Logan – The Wolverine

Logan – The Wolverine“ erschien in einer Zeit, in der Superheldenfilme meist auf Spektakel und Unverwundbarkeit setzten. Doch hier dominiert ein rauer Ton, getragen von einer Atmosphäre, die die Vergänglichkeit betont. Statt strahlender Helden zeigt der Film Figuren, die an der Last ihrer Vergangenheit und den Grenzen ihrer Kräfte zerbrechen. Dieses Werk steht damit in einer Reihe von Produktionen, die das Genre neu definieren wollten.

Logan - The Wolverine
Dauer: 138 Min.
FSK: 16 (DE)
Jahr: 2017
Regie: James Mangold
Produzenten: Lauren Shuler Donner, Simon Kinberg, Hutch Parker
Hauptdarsteller: Hugh Jackman, Dafne Keen, Patrick Stewart
Nebendarsteller: Elizabeth Rodriguez, Boyd Holbrook, Stephen Merchant, Richard E. Grant
Studio: Hutch Parker Entertainment, The Donners' Company, Genre Films, 20th Century Fox, Marvel Entertainment, TSG Entertainment

Die Handlung führt in das Jahr 2029. Logan lebt zurückgezogen an der Grenze zu Mexiko, sein Körper ist geschwächt und von Schmerzen gezeichnet. Gemeinsam mit dem alten Charles Xavier und dem Mutanten Caliban kämpft er ums Überleben. Das Erscheinen des Mädchens Laura, das über ähnliche Kräfte verfügt, bringt jedoch alles ins Wanken. Kann ein Held, der kaum noch an sich selbst glaubt, anderen noch Schutz geben?

Besetzung, Regie und Drehorte

Logan – The Wolverine“ erschien 2017 als dritter Solofilm der Figur Wolverine und bildet den zehnten Teil der X-Men-Reihe. Regie führte erneut James Mangold, der auch das Drehbuch zusammen mit Michael Green, Scott Frank und David James Kelly verantwortete. Hugh Jackman übernahm in seiner Paraderolle die Figur James Howlett, auch bekannt als Logan, Wolverine und X-24. Neben ihm verkörperte Patrick Stewart Professor Charles Xavier, während Dafne Keen in ihrem Filmdebüt als Laura Kinney auftrat. Boyd Holbrook spielte Donald Pierce, Richard E. Grant Dr. Zander Rice und Stephen Merchant Caliban. Ergänzt wurde die Besetzung durch Elizabeth Rodriguez als Gabriela, Eriq La Salle als Will Munson und Elise Neal als Kathryn Munson.

Die Produktion lag in den Händen von Simon Kinberg, Lauren Shuler Donner und Hutch Parker. Für die musikalische Gestaltung war Marco Beltrami zuständig, während John Mathieson die Kameraarbeit übernahm. Den Schnitt verantworteten Michael McCusker und Dirk Westervelt. Mit einer Laufzeit von 137 Minuten gilt der Film als längster Wolverine-Solofilm. Gedreht wurde ab Mai 2016 unter anderem in New Mexico, da die trockenen Landschaften als passende Kulisse dienten. Am 19. August 2016 endeten die Dreharbeiten offiziell. Das Budget lag bei rund 97 Millionen US-Dollar.

Seine Weltpremiere feierte der Film am 17. Februar 2017 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin. Der Kinostart folgte am 2. März 2017 in Deutschland und einen Tag später in Nordamerika. Der erste Trailer erschien am 20. Oktober 2016 und wurde von Johnny Cashs Song „Hurt“ begleitet. Innerhalb der ersten 24 Stunden erreichte er über 20 Millionen Aufrufe und erhielt später Auszeichnungen wie den Titel „Bester Trailer des Jahres“ durch Empire. Weltweit spielte der Film etwa 619,2 Millionen US-Dollar ein, womit er der erfolgreichste Wolverine-Film und einer der erfolgreichsten Beiträge der gesamten X-Men-Reihe wurde.

Handlung & Inhalt vom Film „Logan – The Wolverine“

Im Jahr 2029 lebt Logan zurückgezogen im Grenzgebiet von Texas und Mexiko. Seine Selbstheilungskraft ist geschwächt, und das Adamantium in seinem Körper vergiftet ihn zunehmend. Gemeinsam mit dem Mutanten Caliban kümmert er sich um den kranken Charles Xavier, dessen Telepathieanfälle tödliche Folgen haben können. Als die ehemalige Krankenschwester Gabriela auftaucht, bittet sie Logan um Hilfe, ihre Tochter Laura nach North Dakota zu bringen. Kurz darauf wird Gabriela ermordet, und Logan stößt auf Donald Pierce, den Sicherheitschef von Transigen, der Laura aufspüren will.

Laura zeigt erstaunliche Fähigkeiten, die Logans ähneln, und entkommt zusammen mit ihm und Charles aus der Gefangenschaft. Caliban bleibt zurück und gerät in die Hände von Pierce, der ihn zwingt, die Gruppe zu verfolgen. Logan entdeckt ein Video, das die grausamen Experimente von Transigen offenlegt. Kinder wurden aus Mutanten-DNA erschaffen, um zu Waffen ausgebildet zu werden, darunter Laura, die aus Logans Genmaterial stammt. Gabriela hatte geholfen, einige Kinder zu retten. Logan bezweifelt jedoch, dass das versprochene Ziel Eden wirklich existiert, da es aus einem Comic zu stammen scheint.

Ein Abschied von den X-Men

Die Gruppe sucht Schutz in Oklahoma City, doch Charles erleidet dort einen schweren Anfall. Logan verabreicht ihm rechtzeitig Medikamente, sodass sie entkommen können. In dieser Situation tritt Dr. Zander Rice auf, der Leiter von Transigen, der Pierce unterstützt. Wenig später landen Logan, Charles und Laura bei der Farmerfamilie Munson, die ihnen nach einem Unfall hilft. Sie nehmen das Angebot zum Abendessen an, doch Rice setzt den Klon X-24 frei, eine jüngere und brutale Version Logans. Dieser tötet Charles und die Munsons, während Logan und Laura nur knapp entkommen können.

Logan begräbt Charles in tiefer Erschöpfung, während Laura ihn zu einem Arzt bringt. Schließlich erreichen sie Eden, wo Rictor und andere Kinder auf ihre Flucht nach Kanada warten. Logan zweifelt an seiner Rolle und will sich zurückziehen, doch Laura konfrontiert ihn mit ihrer Erwartung. Als die Kinder von den Reavern gefangen werden, nimmt Logan ein Serum, das seine Kräfte kurzzeitig verstärkt. Er kämpft mit brutaler Entschlossenheit, unterstützt von Laura, gegen Pierce und dessen Männer. Währenddessen offenbart Rice, dass Transigen durch einen Virus Mutanten-Neugeburten verhinderte.

Logan erschießt Rice und attackiert Pierce, doch X-24 greift ein. In einem letzten Duell wird Logan tödlich verwundet, während Laura mit der Adamantiumpatrone den Klon ausschaltet. Sterbend bittet Logan sie, ihr eigenes Leben zu führen und nicht als Waffe zu handeln. Zum ersten Mal nennt Laura ihn ihren Vater, ehe er in ihren Armen stirbt. Gemeinsam mit den Kindern begräbt sie ihn und markiert sein Grab mit einem X. Damit endet die Geschichte von Logan, dem letzten der X-Men, während die Kinder ihre Flucht nach Kanada fortsetzen.

Fazit & Kritiken zum Film „Logan – The Wolverine“

Logan – The Wolverine“ bricht deutlich mit den gängigen Mustern der Superheldenreihe. James Mangold inszeniert eine radikal geerdete Geschichte, die kaum noch Raum für Spektakel lässt. Statt makelloser Unbesiegbarkeit steht ein gealterter, verletzlicher Held im Mittelpunkt. Die Eröffnung, in der Logan mühsam eine Gruppe Autodiebe abwehrt, macht klar, dass dieser Film die Figur nicht glorifiziert, sondern entzaubert. Gerade darin liegt seine Stärke, denn hier wirkt jede Bewegung schwer und jeder Kampf erschöpfend.

Trotz der kompromisslosen Härte entwickelt der Film Momente echter Nähe. Besonders die Szenen zwischen Logan und Laura gewinnen durch kleine Gesten an Kraft. Ein stiller Moment in einem Hotelzimmer, wenn beide erstmals Vertrauen aufbauen, bricht den brutalen Rhythmus und verschafft dem Film emotionale Tiefe. Gleichzeitig lässt sich eine gewisse Redundanz im Mittelteil nicht übersehen, wenn Verfolgung und Flucht wiederholt ähnliche Spannungsbögen erzeugen. Diese Wiederholungen mindern stellenweise den Sog, der sich zuvor aufgebaut hat.

Der Film überzeugt am stärksten in den Szenen, in denen Schwäche offenliegt. Patrick Stewarts Darstellung eines gebrochenen Charles Xavier verleiht den Begegnungen eine unerwartete Verletzlichkeit. Die Sequenz beim Abendessen mit der Farmerfamilie, die in eine blutige Katastrophe mündet, verdichtet die ganze Tragik dieser Figuren. Hier kollidieren Sehnsucht nach Normalität und die Unausweichlichkeit ihrer Welt. So entsteht ein Abschied, der kompromisslos bleibt und die Figur Wolverine endgültig in einer erbarmungslosen Realität verankert.

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