Sing – Die Show deines Lebens
„Sing – Die Show deines Lebens“ knüpft an den Erfolg des ersten Teils an und erweitert das musikalische Animationskonzept um eine neue Ebene. Der Film bewegt sich zwischen Popkultur und Broadway-Glamour, spielt mit Showgeschäftsklischees und wechselt mühelos von tierischer Komik zu Bühnenpathos. Redshore City steht dabei nicht nur als Schauplatz, sondern als Symbol für das große Ziel. Erwartungen an Tempo, Witz und Musik liegen hoch, denn der Vorgänger setzte Maßstäbe. Wie gelingt es, bekannte Figuren weiterzuführen und zugleich neue Impulse zu setzen?

Dauer: | 114 Min. |
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FSK: | PG (US) |
Jahr: | 2021 |
Kategorien: | Animation |
Regie: | Garth Jennings |
Produzenten: | Chris Meledandri, Janet Healy |
Hauptdarsteller: | Matthew McConaughey, Reese Witherspoon, Scarlett Johansson |
Nebendarsteller: | Taron Egerton, Bobby Cannavale, Tori Kelly, Nick Kroll |
Studio: | Universal Pictures, Illumination, dentsu |
Buster Moon verlässt mit seinem Ensemble das heimische Theater und reist nach Redshore City, um bei Crystal Entertainment vorzusprechen. Statt Zutritt erhält die Gruppe einen Rauswurf – bis ein riskanter Plan die Tür zur großen Bühne öffnet. Ein Musical im Weltraum soll überzeugen, mitsamt einem zurückgezogen lebenden Rockstar. Zwischen Missverständnissen, Proben, Konkurrenz und Druck wächst das Projekt zu einer waghalsigen Unternehmung. Können Freundschaft, Mut und Timing reichen, um die Premiere zu retten?
Besetzung, Regie und Drehorte
„Sing – Die Show deines Lebens“ ist ein US-amerikanischer Animationsfilm von Garth Jennings aus dem Jahr 2021. Jennings übernahm auch das Drehbuch, während Chris Meledandri und Janet Healy produzierten. Die Musik komponierte erneut Joby Talbot, für die Bildgestaltung war Gregory Perler verantwortlich. Die Produktion übernahm Illumination Entertainment, der Verleih erfolgte durch Universal Pictures. Die deutsche Kinopremiere verzögerte sich auf den 20. Januar 2022. Der Film dauert 110 Minuten und erhielt eine Altersfreigabe ab null Jahren.
In der englischen Originalfassung spricht Matthew McConaughey den Koala Buster Moon, in der deutschen Version übernahm das Bastian Pastewka. Reese Witherspoon leiht Rosita ihre Stimme, Scarlett Johansson spricht Ash, Taron Egerton verkörpert Johnny und Tori Kelly spricht Meena. Nick Kroll ist als Gunter zu hören, Regisseur Jennings selbst spricht Karen Crawly, die im Deutschen Matilda Crawly heißt. In der deutschen Fassung ist Katharina Thalbach in dieser Rolle zu hören. Zu den neuen Stimmen gehören unter anderem Bono, Letitia Wright und Eric André.
Gedreht wurde der Film vollständig bei Illumination Studios Paris, früher bekannt als Illumination Mac Guff. Pandemiebedingt fand ein Großteil der Arbeiten im Homeoffice statt. „Sing – Die Show deines Lebens“ feierte seine Premiere beim AFI Fest am 14. November 2021. Er spielte weltweit über 408 Millionen US-Dollar ein. Nominierungen erhielt er unter anderem bei den Annie Awards, NAACP Image Awards und den Hollywood Music in Media Awards. Scarlett Johansson wurde bei den Kids’ Choice Awards ausgezeichnet.
Handlung & Inhalt vom Film „Sing – Die Show deines Lebens“
Buster Moon führt inzwischen ein gut laufendes Theater, in dem auch Johnny, Rosita, Gunter, Meena und Miss Crawly mitarbeiten. Während Ash solo in einem Rockclub auftritt, versucht Buster, seine Show bei der Talentsucherin Suki Lane von Crystal Entertainment zu platzieren. Sie lehnt sein Projekt allerdings ab und meint, er habe in Redshore City keine Chance. Doch Buster gibt nicht auf. Er holt seine Truppe zusammen, reist mit ihnen in die Stadt und will sich die Gelegenheit selbst verschaffen. Obwohl sie keinen Zutritt bekommen, schleichen sie sich zu einem Casting bei Jimmy Crystal.
Zunächst zeigt sich der mächtige Unternehmer unbeeindruckt. Erst als Gunter spontan eine Sci-Fi-Musical-Idee vorschlägt und Clay Calloway als Star erwähnt, wird Jimmy hellhörig. Clay, ein zurückgezogener Rocklöwe, hat seit dem Tod seiner Frau keine Bühne mehr betreten. Trotzdem genehmigt Jimmy das Projekt, in der Annahme, dass Clay mitmacht. Die Gruppe darf im Hotel wohnen und beginnt mit den Proben. Währenddessen macht sich Miss Crawly auf den Weg zu Clay, wird aber von ihm mit einer Paintballwaffe verjagt. Die Produktion verläuft bald holprig.
Das Comeback auf der Bühne
Rosita bekommt Höhenangst, als sie erfährt, dass sie einen Sprung wagen soll. Jimmy ersetzt sie durch seine Tochter Porsha. Buster gibt Rosita nur noch eine Nebenrolle. Johnny kommt mit dem strengen Choreografen Klaus nicht zurecht und verliert den Anschluss. Er trifft auf die Straßenkatze Nooshy, die ihm hilft. Meena spielt eine Liebesszene mit dem eingebildeten Yak Darius, wirkt aber unglaubwürdig. Erst durch den Eisverkäufer Alfonso, den sie kennenlernt und in den sie sich verliebt, findet sie zur Rolle. Jimmy bemerkt schließlich, dass Clay nie zugesagt hat, und droht Buster.
Buster und Ash fahren zu Clay, um ihn doch noch zu gewinnen. Der lehnt ab, ist aber sichtlich berührt. Ashs Geduld überzeugt ihn schließlich. Zurück in Redshore City bittet Buster Porsha, ihre Rolle mit Rosita zu tauschen, weil ihr Talent nicht reicht. Porsha versteht das falsch, denkt, sie sei gefeuert, und verlässt die Gruppe. Die Nachricht macht die Runde. Jimmy rastet aus, sperrt Buster ein und will ihn vom Dach werfen. Suki rettet ihn und rät zur Flucht. Doch Clay erscheint mit Ash und motiviert ihn, sich nicht zu verstecken, sondern weiterzumachen.
Buster organisiert das Stück heimlich, noch in derselben Nacht. Johnny bittet seine Vatergang um Hilfe gegen Jimmys Schläger. Porsha kehrt zurück, Rosita sorgt mit ihrer Familie für Ablenkung beim Sicherheitsteam. Während der Aufführung sabotiert Klaus Johnny, verliert aber gegen ihn und erkennt schließlich dessen Können an. Porsha glänzt in ihrer Nebenrolle und widersetzt sich ihrem Vater. Meena imaginiert Alfonso statt Darius und spielt die Szene überzeugend. Als Jimmy Buster in Gefahr bringt, überwindet Rosita ihre Angst und rettet ihn. Clay tritt schließlich doch auf, angespornt durch Ashs Mut.
Fazit & Kritiken zum Film „Sing – Die Show deines Lebens“
„Sing – Die Show deines Lebens“ setzt dort an, wo der Vorgänger endete, führt die bekannte Tiertruppe aber in eine deutlich größere Welt. Redshore City dient als Showmetropole und Kulisse für eine Handlung, die sich eng an klassischen Aufstiegserzählungen orientiert. Dabei bleibt der Film dem Stil von Illumination treu: bunte Bilder, bekannte Popsongs und viel Bewegung bestimmen den Rhythmus. Regisseur Garth Jennings verbindet Tempo mit präziser Figurenführung, ohne den Fokus auf Buster Moons Ehrgeiz zu verlieren. Der dramaturgische Aufbau bleibt überschaubar, gewinnt aber durch einige emotionale Momente an Tiefe.
Während die Dialoge funktional bleiben, setzen einzelne Nebenfiguren entscheidende Akzente. Johnny entwickelt sich in seiner Tanzrolle glaubwürdig weiter, Meenas romantischer Strang wirkt weniger zwingend. Besonders auffällig gestaltet sich Porshas Konflikt mit ihrem Vater, der trotz reduzierter Szenenwirkung eine glaubhafte Dynamik erzeugt. Clay Calloways Geschichte bringt melancholische Töne ins Spiel, ohne den Tonfall der Erzählung zu sprengen. Die Animation überzeugt durch präzise Choreografien und aufwendig gestaltete Bühnenbilder. Musik dient hier nicht nur als Kulisse, sondern strukturiert zentrale Szenen und treibt sie spürbar voran.
Trotz vorhersehbarer Wendungen entwickelt „Sing – Die Show deines Lebens“ durch seine Energie und seine Figurenbindung einen stabilen Unterhaltungswert. Einige überladene Sequenzen hemmen kurzfristig den Fluss, doch die Inszenierung bleibt klar. Jennings hält das Erzähltempo hoch und findet immer wieder neue Zugänge zu bekannten Konflikten. Die Show im letzten Drittel setzt visuelle Reize gezielt ein und erreicht dadurch den Höhepunkt der Inszenierung. Dass die Geschichte auf ein Happy End zusteuert, überrascht nicht, fällt aber durch ihre stimmige Umsetzung kaum negativ ins Gewicht.