Rot
„Rot“ erzählt die Geschichte der 13-jährigen Meilin „Mei“ Lee, die im Toronto des Jahres 2002 lebt. Mei ist eine engagierte Schülerin, die ihrer strengen Mutter Ming und ihrem Vater Jin zur Seite steht. Sie hilft im Tempel der Familie, der ihrer Vorfahrin Sun Yee gewidmet ist, und verbirgt ihre persönlichen Interessen vor ihren Eltern. Dazu gehört ihre Begeisterung für die Boyband 4*Town, die sie mit ihren Freundinnen Miriam, Priya und Abby teilt. Ein unglücklicher Vorfall, bei dem ihre Mutter von Meis Schwärmerei erfährt, setzt eine Kette von Ereignissen in Gang.
Nach einer Albtraumhaften Nacht verwandelt sich Mei am nächsten Morgen in einen riesigen roten Panda. Diese Verwandlung geschieht immer, wenn sie starke Emotionen erlebt. Meis Eltern erklären ihr, dass diese Fähigkeit auf ihre Vorfahrin Sun Yee zurückgeht und dass sie durch ein Ritual versiegelt werden kann. Mei muss lernen, mit ihrer neuen Form umzugehen, während sie gleichzeitig versucht, ein normales Leben zu führen. Doch als sie erfährt, dass das Ritual und das Konzert ihrer Lieblingsband am selben Abend stattfinden, steht sie vor einer schwierigen Entscheidung. Wird Mei ihre Kräfte akzeptieren oder das Ritual durchführen?
Besetzung, Regie und Drehorte
Der Animationsfilm „Rot“ (Originaltitel „Turning Red“) erschien 2022 und hat eine Länge von 100 Minuten. Regie führte die Oscarpreisträgerin Domee Shi, das Drehbuch verfassten Julia Cho und Domee Shi. Lindsey Collins produzierte den Film, während Ludwig Göransson für die Musik verantwortlich war. Die Hauptrolle, Meilin „Mei“ Lee, sprach im Englischen Rosalie Chiang und im Deutschen Lana Finn Marti. Sandra Oh lieh ihre Stimme Meis Mutter Ming Lee, die auf Deutsch von Christin Marquitan gesprochen wurde.
Die Kamera führten Mahyar Abousaeedi und Jonathan Pytko, und den Schnitt übernahmen Nicholas C. Smith und Steve Bloom. „Rot“ wurde am 11. März 2022 auf Disney+ in Deutschland veröffentlicht. Ursprünglich war eine Kinopremiere geplant, aber aufgrund der Corona-Pandemie entschied sich Disney für eine exklusive Veröffentlichung auf der Streaming-Plattform. Das Produktionsbudget betrug 175 Millionen US-Dollar.
Der Animationfilm erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen. 2022 gewann der Film den Boston Society of Film Critics Award als „Bester Animationsfilm“. 2023 folgten BAFTA-Nominierungen und eine Nominierung bei den American Cinema Editors Awards für den besten Schnitt in einem Animationsfilm. Zudem gab es sieben Nominierungen bei den Annie Awards, darunter für das beste Drehbuch und den besten Animationsfilm. Auch eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ war 2023 Teil der Ehrungen.
Handlung & Inhalt vom Film „Rot“
Meilin „Mei“ Lee, eine 13-jährige in Toronto lebende Schülerin, hilft ihren Eltern, Ming und Jin, im Familientempel. Der Tempel ist ihrer Ahnin Sun Yee gewidmet. Um ihre strenge Mutter stolz zu machen, verbirgt Mei ihre persönlichen Interessen, wie die Leidenschaft für die Boyband 4*Town, die sie mit ihren Freundinnen Miriam, Priya und Abby teilt. Als Ming von Meis Schwarm für den 17-jährigen Ladenangestellten Devon erfährt, bringt sie Mei unwissentlich in Verlegenheit. Diese peinliche Situation verursacht bei Mei eine verstörende Nacht, in der sie von roten Pandas träumt. Am nächsten Morgen entdeckt Mei, dass sie sich in einen riesigen roten Panda verwandelt hat. In ihrem Schock versteckt sie sich vor ihren Eltern und stellt fest, dass die Verwandlung durch starke Emotionen ausgelöst wird.
Mei versucht, die Veränderung zu verbergen, indem sie in der Schule eine Mütze trägt. Anfangs glaubt Ming, Mei habe ihre erste Periode, doch als Mei sich in der Schule vor allen verwandelt, erkennt Ming die wahre Natur des Problems. Die Eltern erklären, dass die Verwandlung eine alte Familiengabe von Sun Yee ist, die in modernen Zeiten jedoch als Fluch gilt. Meis Freunde entdecken das Geheimnis, finden jedoch Gefallen an der Panda-Form. Durch die Konzentration auf ihre Freundinnen lernt Mei, ihre Verwandlungen zu kontrollieren. Ming erlaubt Mei, wieder zur Schule zu gehen, verbietet jedoch den Besuch des 4*Town-Konzerts. Mei und ihre Freundinnen nutzen die Beliebtheit der Panda-Form, um Geld für die Konzerttickets zu verdienen.
Die Reise zur Akzeptanz
Doch um die letzten 100 Dollar aufzutreiben, muss Mei als roter Panda auf der Geburtstagsfeier des Schulschlägers Tyler auftreten. Kurz vor der Party kommen Meis Großmutter und Tanten, um bei der kommenden Ritualnacht zu helfen. Auf der Party erfährt Mei, dass das Konzert mit der Ritualnacht zusammenfällt, was sie in Wut versetzt. Als Tyler ihre Familie beleidigt, greift sie ihn an, was die anderen Kinder erschreckt. Ming entdeckt Meis geheime Aktivitäten und macht ihre Freundinnen dafür verantwortlich. Um Mings Zustimmung nicht zu verlieren, verteidigt Mei ihre Freundinnen nicht.
Beim Aufräumen findet Jin Videos, die Mei als roten Panda mit ihren Freundinnen zeigen, und ermutigt sie, diese Seite von sich zu akzeptieren. Während des Rituals entscheidet Mei, ihre Kräfte zu behalten und flieht zum Konzert. Mei entkommt und zerstört dabei Mings Talisman, wodurch Mings Panda-Form freigesetzt wird. Beim Konzert versöhnt sich Mei mit ihren Freundinnen und Tyler. Doch die riesige rote Panda-Ming stört das Konzert, um Mei zurückzuholen. Mei und Ming streiten über Meis Wunsch nach Unabhängigkeit, wobei Mei ihre Mutter versehentlich bewusstlos schlägt.
Meis Großmutter und Tanten brechen ihre eigenen Talismane, um Ming in einen neuen Ritualkreis zu ziehen. Unterstützt von Meis Freunden und 4*Town, vollenden sie das Ritual. In der Astralebene versöhnt sich Mei mit ihrer Mutter und hilft ihr, die Beziehung zu ihrer eigenen Mutter zu reparieren. Die anderen Frauen versiegeln ihre Panda-Formen erneut, doch Mei entscheidet sich, ihre zu behalten. Ming akzeptiert Meis Entscheidung, ihren eigenen Weg zu gehen. Später, während die Lee-Familie Geld für die Reparatur des SkyDome sammelt, hat sich die Beziehung zwischen Mei und Ming verbessert. Mei findet ein Gleichgewicht zwischen ihren Pflichten im Tempel, wo ihre Panda-Form jetzt eine Attraktion ist, und der Zeit mit ihren Freunden und Tyler.
Fazit & Kritiken zum Film „Rot“
„Rot“ präsentiert sich als ein einfühlsamer und erfrischender Animationsfilm, der von der 13-jährigen Mei Lee handelt, die mit den Turbulenzen der Pubertät kämpft. Domee Shi, die Regisseurin, bringt ihre persönliche Note in diesen Pixar-Film ein, indem sie Meis innere und äußere Transformationen als Metapher für das Erwachsenwerden nutzt. Die Animation beeindruckt mit lebendigen Farben und dynamischen Stilmitteln, die an Anime erinnern, was die Intensität von Meis Emotionen eindrucksvoll unterstreicht. Besonders hervorzuheben ist die tiefgehende Darstellung der Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Mei und ihrer Mutter Ming, die mit prägnanten Details und kulturellen Anspielungen bereichert wird.
Die Geschichte um Mei und ihre Freundinnen Miriam, Priya und Abby bietet eine mitreißende und humorvolle Erzählung, die nicht nur junge Zuschauer anspricht. Gemeinsam durchleben sie die Höhen und Tiefen der Teenagerjahre, unterstützt durch die energetische Musik von Ludwig Göransson und den einprägsamen Songs der fiktiven Boyband 4*Town. Der Film schafft es, typische Coming-of-Age-Themen mit frischen Ideen und emotionaler Tiefe zu verbinden, was ihn zu einem besonderen Erlebnis macht. Shi gelingt es, durch humorvolle und emotionale Momente eine universelle Botschaft über Selbstakzeptanz und familiären Zusammenhalt zu vermitteln.
Im finalen Akt entfaltet „Rot“ eine eindrucksvolle Mischung aus Spektakel und sentimentalen Höhepunkten. Die dramatische Konfrontation zwischen Mei und ihrer Mutter, die beide in riesige rote Pandas verwandelt sind, spiegelt die Konflikte und das Verständnis zwischen den Generationen wider. Diese Szene, kombiniert mit der kraftvollen Musik und den lebendigen Animationen, bleibt lange im Gedächtnis. Domee Shi gelingt es mit „Rot“ einen Film zu schaffen, der nicht nur visuell beeindruckt, sondern auch eine tiefgründige und berührende Geschichte erzählt, die das Publikum in jeder Altersgruppe anspricht.