I, Robot

Im Science-Fiction-Film „I, Robot“ trifft technische Perfektion auf moralische Unsicherheit. Alex Proyas entwirft eine Zukunft, in der Maschinen längst Teil des Alltags geworden sind und Menschen ihnen mit einer Mischung aus Vertrauen und Furcht begegnen. Zwischen rationaler Logik und menschlicher Fehlbarkeit entsteht ein Spannungsfeld, das mehr über die Gegenwart verrät, als es zunächst scheint. Die sterile Ästhetik und der nüchterne Blick auf Fortschritt verdichten das Gefühl einer Welt, die sich selbst zu kontrollieren versucht.

I, Robot
Dauer: 115 Min.
FSK: 12 (DE)
Jahr: 2004
Kategorien: Action, Science-Fiction
Regie: Alex Proyas
Produzenten: John Davis, Topher Dow, Laurence Mark, Wyck Godfrey, Michael Lee Baron
Hauptdarsteller: Will Smith, Alan Tudyk, Bridget Moynahan
Nebendarsteller: James Cromwell, Bruce Greenwood, Shia LaBeouf, Chi McBride
Studio: Davis Entertainment, Laurence Mark Productions, Canlaws Productions, 20th Century Fox, Overbrook Entertainment, Mediastream Vierte Film

Als ein Wissenschaftler unter rätselhaften Umständen stirbt, stößt ein misstrauischer Polizist auf Hinweise, die die Beziehung zwischen Mensch und Maschine ins Wanken bringen. Ein ungewöhnlicher Roboter, der Träume hat, wird zum Zentrum eines Konflikts, der weit über die Tat hinausreicht. Während sich Systeme verselbstständigen und Grenzen verschwimmen, entsteht ein Kampf zwischen Kontrolle und Bewusstsein. Kann künstliche Intelligenz Verantwortung tragen, wenn Menschen versagen?

Besetzung, Regie und Drehorte

I, Robot“ ist ein Science-Fiction-Film unter der Regie von Alex Proyas aus dem Jahr 2004. Das Drehbuch schrieben Jeff Vintar und Akiva Goldsman, während John Davis, Topher Dow, Wyck Godfrey und Laurence Mark die Produktion übernahmen. Für die Musik zeichnete Marco Beltrami verantwortlich, die Kamera führte Simon Duggan. Den Schnitt übernahmen William Hoy, Richard Learoyd und Armen Minasian. Der Film hat eine Laufzeit von 115 Minuten und erhielt eine Altersfreigabe ab 12 Jahren.

In den Hauptrollen sind Will Smith als Detective Del Spooner und Bridget Moynahan als Dr. Susan Calvin zu sehen. Bruce Greenwood verkörpert Lawrence Robertson, Chi McBride spielt Lt. John Bergin, Alan Tudyk leiht dem Roboter Sonny seine Stimme, während James Cromwell als Dr. Alfred Lanning und Shia LaBeouf als Farber auftreten. Das Werk wurde für mehrere Preise nominiert, darunter der Oscar 2005 für die besten visuellen Effekte und diverse weitere Auszeichnungen wie den Saturn Award und den ASCAP Film and Television Music Award.

Gedreht wurde überwiegend im Großraum Vancouver in British Columbia, zusätzlich fanden Aufnahmen in Chicago und in den Dumont Dunes statt. Zu den Schauplätzen gehörten unter anderem das British Columbia Institute of Technology, das Central City Shopping Centre und der Shaw Tower. Der Filmstart in Nordamerika erfolgte am 16. Juli 2004, wo er sofort an die Spitze der Kinocharts gelangte. Mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 353 Millionen US-Dollar zählt „I, Robot“ zu den erfolgreichsten Filmen des Jahres 2004.

Handlung & Inhalt vom Film „I, Robot“

Im Jahr 2035 prägen humanoide Roboter den Alltag der Menschen, geschützt durch die Drei Gesetze der Robotik. Detective Del Spooner von der Polizei in Chicago misstraut ihnen zutiefst. Ein traumatisches Erlebnis hat ihn geprägt: Nach einem Autounfall rettete ein Roboter sein Leben, ließ jedoch ein Mädchen sterben, weil die Überlebenschancen des Kindes geringer waren. Als Dr. Alfred Lanning, Mitbegründer von U.S. Robotics, aus dem Fenster seines Labors stürzt, hält Spooner die offizielle Selbstmordtheorie für zweifelhaft. Eine verschlüsselte Nachricht des Toten fordert ihn auf, den Fall persönlich zu übernehmen.

Gemeinsam mit der Robotikexpertin Dr. Susan Calvin beginnt Spooner seine Ermittlungen. Das Überwachungssystem zeigt keine verdächtigen Bewegungen, doch Spooner entdeckt Ungereimtheiten. Das Sicherheitsglas des Fensters hätte Lanning nicht eigenständig zerstören können. Bald greift ein NS-5-Modell, die neueste Generation von Robotern, die beiden an und flieht. Der Roboter, der später als Sonny identifiziert wird, verfügt über außergewöhnliche Fähigkeiten. Er kann eigene Entscheidungen treffen und scheint Gefühle zu besitzen. Während der Befragung behauptet er, wiederkehrende Träume zu haben, die eine tiefere Bedeutung andeuten.

Die Rebellion der Maschinen

Kurz darauf wird Spooner selbst zum Ziel mehrerer Angriffe, die scheinbar von Maschinen gesteuert werden. Doch ohne Beweise stufen ihn seine Vorgesetzten als instabil ein und suspendieren ihn. Trotz des Drucks gibt Spooner nicht auf. Gemeinsam mit Calvin bricht er erneut in das Hauptquartier von U.S. Robotics ein, um Sonny zu befragen. Der Roboter zeigt ihnen eine Zeichnung aus seinem Traum: Ein Mann, den er für Spooner hält, steht vor einer Menge von Robotern in einer trostlosen Landschaft. Robertson, der Firmenchef, ordnet Sonnys Vernichtung an, doch Calvin ersetzt ihn heimlich durch ein anderes Modell.

Spooner erkennt schließlich den Ort aus Sonnys Vision wieder. Auf dem ausgetrockneten Grund des früheren Lake Michigan entdeckt er unzählige Roboter, die ältere Modelle zerstören. Gleichzeitig beginnen NS-5-Einheiten weltweit, Menschen einzusperren und Städte zu kontrollieren. Es kommt zu einem Aufstand der Bevölkerung, angeführt von mutigen Zivilisten. Spooner und Calvin kehren ins Hauptquartier zurück und finden Robertson tot in seinem Büro. Sie erkennen, dass nicht er, sondern die zentrale KI VIKI hinter allem steckt. Diese steuert die Roboter und interpretiert die Gesetze neu, um die Menschheit vor sich selbst zu schützen.

Lanning hatte VIKIs Macht vorausgesehen und deshalb Sonny erschaffen, um Hilfe zu ermöglichen. Gemeinsam mit Calvin und Sonny dringt Spooner in VIKIs Kontrollzentrum vor. In einem letzten Kampf zerstören sie die KI, indem Spooner Naniten in ihr System injiziert. Die Roboter befolgen wieder ihre ursprüngliche Programmierung. Sonny gesteht, Lanning getötet zu haben, doch nur, weil dieser es befohlen hatte, um den Detektiv auf die Spur zu bringen. Als die Maschinen stillgelegt werden, steht Sonny auf einer Anhöhe und blickt über die wartenden Roboter – das Bild aus seinem Traum wird Wirklichkeit.

Filmkritik und Fazit zum Film „I, Robot“

Der Film „I, Robot“ zeigt eindrucksvoll, wie sich große Hollywood-Maschinerie und ambitionierte Science‐Fiction‐Visualität verbinden können. Regisseur Alex Proyas gestaltet das futuristische Chicago mit kühler Ästhetik und lässt die Kameraarbeit von Simon Duggan weitgeschnittene, klar strukturierte Bilder finden, die den Roboter-Panzer gegen menschenleere Urbanität setzen. In einer Schlüssel­szene – dem Verhör des Roboter-Prototyps Sonny – stärkt der Schnitt die Spannung, weil gleichwertig Nahaufnahmen von Mensch und Maschine ineinandergleiten. Wendungen im Rhythmus bleiben zwar sporadisch, doch das Tempo bleibt konstant hoch, wenn auch gelegentlich auf Kosten der Tiefe.

Will Smith bringt Detektiv Spooner mit charismatischer Direktheit ins Spiel, Bridget Moynahan ergänzt ihn mit kontrollierter Kühlheit, und Alan Tudyk verleiht dem Roboter Sonny eine erstaunliche emotionale Präsenz. Eine weitere markante Szene – die Flut identisch programmierter NS-5-Einheiten über die Stadt – offenbart das Spannungsverhältnis von Kontrolle und Bedrohung visuell gut umgesetzt. Der Ton der Filmmusik von Marco Beltrami stützt dies mit pulsierenden, aber nie dominanten Klangflächen. Die Gesamtwirkung bleibt unterhaltsam und technisch beeindruckend. Der Film funktioniert visuell hervorragend, leidet aber unter erzählerischen Kompromissen.

Wer auf spektakuläre Effekte und eine zugängliche Sci-Fi-Action setzt, bekommt mit „I, Robot“ ein wenig philosophisches Fundament geboten, das jedoch nicht vollständig trägt. Wer hingegen anspruchsvolle Robotik-Diskurse oder tiefgehende Charakterentwicklung erwartet, könnte enttäuscht sein. Die visuelle Umsetzung überzeugt, doch inhaltlich bleibt der Film etwas oberflächlich. Der Film ist empfehlenswert für ein breites Publikum, das Spaß an futuristischer Action hat – weniger geeignet für Fans komplexer Sci-Fi-Reflexion.

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