Der Brutalist
„Der Brutalist“ zeigt das Leben des ungarisch-jüdischen Architekten László Tóth, der nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA flieht. In Philadelphia sucht er nach Arbeit und findet Unterschlupf bei seinem Cousin Attila. Eine erste berufliche Chance endet abrupt, als ein wohlhabender Geschäftsmann das Projekt stoppt. László gerät in eine Abwärtsspirale und verliert fast alles. Jahre später erhält er eine zweite Möglichkeit, als Harrison Van Buren ihm ein monumentales Bauprojekt anvertraut. Mit der Aussicht, seine Familie nach Amerika zu holen, setzt er alles daran, seinen Traum zu verwirklichen.

Dauer: | 215 Min. |
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FSK: | 16 (DE) |
Jahr: | 2024 |
Kategorien: | Drama |
Regie: | Brady Corbet |
Produzenten: | Nick Gordon, D.J. Gugenheim, Andrew Lauren, Trevor Matthews, Andrew Morrison, Brian Young, Brady Corbet |
Hauptdarsteller: | Adrien Brody, Felicity Jones, Guy Pearce |
Nebendarsteller: | Joe Alwyn, Stacy Martin, Raffey Cassidy, Alessandro Nivola |
Studio: | Brookstreet Pictures, Kaplan Morrison, Intake Films, Andrew Lauren Productions, Lipsync Productions, Richmond Pictures, Meyohas Studio, Carte Blanche, Pierce Capital Entertainment |
Doch neue Herausforderungen entstehen, als seine Frau Erzsébet und seine Nichte Zsófia ankommen. Die Vergangenheit hat Spuren hinterlassen, und László kämpft mit persönlichen und beruflichen Rückschlägen. Konflikte mit den Bauherren, finanzielle Probleme und persönliche Angriffe gefährden das Projekt. Ein schicksalhaftes Ereignis verändert schließlich alles und stellt ihn vor eine Entscheidung. Wird László die Anerkennung erhalten, nach der er strebt, oder zerstören alte Wunden seine Zukunft?
Besetzung, Regie und Drehorte
Brady Corbet führte Regie bei dem 2024 erschienenen Drama „Der Brutalist„. Daniel Blumberg komponierte die Filmmusik, während Lol Crawley die Kameraarbeit übernahm. Der Schnitt stammt von Dávid Jancsó. Die Hauptrollen spielen Adrien Brody als László Tóth und Felicity Jones als seine Ehefrau Erzsébet. Guy Pearce verkörpert Harrison Lee Van Buren, Joe Alwyn spielt Harry Lee und Raffey Cassidy übernimmt die Rolle von Lászlós Nichte Zsófia. Stacy Martin ist als Maggie Van Buren zu sehen, Emma Laird als Audrey, Isaac de Bankolé als Gordon und Alessandro Nivola als Attila.
Produziert wurde der Film von Nick Gordon, D. J. Gugenheim, Andrew Lauren, Trevor Matthews, Andrew Morrison und Brian Young. Das Drehbuch verfasste er gemeinsam mit Mona Fastvold. Die Dreharbeiten starteten im März 2023 in Budapest. Später verlegte das Team die Produktion nach Carrara in der italienischen Toskana. Im Mai 2023 endeten die Arbeiten am Film. Das Drama wurde in VistaVision gedreht, was den Bildern eine besondere Farbästhetik verleiht. Die Premiere fand am 1. September 2024 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig statt. Im Wettbewerb um den Goldenen Löwen erhielt Corbet den Silbernen Löwen für die beste Regie. Nach der US-Premiere im Dezember 2024 folgt der Kinostart in Deutschland und Österreich im Januar 2025.
Der Film gewann mehrere bedeutende Auszeichnungen. Bei den Golden Globe Awards 2025 erhielt „Der Brutalist“ Preise für das beste Filmdrama, die beste Regie und den besten Hauptdarsteller. Zudem wurde die Filmmusik von Daniel Blumberg für einen Oscar nominiert. Weitere Ehrungen folgten bei den BAFTA Awards und den Critics’ Choice Awards. Das Drama erzielte in den ersten vier Wochen rund 4 Millionen US-Dollar an den Kinokassen, wobei das Einspielergebnis durch eine schrittweise Erweiterung der Kinostarts stetig wuchs.
Handlung & Inhalt vom Film „Der Brutalist“
László Tóth überlebt als ungarisch-jüdischer Holocaust-Flüchtling den Krieg und emigriert in die USA. In Philadelphia findet er Unterkunft bei seinem Cousin Attila und dessen Frau Audrey. Als ausgebildeter Bauhaus-Architekt sucht er nach Arbeit, nimmt aber vorerst eine Stelle in Attilas Möbelgeschäft an. Ein Auftrag zur Renovierung einer Bibliothek in einem Herrenhaus endet abrupt, als der Hausherr Harrison Lee Van Buren unerwartet zurückkehrt. Der Auftrag wird storniert, Attila gibt László die Schuld und wirft ihn aus dem Haus. Jahre später lebt László verarmt mit Gordon in einem Wohlfahrtsheim, abhängig von Heroin und ohne berufliche Perspektive.
Harrison Van Buren erkennt Lászlós Talent und gibt ihm eine zweite Chance. Er beauftragt ihn mit dem Bau eines monumentalen Gemeindezentrums. László arbeitet Tag und Nacht auf der Baustelle und bekommt finanzielle Unterstützung. Mit Harrisons Hilfe darf seine Frau Erzsébet mit ihrer Nichte Zsófia nachkommen. Bei ihrer Ankunft zeigt sich, dass der Krieg tiefe Spuren hinterlassen hat: Erzsébet ist auf einen Rollstuhl angewiesen, Zsófia verstummt. Während László um kreative Kontrolle kämpft, wachsen die Spannungen. Harry, Harrisons Sohn, schikaniert ihn und belästigt Zsófia. Schließlich scheitert das Bauprojekt an finanziellen Schwierigkeiten.
Ein folgenschweres Wiedersehen
Nach einem Neuanfang in New York arbeiten László und Erzsébet in angesehenen Berufen. Zsófia erholt sich, heiratet und plant mit ihrem Mann einen Umzug nach Jerusalem. Überraschend setzt Harrison den Bau des Gemeindezentrums fort und László kehrt an die Baustelle zurück. Eine Geschäftsreise nach Carrara endet traumatisch: Harrison missbraucht László und erniedrigt ihn. Zurück in den USA gerät László in eine tiefe Krise. Er entfremdet sich von seinen Freunden und droht, alles zu verlieren. Als Erzsébet in Israel ein besseres Leben sieht, stimmt László widerwillig zu.
Doch Erzsébet kann die Vergangenheit nicht ruhen lassen. Sie konfrontiert Harrison öffentlich mit seiner Tat und beschuldigt ihn der Vergewaltigung. Harry reagiert aggressiv, wirft sie hinaus und setzt alles daran, seinen Vater zu finden, der plötzlich verschwunden ist. Während der Suche entdeckt die Gruppe eine Leiche auf der Baustelle des Gemeindezentrums. Die Umstände bleiben unklar, doch das Geschehen bringt das Bauprojekt endgültig zum Stillstand. László erkennt, dass seine Vision für Amerika zerbrochen ist und sieht keinen Platz mehr für sich in diesem Land.
Jahre später findet in Venedig eine Ausstellung zu Lászlós Lebenswerk statt. Die Gemeindehalle wird erst Jahrzehnte später fertiggestellt und als bedeutendes architektonisches Werk gewürdigt. Zsófia, inzwischen eine erwachsene Frau mit eigener Familie, hält eine Rede. Sie beschreibt, wie das Gebäude mit seinen strengen Linien die Lagerstrukturen widerspiegelt, die ihre Familie einst einsperrten. Die Besucher hören aufmerksam zu, als sie Lászlós Worte zitiert: „Nicht der Weg, sondern das Ziel zählt.“ Seine Geschichte endet in Anerkennung, doch die Schatten der Vergangenheit bleiben unauslöschlich.
Fazit & Kritiken zum Film „Der Brutalist“
Brady Corbets Film „Der Brutalist“ erzählt die Geschichte des ungarisch-jüdischen Architekten László Tóth, der nach dem Zweiten Weltkrieg in die USA emigriert. Dort strebt er danach, seine modernistischen Visionen zu verwirklichen. Adrien Brody verkörpert Tóth eindrucksvoll, während Felicity Jones als seine Frau Erzsébet überzeugt. Guy Pearce spielt den wohlhabenden Industriellen Harrison Lee Van Buren, der Tóth fördert. Die Darsteller liefern durchweg starke Leistungen ab.
Visuell beeindruckt der Film mit Aufnahmen im 70mm-Format, die die Ästhetik der 1950er Jahre einfangen. Die Kameraarbeit von Lol Crawley und das Szenenbild von Judy Becker schaffen eine authentische Atmosphäre. Der epische Score von Daniel Blumberg unterstreicht die emotionale Tiefe der Handlung. Trotz der langen Laufzeit von 215 Minuten, unterteilt durch eine 15-minütige Pause, bleibt der Film fesselnd.
Thematisch setzt sich „Der Brutalist“ mit den Herausforderungen auseinander, denen Einwanderer in Amerika begegnen. Die komplexe Beziehung zwischen Künstler und Mäzen wird kritisch hinterfragt. Obwohl der Film ambitioniert ist, gelingt es ihm nicht immer, die Charaktere vollständig zu entwickeln. Einige Kritiker bemängeln die fehlende emotionale Tiefe. Dennoch bleibt „Der Brutalist“ ein visuell beeindruckendes Werk, das zum Nachdenken anregt.