproduktion von mehreren europäischen Ländern realisiert.

„Brimstone“ erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Golden Film und den Ensor Award für die beste Koproduktion beim Ostend Film Festival. Bei den Niederländischen Filmfestspielen gewann der Film mehrere Goldene Kälber, unter anderem für die beste Regie, das beste Drehbuch und die beste Musik. Außerdem erhielt der Film den European Film Award für die beste Haar- und Make-up-Gestaltung. Mit Einnahmen von 2,1 Millionen US-Dollar konnte der Film auch kommerziellen Erfolg verzeichnen.

Handlung & Inhalt vom Film „Brimstone – Erlöse uns von dem Bösen“

Der Film spielt im Wilden Westen und ist in vier Kapitel unterteilt: Revelation, Exodus, Genesis und Retribution. Im ersten Kapitel lebt die stumme Hebamme Liz mit ihrem Mann Eli, ihrer Tochter Sam und ihrem Stiefsohn Matthew auf einem Bauernhof. Ein neuer Pfarrer, nur als Reverend bekannt, übernimmt die örtliche Kirche. Liz erkennt ihn und wird von großer Angst erfasst. Bei einer Geburt muss Liz den Säugling töten, um die Mutter zu retten. Nathan, der Ehemann der Mutter, will sich rächen, doch der Reverend beschwichtigt ihn.

Der Reverend tötet die Schafe der Familie und sperrt Liz in die Scheune, um Kontakt zu ihrer Tochter aufzunehmen. Liz versucht, den Reverend im Pfarrhaus zu stellen, findet jedoch niemanden. Der Reverend tötet daraufhin Eli und brennt den Hof nieder. Liz flieht mit den Kindern zu Elis Vater. Im zweiten Kapitel wird ein Mädchen namens Joanna in die Wüste verkauft und muss in einem Bordell arbeiten. Später entpuppt sich Joanna als Liz. Ihre Freundin Elizabeth Brundy wird vom Zuhälter Frank misshandelt. Elizabeth plant zu fliehen und arrangiert eine Ehe mit dem Witwer Eli.

Joannas Vergangenheit

Der Reverend taucht im Bordell auf und greift Joanna an. Elizabeth versucht, sie zu schützen, wird jedoch vom Reverend getötet. Joanna tötet den Reverend, verbrennt das Zimmer und flieht. Sie schneidet sich die Zunge heraus, nimmt Elizabeths Identität an und bricht zu Eli und Matthew auf. Im dritten Kapitel lebt Joanna als Mädchen mit dem Reverend, der ihr Vater ist, auf einem Bauernhof. Ihre Mutter Anna leidet unter dem strengen Vater und wird regelmäßig verprügelt. Der Reverend deutet an, dass er seine Tochter vergewaltigen will, sobald sie ihre erste Periode hat.

Samuel, ein Gesetzloser, taucht auf dem Bauernhof auf, und Joanna versteckt ihn und seinen Partner. Samuel tötet seinen Partner, und Anna versucht, sich gegen ihren Mann aufzulehnen. Der Reverend zwingt sie in eine eiserne Schandmaske, woraufhin sie sich erhängt. Der Reverend plant, Joanna zu heiraten. Während der Zeremonie versucht Samuel, Joanna zu befreien, wird jedoch vom Reverend getötet. Der Reverend vergewaltigt Joanna, die daraufhin davonläuft. Im vierten Kapitel flieht Liz mit Sam und Matthew zum Großvater der Kinder.

Auf der Flucht erschießt der Reverend Matthew. Beim Großvater angekommen, tötet der Reverend auch diesen, bindet Liz fest und peitscht ihre Tochter aus. Liz kann sich befreien und tötet ihren Vater. Einige Zeit später hat sich Liz am ehemaligen Wohnsitz ihres Schwiegervaters eingelebt. Nathan, inzwischen Sheriff, erfährt, dass die echte Elizabeth Brundy wegen Mordes an ihrem Zuhälter gesucht wird. Liz wird festgenommen und auf ein Boot gebracht. Bei der Überfahrt lässt sie sich ins Wasser fallen und ertrinkt.

Fazit & Kritiken zum Film „Brimstone – Erlöse uns von dem Bösen“

„Brimstone – Erlöse uns von dem Bösen“ ist ein düsterer und gewalttätiger Western-Thriller, der mit seiner kompromisslosen Darstellung und brutalen Szenen aufwühlt. Die Regie von Martin Koolhoven zeigt die harte Realität des Leben im Wilden Westen, besonders aus der Perspektive von Frauen. Dakota Fanning brilliert als stumme Hebamme Liz, deren friedliches Leben durch den bedrohlichen Reverend, gespielt von Guy Pearce, zerstört wird. Die Geschichte entfaltet sich in vier Kapiteln, die Liz’ traumatische Vergangenheit und die erbarmungslose Gewalt, der sie ausgesetzt ist, schildern.

Der Film erhält Lob für seine starke Bildsprache und intensiven Darstellungen, wird aber auch für seine schonungslose Brutalität kritisiert. Pearce liefert eine eindringliche Performance als fanatischer Prediger, der seine Macht missbraucht und Schrecken verbreitet. Die narrative Struktur, die die Ereignisse rückwärts erzählt, verleiht dem Film eine besondere Dynamik. Diese Erzählweise enthüllt Stück für Stück die Hintergründe der Figuren und steigert die Spannung. Allerdings ist die explizite Darstellung von Gewalt und Missbrauch nicht jedermanns Sache und wirft Fragen zur Notwendigkeit dieser Darstellungen auf​.

Neben Fanning und Pearce beeindrucken auch die weiteren Darsteller. Emilia Jones als junge Joanna, Kit Harington als Gesetzloser Samuel, Carice van Houten als leidende Mutter Anna, und Paul Anderson als brutaler Zuhälter Frank. Diese starken schauspielerischen Leistungen tragen dazu bei, die düstere Atmosphäre und die emotionalen Tiefen des Film glaubhaft zu vermitteln. Trotz der teils kontroversen Inszenierung ist „Brimstone“ ein bemerkenswerter Beitrag zum Genre des feministischen Westerns, der die Härten und Ungerechtigkeiten des historischen Settings eindrucksvoll thematisiert​.