Warfare
„Warfare“ zeigt einen nervenaufreibenden Einsatz amerikanischer Soldaten in Ramadi im Jahr 2006. Ein SEAL-Team sichert ein mehrstöckiges Gebäude, das unerwartet mehrere Familien beherbergt. Während Übersetzer versuchen, Ordnung zu wahren, droht draußen eine Eskalation. Die Soldaten beobachten feindliche Bewegungen und müssen sich auf plötzlich entstehende Bedrohungen einstellen. Eine fehlende Luftunterstützung und ein Granatenangriff verschärfen die Lage. Der Rückzug wird zur lebensgefährlichen Herausforderung, als ein Sprengsatz das Evakuierungsfahrzeug trifft.

Dauer: | 95 Min. |
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FSK: | 16 (DE) |
Jahr: | 2025 |
Kategorien: | Science-Fiction |
Regie: | Ray Mendoza, Alex Garland |
Produzenten: | Andrew Macdonald, Allon Reich, Peter Rice, Matthew Penry-Davey |
Hauptdarsteller: | D'Pharaoh Woon-A-Tai, Cosmo Jarvis, Will Poulter |
Nebendarsteller: | Charles Melton, Joseph Quinn, Kit Connor, Taylor John Smith |
Studio: | DNA Films, A24 |
Die Gruppe kehrt angeschlagen ins Gebäude zurück. Kommandostrukturen wanken, während Verletzte notdürftig versorgt werden. Einheiten in der Nähe geraten unter Beschuss, Unterstützung bleibt aus. Innerhalb weniger Minuten verändern sich Prioritäten und Entscheidungen müssen sofort fallen. Auch einfache Handgriffe, wie das Anlegen eines Tourniquets, geraten unter dem Druck zur Belastungsprobe. Gleichzeitig kämpfen andere Truppenteile darum, einen Ausweg aus der Lage zu erzwingen. Vertrauen, Reaktion und Improvisation entscheiden über das Überleben. Wie lange kann die Gruppe dem wachsenden Druck noch standhalten?
Besetzung, Regie und Drehorte
„Warfare“ erschien im April 2025 unter der Regie von Alex Garland und Ray Mendoza. Das Kriegsdrama läuft 95 Minuten, wurde ab FSK 16 freigegeben und spielt an einem Tag in Echtzeit. In den Hauptrollen sind D’Pharaoh Woon-A-Tai als Ray Mendoza, Cosmo Jarvis als Elliot Miller, Joseph Quinn als Sam, Will Poulter als Erik und Noah Centineo als Brian bzw. Zawi zu sehen. Kit Connor übernimmt die Rolle von Tommy, Aaron Mackenzie spielt Kelly und Alex Brockdorff Mikey. Für das Drehbuch waren Garland und Mendoza verantwortlich. Produziert wurde der Film von Andrew Macdonald, Matthew Penry-Davey, Allon Reich und Peter Rice.
Die Dreharbeiten begannen im Mai 2024. Gedreht wurde überwiegend in einem Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, rund 50 Meilen nördlich von London. Kameramann David J. Thompson setzte das Geschehen visuell um. Fin Oates übernahm den Schnitt. Auffällig ist der komplette Verzicht auf musikalische Untermalung. Stattdessen gestaltet Glenn Freemantle das Sounddesign. Das Kino wird so zur akustischen Kriegserfahrung.
In den USA startete der Film am 11. April 2025. Der deutsche und österreichische Kinostart folgte am 17. April. Am Eröffnungswochenende spielte „Warfare“ 8,3 Millionen Dollar ein. Zum US-Kinostart erhielt der Film einen CinemaScore von „A-„, was einem Rekordwert für einen A24-Film entspricht.
Handlung & Inhalt vom Film „Warfare“
In Ramadi, 2006, sichert das Navy-SEAL-Team Alpha One nachts ein mehrstöckiges Haus. Die Männer gehen von einem Standardgebäude aus, doch das Obergeschoss entpuppt sich als separate Wohnung. Um dorthin zu gelangen, brechen sie eine Wand auf. Währenddessen koordiniert Ray Mendoza als JTAC-Offizier den Lufteinsatz, während Scharfschütze und Sanitäter Elliott Miller das gegenüberliegende Marktviertel überwacht. Übersetzer Farid und Noor entdecken, dass zwei Familien im Haus wohnen, und instruieren sie, ruhig zu bleiben. Erste Anzeichen wachsender Unruhe auf den Straßen lassen ein gefährliches Szenario erahnen.
Kurz darauf verstärkt sich die feindliche Präsenz. Die Luftunterstützung zieht sich zurück, und der Feind ruft öffentlich zum Angriff auf. Offizier Erik verteilt die Aufgaben im Haus neu. Als plötzlich eine Granate in den Scharfschützenraum fliegt, bleiben die Männer zwar am Leben, doch Elliott muss verletzt evakuiert werden. Sie aktivieren ihre Claymores und bereiten sich auf einen CASEVAC vor. Der eintreffende Bradley transportiert zuerst die Übersetzer ab, danach das restliche Team. Ein Sprengsatz explodiert neben dem Fahrzeug, tötet einen Übersetzer und verletzt Elliott sowie Petty Officer Sam schwer. Das Fahrzeug zieht sich zurück.
Rückkehr ins Gefecht
Die Einheit kehrt notdürftig ins Haus zurück, um die Verletzten zu versorgen. Währenddessen versucht Erik, Unterstützung von Alpha Two anzufordern, doch diese geraten unmittelbar unter Beschuss. Zwar kehrt der Air Support zurück, jedoch kann er nur abschreckend wirken. Während Sam stark blutet, will Ray ein Tourniquet anlegen, doch seine Hände zittern zu stark. Deshalb improvisiert er und drückt mit dem Knie auf die Wunde, was Sam starke Schmerzen zufügt. In Rays Schockzustand übernimmt schließlich Erik und legt das Tourniquet richtig an. Gleichzeitig wacht Elliott auf und weist LT McDonald an, Morphin aus seiner Tasche zu holen.
Kurz darauf erreicht Alpha Two schließlich das Haus. Die Anfrage für eine neue Evakuierung wird jedoch abgelehnt, da man weitere IEDs befürchtet. Daraufhin übernimmt Jake, Anführer von Alpha Two, die Kontrolle. Er überzeugt seinen Funker John, sich als Kommandant auszugeben, um die Genehmigung für den Bradleyeinsatz zu erhalten. Anschließend birgt Jake persönliche Ausrüstung aus dem gefährlichen Gelände. Elliott und Sam werden daraufhin getrennt in Bradleys verladen. Währenddessen begeben sich die restlichen Soldaten zurück ins Haus, wo der Druck durch Feindbewegungen weiter zunimmt. Schließlich fordert Jake Luftunterstützung für den Rückzug.
Die Bradleys sollen das Obergeschoss des Hauses zerstören, um die Feindposition zu neutralisieren. Zunächst lehnt das Kommando ab, doch Jake überzeugt sie, dass keine eigenen Kräfte mehr dort sind. Ein weiterer Luftangriff täuscht Stärke vor, während sich die verbliebenen Soldaten zurückziehen. Zwei Bradleys holen Alpha One und Alpha Two schließlich aus dem Gebiet. Nachdem die Militärkräfte das Haus verlassen haben, kommen die irakischen Zivilisten langsam aus ihren Verstecken. Kurz darauf versammeln sich bewaffnete Kämpfer in der Straße, wo vorher amerikanische Truppen stationiert waren.
Fazit & Kritiken zum Film „Warfare“
Alex Garland und Ray Mendoza präsentieren mit „Warfare“ einen Kriegsfilm, der sich radikal von gängigen Genrestandards absetzt. Der Film verzichtet auf musikalische Untermalung und klassische Erzählstrukturen, um die Zuschauer direkt in das Geschehen eines misslungenen Navy-SEAL-Einsatzes in Ramadi 2006 zu versetzen. Die Kameraarbeit von David J. Thompson und das Sounddesign von Glenn Freemantle verstärken die klaustrophobische Atmosphäre und vermitteln die Desorientierung und den Stress des urbanen Kampfes. Die Darsteller, darunter D’Pharaoh Woon-A-Tai, Will Poulter und Cosmo Jarvis, verkörpern ihre Rollen mit einer Intensität, die den Fokus auf das unmittelbare Erleben legt.
Trotz der technischen Brillanz bleibt „Warfare“ inhaltlich zurückhaltend. Der Film bietet kaum Einblick in die Hintergründe der Charaktere oder die politischen Kontexte des Irakkriegs. Die irakischen Zivilisten und Kämpfer bleiben größtenteils im Hintergrund, was zu einer einseitigen Perspektive führt. Diese Entscheidung lässt den Film als eine Darstellung des amerikanischen Soldatenerlebnisses erscheinen, ohne die komplexen Realitäten des Krieges vollständig abzubilden.
„Warfare“ ist ein intensives filmisches Erlebnis, das durch seine formale Strenge und technische Umsetzung beeindruckt. Allerdings könnte die fehlende narrative Tiefe und Kontextualisierung bei einigen Zuschauern Fragen aufwerfen. Der Film konfrontiert das Publikum mit der Brutalität des Krieges, ohne klare Antworten oder moralische Bewertungen zu liefern. Dies macht ihn zu einem herausfordernden, aber auch diskussionswürdigen Beitrag zum Genre des Kriegsfilms.