Navigator Film » Rund dreißig Jahre Dokumentarfilme
Gute Dokumentationen sind eine Kunst für sich. Einerseits sollen sie einen sachlichen und nüchternen Blick auf verschiedene Themen werfen, andererseits aber auch Emotionen ansprechen und spannend sein. Eine Gratwanderung, die nicht immer einfach ist, aber perfekt von „Navigator Film“ aus Wien gegangen wird. Bereits seit 1992 ist diese Produktionsfirma am Markt. Allerdings ging es schon von Anfang an nicht alleine nur um das Produzieren von Dokumentationen, sondern auch um die Vermittlung der entsprechenden künstlerischen Positionen. In den letzten dreißig Jahren konnten enorm viele Filme für TV und Kino umgesetzt werden. Alles zu Navigator Film in diesem Artikel.
Die Geschichte von Navigator Film
Das Unternehmen „Navigator Film“ hat schon einige Jahre auf dem Buckel, wurde es doch schon 1992 gegründet. Damals taten sich drei Studenten zusammen, die sich von der Wiener Filmakademie her kannten. Das waren Johannes Holzhausen, Constantin Wulff und Johannes Rosenberger. Von Anfang ging es nicht alleine nur um die Realisierung eigener Dokumentationen. Auch das Verständnis für das Dokumentarische sollte vermittelt werden, ebenso grundlegende Positionen zu künstlerischen Fragen. Vier Jahre nach der Gründung wurde aus der Firma eine KG.
Über die Jahre hat man viele verschiedene Filme produzieren können. Dazu zählen neben TV- und Kinoproduktionen auch Kurzfilme. Es ging dabei auch nie um schnelllebigen Erfolg, sondern auch um das feste Zusammenarbeiten mit Regisseuren und anderen Produktionsfirmen. So wurde Navigator Film auch zu einer Arbeitsgemeinschaft für den österreichischen Raum, was kreative Dokumentarfilme anbelangt. Erfolge ließen aber nicht lange auf sich warten. Unter anderem gewann man den Caligari-Filmpreis bei der Berlinale, den Dokumentarfilmpreis der Diagonale, den Wiener Filmpreis und auch den 3-sat-Preis der Duisburger Filmwochen.
Nicht einfach nur Filme produzieren und herausbringen, sondern auch im Dialog mit Filmschaffenden und Zuschauern stehen, war Navigator Film von Anfang an ein wichtiges Anliegen. So wird die Dokumentation ebenfalls als filmische Möglichkeit der Entdeckung verschiedener Lebenswelten beleuchtet und man scheut sich nicht davor, auch neue Wege einzuschlagen und sich weiterzuentwickeln.
Bekannte Filme von Navigator Film
Jedes Projekt hat seinen eigenen Reiz und vor allem auch seine eigenen Herausforderungen. Doch das ist auch das Spannende an der Arbeit von Navigator Film. So sind über die letzten fast dreißig Jahre über 60 Produktionen zusammengekommen, die ganz unterschiedliche Aspekte zeigen und teilweise auch mit Preisen bedacht worden sind.
Das große Museum
Wer schon immer einmal hinter die Kulissen eines großen und bedeutenden Museums schauen wollte, der sollte sich die Dokumentation “Das große Museum” anschauen, die auch auf zahlreichen Festivals lief. Unter anderem auch auf der Berlinale 2014, wo es dafür den Caligari-Filmpreis gab.
Regie führte Johannes Holzhausen, der einen Blick ins Kunsthistorische Museum in Wien wirft. Über zwei Jahre dauerte diese Dokumentation, die tolle und auch humorvolle Einblicke gewährt.
In die Welt
Preise gab es auch für die Doku “In die Welt”. Darunter der 3sat-Preis für den besten deutschsprachigen Dokumentarfilm und auch der Große Diagonale-Preis für den besten österreichischen Dokumentarfilm des Jahres 2008/09. Constantin Wulff verfasste das Drehbuch und führte auch Regie.
Das Thema der Doku ist so simpel wie auch schön und faszinierend: Es geht um die Geburt. Der Film zeigt eindrucksvoll, wie hier Schmerz und Schönheit dicht beieinanderliegen.
In the Mirror of Maya Deren
Einen ganz interessanten Einblick in die Welt von Maya Deren gibt es in der Dokumentation “In the Mirror of Maya Deren”. Bei dieser Frau handelte es sich um eine Vodoo-Expertin, die auch Filmemacherin gewesen ist. Durch ihre Arbeit in den USA war sie bedeutend für die dortige Avantgarde der 40er- und 50er-Jahre.
Der Mythos dieser Frau wurde von Martina Kudláček untersucht, die das Drehbuch schrieb und die Regie übernommen hat. Preise gab es auf verschiedenen Festivals. Unter anderem den Wiener Filmpreis und den Dance Screen Award für die Beste Dokumentation 2002 in Monaco.
Heimat ist ein Raum aus Zeit
Im Grunde handelt es sich bei dem Dokumentarfilm “Heimat ist ein Raum aus Zeit” um eine Biografie, die aber nicht nur eine Person in den Blick nimmt, sondern eine ganze Familie und das über Jahrzehnte hinweg. Es handelt sich dabei um die Familie von Thomas Heise, der auch Regie führte.
Der Blick zurück in die Vergangenheit durch Briefe und Tagebücher, mit Tönen und Bildern, ist fesselnd und weiß über die gesamte Spieldauer zu überzeugen. Der Film „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ wurde auf der Berlinale 2019 uraufgeführt und erhielt im gleichen Jahr den Preis der deutschen Filmkritik, für den besten Dokumentarfilm.
The Remains – Nach der Odyssee
Es ist eine bittere Ironie, dass Menschen in heutiger Zeit tatsächlich Odysseen im Mittelmeer erleben, so wie es die berühmte mythologische Figur auch getan haben soll. Es geht aber um Flüchtlinge, die bei der Überquerung des Mittelmeers große Gefahren auf sich nehmen.
Tausende von Menschen sterben bei dem Versuch, irgendwo ein besseres Leben finden zu können. Was passiert mit den Hinterbliebenen und wird nach den Vermissten gesucht? Nathalie Borgers schuf die Dokumentation “The Remains – Nach der Odyssee”.
Fazit zu Dokumentationen von Navigator Film
Wenn sich etwas über „Navigator Film“ sagen lässt, dann sicherlich auch Folgendes: Über fast dreißig Jahre ist man sich treu geblieben und hat sich dennoch auch immer weiter entwickelt. Die Liebe zum Detail und der Wahrheit ist schon seit 1992 mit an Bord. Diese Wiener Filmproduktionsfirma punktet mit viel Erfahrung, hochwertigen Produktionen und immer wieder packenden Dokumentationen. Diese laufen auf etlichen Festivals weltweit und werden regelmäßig auch mit Preisen ausgezeichnet. Wer noch mehr Informationen über Dokumentarfilme von Navigatorfilm benötigt, findet diese im Internet auf navigatorfilm.com.