Hurry Up Tomorrow
„Hurry Up Tomorrow“ stellt eine Verbindung zwischen Ruhm, Einsamkeit und psychischem Druck her. Musiker Abel Tesfaye wirkt nach außen souverän, doch in ihm brodelt eine unbewältigte Trennung. Sein Alltag wird begleitet von Tourstress, körperlicher Erschöpfung und Leere. Während einer Konzertnacht mischt sich die mysteriöse Anima unter die Menge. Sie zeigt Interesse, das weit über gewöhnliche Bewunderung hinausgeht. Abel lässt sich auf sie ein, was ungeahnte Folgen nach sich zieht. Ihre Begegnung wirkt wie ein Katalysator für verdrängte Emotionen.

Dauer: | 116 Min. |
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FSK: | 16 (DE) |
Jahr: | 2025 |
Kategorien: | Musical, Thriller |
Regie: | Trey Edward Shults |
Produzenten: | Harrison Kreiss, Reza Fahim, The Weeknd, Kevin Turen |
Hauptdarsteller: | The Weeknd, Jenna Ortega, Barry Keoghan |
Nebendarsteller: | Riley Keough, Ash T, Paul L. Davis, Sebastian Villalobos |
Studio: | Manic Phase, Live Nation Productions |
Die Ereignisse verdichten sich, als Anima seine Hotelwelt in einen psychischen Ausnahmezustand verwandelt. Musik wird zum Spiegel innerer Konflikte, Worte verlieren ihre Bedeutung. In diesem Spannungsfeld entstehen Szenen voller Irritation und Stille. Die Frage nach Kontrolle und Selbstschutz steht plötzlich im Raum. Je mehr Abel sich verschließt, desto heftiger drängt Anima auf eine Konfrontation. Zwischen Manipulation, Schmerz und Verlangen bleibt ein Moment der Wahrheit oder eine neue Illusion?
Besetzung, Regie und Drehorte
„Hurry Up Tomorrow“ ist ein Thriller-Musical von Trey Edward Shults, der gemeinsam mit Reza Fahim und The Weeknd das Drehbuch schrieb. Die Regie übernahm Shults ebenfalls. In der Hauptrolle spielt The Weeknd sich selbst. Jenna Ortega verkörpert Anima, Barry Keoghan übernimmt die Rolle von Lee. Gabby Barrett tritt als Isabella auf, Paul L. Davis spielt Lavi, Cade Foehner verkörpert Benjamin und Olga Safari ist als Veronika zu sehen. Die Musik stammt von Daniel Lopatin und The Weeknd, während Chayse Irvin für die Kameraarbeit verantwortlich war.
Die Dreharbeiten starteten Ende Februar 2023. Gedreht wurde auf 35 mm, 16 mm und Super 8, was dem Film eine visuelle Vielschichtigkeit verleiht. Chayse Irvin, bekannt für Werke wie „BlacKkKlansman“ und „Blond“, steuerte seinen markanten Stil bei. Die Weltpremiere fand am 13. Mai 2025 in New York City statt. Zwei Tage später lief der Film in deutschen Kinos an, gefolgt vom Kinostart in Kanada und den USA. Die Altersfreigabe liegt bei FSK 16, die Laufzeit beträgt 105 Minuten.
Bis zum 21. Mai 2025 erzielte „Hurry Up Tomorrow“ Einnahmen von 4,2 Millionen US-Dollar weltweit. In Nordamerika kamen 3,8 Millionen zusammen, während in weiteren Ländern knapp 470.000 US-Dollar erreicht wurden. Produziert wurde der Film von Reza Fahim, Harrison Kreiss, Kevin Turen und The Weeknd.
Handlung & Inhalt vom Film „Hurry Up Tomorrow“
Nach einem energiegeladenen Konzertabend feiert Musikstar Abel Tesfaye mit seinem Manager Lee. Drogen, laute Musik und Selbstinszenierung begleiten die Nacht, doch Abels Fassade beginnt zu bröckeln. Er leidet unter den Nachwirkungen einer Trennung, die ihn innerlich zerreißt. Währenddessen setzt Anima, eine einsame junge Frau und eingefleischter Fan, ein Haus in Brand. Sie meidet ihre Mutter, flieht Richtung nächstem Konzert und wirkt getrieben. Ihre düsteren Gedanken kreisen um Tesfayes Songs, deren Themen sie zutiefst ansprechen und die in ihr dunkle Handlungen auslösen.
Kurz vor dem Auftritt erfährt Abel von einer Stimmbandstörung. Lee drängt ihn dennoch zur Show. Verunsichert nimmt Abel den Rat an, hinterlässt aber zuvor eine aggressive Nachricht auf dem Anrufbeantworter seiner Ex. Auf der Bühne verliert er plötzlich die Stimme und verlässt fluchtartig das Konzert. Anima hat sich heimlich Zugang verschafft, gelangt Backstage und trifft auf den erschöpften Künstler. Fasziniert von ihrer direkten Art verbringt Abel die Nacht mit ihr. Während eines Gesprächs im Hotel zeigt Anima erste emotionale Risse, als sie bei einem seiner Songs in Tränen ausbricht.
Die Rückkehr zur Bühne
Am nächsten Tag will Abel weiterreisen, doch er hört Animas angespannte Unterhaltung mit ihrer Mutter über die Brandstiftung. Zwar versucht er sich zu distanzieren, doch Anima lässt ihn dennoch nicht gehen. Sie verlangt Nähe, Verständnis sowie emotionale Offenheit. Als er sie jedoch zurückweist, schlägt sie ihn nieder. Bewusstlos träumt Abel von einer Begegnung mit seinem jüngeren Ich. Einsam streift er durch die Straßen, während er zwischen Vergangenheit und Gegenwart gefangen bleibt. Die innere Leere wächst, während zugleich die Grenze zwischen Traum und Realität verschwimmt.
Gefesselt wacht Abel im Hotelbett auf, während Anima zu seinen Liedern tanzt. Dabei analysiert sie seine Texte und fordert eine Erklärung. Dennoch schweigt er. Lee taucht auf, verfolgt die Spur bis ins Zimmer und versucht schließlich einzugreifen. Anima wird jedoch zunehmend unberechenbar, zückt ein Messer und ersticht ihn im Handgemenge. Danach übergießt sie Abel mit Benzin, obwohl er sich kaum bewegen kann. Die Situation eskaliert, doch Abel beginnt, ihr etwas aus seinem Innersten zu zeigen. Er singt ihr den Song „Hurry Up Tomorrow“ und schafft es dadurch, ihre Wut zu bändigen. Bewegungen und Töne ersetzen Worte, woraufhin sie seine Fesseln löst.
Anima verlässt das Zimmer und setzt es in Flammen. Abel entkommt knapp. Der Flur führt ihn seltsam direkt hinter die Bühne seines nächsten Auftritts. In einem surreal wirkenden Moment steht er wieder vor dem Spiegel. Gezeichnet von allem, was geschehen ist, bleibt nur Schweigen. Die Grenzen zwischen Realität, Wahnsinn und Bühne verschwimmen endgültig. Die Frage, ob er sich künftig öffnen kann, bleibt unbeantwortet. Die Erlebnisse haben ihn verändert, doch wie tief, bleibt offen.
Fazit & Kritiken zum Film „Hurry Up Tomorrow“
„Hurry Up Tomorrow“ bewegt sich zwischen Musikfilm, Psychodrama und Thriller, ohne sich festzulegen. Regisseur Trey Edward Shults verbindet The Weeknds musikalisches Universum mit einem visuell fordernden Erzählansatz. Die Kamera wechselt zwischen analogen Formaten, was dem Film eine raue, fragmentierte Struktur verleiht. Der Einstieg wirkt wie eine Dokumentation über das Leben eines Stars, doch bald wird klar, dass hier nicht Realität, sondern innere Abgründe verhandelt werden. Dabei unterstützen Ton und Bild das emotionale Chaos, ohne es zu kommentieren. Der Schnitt wirkt bewusst sprunghaft und verstärkt die subjektive Wahrnehmung der Hauptfigur.
The Weeknd spielt sich selbst mit zurückhaltender Körpersprache, aber spürbarer innerer Spannung. Jenna Ortega gelingt es, Anima unberechenbar und gleichzeitig verletzlich zu zeigen. Ihre Szenen tragen viele der intensivsten Momente. Barry Keoghan als Manager Lee schafft Kontraste zwischen Kontrolle und Hilflosigkeit. Besonders auffällig sind die Brüche im Rhythmus: Musik wird plötzlich unterbrochen, Szenen enden abrupt. Der Film fordert sein Publikum, bietet aber keine klassischen Höhepunkte. Vieles bleibt vage, manches wirkt absichtlich offen.
Das Drehbuch setzt mehr auf Atmosphäre als auf Handlung. Stilistisch überzeugt „Hurry Up Tomorrow“ mit starker Bildsprache und musikalischer Dichte. Inhaltlich funktioniert das Konzept vor allem als Innenansicht psychischer Fragilität. Wer Klarheit sucht, wird hier kaum fündig. Wer Ambivalenz zulässt, erlebt ein ungewöhnliches Filmexperiment.