Pleasure

In „Pleasure“ verfolgen wir die Geschichte der 19-jährigen Linnéa aus Schweden, die unter ihrem Künstlernamen Bella Cherry in Los Angeles nach Ruhm im Pornogeschäft strebt. Mit großem Ehrgeiz und der Unterstützung ihres Managers versucht sie, sich in der komplexen Industrie zu etablieren. Ihre Reise ist geprägt von dem Wunsch, persönliche und berufliche Grenzen zu überschreiten, um in der hart umkämpften Branche aufzusteigen. Bella findet bald in Joy, einer Mitbewohnerin, eine Vertraute, die ihr hilft, sich einen Namen zu machen. Zusammen navigieren sie durch die Höhen und Tiefen ihrer Karrieren, während sie ihre Träume verfolgen.

Pleasure [dt./OV]
Dauer: 109 Min.
FSK: ab 18 Jahren
Jahr:
Regie: Ninja Thyberg
Produzenten: Erik Hemmendorff, Markus Waltå, Eliza Jones
Hauptdarsteller: Sofia Kappel, Revika Anne Reustle, Tee Reel
Nebendarsteller: Chris Cock, Dana DeArmond, Kendra Spade
Studio: Grand Slam Film Production
Sprachen: Deutsch, English

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Bellas Entschlossenheit führt sie durch verschiedene Herausforderungen und Konflikte, von der Zusammenarbeit mit einer einfühlsamen Regisseurin bis hin zu der Auseinandersetzung mit den dunkleren Seiten der Branche. Ihre Beziehung zu Joy wird auf die Probe gestellt, als berufliche Entscheidungen ihre Freundschaft bedrohen. Der Film beleuchtet die Realitäten des Pornogeschäfts und die persönlichen Kämpfe derjenigen, die darin arbeiten. Bellas Streben nach Erfolg und Anerkennung zeigt die Komplexität von Ambitionen und die Suche nach Zugehörigkeit in einer oft missverstandenen Industrie.

Besetzung, Regie und Drehorte

Pleasure„, ein Erotikdrama aus dem Jahr 2021, unter der Regie von Ninja Thyberg, stellt ein mutiges Unterfangen in der Filmwelt dar. Mit einer Dauer von 109 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 18, verwebt der Film eine komplexe Geschichte rund um die junge Schwedin Linnéa, gespielt von Sofia Kappel, die unter dem Künstlernamen Bella Cherry in Los Angeles als Pornodarstellerin durchstarten möchte. Weitere wichtige Rollen werden von Revika Anne Reustle als Joy, Evelyn Claire als Ava Rhoades und Chris Cock als Bear übernommen, wobei die Besetzung zahlreiche Akteure aus der realen Pornobranche beinhaltet.

Hinter der Kamera arbeiteten Eliza Jones, Markus Waltå und Erik Hemmendorff als Produzenten, mit Musik von Karl Frid und Kameraführung durch Sophie Winqvist Loggins. Der Film, dessen Schnitt von Amalie Westerlin Tjellesen und Olivia Neergaard-Holm verantwortet wurde, fand seinen Weg auf internationale Bühnen und wurde beim Sundance Filmfestival 2021 präsentiert. Ursprünglich für das Cannes Film Festival 2020 ausgewählt, erlebte „Pleasure“ seine offizielle Premiere auf dem Sundance Film Festival am 1. Februar 2021.

Neben seiner Festivalpräsenz erhielt „Pleasure“ auch eine Nominierung bei den World Soundtrack Awards 2022 als „Discovery of the Year“ für Karl Frid. Trotz einer bescheidenen Einnahme von $393,824 am Box-Office, zeichnet sich der Film durch seine kritische Auseinandersetzung mit der Pornobranche und deren Auswirkungen auf Individuen aus. Seine US-Vertriebsrechte wurden anfangs von A24 erworben, wechselten jedoch aufgrund von Differenzen über die Veröffentlichungsstrategie zu Neon, die versprachen, den Film ohne Änderungen zu veröffentlichen.

Handlung & Inhalt vom Film „Pleasure“

Die 19-jährige Linnéa, auch bekannt als „Bella Cherry“, ist ein naives und selbstbewusstes Mädchen aus einer kleinen Stadt in Schweden. Sie reist nach Los Angeles mit dem Traum, ein berühmter Pornostar zu werden. Unter der Anleitung ihres Managers beginnt sie, die Herausforderungen der Pornobranche zu meistern. Sie ist entschlossen, ihre Grenzen zu überschreiten, um größere Rollen und mehr Videoaufrufe zu erzielen. Bella teilt sich ein Haus mit anderen jungen Schauspielerinnen. Anfangs ist sie zurückhaltend und privat, findet aber schließlich in Joy, einer Mitbewohnerin, Unterstützung und Hilfe beim Aufbau ihrer Marke.

Auf einer Party bemerken die Mädchen Mark Spiegler, einen erfolgreichen und anspruchsvollen Agenten der Branche. Er ist mit Ava, einem der größten Namen der lokalen Pornoszene, dort. Bella versucht, ein Gespräch mit Ava zu beginnen, wird aber ignoriert. Joy flirtet mit dem berühmten Schauspieler Caesar, wird jedoch von ihm abgewiesen. Als Reaktion darauf stößt sie ihn in den Pool. Diese Ereignisse führen zu einer engeren Bindung zwischen Bella und Joy, trotz der Schwierigkeiten in ihrer Umgebung.

Ein unbezahlter Dreier

Bella dreht mehrere Szenen, darunter eine BDSM-Szene mit einer weiblichen Regisseurin, die Sicherheit und Zustimmung betont. Doch Bella will mehr und verlangt von ihrem Manager härtere Szenen. Während der Dreharbeiten zu einer Vergewaltigungsszene wird sie überwältigt und bricht zusammen. Trotz der anfänglichen Unterstützung ihrer Kollegen und des Regisseurs, führen ihre Schwierigkeiten, die Szene zu beenden, zu Spannungen. Bella entlässt ihren Manager, nachdem dieser sie an ihre Forderung nach härterem Material erinnert.

Unabhängig arbeitend versucht Bella, Spiegler als neuen Manager zu gewinnen, wird jedoch abgelehnt. Um sich zu beweisen, nimmt sie an einem unbezahlten, anspruchsvollen Dreier teil. Dies steigert ihre Bekanntheit erheblich. Spiegler ist beeindruckt und nimmt sie unter Vertrag. Bella möchte Joy für ihre Unterstützung zurückzahlen und bittet, dass sie an ihrer nächsten Szene teilnimmt. Als jedoch Caesar unerwartet als Hauptdarsteller auftritt, führt dies zu Konflikten und schließlich zu Joy’s Wut über Bellas Verrat.

Bellas letzte Chance, sich zu beweisen, kommt in einer Szene mit Ava. Diese demütigt Bella jedoch, was zu einer gewalttätigen Konfrontation führt. Als Bella später versucht, sich bei Ava zu entschuldigen, wird sie kalt abgewiesen. Dieses Ereignis und die Beobachtung ihrer früheren Mitbewohnerinnen, die das Partyleben genießen, während sie selbst isoliert ist, führen zu einer tiefen Desillusionierung. Auf der Rückfahrt von einer Party bittet Bella plötzlich darum, aus dem Auto aussteigen zu dürfen, ein symbolischer Akt der Flucht vor ihrer bisherigen Lebensweise.

Fazit & Kritiken zum Film „Pleasure“

Ninja Thybergs „Pleasure“ greift tief in die komplexe Welt der Pornobranche ein und bietet einen unverblümten Einblick in die Realitäten, mit denen die Protagonistin Linnéa konfrontiert wird. Der Film, der auf dem Sundance-Filmfestival seine Premiere feierte und seitdem für Diskussionen sorgt, zeichnet sich durch Thybergs leidenschaftliche Auseinandersetzung mit der Industrie aus. Ihr Hintergrund in Geschlechterforschung und ihre Erfahrung als Aktivistin gegen die Pornoindustrie prägen die kritische Perspektive des Films, die sich in der Figur von Linnéa widerspiegelt, die in Los Angeles als Bella Cherry Karriere machen will.

Die Herausforderungen beginnen für Linnéa mit ihrem ersten Dreh und setzen sich fort, als sie versucht, in der Branche Fuß zu fassen. Die Begegnung mit der schäbigen Realität ihres neuen Lebens, weit entfernt von den glamourösen Erwartungen, stellt nur einen Teil ihrer Reise dar. Thyberg vermeidet es, eine eindimensionale Sympathieträgerin zu schaffen. Stattdessen porträtiert sie Linnéa als eine komplexe Figur, die trotz ihrer anfänglichen Naivität und der entwürdigenden Praktiken, denen sie sich stellt, eine gewisse Resilienz und Ehrgeiz zeigt.

„Pleasure“ konfrontiert das Publikum mit den harten und oft schmerzhaften Wahrheiten hinter der Pornobranche. Thyberg gelingt es, die Grenze zwischen Fiktion und Dokumentation zu verwischen, indem sie echte Akteure der Branche einbezieht. Dies verleiht dem Film eine authentische Dringlichkeit. Die kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Machtmissbrauch, Rassismus und der emotionalen wie körperlichen Belastung der Darstellerinnen macht „Pleasure“ zu einem provokativen und unvergesslichen Werk, das die Zuschauerinnen nachhaltig beschäftigen wird.

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