The Wolf of Wall Street

Der Film „The Wolf of Wall Street“ wirft einen Blick auf Gier, Macht und moralischen Verfall in der Finanzwelt. Martin Scorsese kombiniert Tempo, Exzess und Überzeichnung mit präziser Beobachtung. Das Drama nimmt sich den Aufstieg eines Börsenmaklers vor, der in einem System agiert, das Gewinn über Gewissen stellt. Es geht um Maßlosigkeit, Konsum und das Streben nach Kontrolle, inszeniert in einem Milieu, das von Oberflächlichkeit geprägt ist.

The Wolf of Wall Street
Dauer: 165 Min.
FSK: 16 (DE)
Jahr: 2013
Kategorien: Komödie, Krimi
Regie: Martin Scorsese
Produzenten: Leonardo DiCaprio, Martin Scorsese, Riza Aziz, Emma Tillinger Koskoff, Joey McFarland
Hauptdarsteller: Leonardo DiCaprio, Jonah Hill, Margot Robbie
Nebendarsteller: Matthew McConaughey, Kyle Chandler, Rob Reiner, Jon Bernthal
Studio: Red Granite Pictures, Appian Way, Sikelia Productions, EMJAG Productions

Jordan Belfort beginnt seine Karriere mit viel Ehrgeiz, nutzt Grauzonen und baut ein betrügerisches Imperium auf. Mit wachsenden Erfolgen häufen sich Exzesse, Drogen und Kontrollverlust. Zwischen Geldwäsche, Doppelmoral und persönlichem Zerfall eskaliert sein Leben immer weiter. Schließlich gerät er ins Visier der Behörden und muss sich entscheiden. Wie weit kann ein Mensch gehen, bevor alles um ihn herum zusammenbricht?

Besetzung, Regie und Drehorte

The Wolf of Wall Street“ kam 2013 in die Kinos und basiert auf den Memoiren von Jordan Belfort. Martin Scorsese führte Regie, das Drehbuch schrieb Terence Winter. Leonardo DiCaprio verkörpert Jordan Belfort, Jonah Hill spielt Donnie Azoff, Margot Robbie übernimmt die Rolle von Naomi Lapaglia. Matthew McConaughey tritt als Mark Hanna auf, Jon Bernthal als Brad Bodnick. Weitere Rollen übernahmen Kenneth Choi (Chester Ming), P. J. Byrne (Nicky Koskoff), Brian Sacca (Robbie Feinberg), Ethan Suplee (Toby Welch) und Henry Zebrowski (Alden Kupferberg).

Die Dreharbeiten fanden zwischen August 2012 und Januar 2013 vor allem in New York City statt. Der Film hat eine Laufzeit von 179 Minuten, erhielt eine FSK-16-Freigabe und wurde mit einem Budget von rund 100 Millionen US-Dollar produziert. Nebenrollen übernahmen auch Rob Reiner, Spike Jonze und Jon Favreau. Jordan Belfort selbst hat einen Cameo-Auftritt. Die Musik stammt von Robbie Robertson, für die Kamera war Rodrigo Prieto zuständig, den Schnitt übernahm Thelma Schoonmaker.

Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen, darunter fünf Oscar-Nominierungen. Leonardo DiCaprio gewann den Golden Globe als bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical. Das Werk erzielte weltweit über 400 Millionen Dollar und wurde Scorseses erfolgreichster Film. Später kam heraus, dass ein Teil der Finanzierung aus dem malaysischen Staatsfonds 1MDB stammte.

Handlung & Inhalt vom Film „The Wolf of Wall Street“

Jordan Belfort startet als junger Mann mit großen Ambitionen an der Wall Street. Anfangs arbeitet er bei einer etablierten Bank, wo ihn Mark Hanna mit den Regeln der Finanzwelt vertraut macht. Die Orientierung liegt nicht beim Kunden, sondern bei schnellem Gewinn. Nach dem Börsencrash 1987 verliert Belfort seine Stelle. Er erkennt die lukrativen Möglichkeiten im Handel mit Pennystocks. Schon bald überzeugt er mit aggressiver Verkaufstaktik. Er verdient rasch viel Geld, gründet mit Donnie Azoff die Firma Stratton Oakmont und baut ein Netzwerk aus skrupellosen Händlern auf.

Stratton Oakmont wächst schnell. Die Firma zieht junge Makler an, die Jordans Reichtum und Selbstbewusstsein bewundern. Intern herrschen Drogenkonsum, hemmungslose Feiern und fragwürdige Geschäfte. Belfort lernt Naomi Lapaglia kennen, verlässt seine Frau und heiratet Naomi nach kurzer Zeit. Seine Gier kennt keine Grenzen. Mithilfe von Strohmännern manipuliert er Kurse. Währenddessen wird das FBI auf ihn aufmerksam. Agent Denham beginnt, die Aktivitäten von Stratton Oakmont zu untersuchen. Belfort versucht, ihn zu bestechen, doch Denham lehnt ab. Trotzdem hält Belfort an seinen Methoden fest und sucht Wege, Geld ins Ausland zu schaffen.

Verrat und das Ende von Stratton Oakmont

Die Lage eskaliert, weil Drogensucht und Kontrollverlust zunehmend sein Leben dominieren. Nach einer Tabletteneinnahme verliert Belfort die Kontrolle über seinen Körper und verursacht deshalb einen Unfall mit seinem Sportwagen. Dabei entdeckt er, dass seine Telefone abgehört werden und dass Azoff unbedacht spricht. Belfort rettet Azoff das Leben, indem er eingreift, als dieser beinahe an Essen erstickt. Trotzdem geraten sie weiter unter Druck. Der Tod von Naomis Tante zwingt ihn zu einer gefährlichen Bootsreise, die fast tödlich endet. Die Yacht geht zwar in einem Sturm unter, aber alle Insassen überleben. Das FBI greift daraufhin erneut durch und nimmt Belfort fest.

Unter dem Druck der Ermittlungen steht Belfort schließlich vor einer Entscheidung. Zwar raten ihm Anwälte und Familie, sich zu fügen, doch er will nicht aufgeben. Er verlässt das Land, führt jedoch die Firma weiter von einer Yacht aus und riskiert weiterhin alles. Nach der Rückkehr wird er festgenommen und unter Hausarrest gestellt. Naomi verlässt ihn, während sie gleichzeitig das Sorgerecht für die Tochter verlangt. Belfort verliert die Kontrolle, greift zu Drogen, greift Naomi an und scheitert schließlich beim Versuch, mit seiner Tochter zu fliehen. Erst danach entscheidet er sich zur Zusammenarbeit mit den Behörden.

Er erklärt sich bereit, belastende Informationen zu liefern. Doch anstatt ehrlich zu handeln, warnt er seine Kollegen heimlich. Diese Täuschung fliegt auf. Azoff verrät ihn, und Belfort landet vor Gericht. Stratton Oakmont wird geschlossen, das Vermögen beschlagnahmt. Nach seiner Freilassung versucht er sich als Motivationstrainer. Doch sein Glanz ist verschwunden. Die Teilnehmer seines Seminars zeigen keine Begeisterung. Aus dem gefeierten „Wolf of Wall Street“ wird ein Mann, der nur noch Geschichten verkauft.

Fazit & Kritiken zum Film „The Wolf of Wall Street“

The Wolf of Wall Street“ zeigt den rasanten Aufstieg eines Mannes, der das System bis an seine Grenzen ausreizt. Martin Scorsese inszeniert das Geschehen mit hoher Energie, präzisem Rhythmus und klarem Blick für Exzesse. Leonardo DiCaprio verleiht Jordan Belfort eine ungebändigte Kraft, die zwischen Faszination und Abscheu pendelt. Seine Figur agiert kompromisslos, nutzt jede Lücke und dominiert jede Szene. Die Kamera folgt ihm mit Tempo und Fokus, während sich das Chaos hinter der glänzenden Oberfläche entfaltet.

Die satirischen Untertöne wirken pointiert, verlieren aber stellenweise an Schärfe. Szenen überziehen bewusst, um die Maßlosigkeit zu betonen, doch genau darin liegt auch eine gewisse Abnutzung. Der Film verlässt sich stark auf Wiederholung, was Tempo und Wirkung dämpft. Jonah Hill liefert in seiner Rolle als Donnie Azoff eine durchweg präsente Nebenfigur mit klaren Kontrasten. Margot Robbie bringt als Naomi Lapaglia ein Gegengewicht, bleibt jedoch oft auf ihre Funktion als Projektionsfläche reduziert.

Die Inszenierung stellt Reichtum und Exzesse zur Schau, ohne sie zu glorifizieren. Scorsese zeigt Figuren, die sich selbst verlieren, während sie nach Kontrolle streben. Das moralische Vakuum durchzieht jede Ebene des Film. Gerade in den leisen Momenten, wenn die Fassade bröckelt, entfaltet sich die stärkste Wirkung.

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