Zoomania 2
Mit „Zoomania 2“ kehrt ein urbaner Animationskosmos zurück, der in seiner Erzählstruktur deutlich komplexer geworden ist. Das Genre bleibt familienfreundlich, doch thematisch wagt sich der Film in gesellschaftlich aufgeladene Zonen. Nicht nur visuell, sondern auch narrativ schließt die Fortsetzung an den ersten Teil an, verlagert aber den Fokus auf Fragen nach Wahrheit, Herkunft und Zusammenleben. Der Ton ist verspielter, der Rhythmus aufmerksamer, und das Ensemble agiert spürbar eingespielter.

| Dauer: | 107 Min. |
|---|---|
| FSK: | 6 (DE) |
| Jahr: | 2025 |
| Kategorien: | Animation |
| Regie: | Jared Bush, Byron Howard |
| Produzenten: | Yvett Merino |
| Hauptdarsteller: | Ginnifer Goodwin, Jason Bateman, Ke Huy Quan |
| Nebendarsteller: | Fortune Feimster, Andy Samberg, David Strathairn, Idris Elba |
| Studio: | Walt Disney Animation Studios |
Ausgehend von einem innerdienstlichen Konflikt entwickelt sich eine Suche, die in den Fundamenten der Stadt endet. Judy und Nick geraten in einen Strudel aus Intrigen, Vorurteilen und vergessenen Geschichten. Eine Figur aus dem Untergrund bringt Bewegung in festgefahrene Erzählungen. Reptilien, Schnee und alte Schuld fügen sich zu einem Bild, das an die Grenzen der Ordnung rührt. Dabei kreuzen sich Loyalität, Verrat und Erinnerung immer wieder neu. Wie verändert sich eine Stadt, wenn ihre Geschichte neu geschrieben wird?
Besetzung, Regie und Drehorte
Der Animationsfilm „Zoomania 2“ wurde von Jared Bush und Byron Howard inszeniert und feierte am 26. November 2025 Premiere. Das Drehbuch stammt von Bush, produziert wurde der Film von Yvett Merino. Für die Musik war erneut Michael Giacchino verantwortlich. Die Kamera übernahm wie beim Vorgänger Nathan Warner. Die Produktion ist der 64. Spielfilm der Walt Disney Animation Studios und dauert 107 Minuten. Freigegeben wurde er ab sechs Jahren.
In der englischen Originalfassung sprechen Ginnifer Goodwin und Jason Bateman erneut Judy Hopps und Nick Wilde. Idris Elba kehrt als Chief Bogo zurück, Shakira übernimmt wieder die Rolle der Gazelle. Neu dabei sind unter anderem Ke Huy Quan als Schlange Gary und Andy Samberg als Pawbert Lynxley. Weitere Stimmen kommen von David Strathairn, Quinta Brunson, Fortune Feimster und Patrick Warburton. Einige Rollen wurden mit archivierten Aufnahmen ergänzt, etwa bei Finnick durch Material von Tiny Lister.
Gedreht wurde unter anderem in den Disney-Animationsstudios. Einzelne Szenen nehmen Bezug auf bekannte Filme, etwa das verschneite Labyrinth als Anspielung auf „Shining“. Bei der Annecy Animation Film Festival 2025 wurden weitere Sprecher angekündigt. Der Film spielte weltweit rund 918 Millionen Dollar ein. Eine Szene mit Bezug zu „Das Schweigen der Lämmer“ wurde für das junge Publikum gekürzt.
Handlung & Inhalt vom Film „Zoomania 2“
Eine Woche nach ihrem offiziellen Start als Partner im Polizeidienst geraten Judy Hopps und Nick Wilde regelmäßig aneinander. Ihre gegensätzlichen Persönlichkeiten sorgen für Spannungen im Arbeitsalltag. Chief Bogo droht mit Trennung, wenn sie keine Therapiesitzung absolvieren. Bei einem Einsatz entdeckt Judy Hinweise auf eine Schlange in Zootopia. Ein Stück Schlangenhaut führt sie zur Zootenial-Gala, die anlässlich des Stadtjubiläums stattfindet. Gastgeber ist die traditionsreiche Familie Lynxley, direkte Nachfahren des Stadtgründers Ebenezer Lynxley.
Während Judy auf der Gala mit dem jungen Pawbert Lynxley ins Gespräch kommt, bemerkt Nick gleichzeitig eine verdächtige Gestalt. Diese entpuppt sich wenig später als Grubenotter Gary De’Snake, der daraufhin Familienoberhaupt Milton Lynxley entführt. Sein Ziel ist ein altes Tagebuch über die Konstruktion der Klima-Wände der Stadt. Judy stellt Gary zwar zur Rede, lässt sich jedoch schließlich von seinem Anliegen überzeugen. Milton hingegen bezichtigt sie und Nick der Beihilfe, wodurch es zu ihrer Verhaftung kommen soll. Als Gary schließlich versehentlich Bogo beißt, geraten Judy und Nick endgültig in Bedrängnis.
Der Kampf um die Wahrheit
Das Duo flieht mit dem Tagebuch und sucht daraufhin Unterstützung bei Mr. Big und dessen Tochter Fru Fru. Diese vermittelt den Kontakt zu Nibbles Maplestick, einem exzentrischen Biber mit speziellem Wissen über Reptilien. Nibbles führt sie schließlich nach Marsh Market, wo Reptilien im Verborgenen leben. Ein Basilisk namens Jesús berichtet dort, dass ihre ursprüngliche Heimat während des Baus von Tundratown unter dessen Fundamenten vergraben wurde. Kurz darauf taucht Gary auf, nimmt das Tagebuch an sich und verschwindet anschließend durch einen unterirdischen Tunnel.
Judy und Nick folgen ihm daraufhin bis zu einer verlassenen Berghütte. Dort entdecken sie Hinweise auf eine einst friedliche Vergangenheit zwischen Reptilien und anderen Tieren. Noch bevor sie weiterforschen können, spürt die Polizei sie auf, nimmt Nick fest, während Judy von Gary und Pawbert gerettet wird. In einem versteckten Haus erfahren sie schließlich, dass Garys Urgroßmutter Agnes die eigentliche Gründerin Zootopias war. Ebenezer Lynxley hatte sie verleumdet und ihre Patente gezielt unterschlagen, um selbst als Stadtgründer anerkannt zu werden.
Als sie das Originalpatent bergen wollen, verrät Pawbert sie und versucht, durch dessen Zerstörung Anerkennung zu erlangen. Er vergiftet Judy mit Schlangengift und wirft Gary in den Schnee. Nick entkommt mit Nibbles’ Hilfe aus dem Gefängnis und liefert sich einen Kampf mit Pawbert. Gary kann Judy rechtzeitig heilen. Gemeinsam decken sie den Betrug der Lynxleys auf. Agnes erhält posthum die Anerkennung, Garys Familie wird rehabilitiert, und Judy und Nick nehmen erneut den Dienst auf – diesmal mit gestärktem Vertrauen.
Filmkritik und Fazit zum Film „Zoomania 2“
„Zoomania 2“ setzt auf visuelle Dichte, humorvolle Präzision und ein erstaunlich komplexes Erzähltempo. Die Regisseure Jared Bush und Byron Howard halten das hohe Erzähltempo konstant, ohne die filmische Orientierung zu verlieren. Besonders in der Szene rund um die verschneiten Gänge der Lynxley-Ausstellung zeigt sich die technische Souveränität: Rhythmus, Timing und visuelles Chaos greifen präzise ineinander. Dabei wirkt die Inszenierung weniger verspielt als im Vorgänger, sondern strukturierter und erzählerisch fokussierter.
Trotz des rasanten Tempos bleibt Raum für Zwischentöne. Der Konflikt um die vergessene Geschichte der Reptilien verleiht dem Film politische Tiefe, auch wenn er diese nur punktuell ausformuliert. Die Begegnung mit der Reptiliengemeinschaft im versunkenen Schiffswrack setzt einen atmosphärischen Kontrapunkt. Hier gelingt der Filmästhetik ein Moment innerer Ruhe, bevor die Handlung erneut beschleunigt. Visuell überzeugt „Zoomania 2“ mit Detailfülle, sattem Design und rhythmischer Schnittführung. Der Film bleibt unterhaltsam, aber büßt dabei stellenweise an emotionaler Tiefe ein.
Wer „Zoomania“ wegen seiner Kombination aus satirischer Tiermetropole, klarem Figurenkern und gesellschaftlichen Untertönen schätzte, findet hier vieles wieder. Der zweite Teil funktioniert vor allem für Zuschauer, die Tempo, Gagdichte und Anspielungsreichtum schätzen. Wer hingegen mehr Fokus auf Dramaturgie oder Subtext erwartet, könnte im letzten Drittel aussteigen.