Ant-Man and the Wasp: Quantumania

Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ markiert den Startpunkt von Phase Fünf des Marvel Cinematic Universe und steht an der Schnittstelle zwischen familiärer Abenteuerkomödie und überladenem Multiversum-Drama. Der Film greift das Motiv der Verkleinerung neu auf, diesmal jedoch als Eintritt in eine grenzenlos verzerrte Welt, die weniger Mikrokosmos als Projektion kollektiver Machtfantasien ist. Dabei trifft klassische Superhelden-Mechanik auf ein überdehntes Erzähluniversum, das zwischen mythologischem Größenwahn und ironischer Selbstreflexion schwankt.

Ant-Man and the Wasp: Quantumania
Dauer: 125 Min.
FSK: 12 (DE)
Jahr: 2023
Kategorien: Science-Fiction
Regie: Peyton Reed
Produzenten: Stephen Broussard, Kevin Feige
Hauptdarsteller: Paul Rudd, Evangeline Lilly, Michael Douglas
Nebendarsteller: Michelle Pfeiffer, Jonathan Majors, Kathryn Newton, Corey Stoll
Studio: Marvel Studios, Kevin Feige Productions

Im Zentrum steht Scott Lang, der nach den Ereignissen um Thanos ein ruhiges Leben führt. Seine Tochter Cassie treibt jedoch mit Hank und Hope Pym riskante Experimente, die in die geheimnisvolle Quantenebene führen. Als ein fehlerhafter Versuch die Familie dorthin zieht, begegnen sie dem Exilanten Kang, dessen Machtstreben bald das fragile Gleichgewicht des Mikrokosmos bedroht. Was als familiäre Expedition beginnt, wird zum Wettlauf um Kontrolle, Vertrauen und die Grenzen des Multiversums.

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Film „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ erschien 2023 in den Vereinigten Staaten. Die Laufzeit beträgt 125 Minuten, die Altersfreigabe liegt bei FSK 12. Gedreht wurde in englischer Sprache, das Produktionsland sind die USA. Der Film gehört als 31. Beitrag zum Marvel Cinematic Universe und bildet den Auftakt der sogenannten Phase Fünf.

Regie führte Peyton Reed, das Drehbuch stammt von Jeff Loveness. Paul Rudd verkörpert Scott Lang, Evangeline Lilly spielt Hope van Dyne. Michelle Pfeiffer und Michael Douglas übernehmen erneut die Rollen von Janet und Hank Pym. Jonathan Majors tritt als Kang der Eroberer auf. Weitere Darsteller sind Kathryn Newton, Corey Stoll, Bill Murray und Katy O’Brian. Kamera führte Bill Pope, die Musik stammt von Christophe Beck.

Produzent war Kevin Feige für Marvel Studios. Die Dreharbeiten fanden in den Pinewood Studios in Buckinghamshire sowie in Atlanta und San Francisco statt. Der Film nutzte die StageCraft-Technologie, bei der LED-Wände virtuelle Umgebungen erzeugen. Die Weltpremiere erfolgte am 6. Februar 2023 in Los Angeles, der Kinostart folgte Mitte Februar.

Handlung & Inhalt vom Film „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“

Nach dem Sieg über Thanos lebt Scott Lang als gefeierter Autor und Vater in San Francisco. Seine Tochter Cassie interessiert sich zunehmend für Wissenschaft und Aktivismus. Bei einem Besuch in Hopes Elternhaus enthüllt sie ein Gerät, das Signale in die Quantenebene senden kann. Janet reagiert panisch und versucht, die Maschine abzuschalten. Doch zu spät – ein Portal öffnet sich und zieht die gesamte Familie in eine unbekannte Dimension.

In der Quantenebene trennen sich die Gruppen. Scott und Cassie geraten in ein Lager rebellierender Bewohner, die unter der Herrschaft eines Tyrannen leiden. Zur gleichen Zeit suchen Hope, Hank und Janet in einer Stadt nach Hinweisen auf die Veränderungen während Janets Abwesenheit. Sie treffen auf Lord Krylar, einen alten Bekannten, der offenbart, dass ein neuer Machthaber namens Kang über das Reich herrscht. Die Situation eskaliert, als Krylar sie verrät und sie zur Flucht zwingt.

Die Rettung von Scott

Janet gesteht, dass sie während ihrer Zeit in der Quantenebene Kang begegnete. Er versprach einst, sie gemeinsam aus dieser Welt zu führen, sofern sie ihm helfe, sein Schiff zu reparieren. Als sie jedoch durch seine Gedanken sah, erkannte sie sein Ziel: die Vernichtung ganzer Zeitlinien. Entsetzt sabotierte sie seine Energiequelle und vergrößerte sie mit Pym-Partikeln, um ihn aufzuhalten. Diese Tat machte Kang zu einem Gefangenen, der später die Kontrolle über das gesamte Reich übernahm.

Scott wird schließlich gefangen genommen. Kang fordert von ihm, die beschädigte Energiequelle zurückzubringen, sonst werde er Cassie töten. Im Zentrum der Quelle trifft Scott auf unzählige Versionen seiner selbst. Nur mit Hopes Hilfe gelingt es ihm, das Objekt zu bergen. Kang bricht sein Wort, nimmt Janet gefangen und zerstört Hanks Schiff. Hanks überlebende Ameisen, die sich weiterentwickelt haben, eilen zur Rettung. Gemeinsam mit Hope dringt Scott in Kangs Festung vor.

Während Cassie eine Rebellion anführt, gelingt es ihr, den deformierten M.O.D.O.K. zu überzeugen, die Seiten zu wechseln. Er opfert sich, um Kang zu schwächen. Janet reaktiviert den Energiekern, der den Rückweg öffnet. Scott bleibt, um Kang aufzuhalten. In einem erbitterten Kampf zerschlägt Hope mit ihm den Reaktor, wodurch beide kurzzeitig verloren scheinen. Cassie öffnet ein Portal, durch das sie heimkehren. Zurück in San Francisco fragt sich Scott, ob Kangs Niederlage wirklich das Ende bedeutet, verdrängt den Gedanken jedoch.

Filmkritik und Fazit zum Film „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“

Peyton Reed setzt seine Regiearbeit in „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ mit sichtbarem Anspruch auf visuelle Weite fort, doch die emotionale Enge bleibt spürbar. Paul Rudd spielt Scott Lang erneut mit charmantem Understatement, das jedoch im Effektgewitter an Präsenz verliert. Michelle Pfeiffer trägt die inneren Konflikte ihrer Figur mit eleganter Zurückhaltung, während Jonathan Majors’ Kang zwischen kontrollierter Ruhe und eruptiver Gewalt changiert. Das Drehbuch von Jeff Loveness verschränkt Familienmotive mit kosmischem Überbau, ohne die Balance immer zu halten. Gerade in ruhigeren Szenen zeigt sich, wie viel Tragkraft in der Dynamik zwischen Vater und Tochter steckt.

Die Inszenierung lebt von der Schaufreude des Quantenreichs, doch die digitale Überlagerung verdrängt häufig die greifbare Welt. Bill Popes Kamera nutzt Farbe und Licht als Orientierung, verliert aber gelegentlich das Gefühl für Raum. Der Film arbeitet mit rhythmischem Wechsel zwischen ironischer Distanz und pathetischer Größe, bleibt dabei aber tonal unstet. Christophe Becks Musik unterstreicht diese Dualität: mal verspielt, mal orchestriert, nie ganz zwingend. Besonders die Szene, in der Scott auf unzählige Versionen seiner selbst trifft, bündelt das Thema Identität auf visuell reizvolle Weise. Sie deutet an, was der Film an Komplexität erreichen könnte, wenn er sich stärker konzentrierte.

Im Ergebnis steht ein Werk zwischen Ambition und Routine. „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ will familiäres Drama und Science-Fiction-Epos zugleich sein, verheddert sich aber oft in der eigenen Mythologie. Dennoch gelingt es, durch den Kontrast zwischen humorvoller Leichtigkeit und moralischer Schwere Momente der Eigenständigkeit zu schaffen. Die Figuren wirken menschlicher, wenn sie scheitern dürfen. Damit bleibt der Film ein überdehnter, aber nicht leerer Versuch, den kleinsten Helden des MCU in ein Universum zu setzen, das größer ist, als seine Form tragen kann.

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