Sing

Sing“ nutzt die Welt der anthropomorphen Tiere, um Fragen nach Mut, Identität und Gemeinschaft zu behandeln. Der Film verknüpft Popkultur mit liebevoller Charakterzeichnung und schafft so einen Rahmen, in dem Publikum unterschiedlichster Altersgruppen Anschluss finden kann. Die Erzählung greift moderne Themen auf, ohne sich in Klischees zu verlieren, und nutzt musikalische Elemente als narrative Klammer.

Sing
Dauer: 108 Min.
FSK: PG (US)
Jahr: 2016
Kategorien: Animation
Regie: Garth Jennings
Produzenten: Chris Meledandri, Janet Healy
Hauptdarsteller: Matthew McConaughey, Reese Witherspoon, Seth MacFarlane
Nebendarsteller: Scarlett Johansson, John C. Reilly, Taron Egerton, Tori Kelly
Studio: Illumination, Universal Pictures, Fuji Television Network, dentsu

Ausgangspunkt ist die Idee eines heruntergekommenen Theaters, dessen Besitzer durch einen Gesangswettbewerb neue Aufmerksamkeit erzeugen möchte. Eine versehentliche Null zu viel beim Preisgeld sorgt für einen riesigen Ansturm. Zwischen Chaos, Enttäuschung und Aufbruch formiert sich eine Gruppe unterschiedlichster Persönlichkeiten, die mehr verbindet, als sie zunächst vermuten. Welche Kraft entwickelt ein einzelner Moment, wenn alle wirklich an sich glauben?

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Animationsfilm „Sing“ erschien im Jahr 2016 und stammt von Regisseur und Drehbuchautor Garth Jennings. Die Produktion übernahmen Christopher Meledandri und Janet Healy für Illumination Entertainment, den Vertrieb übernahm Universal Pictures. Die Filmmusik komponierte Joby Talbot, der Filmschnitt stammt von Gregory Perler. Die Premiere erfolgte am 11. September 2016 auf dem Toronto International Film Festival, die deutsche Kinopremiere fand am 8. Dezember statt. Mit einer Laufzeit von 108 Minuten erhielt der Film eine Altersfreigabe ab 0 Jahren.

Die englischen Originalstimmen übernehmen unter anderem Matthew McConaughey als Buster Moon, Reese Witherspoon als Rosita, Scarlett Johansson als Ash, Taron Egerton als Johnny, Tori Kelly als Meena und Seth MacFarlane als Mike. Die Musik spielt im Film eine zentrale Rolle: Der Soundtrack erschien am 9. Dezember 2016 und enthält unter anderem das Lied „Faith“, gesungen von Stevie Wonder und Ariana Grande, sowie „Set It All Free“, gesungen von Scarlett Johansson. Beide Songs wurden für die Longlist der Oscarverleihung 2017 berücksichtigt.

„Sing“ erzielte weltweit Einnahmen von über 634 Millionen US-Dollar. In mehreren Ländern wie Frankreich und Australien führte er die Kino-Charts an. In Deutschland erreichte er über 2,4 Millionen Besucher. Der Film wurde unter anderem bei den Annie Awards, den Golden Globes, den Saturn Awards und den Kids’ Choice Awards nominiert. Eine Fortsetzung mit dem Titel „Sing – Die Show deines Lebens“ kam 2022 in die Kinos.

Handlung & Inhalt vom Film „Sing“

In der Stadt Calatonia lebt Koala Buster Moon, der verzweifelt versucht, sein Theater vor dem Bankrott zu retten. Um Aufmerksamkeit zu erzeugen, plant er einen Gesangswettbewerb mit 1.000 Dollar Preisgeld. Durch einen Tippfehler seiner alten Assistentin Miss Crawly wird daraus jedoch ein Betrag von 100.000 Dollar. Die fehlerhaften Flyer gelangen ungeprüft in Umlauf und sorgen für riesigen Andrang bei den Vorsingen. Buster wählt einige ungewöhnliche Talente aus, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Er hofft, mit ihrer Hilfe das Theater zu retten.

Zu den Auserwählten zählen die überforderte Mutter Rosita, der schüchterne Gorilla Johnny, die rebellische Stachelschweindame Ash, der arrogante Mausmusiker Mike und der energiegeladene Schweine-Tänzer Gunter. Auch Elefantenmädchen Meena möchte teilnehmen, scheitert jedoch an ihrer Angst und arbeitet zunächst als Bühnenhelferin. Buster erkennt schließlich, dass er das Preisgeld gar nicht aufbringen kann, und bittet die wohlhabende Theaterlegende Nana Noodleman um Unterstützung. Sie erklärt sich bereit, eine Voraufführung zu besuchen, will jedoch erst danach entscheiden, ob sie finanziell hilft.

Ein Neuanfang auf Trümmern

Hinter den Kulissen häufen sich die Probleme, während die Vorbereitungen weiterlaufen. Johnny muss sich zwischen Familie und Musik entscheiden, während Rosita mit ihrem Selbstbild hadert. Gleichzeitig verarbeitet Ash eine schmerzhafte Trennung, und Mike gerät durch seine Betrügereien mit gefährlichen Bären aneinander. Als der Druck steigt, verlieren einige Teilnehmer den Mut, während andere über sich hinauswachsen. Buster bleibt dennoch optimistisch und verwandelt das Bühnenbild schließlich in ein spektakuläres Tintenfisch-Aquarium. Doch sobald die Wahrheit über das Preisgeld auffliegt, eskaliert die Lage vollständig. Die Bühne stürzt ein, das Theater wird geschlossen, und Buster verliert dadurch alles.

Meena besucht später die Ruine des Theaters, hört Musik und beginnt schließlich spontan zu singen. Ihre Stimme bewegt Buster zutiefst, weshalb er eine neue Show im Freien plant. Unterstützt von den anderen Teilnehmern baut er auf dem Schuttplatz eine einfache, aber funktionale Bühne. Trotz des Widerstands der Bank findet die Vorstellung statt und wird sogar live im Fernsehen übertragen. Immer mehr Zuschauer kommen hinzu, darunter auch Freunde und Verwandte der Künstler. Die Energie der Aufführung bringt schließlich verloren geglaubte Beziehungen wieder ins Gleichgewicht und stärkt dauerhaft den Zusammenhalt.

Am Ende zeigen alle, was in ihnen steckt. Meena überwindet ihre Angst und begeistert das Publikum, Rosita berührt ihren Mann mit neu entdeckter Energie, Ash beeindruckt mit einem eigenen Song, Johnny versöhnt sich mit seinem Vater und Mike wird von den Bären verjagt. Die Vorstellung überzeugt sogar Nana Noodleman, die daraufhin das Gelände kauft. Dank ihrer Hilfe wird das Theater neu errichtet und eröffnet. Damit erhält Buster Moon die Chance, seinen Traum weiterzuleben, diesmal mit ehrlicher Unterstützung und einem gestärkten Ensemble.

Fazit & Kritiken zum Film „Sing“

Sing“ bringt zahlreiche Figuren mit klaren Konflikten zusammen und konzentriert sich auf individuelle Entwicklung innerhalb eines gemeinsamen Ziels. Der Film legt Wert auf Timing, Rhythmus und emotionale Wendepunkte, was dem Geschehen Dynamik verleiht. Die Regie sorgt dafür, dass jede Figur ihren Raum bekommt, ohne den Fokus auf das große Ganze zu verlieren. Trotz des familiären Tons setzt der Film auf Spannung durch Kontraste: Armut und Glamour, Scheitern und Hoffnung stehen sich permanent gegenüber.

Die Animation zeigt sich auf konstant hohem Niveau. Charaktere bewegen sich lebendig, und ihre Emotionen wirken glaubhaft. Musikalische Sequenzen greifen stimmig in die Handlung ein und treiben sie gleichzeitig voran. Viele Szenen nutzen Musik nicht als Dekoration, sondern als Ausdruck innerer Wandlungen. Dabei bleibt der Film seiner linearen Struktur treu, was die Orientierung erleichtert. Manche Nebenfiguren erscheinen jedoch schematisch und bekommen weniger erzählerische Tiefe, was den emotionalen Effekt in manchen Momenten abschwächt.

Trotz dieser kleinen Schwächen überzeugt „Sing“ durch die Kombination aus visueller Gestaltung, musikalischer Energie und charmantem Erzähltempo. Die Handlung bleibt durchgängig nachvollziehbar, weil sie sich auf klare Ziele stützt. Vor allem junge Zuschauer erleben hier eine Erzählung, die Mut machen will, ohne zu belehren.

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