7 Tage in Havanna
„7 Tage in Havanna“ ist ein Anthologie-Film. Der deutsche Kinostart fiel auf den 11. Juli 2013. Dabei handelt es sich um einen Episodenfilm. Dabei zeigten sieben bekannte Regisseure aus verschiedenen Ländern ihren ganz persönlichen Blick auf die Stadt Havanna. Eines verbindet die sieben Menschen, die spanische Sprache.
Dauer: | 128 Min. |
---|---|
FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2013 |
Regie: | Benicio Del Toro |
Produzenten: | Àlvaro Longoria, Didar Domehri |
Hauptdarsteller: | Josh Hutcherson, Elia Suleiman, Vladimir Cruz, Daniel Brühl |
Nebendarsteller: | Emir Kusturica, Luis Alberto García, Mirtha Ibarra |
Studio: | Full House |
Sprachen: | Deutsch |
Es ist eine Hauptstadt, wo viele Mythen aufeinandertreffen, die Lebensfreude und die Revolution, der karibische Sozialismus und die Armut, Musik und Tanz, Zigarren und US-Straßenkreuzer. „7 Tage in Havanna“ hinterfragt typische Klischees und bestätigt diese nicht einfach. Eine Stadt mal ganz ohne Romantik, nur eine marode Architektur tritt in den Blickwinkel.
Besetzung, Regie und Drehorte
Die sieben Regisseure, die in dem Episodenfilm „7 Tage in Havanna“ Regie führten: Laurent Cantet, Juan Carlos Tabío, Benicio Del Toro, Julio Médem, Elia Suleiman, Gaspar Noé und Pablo Trapero. Es wurde ein Ziehharmonikafilm, der auf den ersten Blick sehr strukturiert erscheint. Mit einer Freigabe ab dem sechsten Lebensjahr spielen die sieben Teile an sieben Tagen in der Havanna. Jeder der sieben Episodenfilme, die auf dem Festival Cannes 2012 vorgestellt wurden, trägt seinen eigenen Titel.
Das gesamte Drehbuch stammt von Leonardo Padura. Eine Filmlänge von 128 Minuten wurden erreicht als alle Szenen von Thomas Fernandez, Rich Fox, Zack Stoff, Alex Rodríguez und Véronique Lange zusammengeschnitten wurden. Kameramann Daniel Aranyó filmte die Darsteller. Die Produktion fand in zwei Länder statt, Frankreich und Spanien. Darsteller: Es sind Josh Hutcherson, Daniel Brühl, Melissa Rivera, Elia Suleiman und Emir Kusturica zu sehen. Bereits am 22. November 2013 erschien die DVD, gekürzt um vier Minuten. Sie ist in drei Sprachen erhältlich: Deutsch, Englisch und Spanisch.
Handlung & Inhalt vom Film „7 Tage in Havanna“
Episode 1: Ein sturzbetrunkener Regisseur, es ist Emir Kusturica selbst, ist auf einem Filmfest als Stargast eingeladen. Die Zuschauer sehen ihn, torkelnd aus dem Flugzeug steigen. Danach verschwindet Emir in eine Disco. Wo er nach kurzer Zeit wieder eine Rumflasche an die Lippen führt. Deswegen vergisst der Regisseur auch seinen Auftritt. Kurz vor dem Höhepunkt finden die Gästebetreuerin und der Festival-Taxifahrer den Herrn nahezu bewusstlos im Hotelzimmer. Trotzdem versuchen die zwei fürsorglichen Mitarbeiter, den Star respektvoll durch die Stadt und zu den offiziellen Terminen zu dirigieren. Diese Situation weist eine gewisse Komik auf. Emir Kusturica scheint dies alles nicht wirklich zu interessieren, denn er hängt währenddessen hauptsächlich an seinem Handy. Es klingen serbische Dialoge im Ohr. Kurz darauf ist Emir des Telefonierens überdrüssig, denn er wirft es einfach ins Meer. So ein Anarchist passt perfekt dazu, die Klischees auf eine witzige Wiese zu bedienen.
Episode 2: Der Argentinier Pablo Traberos bringt die Eckdaten von Kuba auf den Punkt. Allerdings äußern sie sich in Rum und Musik. Dazu kommt ein schwarzer Chauffeur, der nach kurzer Zeit sich als begnadeter Jazz-Musiker zu erkennen gibt. Er behauptet, seine Musik sei so wunderbar, dass der Regisseur ihn unbedingt für seinen nächsten Film beauftragen muss. Die folgenden leeren Versprechungen werden von dem Chauffeur hingenommen. Kurz darauf steigt sein Beifahrer am Flughafen aus und er ist begeistert wieder seine Ruhe zu haben.
Episoden 3: Ein Musik-Manager stößt auf die junge kubanische Musikerin. Damit er ihre Aufmerksamkeit bekommt, brüstet der Manager sich mit einem erotischen Abenteuer. Worauf sie zu verstehen gibt, dass sie nur ihrem perspektivlosen Leben entkommen möchte. Julio Medem stilisiert und simplifiziert maßlos. Die Bilder entfalten ein ungewolltes Grausen.
Episode 4: Gaspar Noé ist ein eigentlich bekannt für seine provokanten Gewaltdarstellungen. In seiner Episode schiebt Gaspar ein Voodoo-Ritual ein, im Gegensatz zu der sonnigen, malerischen Stimmung von Kuba. Es geht um einen Schamanen, der ein lesbisches Mädchen im Dämmerlicht von ihrer irregeführten Sexualität heilt. Die Darstellung folgt einer Konzentration auf den formalen Inhalt und nicht mehr.
Episode 5: Der junge wohlbehütete Amerikaner Josh trifft bei seinem Sexabenteuer ganz unverhofft auf einen Ladyboy. Das sieht man wieder, die Insel als ein chaotischer, von Improvisation, Authentizität und kultischer Religion getragenes Landstück.
Episode 6: Laurent Cantet zelebriert in seinem Kurzfilm ein Märchenland. Eine ältere, resolute Frau beauftragt ein paar Helfer. Sie möchte einen Jungfrau-Gottes-Altar, inklusiv undichtem Wasserbecken, in der Wohnung haben. Dabei verkörpert sie das Bild von der Lebensfreude des Landes.
Episode 7: Der Regisseur Suleiman spielt sich selbst. Er verweilt im größten und teuersten Hotel Havannas. Es ist so gut wie nicht bewohnt. Ständig schaut er, in anhaltender Verwunderung und Neugier, auf alles in seinem Blickwinkel. Eigentlich wartet er auf ein Gespräch mit Kubas Kommandanten. Ein Beamter aus der prunkklotzigen PLO-Botschaft hatte das Interview für ihn eingefädelt.
Fazit & Kritiken zum Film „7 Tage in Havanna“
Die sieben Episoden erstrecken sie über eine reichliche Spieldauer. Im Mittelpunkt vom Film „7 Tage in Havanna“ befindet sich das karibisch-cineastische Konglomerat. In vorderster Front geht es um die Hauptstadt Kubas und ihre verschiedenen Perspektiven. Unterschiede zeigen sich immer wieder in der Sicht des Betrachters. In den Episoden werden durchweg verschiedenste Lebensentwürfe gelebt, die letztlich alle miteinander verknüpft sind. Es geht um die Stadt im Todeskampf, welche immer wieder neu entstehen.
Der missmutige serbische Regisseur Kusturica lässt sich von Spontanität anstecken. Seine Episode zählt zu den besten, verzichtet aber weitestgehend auf pittoreske Bilder. Der Zuschauer bekommt aber viel von der kubanischen Sensibilität vermittelt. Ähnlich überzeugend schildert Elia Suleiman in seiner Episode „Tagebuch eines Neuankömmlings“ die Erfahrung mit Kuba. Einen zweiten Schritt entfernt sich Gaspar Noé vom Klischee der Karibik. „Ritual“ zeigt, das Talent des argentinisch-französischen Provokateurs. Diese Episode besitzt eine künstlerische Eigenständigkeit und fällt damit, fast ohne Schnitt, aus dem bedrohlichen Beat des Gesamtbildes. Bei lediglich sieben Teilen stört es den Zuschauer, wenn eine einzelne Episode vom Stil völlig aus dem Ruder läuft. „7 Tage in Havanna“ ist ein überdurchschnittlicher Film über Havanna.