The Smashing Machine
Das Sportdrama „The Smashing Machine“ verknüpft körperliche Disziplin mit innerer Zerrissenheit. Benny Safdie greift die Welt des Mixed Martial Arts auf, wo Erfolg oft Schmerz bedeutet und Stärke mit Selbstzweifel kollidiert. Zwischen Schweiß, Ruhm und Kontrolle entsteht ein Film, der menschliche Grenzen tastbar macht und den Willen zum Durchhalten hinterfragt. Seine Figuren leben zwischen Ehrgeiz und Verlust, in einer Realität, die kaum Raum für Schwäche lässt.

Dauer: | 123 Min. |
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FSK: | 12 (DE) |
Jahr: | 2025 |
Kategorien: | Drama |
Regie: | Benny Safdie |
Produzenten: | David Koplan, Dany Garcia, Beau Flynn, Dwayne Johnson, Hiram Garcia, Eli Bush |
Hauptdarsteller: | Dwayne Johnson, Emily Blunt, Lyndsey Gavin |
Nebendarsteller: | Ryan Bader, Zoe Kosovic, Bas Rutten, Oleksandr Usyk |
Studio: | A24, Seven Bucks Productions, Out for the Count, Magnetic Fields Entertainment |
Mark Kerr kämpft nicht nur im Ring, sondern mit sich selbst. Seine Beziehung zu Dawn schwankt zwischen Nähe und Rückzug, während Mentor Mark Coleman ihn stützt. Rückfälle drohen, Hoffnung keimt, und Disziplin wird zum fragilen Fundament. Kann ein Mensch in dieser Welt Erlösung finden, ohne sich selbst zu verlieren?
Besetzung, Regie und Drehorte
„The Smashing Machine“ ist ein 2025 erschienenes Sportdrama unter der Regie von Benny Safdie. Das Drehbuch stammt ebenfalls von ihm. Produziert wurde der Film von Safdie, Eli Bush, Dany Garcia, Hiram Garcia, Dwayne Johnson und David Koplan. Die Musik komponierte Nala Sinephro, die mit ihrer Harfenmusik erstmals für einen Film arbeitete. Kameramann Maceo Bishop filmte auf 16mm Material, während James Chinlund das Szenenbild entwarf. Der Film dauert 123 Minuten und erhielt in Deutschland eine FSK-12-Freigabe.
Dwayne Johnson verkörpert den MMA-Kämpfer Mark Kerr, Emily Blunt spielt Dawn Staples. Oleksandr Ussyk tritt als Igor Vovchanchyn auf, Bas Rutten stellt sich selbst dar. Whitney Moore übernimmt die Rolle von Jacqueline, Paul Lazenby spielt Hans Nijman, und Andre Tricoteux verkörpert Paul Varelans. Gedreht wurde von Mai bis August 2024 in Vancouver, Albuquerque und Tokio. Das Pacific Coliseum in Vancouver diente als Kulisse für den Tokyo Dome.
„The Smashing Machine“ feierte am 1. September 2025 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Premiere und lief dort im Wettbewerb um den Goldenen Löwen. Benny Safdie erhielt den Silbernen Löwen für die beste Regie. Weitere Festivalstationen waren Toronto, Zürich, Warschau und Savannah. In Deutschland startete der Film am 2. Oktober 2025 in den Kinos, einen Tag später folgte der US-Start.
Handlung & Inhalt vom Film „The Smashing Machine“
Ende der 1990er kämpft Mark Kerr im MMA und misst sich in der UFC, doch seine bedeutendsten Fights trägt er für Pride Fighting Championships aus. Er leidet unter Opioidabhängigkeit, doch in Japan verschreibt man starke Schmerzmittel nicht bedenkenlos. Sein Freund und Mentor Mark Coleman unterstützt ihn konsequent, während seine Freundin Dawn Staples häufig nicht mehr helfen kann. Obwohl Kerr gegen seine Dämonen ankämpft, bleiben Rückfälle möglich. Er versucht, seinen Körper zu säubern, doch seine Seele bleibt verletzt. Er ringt mit sich selbst und mit Regeln, die ihm auferlegt werden.
Mark und Dawn teilen sich ein Fertighaus in Phoenix, umgeben von einem mächtigen Tor, das ihre Privatsphäre schützt. Ihre Zuneigung steht unter Druck, weil sie sich häufig streiten. Dawn möchte, dass Mark sich verändert, doch sein Perfektionismus und eiserner Kontrollwille lassen wenig Raum für Kompromiss. Als er versucht, clean zu werden, steigt der innere Konflikt zwischen Verantwortung und Sehnsucht. Die Spannungen im Alltag verstärken sich, denn zurückhaltende Empathie genügt nicht, um seine Dämonen zu lindern. Er muss Entscheidungen treffen, die ihr Zusammenleben beeinflussen.
Kerr macht Fortschritte in seiner Abstinenz, doch sein Weg bleibt steinig voller Herausforderungen. Er entdeckt neue Strategien, um Versuchungen zu widerstehen, doch sein Umfeld reagiert zwiespältig. Seine Beziehung zu Dawn bleibt ein zentrales Thema, denn Missverständnisse häufen sich. Während Coleman ihn stützt und beraten kann, spürt Kerr auch Isolation. Er wächst innerlich und lernt Grenzen zu ziehen. Im Wettkampf ringt er nicht nur mit Gegnern, sondern mit sich selbst. Die Balance zwischen persönlicher Erlösung und sportlichem Ehrgeiz bestimmt seinen weiteren Kurs.
Fazit & Kritiken zum Film „The Smashing Machine“
Safdie verzichtet in „The Smashing Machine“ fast vollständig auf heroische Zuspitzung und legt stattdessen das Gewicht auf Selbstkontrolle und Suffizienz. In vielen Szenen verweigert sich der Film dem emotionalen Ausbruch, was einerseits als Versuch zu verstecken verstanden werden könnte. Andererseits gelingt gelegentlich eine stille Intensität, etwa wenn Kerr allein in seinem Wohnzimmer verweilt oder rückfällig wird. Übergänge zwischen Training, Ruhen und Angst verlieren an Tempo, wodurch der Film manchmal beiläufig erscheint. Diese Zurückhaltung räumt Raum für Interpretation, jedoch bleibt sie nicht immer tragfähig.
Johnson verkörpert Mark Kerr mit stoischer Knappheit und vermittelt, wie wenig Spieler hinter der Rüstung stehen. In einer Szene stößt er eine geöffnete Tür zurück, als hinge sein inneres Gleichgewicht davon ab — ein kleiner Moment mit großer Wirkung. Blunt spielt Dawn mit innerer Spannung, in Dialogen oft von Frust und Zärtlichkeit gleichermaßen getragen. Ihre Konflikte erscheinen plausibel, auch wenn ihr Handlungsraum gegenüber Kerr limitiert bleibt. Coleman offeriert eine moralische Achse, die selten vereinfachend reagiert. Daraus erwächst ein Ensemble, das sich in Bruchstellen bewegt, nicht in klaren Linien.
Nicht jede Dramaturgie entwickelt sich erwartbar. Manche Rückfälle wiederholen sich ohne Wendung, manche Szenen scheinen auf der Stelle zu treten. Gerade in der zweiten Hälfte verlangsamt sich das Narrativ spürbar. Wer tiefe Einsichten erwartet, stößt auf ein Fragmentarerzähltes, das einzelne Facetten beleuchtet, aber selten ganz durchdringt. Dennoch wirkt der Film stärker, wenn er bruchstückhaft bleibt. Denn diese Fragmente tragen eine intellektuelle Härte, die Solidarität verdient, auch wenn sie kaum Trost spendet.