Conjuring 4: Das letzte Kapitel

Das Horrorkino lebt von Symbolen, die Ängste bündeln und Erinnerungen prägen. „Conjuring 4: Das letzte Kapitel“ setzt auf das Motiv des Spiegels als Kern eines Generationenkonflikts. Vergangenes und Gegenwärtiges überlagern sich, während die Reihe ihren Schlusspunkt findet. Wie verändert ein Objekt die Wahrnehmung einer ganzen Familie, wenn es ihre Geschichte bestimmt?

Conjuring 4: Das letzte Kapitel
Dauer: 135 Min.
FSK: 16 (DE)
Jahr: 2025
Kategorien: Horror
Regie: Michael Chaves
Produzenten: James Wan, Peter Safran
Hauptdarsteller: Vera Farmiga, Patrick Wilson, Mia Tomlinson
Nebendarsteller: Ben Hardy, Rebecca Calder, Elliot Cowan, Shannon Kook
Studio: New Line Cinema, Atomic Monster, The Safran Company, Domain Entertainment

Ein zerstörter Spiegel markiert den Anfang einer Bedrohung, die Ed und Lorraine Warren begleitet. Drei Jahrzehnte später wird er Teil des Alltags der Familie Smurl in Pennsylvania. Stimmen, Schatten und Angriffe greifen in ihr Leben ein, während Judy Warrens Fähigkeiten die Verbindung verstärken. Alles verdichtet sich im Haus, das seine Geheimnisse nicht preisgeben will. Kann der Spiegel je vollständig gebrochen werden, oder bleibt sein Einfluss bestehen?

Besetzung, Regie und Drehorte

Conjuring 4: Das letzte Kapitel“ trägt den Originaltitel „The Conjuring: Last Rites“ und erscheint am 4. September 2025 in den deutschen Kinos, einen Tag später auch in den USA. Der Film dauert 135 Minuten, gehört zum Genre Horror und ist ab 16 Jahren freigegeben. Er setzt die Ereignisse aus „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ fort und bildet den zehnten Teil innerhalb des Conjuring-Universums. Die Dreharbeiten fanden von Anfang Oktober bis Ende November 2024 in Atlanta statt.

Die Regie übernahm Michael Chaves, während das Drehbuch von David Leslie Johnson-McGoldrick, Ian Goldberg und Richard Naing geschrieben wurde. Für die Produktion zeichneten James Wan und Peter Safran verantwortlich. Benjamin Wallfisch komponierte die Musik, die Kameraarbeit lag bei Eli Born. Den Schnitt übernahmen Elliot Greenberg und Gregory Plotkin. Der Film vereint damit ein erfahrenes Team, das bereits bei früheren Projekten in ähnlichen Konstellationen zusammenarbeitete.

In den Hauptrollen spielen Patrick Wilson und Vera Farmiga erneut Ed und Lorraine Warren. Ergänzt wird die Besetzung durch Ben Hardy als Tony Spera, Mia Tomlinson als Judy Warren, Steve Coulter als Pater Gordon sowie Shannon Kook als Drew Thomas. Auf der CinemaCon im April 2023 wurde der Originaltitel erstmals vorgestellt, ein offizieller Trailer erschien am 8. Mai 2025.

Handlung & Inhalt vom Film „Conjuring 4: Das letzte Kapitel“

Im Jahr 1956 untersuchen Ed und Lorraine Warren ein altes Spiegelstück in einem Geschäft. Als Lorraine es berührt, zerbricht es plötzlich. Sie bricht zusammen und erlebt eine erschreckende Vision, die ihr ungeborenes Kind betrifft. Ed bringt sie sofort ins Krankenhaus, wo sie kurz vor der Geburt steht. Nach dramatischen Momenten bringt Lorraine ihre Tochter Judy zur Welt, die zunächst still geboren wird. Doch das Paar schafft es, das Kind dem Tod zu entreißen. Dieses Erlebnis markiert den Beginn einer tiefen Verbindung zwischen Judys Schicksal und übernatürlichen Kräften, die ihr Leben nachhaltig prägen.

Dreißig Jahre später zieht die Familie Smurl in ein zweistöckiges Haus nach Pennsylvania. Jack und Janet leben dort mit Jacks Eltern Mary und John sowie ihren vier Töchtern Dawn, Heather und den Zwillingen Carin und Shannon. Für Heathers Geburtstag schenkt John ihr einen großen Spiegel, der bald seinen Platz im Haus findet. Unmittelbar danach beginnen unerklärliche Ereignisse. Eine Lampe stürzt fast auf Heather, Stimmen hallen durch die Räume, Schattenwesen bewegen sich unheilvoll. Die älteren Töchter werfen den Spiegel schließlich fort, doch die Bedrohung zeigt sich unerwartet gewalttätig.

Kampf gegen den dämonischen Spiegel

Dawn bricht am nächsten Tag zusammen, als Glasscherben im Körper auftauchen und sie Blut erbricht. Gleichzeitig wird Jack körperlich attackiert, während die Erscheinungen zunehmen. Die Familie steht unter ständigem Druck und sucht nach Erklärungen, doch die Ereignisse eskalieren unaufhaltsam. Schließlich wendet sich die verzweifelte Familie an die Presse, um ihre Erfahrungen öffentlich zu machen. Diese Entscheidung zieht große Aufmerksamkeit auf sich, doch sie bringt keine schnelle Lösung. Der Spiegel bleibt der Mittelpunkt des Grauens, das sich immer stärker in das Leben der Smurls einfrisst.

Währenddessen entwickelt Judy Warrens Gabe beunruhigende Züge. Ihr Freund Tony macht ihr einen Heiratsantrag, doch sie wird von Visionen heimgesucht, die die Annabelle-Puppe und eine alte Frau zeigen. Pater Gordon bittet die Warrens um Hilfe, doch diese lehnen ab, da sie im Ruhestand sind. Gordon reist allein nach Pennsylvania und stirbt nach einer Attacke des Dämons durch Suizid. Auf seiner Beerdigung erkennt Judy die Wahrheit in einer Vision. Entschlossen reist sie eigenständig zu den Smurls, ohne dass ihre Eltern davon wissen.

Ed, Lorraine und Tony folgen Judys Spur und erreichen das Haus. Dort verstärken sich die Phänomene. Lorraine erkennt, dass der Spiegel ein Dämonenportal ist und mit alten Morden verbunden steht. Judy wird von der Kraft des Spiegels in den Dachboden gezogen. In der Nacht versucht die Macht, Judy zu übernehmen, während Ed und Tony den Spiegel vergeblich fortbringen wollen. Gemeinsam mit Lorraine gelingt es Judy schließlich, das Wesen in einem Gebet zu bannen. Der Spiegel zerbricht endgültig. Die Smurls bleiben noch Jahre im Haus, während das Objekt im okkulten Museum der Warrens verwahrt wird.

Fazit & Kritiken zum Film „Conjuring 4: Das letzte Kapitel“

Conjuring 4: Das letzte Kapitel“ setzt die Geschichte von Ed und Lorraine Warren fort und führt die Reihe zu ihrem Abschluss. Die Darstellung des Ehepaars bleibt der zentrale Anker, getragen von Patrick Wilson und Vera Farmiga. Ihre Präsenz sorgt für emotionale Tiefe, die über einfache Schockeffekte hinausgeht. Michael Chaves inszeniert die Handlung mit atmosphärischer Dichte, besonders in den spannungsreichen Momenten rund um den dämonischen Spiegel. Die visuelle Gestaltung der 1980er-Jahre unterstützt die Stimmung und verleiht dem Film eine prägnante Zeitfarbe.

Die Geschichte verknüpft persönliche Konflikte mit übernatürlichen Ereignissen. Dadurch entsteht ein Spannungsfeld, das die Figuren glaubwürdig vorantreibt. Einzelne Szenen entwickeln eine intensive Wirkung, weil sie das Familiäre mit dem Bedrohlichen verbinden. Die Kamera von Eli Born verstärkt dies durch enge Bildkompositionen, die Bedrängnis vermitteln. Gleichzeitig wirkt die Struktur in Teilen vertraut, da bekannte Motive aus dem Franchise wiederkehren. Manche Abläufe verlieren dadurch an Überraschung, obwohl die Inszenierung den Druck stetig aufrechterhält.

Die emotionale Komponente hebt den Film jedoch von schwächeren Teilen der Reihe ab. Wilson und Farmiga liefern eindringliche Leistungen, während das Finale sowohl Schauwert als auch Abschlusscharakter besitzt. Der Film überzeugt handwerklich durch Darsteller, Sounddesign und Atmosphäre, schwächelt jedoch bei Originalität. Für treue Anhänger der Reihe ist er ein stimmiges Finale, während Genrefans ohne Bindung weniger neue Impulse finden.

X