Klaus Kinski » Großartiger Schauspieler und eigenwilliger Mensch

Vom Namen her muss man Klaus Kinski wohl nicht mehr vorstellen. Der deutsche Schauspieler ist weltberühmt, hat allerdings nicht alleine nur durch seine Rollen Bekanntheit erlangt. Er war eigenwillig, unangepasst und hatte vor allem auch den Ruf, dass man mit ihm nur schwer zusammenarbeiten konnte. Auch ist er nicht frei von Skandalen. Doch ungeachtet dieser Begleiterscheinungen gilt er noch heute als großartiger Schauspieler, der manche Rollen für die Ewigkeit geschaffen hat.

Vor allem mit Regisseur Werner Herzog hat er oft zusammengearbeitet. Gemeinsam schufen sie Klassiker wie „Fitzcarraldo“ oder „Aguirre, der Zorn Gottes“. Heute ist das Bild von Kinski ambivalent. Ohne Frage eine interessante und faszinierende Persönlichkeit, die aus der Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts nicht wegzudenken ist. Alles Wichtige zu Klaus Kinski, dessen Leben und Filme gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Biografie von Klaus Kinski

Kinski hat im Laufe seiner Karriere sehr intensive Rollen gespielt, die oftmals aufgrund starker psychopathischer Eigenschaften aufgefallen sind. Sein Leben ist dabei selbst eine Aneinanderreihung von Ereignissen, die sich gut zu einem Film umdichten lassen würden.

Dienst im Zweiten Weltkrieg

Zweiter WeltkriegKlaus Kinski kam am 18. Oktober 1926 als Klaus Günter Karl Nakszynski in Zoppot zur Welt. Ein paar Jahre nach seiner Geburt zog es die Familie nach Berlin, wo Kinski schon in jungen Jahren verschiedene Jobs annahm, um Geld zu verdienen. Im Zweiten Weltkrieg wurde er dann einzogen und schließlich an der Westfront verwundet, wo er nach eigenen Angaben desertierte. So ging es für Kinski später nach England in ein Kriegsgefangenenlager, wo auch Theater gespielt wurde. Hier kam Kinski erstmals mit der Schauspielerei in Kontakt. 1946 ging es zurück nach Deutschland.

Noch im selben Jahr seiner Rückkehr fing er in Berlin an, auf verschiedenen Bühnen weiter die Schauspielerei für sich zu entdecken. Und schon 1948 spielte er im von Artur Brauner produzierten Film „Morituri“ eine Nebenrolle. In den fünfziger Jahren schon ging Kinski in psychiatrische Behandlung, verfolgte weiter die Schauspielerei und lernte auch schon in München Werner Herzog kennen, mit dem er in späteren Jahren so oft zusammenarbeiten sollte.

Größere Rollen und Durchbruch

Schauspieler die Geschminkt werdenWeiterhin in den fünfziger Jahren ging er immer häufiger auf Tour und zitierte auf Bühnen verschiedene Werke von Kurt Tucholsky, Friedrich Nietzsche und auch Arthur Rimbau. Nach einigen Rückschlägen konnte er im Film Fuß fassen. Das geschah in Deutschland vor allem durch sein Mitwirken an den Edgar Wallace Filmen. Unter anderem „Der Rächer“ von 1960, „Das Geheimnis der gelben Narzissen“ von 1961 oder auch „Das Gasthaus an der Themse“ von 1962. International konnte er durch seine Rolle in „Doktor Schiwago“ von 1965 auf sich aufmerksam machen.

In den nächsten Jahren spielte Kinski in sehr vielen Filmen mit. 1972 kam es so zur ersten Zusammenarbeit mit Werner Herzog. Der Film „Aguirre, der Zorn Gottes“ erhielt sehr gute Kritiken und sollte nicht die letzte Zusammenarbeit der beiden bleiben. Später folgten unter anderem noch 1978 „Nosferatu – Phantom der Nacht“, 1979 „Woyzeck“ und 1982 „Fitzcarraldo“. Der letzte Film unter Kinksis Teilnahme war schließlich „Kinski Paganini“ von 1989, bei dem Kinski auch selbst Regie führte.

Temperamentvoll und schwierig

So sehr Kinski auf der Leinwand einen großen Eindruck hinterließ, so sehr schaffte er es auch im Privatleben, was teilweise auch unschöne Seiten hervorbrachte. So neigte er oft zu sehr starken Wutausbrüchen, die teilweise auch auf Kamera festgehalten wurden. Auch als Interviewpartner machte er es den Moderatoren meist nicht leicht, wie zahlreiche Filmdokumente heute noch zeigen.

Besonders negativ ist auch der sexuelle Missbrauch zu nennen, unter dem vor allem seine Tochter Pola Kinski litt. Davon berichtet Kinski aber auch stellenweise selbst in seiner 1975 erschienenen Autobiografie. Entsprechend ist das heutige Ansehen von Kinksi sehr ambivalent geprägt. Seine schauspielerischen Leistungen sind deutlich von ihm als Privatmann zu unterscheiden.

Am 23. November 1991 verstarb Kinski in Kalifornien an einem Herzproblem. Seine Asche wurde schließlich im Pazfischen Ozean in der Nähe von San Francisco verstreut.

Die 5 besten Klaus Kinski Filme

FilmIm Laufe seiner Filmkarriere, die mehr als vier Jahrzehnte umfasste, spielte Kinski in zahlreichen Filmen mit. Auch international konnte er in vielen Produktionen mitwirken, die heute als Klassiker gelten. Folgend seine fünf besten Filme.

Aguirre, der Zorn Gottes

Der Film „Aguirre, der Zorn des Gottes“ erschien 1972 und stellte die erste Zusammenarbeit von Klaus Kinski mit Werner Herzog dar, der den Film produzierte, das Drehbuch schrieb und auch Regie führte. Kinski spielt in diesem Film Don Lope de Aguirre, einen spanischen Konquistador, der auf der Suche nach dem sagenumwobenen Eldorado ist.

Dem Film ist seine schwierige Entstehung anzusehen, die aber auch heute noch überzeugen kann. Beeindruckende Bilder und eine intensive Handlung prägen den Streifen, der teilweise sogar eher wie eine Dokumentation wirkt. Francis Ford Coppola soll durch diesen Film auch Inspiration für sein „Apocalypse Now“ gewonnen haben.

Fitzcarraldo

Erneut ging es für Werner Herzog und Klaus Kinski 1982 in den Dschungel. Dieses Mal nach Peru, wo der eigenwillige Brian Sweeney Fitzgerald – auch Fitzcarraldo genannt – ein Opernhaus bauen will. Um Geld für das Projekt zu verdienen, kauft Fitzgerald einen Dampfer, mit dem er Kautschuk transportieren will.

Der Film ist weltberühmt geworden, denn der Dampfer, der im Film über einen Hügel im Dschungel gezogen wird, wurde tatsächlich dort entlang gezogen. Entsprechend bekannt ist auch das Filmplakat. Erneut führte Herzog Regie, produzierte aber auch und war für das Drehbuch verantwortlich.

Neues vom Hexer

In zahlreichen Edgar Wallace Verfilmungen spielte auch Klaus Kinski mit. Unter anderem der bekannte „Neues vom Hexer“ aus dem Jahr 1965. An der Seite von Heinz Drache, Barbara Rütting und Brigitte Horney übernahm Kinski die Rolle des Edwards.

Alfred Vohrer führte Regie. Im Film hilft Kinski Archie Moore beim Mord an Lord Curtain. Der Verdacht fällt zunächst auf den Hexer, der sich zu dieser Zeit jedoch in Australien befinden soll. Ein abermals spannender Krimi entstand, der ebenso wie der Vorgänger in Deutschland gedreht wurde.

Nosferatu – Phantom der Nacht

Einmal mehr verfasste Herzog das Drehbuch, führte Regie und produzierte den Film auch. „Nosferatu – Phantom der Nacht“ ist heute ebenso ein Klassiker wie der berühmte Stummfilm „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1922.

Neben Kinski als Graf Dracula sind unter anderem auch Isabelle Adjani und Bruno Ganz auf der großen Leinwand zu sehen. Der Film konnte erneut sehr gute Kritiken erhalten, vor allem auch Kinski in seiner Darstellung des berühmten Vampirs. Dafür erhielt er das Filmband in Gold.

Doctor Zhivago

Zwar spielte Klaus Kinski in „Doctor Zhivago“ von 1965 nur eine Nebenrolle, aber er machte damit doch international auf sich aufmerksam. Der Film von Regisseur David Lean ist heute ein Klassiker, der viele berühmte Stars wie Omar Sharif, Julie Christie, Geraldine Chaplin und Alac Guinness auf der Leinwand zusammenbrachte.

Der Film ist ein Liebesdrama, der zur Zeit des ersten Viertels des 20. Jahrhunderts in Russland spielt. Die Geschichte begleitet die Figuren durch diese aufreibenden Zeiten und basiert dabei auf dem Roman von Boris Leonidowitsch Pasternak. „Doctor Zhivago“ konnte fünf Oscars einheimsen und war noch in einigen weiteren Kategorien nominiert.

Häufige Fragen und Antworten zu Klaus Kinski

Ein Mensch wie Klaus Kinski sorgt für viele Fragen, von denen die wichtigsten hier zu finden sind und natürlich auch direkt die passenden Antworten dazu.

Wer war Klaus Kinski?

Klaus Kinski war ein deutscher Schauspieler und Regisseur, der national und international in vielen Filmen mitwirkte. Außerhalb seiner Filme wurde er durch seine exzentrische Art sehr berühmt. Er arbeitete oft mit dem Regisseur Werner Herzog zusammen.

War Klaus Kinski verrückt?

Zwar wäre es nicht ganz richtig, von Verrücktheit zu sprechen, doch wahr ist, dass Klaus Kinski sich schon früh in seinem Leben in psychiatrischer Behandlung befand und auch an schweren Psychosen litt. Bekannt wurde er auch durch seine exzentrischen Wutausbrüche.

Wann starb Klaus Kinski?

Klaus Kinski starb am 23. November 1991 in Kalifornien, wo auch danach bei San Francisco seine Asche im Meer verstreut wurde. Er litt an einem Herzfehler, der auch als Todesursache festgestellt wurde.

Woran starb Klaus Kinski?

Die Obduktion ergab, dass Klaus Kinski an einem Herzfehler starb. Das war am 23. November 1991 in Kalifornien. Schon früher musste Kinski Herzinfarkte gehabt haben, die allerdings unbehandelt geblieben sind. Seine Asche wurde im Meer bei San Francisco verstreut.

In welchen Filmen spielte Klaus Kinski mit?

Filme mit Klaus KinskiKinski spielte in vielen Filmen mit, womit er sich national und international einen Namen machen konnte. Zusammen mit Werner Herzog arbeitete er unter anderem an „Fitzcarraldo“ und „Aguirre, der Zorn Gottes“. Zu sehen war er auch in „Neues vom Hexer“, „Nobody ist der Größte“ oder auch „Doktor Schiwago“.

Fazit zum Schauspieler Klaus Kinski

Es gibt genügend Filmaufnahmen von Klaus Kinski, um nüchtern festzustellen, dass die Zusammenarbeit mit ihm nicht einfach gewesen sein muss. Das bestätigen auch alle, die dieses Erlebnis hinter sich hatten. Unter anderem auch Werner Herzog, der mehrfach mit Kinski zusammenarbeitete. Dennoch genießt er als Schauspieler einen sehr guten Ruf. Nur als Privatmann ist Kinski oft negativ aufgefallen, weshalb er heute auch ambivalent betrachtet wird. Seine Filme werden dabei wohl noch lange in Erinnerung bleiben. Genau wie seine exzentrische und unangenehme Art.

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