Hongkong erhöht seine Zensur bei Filmen und Kunst
In Hongkong wird das Filmemachen nicht einfacher. Regierungskritische Filme geraten immer mehr unter die Zensur. Hongkong erließ eine neue Richtlinie, nach der Filme auf mögliche Verstöße gegen die „nationale Sicherheit“ überprüft werden.
Zensur in Hongkong
Kritik am Staat sieht man nicht überall gerne. Was in Deutschland gerne und Satire Form im Fernsehen auftaucht, wird in anderen Ländern immer mehr unterbunden. Nicht nur China gehört dazu, sondern auch Hongkong.
Hongkong erließ eine neue Richtlinie, nach der eine schärfere Zensur in Filmen vorgenommen wird. Betroffen sind Filme Inhalte mit Handlungen und Aktivitäten, welche die nationale Sicherheit gefährden könnten. Einbezogen werden außerdem Filme zur Abspaltung, Subversion oder Zusammenarbeit mit ausländischen Kräften aufstacheln. Genau genommen, sondern Dinge, die die nationale Sicherheit gefährden sogar verhindert und unterdrückt werden. Thematisch geht es um die territoriale Integrität der Volksrepublik China. Die Zensoren verpflichten sich, zu überprüfen, ob die gemeinsame Verantwortung des Volkes von Hongkong, die Souveränität, Einheit und territoriale Integrität der Volksrepublik China weiterhin gewahrt bleiben.
Proteste in Hongkong
Bereits 2019 gab es in Hongkong Proteste gegen den wachsenden Einfluss von Peking. Dabei handelt es sich um regelrechte Massenproteste. Die chinesische Führung erließ zu dieser Zeit das Sicherheitsgesetz. Die Behörde erhielt die Erlaubnis in Hongkong, hart gegen Protestler und Aktivitäten vorzugehen, die die Sicherheit bedrohen.
Kritiker im Film? Keine Chance
Wer zukünftig somit Chinakritik in Dokumentationen oder Spielfilmen übt, wird kaum noch auf der Leinwand landen. Ein Beispiel dafür sind Filme, die die Hongkonger Demokratiebewegung thematisieren. Sie beschäftigen sich mit dem Tian’anmen-Massaker 1980 und dem Dalai Lama aus Tibet.
Bis jetzt erfolgte eine Lizenzierung nur bei extremer Gewalt oder pornographischen Inhalten in Hongkong. Diese Zeiten sind jetzt vorbei und die Zensur weitet sich aus.
Enttäuschung im Kulturbereich
Vertreter der Kulturszene drücken ihre Enttäuschung über die Beschneidung im Kulturbereich aus. Normalerweise ist Hongkong eine chinesische Sonderverwaltungsregion. Hier herrschen normalerweise Meinung- Kunst-und Pressefreiheit. Das ändert sich jetzt. Die Staats- und Parteiführung von China verkürzt diese Grundrechte und hat sie im Grundgesetz Hongkongs immer weiter beschnitten.
Der Mediendruck
Immer weiter steigt der Druck auf kritische Nachrichten auf Webseiten, in Zeitungsredaktionen und Fernsehsendern. Der öffentlich-rechtliche Sender RTHK erfuhr inzwischen einen entsprechenden Umbau. Es gibt keine kritischen Sendungen mehr. Wer sich Regime kritisch äußerte, wurde als Journalist entlassen. Auch in China, auf dem Festland, beseitigte man bereits kritische Filme- und Nachrichtenmedien.
Sicherheitsgesetz als Vorreiter
Bereits 2020 startete die Zensur in Hongkong mit dem neuen Sicherheitsgesetz. Betroffen davon waren Bibliotheken mit Büchern von prominenten Bürgerrechtlern. Mit einem mal konnte man sie nicht einmal mehr ausleihen. Werke von Joshua Wong und der Politikerin Tanya Chan waren von einem Tag auf den anderen nicht mehr erhältlich. Grund dafür war das nationale Sicherheitsgesetz mit seiner Zensur. Bücher wurden entfernt, um sie bezüglich des Gesetzes auf Sicherheitsrisiken zu überprüfen. Man hatte dieses Gesetz über Nacht bekannt gegeben. Es bezog sich vor allem auf Verbrechen im Zusammenhang mit den Unabhängigkeitsbestrebungen, Subventionen und Terrorismus in Hongkong. Strafen dafür waren lebenslange Haft. Bürgerrechtler sowie ausländische Regierungen warfen China vor, Widersprüchen entgegenwirken zu wollen. Zusehends untergräbt China die Freiheit von Hongkong, die 1997 bei der Übergabe der früheren britischen Kronkolonie an China garantiert wurde. Mit solchen Gesetzen und Regelungen nimmt jeder auch der Einfluss auf die akademische Entwicklung im Land zu.
Fazit zur Zensur in Hongkong
Immer mehr gerät Hongkong unter Chinas Fittiche. Es wird nicht einfacher für die Kulturschaffenden und kreativen Köpfe des Landes, wenn zusehends eine Zensur jeglichen Regime kritische Andeutungen entsprechen werde und die Filme gar nicht erscheinen. Das trifft auch auf Bücher in Bibliotheken zu. Immer weiter beschneidet China die Rechte im Land von Hongkong, sodass die Möglichkeiten immer weniger werden. Da stellt sich die Frage, wann ein Buch oder ein Film eine Verletzung des Sicherheitsgesetzes darstellt und wann nicht und wie weit China in Bezug auf Hongkong noch weitergehen wird.