Spider-Man: No Way Home

Spider-Man: No Way Home“ greift nicht nur tief in das multimediale Erbe der Figur, sondern führt es auch konsequent weiter. Der Film nutzt bekannte Elemente und bringt sie mit neuer Ernsthaftigkeit zusammen. Zwischen Parallelwelten und moralischen Entscheidungen verdichtet sich die Handlung zu einem zeitgenössischen Heldenporträt. Technisch aufwendig, aber zugleich erzählerisch geerdet, bewegt sich das Werk zwischen Spektakel und Nachdenklichkeit.

Spider-Man: No Way Home
Dauer: 159 Min.
FSK: 12 (DE)
Jahr: 2021
Kategorien: Action, Science-Fiction
Regie: Jon Watts
Produzenten: Kevin Feige, Amy Pascal
Hauptdarsteller: Tom Holland, Zendaya, Benedict Cumberbatch
Nebendarsteller: Jacob Batalon, Jon Favreau, Jamie Foxx, Willem Dafoe
Studio: Marvel Studios, Pascal Pictures, Columbia Pictures

Nach der öffentlichen Enthüllung seiner Identität kämpft Peter Parker gegen Vorurteile, mediale Hetze und persönliche Verluste. Ein gescheiterter Zauber bringt Gegner aus anderen Universen in seine Welt. Verbündete und Feinde treffen aufeinander, während Peter lernen muss, was Verantwortung wirklich bedeutet. Kann ein Neuanfang gelingen, wenn niemand mehr weiß, wer man war?

Besetzung, Regie und Drehorte

Spider-Man: No Way Home“ erschien 2021 unter der Regie von Jon Watts und gehört zum Marvel Cinematic Universe. Das Drehbuch stammt von Chris McKenna und Erik Sommers, produziert wurde der Film von Kevin Feige und Amy Pascal. Mit einer Laufzeit von 148 Minuten und einer FSK-Freigabe ab 12 Jahren vereint der Science-Fiction-Actionfilm Charaktere aus früheren Spider-Man-Verfilmungen. Tom Holland spielt erneut Peter Parker, begleitet von Zendaya als MJ und Jacob Batalon als Ned Leeds. Benedict Cumberbatch tritt als Dr. Strange auf, Marisa Tomei spielt May Parker, Jon Favreau mimt Happy Hogan.

Im Film kehren auch Andrew Garfield und Tobey Maguire als alternative Spider-Men zurück. Bekannte Gegenspieler wie Willem Dafoe als Grüner Kobold, Alfred Molina als Dr. Octopus, Jamie Foxx als Electro, Thomas Haden Church als Sandmann und Rhys Ifans als Die Echse runden die Besetzung ab. Die Dreharbeiten fanden in New York, Los Angeles, Island und hauptsächlich in Atlanta statt. Mauro Fiore übernahm die Kamera, nachdem Seamus McGarvey pandemiebedingt ausfiel. Eine neue VFX-Technik half dabei, unter den COVID-19-Bedingungen effizient zu produzieren. Gedreht wurde unter anderem an Schulen in Atlanta, die bereits in den Vorgängern genutzt wurden.

Der Film wurde weltweit ein großer Erfolg und spielte über 1,9 Milliarden US-Dollar ein. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter einen Visual Effects Society Award und drei Nickelodeon Kids‘ Choice Awards. Auch eine Oscar-Nominierung für die besten visuellen Effekte gehörte dazu. Trotz hoher Beliebtheit war der Film bei den BAFTAs nicht zugelassen. Hinter den Kulissen wurde über eine weitere Trilogie mit Tom Holland diskutiert. Bestätigt ist bisher nur, dass Spider-Man in einem zukünftigen MCU-Film wieder auftauchen wird.

Handlung & Inhalt vom Film „Spider-Man: No Way Home“

Peter Parkers Leben steht nach der Enthüllung seiner Identität Kopf. Nachdem Quentin Beck ihn öffentlich bloßstellt und seinen Tod auf Peter schiebt, folgen Chaos und Verwirrung. Die Behörden nehmen Peter, MJ, Ned und Tante May fest, was deren Alltag nachhaltig belastet. Zwar gelingt es Anwalt Matt Murdock, die Anklage fallen zu lassen, doch die öffentliche Meinung bleibt kritisch. Als auch noch ihre College-Bewerbungen abgelehnt werden, sucht Peter Hilfe bei Dr. Strange. Dieser will mit einem Zauber alle Erinnerungen an Spider-Man löschen, doch Peters Einmischung bringt den Zauber aus dem Gleichgewicht.

Peter versucht anschließend, die Aufnahme von MJ und Ned persönlich bei einer MIT-Vertreterin zu erreichen. Dabei trifft er auf Otto Octavius, der ihn angreift. Dank nanotechnologischer Rückkopplung gewinnt Peter kurzzeitig die Kontrolle über Octavius’ Tentakelarme. Noch bevor Norman Osborn eingreift, bringt Strange Peter samt Gegner zurück ins Sanctum. Dort erfährt Peter, dass durch den fehlgeschlagenen Zauber Gegner aus fremden Universen herübergezogen wurden. Mit Hilfe von MJ und Ned beginnt Peter, diese Gegner aufzuspüren. Sie fangen Max Dillon und Flint Marko und bringen sie in das unterirdische Gefängnis von Strange.

Ein Neuanfang in Einsamkeit

Osborn scheint seine dunkle Seite überwunden zu haben und sucht bei Tante May Zuflucht. Peter will die aus anderen Universen stammenden Gegner retten und ihre Schicksale verändern, bevor sie zurückgeschickt werden. Strange lehnt das ab, also stiehlt Peter den Zauber und sperrt Strange in eine andere Dimension. In Happy Hogans Wohnung beginnt Peter mit Heilversuchen. Octavius lässt sich erfolgreich behandeln. Doch die Goblin-Persönlichkeit in Osborn übernimmt wieder die Kontrolle. Es kommt zu einem Kampf, bei dem May tödlich verletzt wird. Mit letzter Kraft spricht sie Peter Mut zu.

Ned kann mit einem magischen Ring Portale öffnen. Gemeinsam mit MJ versucht er, Peter zu finden, landet aber bei zwei anderen Spider-Men. Die beiden stammen aus anderen Universen und wurden ebenfalls durch den Zauber herangezogen. Die drei Peter treffen schließlich aufeinander und verbinden ihre Erfahrungen. Gemeinsam entwickeln sie Heilmittel für alle Gegner. Bei der Freiheitsstatue kommt es zur entscheidenden Auseinandersetzung. Die Spider-Men schaffen es, ihre Gegner zu heilen. Strange kehrt zurück und muss die drohende Katastrophe stoppen, denn das Multiversum droht zu kollabieren. Die Lage spitzt sich dramatisch zu.

Peter erkennt, dass nur ein radikaler Schritt das Universum retten kann: Niemand darf sich an ihn erinnern. Er bittet Strange, einen neuen Zauber zu sprechen. Dadurch wird seine Existenz vollständig aus dem Gedächtnis der Menschen gelöscht. Peter besucht MJ und Ned, entscheidet sich aber, ihnen nicht alles zu erzählen. Bei Mays Grab spricht er mit Happy und findet neuen Mut. Am Ende näht Peter sich selbst ein neues Kostüm und kehrt als eigenständiger Spider-Man zurück auf die Straßen von New York – ganz ohne Unterstützung und völlig anonym.

Fazit & Kritiken zum Film „Spider-Man: No Way Home“

Spider-Man: No Way Home“ verknüpft bekannte Figuren aus unterschiedlichen Filmreihen mit einer eigenständigen Geschichte. Der Film verlässt sich nicht allein auf Nostalgie, sondern verbindet vergangene Erzählstränge mit aktuellen Themen. Tom Holland zeigt eine glaubwürdige Entwicklung seiner Figur, die mit moralischen Entscheidungen und wachsender Verantwortung konfrontiert wird. Die Einbindung alternativer Versionen von Peter Parker bringt neue Dynamik, ohne die Balance im Erzählfluss zu verlieren. Dabei entsteht ein stimmiges Zusammenspiel zwischen Charakteren, die nie zuvor gemeinsam auf der Leinwand standen.

Der Film nutzt seine Laufzeit, um sowohl ruhige als auch temporeiche Momente auszuspielen. Actionszenen wirken präzise choreografiert und lassen Raum für emotionale Tiefe. Gerade in den Dialogen unter den drei Spider-Men entsteht Nähe, die nicht ins Sentimentale abrutscht. Jon Watts schafft es, trotz des übergreifenden Multiversum-Themas, die persönliche Perspektive von Peter Parker im Mittelpunkt zu halten. Diese Entscheidung verleiht dem Film Struktur und vermeidet das Überladen durch reine Effekthascherei. Die visuellen Effekte ergänzen das Geschehen, ohne das Drama zu überlagern.

Mit dem Schlussakt gelingt dem Film eine Wendung, die Konsequenzen zeigt, ohne dramatisch zu wirken. Peter trifft eine Entscheidung, die seinen Charakter spürbar verändert. Marvel verzichtet bewusst auf ein triumphales Ende und lässt Raum für Reflexion. Diese Zurückhaltung macht das Finale wirkungsvoll und hebt den Film von typischen Blockbustern ab. Durch diesen Fokus auf Verlust und Neuanfang schließt der Film die Trilogie auf glaubhafte Weise ab. Dabei entsteht keine Kopie früherer Geschichten, sondern ein Abschluss, der Reife und Konsequenz zeigt.

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