The Social Network

The Social Network“ wirft einen Blick auf eine Ära, in der soziale Plattformen nicht nur Kommunikation, sondern auch Macht neu definierten. Das Drama setzt früh ein und verknüpft private Konflikte mit wirtschaftlichen Ambitionen. Dabei geraten Status, Loyalität und Kontrolle in ein Spannungsfeld, das über das Digitale hinausreicht. Wer Facebook nutzt, kennt das Produkt. Dieser Film zeigt, was hinter dem System steht.

The Social Network
Dauer: 120 Min.
FSK: 12 (DE)
Jahr: 2010
Kategorien: Drama
Regie: David Fincher
Produzenten: Ceán Chaffin, Dana Brunetti, Scott Rudin, Michael De Luca
Hauptdarsteller: Jesse Eisenberg, Andrew Garfield, Armie Hammer
Nebendarsteller: Josh Pence, Justin Timberlake, Max Minghella, Brenda Song
Studio: Columbia Pictures, Relativity Media, Scott Rudin Productions, Michael De Luca Productions, Trigger Street Productions

Ein junger Harvard-Student beginnt mit einem wütenden Blogeintrag und verändert das Internet. Ein Projekt wächst zur globalen Plattform, doch im Hintergrund reißen persönliche Bande. Freundschaft wird zur Verhandlungsmasse, Besitz zur Waffe. Der Aufstieg fordert Opfer, auch ohne sichtbare Gewalt. Wer entscheidet, wem was gehört, wenn alles auf einer Idee basiert?

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Film „The Social Network“ erschien 2010 unter der Regie von David Fincher und erzählt die Gründungsgeschichte von Facebook. Das Drehbuch stammt von Aaron Sorkin, die Musik komponierten Trent Reznor und Atticus Ross. Die Produktion übernahmen Dana Brunetti, Ceán Chaffin, Michael De Luca und Scott Rudin. Jesse Eisenberg verkörpert Mark Zuckerberg, Andrew Garfield spielt Eduardo Saverin, Justin Timberlake übernimmt die Rolle von Sean Parker. Armie Hammer tritt als Winklevoss-Zwillinge auf, wobei Josh Pence als Körperdouble diente. Weitere Rollen übernahmen Rashida Jones (Marylin Delpy), Joseph Mazzello (Dustin Moskovitz), Max Minghella (Divya Narendra), Wallace Langham (Peter Thiel), Brenda Song (Christy Lee) und Rooney Mara (Erica Albright).

Gedreht wurde ab Oktober 2009 in Cambridge, Boston, Baltimore, Los Angeles und Pasadena. Für Szenen an der Harvard-Universität dienten andere Colleges als Kulisse, darunter Wheelock College und Johns Hopkins University. Die Ruder-Szenen mit den Winklevoss-Zwillingen entstanden in Newton und beim Henley Royal Regatta. Die digitale Kamera Red One kam zum Einsatz. Ein besonderes Detail: Die erste Szene des Films erforderte 99 Takes.

„The Social Network“ feierte am 24. September 2010 Premiere beim New York Film Festival. In Deutschland startete er am 7. Oktober 2010. Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem bei den Golden Globes und Oscars. Er gewann unter anderem Preise für Regie, Drehbuch und Schnitt. Jesse Eisenberg wurde vielfach als bester Hauptdarsteller nominiert. Andrew Garfield erhielt Ehrungen als Nebendarsteller. 2024 nahm das National Film Registry den Film auf. Die Laufzeit beträgt 121 Minuten, die Altersfreigabe liegt bei FSK 12.

Handlung & Inhalt vom Film „The Social Network“

Nach dem Streit mit seiner Freundin Erica kehrt Mark Zuckerberg in sein Studentenwohnheim zurück. Dort beginnt er, seinem Frust über das Ende der Beziehung online Luft zu machen. In einer Nacht hackt er mehrere Universitätsserver und erstellt Facemash, eine Seite, auf der Kommilitoninnen nach Attraktivität bewertet werden können. Die Seite erzeugt massiven Traffic und legt Teile des Harvard-Netzwerks lahm. Dafür wird Mark von der Universität bestraft. Gleichzeitig weckt sein Projekt das Interesse der Zwillinge Cameron und Tyler Winklevoss sowie ihres Partners Divya Narendra.

Die drei Harvard-Studenten heuern Zuckerberg an, um ihre Dating-Plattform Harvard Connection umzusetzen. Mark beginnt jedoch parallel an einer eigenen Idee zu arbeiten. Gemeinsam mit Eduardo Saverin gründet er TheFacebook, ein Netzwerk für Ivy-League-Studenten. Saverin stellt das Startkapital bereit, während Zuckerberg die Seite programmiert. TheFacebook wird rasch populär, was die Winklevoss-Zwillinge verärgert. Sie beschuldigen Zuckerberg, ihre Idee gestohlen zu haben, und wenden sich an die Universitätsleitung. Doch diese nimmt ihre Vorwürfe nicht ernst und lehnt ein Disziplinarverfahren ab.

Der einsame Milliardär

Durch Studentin Christy Lee lernen Mark und Eduardo den charismatischen Napster-Gründer Sean Parker kennen. Parker beeindruckt mit seiner Vision und drängt auf eine Umbenennung zu Facebook. Zuckerberg folgt Parkers Rat und zieht nach Kalifornien, während Saverin in New York bleibt. Parker übernimmt zunehmend Einfluss auf das Unternehmen und zieht schließlich bei Zuckerberg ein. Die Spannungen zwischen Parker und Saverin nehmen zu. Saverin verliert das Vertrauen, insbesondere als Parker operative Entscheidungen trifft.

Die Winklevoss-Zwillinge verlieren knapp ein Ruder-Rennen in England und entdecken, dass Facebook inzwischen an europäischen Eliteunis verfügbar ist. Sie entscheiden sich endgültig für eine Klage wegen Ideenraubs. Parallel verschärft sich der Konflikt zwischen Parker und Saverin. Dieser friert das Firmenkonto ein, hebt die Sperrung jedoch wieder auf, nachdem Facebook durch Investor Peter Thiel 500.000 Dollar erhält. Ein Besuch in der neuen Firmenzentrale wird für Saverin zur Demütigung: Seine Anteile wurden fast vollständig entwertet.

Saverin wird aus der Firma gedrängt und plant eine Klage. Kurz darauf gerät Parker in einen Skandal wegen Drogenbesitzes mit Minderjährigen. Zuckerberg trennt sich von ihm. In den parallel laufenden Gerichtsverfahren werfen die Winklevoss-Brüder Zuckerberg Ideendiebstahl vor. Saverin klagt wegen unrechtmäßiger Anteilsreduzierung. Die Anwältin Marylin Delpy erklärt, dass Facebook in beiden Fällen Vergleiche anstrebt, um ein schlechtes Bild vor der Jury zu vermeiden. Allein im Raum sendet Zuckerberg eine Freundschaftsanfrage an Erica und aktualisiert nervös die Seite.

Fazit & Kritiken zum Film „The Social Network“

The Social Network“ entwickelt seine Dynamik über Dialoge, die präzise und konfliktreich geschrieben sind. Die Szenen in den juristischen Verhörzimmern strukturieren den Film und erzeugen einen Rhythmus, der durch Rückblenden gebrochen wird. Besonders die Konfrontation zwischen Mark Zuckerberg und Eduardo Saverin verdeutlicht, wie persönliche und wirtschaftliche Interessen kollidieren. Die Entscheidung, zentrale Wendepunkte fast ausschließlich über Gespräche zu vermitteln, funktioniert überraschend gut und verdichtet den Stoff auf das Wesentliche.

Zuckerbergs Figur bleibt über weite Strecken unzugänglich, was in vielen Szenen Spannung erzeugt, jedoch auch emotionale Distanz schafft. Seine Beweggründe erscheinen nie eindeutig, sondern wirken widersprüchlich. Gerade darin liegt aber eine Stärke des Films: Er bewertet nicht, sondern zeigt Mechanismen. Problematisch ist, dass die Figuren rund um Zuckerberg oft nur als Reaktionsträger funktionieren. Besonders Eduardo Saverin erhält zwar Raum, doch seine Entwicklung bleibt auf wenige Konfliktmomente reduziert. Andere Figuren wie Sean Parker drängen sich auf, ohne tatsächliche Tiefe zu gewinnen.

Die Inszenierung der digitalen Gründungswelt verzichtet auf visuelle Übertreibung. Stattdessen entstehen Tempo und Druck durch Schnitt und Struktur. Einzelne Szenen, etwa das Gespräch mit dem Harvard-Präsidenten oder die Auseinandersetzung bei Facebooks „Millionstem Nutzer“, zeigen klare Machtverhältnisse. Der Film schafft es, unter der Oberfläche bleibend, ein Bild moderner sozialer Dynamiken zu formen – kühl, analytisch und ohne Pathos.

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