Familie Brasch

Im Jahr 1945 stellt sich die Familie als eine perfekte Funktionärsfamilie seiner neuen Heimat, dort leben sie den absoluten Traum von Sozialismus. Die Premiere von „Familie Brasch“ fiel auf den 29. Juni 2018 während des Filmfests in München. Doch erst am 16. August lief die Doku in den deutschen Kinos.

Familie Brasch: Eine deutsche Geschichte
Dauer: 102 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Annekatrin Hendel
Produzenten: Annekatrin Hendel
Hauptdarsteller: Marion Brasch, Gerda Brasch, Horst Brasch
Nebendarsteller: Lena Brasch, Marion Brasch
Sprachen: Deutsch

Jetzt online anschauen

Der Familienname steht für einen deutschen Dokumentarfilm aus dem Jahre 2018. Dabei handelt es sich um eine ostdeutsche Funktionärs- und Künstlerfamilie mit dem Namen Brasch. Sie haben vier Kinder und wollen nach dem Exil und dem Zweiten Weltkrieg ein neues Leben in Ostdeutschland beginnen.

Besetzung, Regie und Drehorte

Die deutsche Regisseurin Annekatrin Hendel widmet sich der Geschichte der „Familie Brasch“ in einer Dokumentation mit über hundert Minuten. Für das Ergebnis besteht eine Altersfreigabe von sechs Jahren. An der Umsetzung war nicht nur Annekatrin Hendel, sondern auch Jörg Hauschild mit dem Konzept für das Drehbuch beteiligt.

Mithilfe des zweiköpfigen Kamerateams von Thomas Plenert und Martin Farkas wurden die Szenen gefilmt. Einige Teile an unterschiedlichen Szenen stammen aus dem Archiv. Dazu gehören Filme der Personen von Gerda Brasch, Horst Brasch, Klaus Brasch, Peter Brasch und Thomas Brasch. Jörg Hauschild arbeitete hart daran, die unterschiedlichen Szenen zu einem Film zu verschmelzen.

In der weiteren Besetzung sind zu sehen: Ursula Andermatt, Marion Brasch, Lena Brasch, Jochen Fleischhacker, Christoph Hein, Florian Havemann, Alexander Polzin, Petra Schramm, Benjamin Schlesinger, Katharina Thalbach, Bettina Wegner und Joachim von Vietinghoff. Für die Hintergründe liefern die Sprecher, Malou Hendel und Marion Brasch, mit einer sehr angenehmen Stimme die nötigen Informationen.

Handlung & Inhalt vom Film „Familie Brasch“

In der Zeit als der Zweite Weltkrieg schwer am Wüten ist, lernen sich Horst und Gerda als Juden im Londoner Exil kennen. Kurz darauf ziehen (1946) sie nach Ostberlin. Beide sehen eine blühende Zukunft vor sich. Eine Familie innerhalb einer fairen und antifaschistischen Gesellschaft. Das Ehepaar Horst und Gerda Brasch ist nach dem Zweiten Weltkrieg ziemlich aktiv mit dem „Aufbau des Sozialismus“ in der Sowjetische-Besatzungszone und der DDR beteiligt. Ehemann Horst ist ein SED-Parteifunktionär. Schon bald wird er ein Volkskammerabgeordneter und 1963 als stellvertretender Minister für Kultur gewählt.

Frau Gerda liegt eher die Kunst am Herzen und kann die DDR nicht so richtig als ihre Heimat ansehen. Kurz darauf bricht der Generationenkonflikt zwischen Vater und Sohn Thomas aus. Thomas ist absolut gegen die Weltanschauung seines Vaters. Bei Protesten gegen die Niederschlagung des Pragers Frühlings landet Thomas im Gefängnis, woraufhin sich Vater Horst gegen seinen Sohn stellt. Trotzdem überträgt sich etwas von dem fiesen Beigeschmack auf die eigene politische Karriere. Mit der Verurteilung wird der Zukunft von Horst Brasch ein Schlag versetzt.

Für Thomas ist der Aufenthalt nicht weiter schlimm, denn er wird dennoch zu einem bekannten Schriftsteller in der DDR. Sein Traum ist eine gerechtere Welt. Die Familie Brasch haben noch weitere Kinder, das sind Peter, Klaus und Marion, alle drei arbeiten im Kulturbereich. Auch Peter wurde Schriftsteller, wohingegen Klaus als Schauspieler bekannt wurde. Doch der kritischen Haltung zur DDR und der Haltung des Vaters standen alle drei kritisch gegenüber, was immer wieder zu heftigen Streitigkeiten führte. Der Vater denunzierte sogar seinen eigenen Sohn bei den Behörden, was das Ende seiner Karriere bedeutete.

Veränderungen

Im Jahre 1989 stirbt Horst, und das Leben der Familie ändert sich schlagartig, denn da endet für alle der Traum vom Sozialismus der DDR. Mittlerweile sind Klaus, Thomas und Peter verstorben. Schwester Marion überlebt einige aus der Familie und sie arbeitet als Schriftstellerin und Hörfunkjournalistin. Im Jahre 2012 veröffentlichte Marion ein Buch über die Geschichte der Familie Brasch.

In der Dokumentation äußern sich neben Lena und Marion, den einzig noch lebenden Mitgliedern der Familie, zu der Geschichte. Des Weiteren kommen Schauspielerinnen Ursula Andermatt und Katharina Thalbach, Dichter Christoph Hein, Künstler Alexander Polzin und Florian Havemann, Liedermacherin Bettina Wegner sowie Joachim von Vietinghoff, der Filmproduzent, zu Wort. Die Regisseurin Hendel porträtiert in ihrem Film drei Generationen der Familie Brasch, die die Spannungen der Familiengeschichte austragen.

Fazit & Kritiken zum Film „Familie Brasch“

Regisseurin Annekatrin Hendel zeigt in der Dokumentation ganz deutlich die Spannungen, die sich um unterschiedliche Themen drehen: Ost und West, Kommunismus und Religion, Kunst und Politik, Utopie und Selbstzerstörung, Liebe und Verrat. Es ist nicht das erste ostdeutsche Künstlerporträt von Annekatrin Hendel. Alle Werke zusammen gesehen, bieten eine sensible und facettenreiche Chronik der DDR. Essenziell war es ihr, die Geschehnisse nicht aus dem Zusammenhang zu reißen und auch die Hintergründe zu betrachten. Somit hat auch der Funktionärsvater hat eine Herkunft. Dabei handelt es sich um eine Geschichte, eines jüdischen Kindes, das vor den Nazis nach London flieht. Allerdings ist darüber nur wenig bekannt.

In den rund 100 Minuten wir Archivmaterial mit Interviews gemischt und klugerweise wurde auf mit Schauspielern inszenierten Szenen verzichtet. So kann wirklich gesagt werden, dass es sich um einen herausragenden Dokumentarfilm handelt, den Interessierte unbedingt gesehen haben müssen. Kritikerstimme beschreiben „Familie Brasch“ als ein Zeitpanorama, welches Geschichte als Familiengeschichte zum Erlebnis werden lässt.

X