Kantara: Chapter 1
„Kantara: Chapter 1“ verbindet Mythos, Macht und Glauben zu einem archaischen Epos, das tief in den Legenden Südindiens wurzelt. Der Film greift uralte Rituale, den Zwiespalt zwischen göttlicher Ordnung und menschlicher Hybris auf und spannt daraus ein dichtes Geflecht aus Glaube, Loyalität und Verrat. Rishab Shetty schafft damit eine Welt, in der Mythen keine Vergangenheit, sondern gelebte Gegenwart sind.
Der junge Berme wächst zwischen Menschen und Göttern auf, getragen von einem Schicksal, das größer ist als er selbst. Sein Aufstieg führt ihn an den Rand des Göttlichen und zurück in die Dunkelheit menschlicher Schuld. Kann göttliche Gerechtigkeit bestehen, wenn Menschen sie für sich beanspruchen?
Besetzung, Regie und Drehorte
Der Film „Kantara: Chapter 1“ entstand unter der Regie und dem Drehbuch von Rishab Shetty, produziert von Vijay Kiragandur und Chaluve Gowda über Hombale Films. Die Kamera führte Arvind S Kashyap, den Schnitt übernahm Suresh Mallaiah und die Musik schrieb B. Ajaneesh Loknath. Der Film wurde 2025 veröffentlicht, läuft 160 Minuten und erhielt die Altersfreigabe FSK 16. Als Genre zeigt er eine Mischung aus Drama und Action in einem epischen mythologischen Umfeld. Der Film startete am 2. Oktober 2025 in verschiedenen Formaten wie IMAX, 4DX, Dolby Cinema und mehr.
Zur Besetzung gehören: Rishab Shetty als Berme, Jayaram in den Rollen King Rajashekara, Kulashekara und als Vater von Kanakavathi, Rukmini Vasanth als Princess Kanakavathi (Schwester von Kulashekara und Berme’s Liebe), Gulshan Devaiah als Prince Kulashekara, Ramitha Shailendra als Rajamathe Rajalaxmi, Pramod Shetty als Bhogendra, Naveen D. Padil als Booba und Rakesh Poojari als Peppe. Die Schauspieler führten intensive Vorbereitungen durch, etwa das Erlernen von Reiten, Kalaripayattu und Schwertkampf. Große Schlachtszenen mit über 500 Kämpfern wurden auf einem 25 Hektar großen Set gedreht, etwa 50 Tage lang.
Die Dreharbeiten begannen im November 2023. Ein Großteil entstand im Heimatdorf von Shetty bei Kundapura, zudem in den Wäldern von Sakleshpur und angrenzenden Bergen. Ein Unfall im November 2024 stoppte die Produktion kurzzeitig, später verhängte man eine Strafe für Materialablagerung in einem geschützten Waldgebiet. Der Film spielte stark ein und erreichte am ersten Tag Einnahmen zwischen ₹85 und ₹90 Crore. Bereits nach zwei Tagen überschritt er die Marke von ₹100 Crore (etwa 12 Millionen US-Dollar) und setzte damit neue Maßstäbe für erfolgreiche Kannada-Produktionen.
Handlung & Inhalt vom Film „Kantara: Chapter 1“
In der Zeit des Kadamba-Reiches beginnt die Handlung mit König Vijayendra, dessen Habgier ihn dazu antreibt, einen Fischer hinrichten zu lassen, weil er Reichtum vermutet. Dabei findet man schließlich eine Tasche voller wertvoller Gewürze, wodurch seine Gier weiter wächst. Deshalb dringt er in den heiligen Kantara-Wald vor, um Eeshwaras Gewürzgarten gewaltsam einzuverleiben und seinen Besitz auszudehnen. Doch die göttlichen Wesen Panjurli und Guliga manifestieren sich daraufhin in elementarer Form und töten ihn unmittelbar. Sein Sohn Rajashekara wächst infolge dieses grausamen Ereignisses tief traumatisiert auf und übernimmt später die Krone. Da er die Macht des Waldes fürchtet, verbietet er das Betreten des Kantara-Waldes vollständig. Seine Kinder sind Kulashekhara, der mit zunehmendem Alter verschwenderisch und selbstsicher wird, und Kanakavathi, die klug, besonnen und zugleich treu an seiner Seite steht.
Ein Junge wird in einem heiligen Brunnen gefunden und von einer Stammesfrau adoptiert. Sie nennt ihn Berme. Der Junge wächst mit der Idee auf, sein Volk zu stärken und verlässt den Wald später. Er gelangt in das Königreich Bangra, als Kulashekhara auf Jagd geht. Dort entdeckt er, wie Händler Gewürze aus Kantara ausbeuten. Berme entscheidet, selbst Anbau zu betreiben und Handel zu betreiben nach eigenem Plan. So schafft er Ressourcen für das Dorf und gewinnt Einfluss durch kluge Mittel und ehrliche Ziele.
Verrat und Enthüllung im Königreich
Berme und Kanakavathi begegnen einander zuerst misstrauisch, doch mit der Zeit entwickeln sie schließlich Gefühle füreinander. Während ihre Beziehung wächst, sieht Kulashekhara Berme als Bedrohung und entsendet deshalb Soldaten gegen ihn. Dennoch verteidigt Berme sein Dorf erfolgreich und hält stand. Während eines weiteren Angriffs tötet man jedoch seine Ziehmutter, wodurch sich das Schicksal wendet. In dieser schweren Krise erscheint schließlich der Geist Guliga aus dem Brunnen und übernimmt Berme. Mit dieser übernatürlichen Macht tötet er Kulashekhara auf eine Weise, die dem Tod des Königs ähnelt, und löst dadurch gewaltige Erschütterungen aus. Die Tat stürzt das gesamte Königreich in Unruhe, und Rajashekara kehrt schließlich an die Macht zurück, begleitet von seiner Tochter Kanakavathi.
Kurz darauf initiiert Kanakavathi den Brahmakalasha-Ritus, doch als der Shivaling aufreißt, gerät das Gleichgewicht der Kräfte in Gefahr. Um die Ordnung wiederherzustellen, ruft sie Berme und die Stammesführer herbei, damit sie die Devas in den Tempel bringen. Bald darauf erkranken jedoch einige Kinder auf geheimnisvolle Weise, was Angst im Volk auslöst. Schließlich erkennt Berme die schockierende Wahrheit: Kanakavathi hatte all dies geplant. Sie war einst durch einen Gegenschlag wiederbelebt worden, arbeitete heimlich mit dem Clan Kadapa zusammen und wollte die Daiva-Kräfte binden, um Macht zu erlangen. Zudem hatte sie Kulashekhara zu den Massakern angestachelt, um das Volk zu schwächen und die spirituellen Energien gezielt zu manipulieren.
Berme erklärt den Königreichen den Krieg. Rajashekara erhält durch Kanakavathi verbotene Kräfte. Ein Fischer taucht auf und rät Berme, erneut in den Brunnen zu steigen. Dort entdeckt er das versteckte Shivaling und die göttliche Trishula. Beim Berühren übernimmt Chamundi, die göttliche Kraft, Besitz. Berme verwandelt sich in Ardhanarishvara und besiegt Kanakavathi und Rajashekara. Danach verschwindet er im Brunnen.
Fazit & Kritiken zum Film „Kantara: Chapter 1“
Rishab Shetty verbindet in „Kantara: Chapter 1“ Mythos und Machtpolitik zu einer konsequenten Erzählachse. Hinrichtung des Fischers und Vijayendras sofortiger Tod setzen Grenzen. Regeln für Gier und Sakrileg treten dadurch von Beginn an hervor. Brunnen-Szene verankert das Motiv von Herkunft und Bestimmung sichtbar. Später schärft Berme seinen Widerstand durch konkrete Taten, nicht Reden. Konflikte gewinnen dadurch Bodenhaftung und bleiben an erfassbaren Folgen orientiert. Dramaturgie neigt jedoch gelegentlich zum Monumentalen und kürzt Zwischentöne.
Mittelteil überzeugt mit greifbaren Setpieces und harten Entscheidungen. Kriegspassage dauert lang, fordert Geduld und verwässert unmittelbare Ursachen. Gleichwohl schafft die Bestrafung der Angreifer nachvollziehbare Konsequenzen. Besonders prägt die Übernahme Bermes durch Guliga mehrere Schlüsselstellen. Avatare liefern Bildkraft, doch häufen teils mechanische Wiederholungen. Weiter reizt die Erzählung das Ritualhafte aus und opfert Ambivalenz. Politische Linien geraten dadurch zu schematisch und verlieren situative Spannung.
Der Schlussakt im Film trägt die Ideen bis zur letzten Konsequenz. Enthüllung Kanakavathis bündelt verstreute Spuren zu einem greifbaren Motiv. Damit erhalten Ohnmachten der Kinder und der rissige Shivaling klare Ursachen. Ardhanarishvara führt Recht und Gegengewalt bis zum äußersten Punkt. Intervention Chamundis setzt ein hartes, folgerichtiges Ende für beide Herrscher. Allerdings verdrängen Effekte innere Konflikte an mehreren entscheidenden Punkten. Schlussbild mit Bermes Verschwinden bleibt stark, doch mindert seelische Tiefe.