Christchurch-Film sorgt für Aufregung

Der Christchurch-Film "They are Us"„They are Us“ ist der Titel des geplanten Filmes, der gerade für Aufregung sorgt. 2019 erfolgte ein Terrorangriff auf zwei Moscheen in Christchurch. Der Film soll Reaktion der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern zeigen. Jedoch lehnen große Teile der Gesellschaft die Darstellung ab. Über 65.000 Unterstützer fanden sich für eine Petition der islamischen Jugendvereinigung. Die Problematik: Laut den Gegnern stellt der Film nicht die Opfer und Überlebenden in den Mittelpunkt, sondern ins Abseits und zentralisiere Reaktion einer weißen Frau.

Die Heldin des Christchurch-Film

Der Terroranschlag selbst erschütterte am 15. März 2019 die Welt. Ein Attentäter erschoss 51 betende Menschen in Neuseeland. Es geschah in einem Land, dass für seine Friedfertigkeit und nicht seinen religiösen Fanatismus bekannt ist.

Man lobte die Reaktion der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern zu dieser Zeit. Sie trug aus Solidarität ein Kopftuch und zeigt Respekt den Opfern und ihren Familien gegenüber. Sie suchte die Moscheen und die Verletzten auf. Ein zentraler Satz, den sie fallen ließ war beispielsweise: „Sie sind wir“, der Einheit und Zusammengehörigkeit zeigte.

Die Gegenargumente

Trotz ihres lobenswertes Verhaltens spricht sich die muslimische Gemeinde dagegen aus, ihr Verhalten in den Mittelpunkt des Films zu stellen. Auch viele Neuseeländer sehen das nicht als wichtig an. Selbst Ardern stellte ihren Standpunkt in einer Pressekonferenz am Montag dar. Sie selbst ist der Meinung, dass die muslimische Gemeinschaft in den Mittelpunkt gerückt werden sollte. Sie sieht sich selbst nicht als zentralen Charakter mit seiner Geschichte. Die Bürgermeisterin von Christchurch schließt sich der Argumentation an. Auch sie stellt sich gegen die Art und Weise, wie der Film erzählt wird. Den Filmcrews wird deshalb kein Zugang zu den Drehstädten gewährt. Eine Produzentin aus Neuseeland stieg inzwischen aus dem Projekt aus und entschuldigte sich.

Der Trauerprozess der Gemeinde

Trauerprozess in der GemeindeDie Empörung nahm in der vorigen Woche ihren Anfang. Der „Hollywood Reporter“ zitierte den Regisseur von „They Are Us“. Andre Niccol soll gesagt haben, dass es eher um die Reaktion auf den Angriff gehe, als um den Angriff selbst. Er möchte die Liebe und Unterstützung thematisieren, mit der Neuseeland der muslimischen Gemeinde entgegenkam. Es geht um die inspirierte Geschichte über die Reaktion einer jungen Regierungschefin. Sondos Qur’aan startete eine Petition gegen den Film und hatte sich gegenüber dem australischen Sender ABC geäussert. Sie ist die Mitbegründerin der islamischen Jugendvereinigung. Sie hat eine nahe Verbindung zur Al-Noor-Moschee, wo viele Menschen starben. Zwei Jahre sei der Angriff erst her und der Trauerprozess für die Gemeinde noch nicht abgeschlossen. Sie sehen die Geschichte des Films als falsche Perspektive auf die Ereignisse.

Rose Byrne soll Rolle im Film zurückweisen

Die Petition verlangt unter anderem, dass die Hauptdarstellerin Rose Byrne die Rolle zurückweisen soll. Fatima Patel verlor ihren Vater bei dem Terroranschlag von Christchurch und kommentierte, dass ihr Vater in den Armen ihrer Mutter am Tag des Anschlags in der Moschee starb. Sie präferiert, dass die Geschichte der Überlebenden und der Familien der Opfer erzählt wird, aber keine weiße Frau und ihre Reaktion in den Mittelpunkt stellen soll.

Rose Byrne ist für die Rolle der Jacinda Ardern vorgesehen. Sie hat sich bezüglich des Films noch nicht geäußert und ist aktuell in der Serie „Physical“ von Apple TV+ zu sehen. Mire fordert die Schauspielerin auf, sich von dem Film zu distanzieren.

Fazit zur Aufregung um den Christchurch-Film

Inzwischen stellt sich das halbe Land gegen den Film und es stellt sich die Frage, wie Hollywood darauf reagieren wird. Vielleicht ist doch einfach nur zu früh für solch eine Darstellung und Rose Byrne selbst, hat noch keine Position bezogen. Jedoch sollte man hinterfragen, ob nicht auch einmal die beispiellose Darstellung gezeigt werden kann, wie einem Gewaltakt begegnet wird. Vielleicht als beispielgebende Handlungsweise. Das bedeutet nicht, dass deswegen die Opfer und ihre Familien völlig an die Seite gedrängt werden sollen. Aber es ist auch einmal eine andere Perspektive, die zeigt, wie die Gesellschaft damit umgehen sollte, wenn so etwas Schlimmes geschieht.

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