Elser – Er hätte die Welt verändert
In „Elser – Er hätte die Welt verändert“ kehrt Georg Elser, dargestellt von Christian Friedel, 1932 zurück in sein Heimatdorf Königsbronn. Dort verdüstert sich die politische Landschaft zusehends. Die zunehmende Repression und die alltäglichen Gewaltakte zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten prägen das Dorfleben. Bei einem dieser Konflikte begegnet Elser der unglücklich verheirateten Elsa, gespielt von Katharina Schüttler. Trotz der Gefahren entflammt zwischen ihnen eine tiefe Liebe, die durch Elsas brutale Ehe mit Erich im Schatten steht. Ihr heimlicher Traum von einem gemeinsamen Leben wird jedoch bald von der harten Realität eingeholt.
Dauer: | 113 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 2015 |
Regie: | Oliver Hirschbiegel |
Produzenten: | Fred Breinersdorfer, Oliver Schündler, Boris Ausserer |
Hauptdarsteller: | Christian Friedel, Katharina Schüttler, Burghart Klaußner |
Nebendarsteller: | Felix Eitner, Meikel Engelmann, David Zimmerschied |
Studio: | Lucky Bird Pictures |
Sprachen: | Deutsch |
Die politische Situation im Land spitzt sich zu. Die Verhaftung von Elsers Freund und die öffentliche Demütigung Lores zeigen, dass Widerstand gegen das NS-Regime lebensgefährlich ist. In Elser reift die Überzeugung, dass nur eine radikale Tat eine Veränderung herbeiführen kann. Er plant und baut einen Sprengsatz, mit dem Ziel, Hitler zu töten. Doch das Schicksal hat andere Pläne: Die Bombe explodiert zu spät. Elser wird bei dem Versuch, in die Schweiz zu fliehen, festgenommen. Die folgenden Verhöre unter schwerster Folter zeugen von seinem unbeugsamen Willen und seiner Einsamkeit im Kampf gegen das Regime.
Besetzung, Regie und Drehorte
„Elser – Er hätte die Welt verändert„, inszeniert von Oliver Hirschbiegel, entführt uns ins Jahr 2015 in ein packendes Drama. Christian Friedel glänzt in der Hauptrolle des Georg Elser, flankiert von Katharina Schüttler als Elsa. Ebenso unverzichtbar sind Burghart Klaußner als Arthur Nebe und Johann von Bülow, der den Gestapochef Heinrich Müller verkörpert. Die Besetzung vervollständigen Felix Eitner, Meikel Engelmann, David Zimmerschied, Rüdiger Klink und Simon Licht in weiteren Rollen. Die Produktion leisteten Boris Ausserer, Oliver Schündler und Fred Breinersdorfer, unterstützt von der Musik David Holmes und der Kameraarbeit Judith Kaufmanns.
Drehorte wie Weidenberg, Lindau und das Rathaus Schöneberg in Berlin, kombiniert mit Szenen aus Südtirol, schaffen authentische Kulissen. Dabei erhielt der Film für seine herausragende Produktion Anerkennung, etwa durch den Bayerischen Filmpreis. Auch auf internationaler Bühne, wie beim Europäischen Filmpreis, erlangte der Hauptdarsteller Christian Friedel Anerkennung. Die Regie von Oliver Hirschbiegel wurde mehrfach geehrt, unter anderem mit dem Deutschen Regiepreis Metropolis.
Mit einer FSK von 12 und einer Laufzeit von 113 Minuten erreichte der Film ein breites Publikum. Er feierte seine Uraufführung 2015 bei der Berlinale und lief am Jahrestag von Elsers Tod in den deutschen Kinos an. Der Film, der durch die deutsche Filmförderung mit erheblichen Mitteln unterstützt wurde, erwies sich auch an den Kinokassen als Erfolg. Er zog bis Mitte Juni 2015 über 141.000 Zuschauer an und spielte eine Million Euro ein.
Handlung & Inhalt vom Film „Elser – Er hätte die Welt verändert“
1932 erlebt Georg Elser in Konstanz noch unbeschwerte Tage als Schreiner, bis familiäre Pflichten ihn zurück in sein Heimatdorf Königsbronn rufen. Dort verdüstert sich rasch die politische Szenerie: Die Dorfbewohner sind untereinander misstrauisch, Meldepflichten verschärfen sich, und politische Konflikte entladen sich gewalttätig in der Kneipe. Genau in diesem aufgeheizten Umfeld trifft Elser auf Elsa, die trotz ihrer unglücklichen Ehe mit Erich, einem gewalttätigen Trinker, Elsers Liebe erwidert. Ihre heimlichen Treffen sind ein Lichtblick in dunklen Zeiten, doch das Schicksal meint es nicht gut mit den beiden Liebenden.
Während Elser und Elsa noch von einer gemeinsamen Zukunft träumen, eskaliert die politische Situation im Dorf. Die Nationalsozialisten gewinnen immer mehr an Macht, was den Alltag im Dorf prägt und das Leben für Oppositionelle wie Elsers Freund Schurr, ein KPD-Mitglied, gefährlich macht. Elser sieht, wie sein Umfeld unter der zunehmenden Repression leidet, darunter auch Lore, die für ihre Beziehung zu einem Juden öffentlich gedemütigt wird. Diese Ereignisse lassen Elser keine Ruhe, er spürt, dass er handeln muss, um einen Unterschied zu machen.
Elser entscheidet sich für eine radikale Aktion gegen die nationalsozialistische Führung. Er baut einen Sprengsatz, mit dem er Hitler während einer Rede im Münchner Bürgerbräukeller töten will. Doch das Schicksal spielt nicht mit. Hitler verlässt den Ort früher als geplant, und die Bombe verfehlt ihr Ziel. Bei dem Versuch, in die Schweiz zu fliehen, wird Elser gefasst und nach grausamen Verhören ins KZ gebracht, wo er bis zu seiner Hinrichtung ausharren muss. Sein mutiger Alleingang bleibt ein Zeichen des Widerstands in einer Zeit, in der viele schwiegen.
Fazit & Kritiken zum Film „Elser – Er hätte die Welt verändert“
„Elser – Er hätte die Welt verändert“ rückt den Widerstandskämpfer Georg Elser in den Mittelpunkt, der mit einem fast erfolgreichen Attentat auf Hitler Geschichte schreiben wollte. Oliver Hirschbiegel, bekannt für seine präzise Regiearbeit, schafft es, Elsers Geschichte eindringlich und berührend zu erzählen. Die Darstellung Friedels verleiht der Figur Elser eine Tiefe, die den Zuschauer gleichermaßen fasziniert wie emotional berührt. Er zeigt, dass hinter dem Attentäter ein Mensch stand, der aus Verzweiflung und dem Wunsch nach Veränderung handelte. Dies macht den Film nicht nur zu einem historischen Drama, sondern auch zu einem persönlichen Porträt eines Individuums, das gegen eine übermächtige Diktatur aufstand.
Der Film zeichnet sich durch eine Dualität in seiner Erzählstruktur aus. Einerseits folgt er den erbarmungslosen Verhören Elsers durch die Gestapo, andererseits beleuchtet er Elsers Leben vor dem Attentat, seine Beziehung zu Elsa und seine zunehmende Verzweiflung angesichts der politischen Entwicklungen. Diese zweigleisige Erzählweise erlaubt es dem Zuschauer, die Beweggründe Elsers vollumfänglich zu verstehen. Besonders die Szenen zwischen Friedel und Katharina Schüttler, die Elsa spielt, veranschaulichen die menschliche Seite Elsers, der zwischen persönlichem Glück und seinem moralischen Kompass hin- und hergerissen ist.
Hirschbiegels Regie fokussiert sich intensiv auf die Spannung und Dynamik innerhalb der Verhörräume sowie die emotionalen und gesellschaftlichen Konflikte Elsers. Diese intensive Darstellung, kombiniert mit den überzeugenden Leistungen von Friedel, Schüttler, Klaußner und Bülow, lässt den Zuschauer die Hoffnungslosigkeit und den Mut Elsers hautnah erleben. Der Film hinterlässt einen bleibenden Eindruck von der Grausamkeit des NS-Regimes und der Bedeutung des individuellen Widerstandes. Trotz der Vorhersehbarkeit mancher Handlungsstränge bleibt „Elser – Er hätte die Welt verändert“ ein bewegendes Zeugnis der Geschichte und der Menschlichkeit.