Sisu: Road to Revenge
„Sisu: Road to Revenge“ steht als kraftvoller Actionfilm, der ein belastetes Kapitel europäischer Nachkriegsgeschichte mit einer intensiven Figur verknüpft. Die Erzählung greift Motive von Verlust, Beharrlichkeit und Identität auf und schafft damit einen Rahmen, der sowohl archaisch wirkt als auch zeitlose Themen anspricht. Aatami Korpi trägt seine Vergangenheit wie eine zweite Haut, während die Umgebung seine Entschlossenheit spiegelt.

| Dauer: | 88 Min. |
|---|---|
| FSK: | 18 (DE) |
| Jahr: | 2025 |
| Kategorien: | Action |
| Regie: | Jalmari Helander |
| Produzenten: | Petri Jokiranta, Mike Goodridge |
| Hauptdarsteller: | Jorma Tommila, Stephen Lang, Richard Brake |
| Nebendarsteller: | Tommi Korpela, Kaspar Velberg, Pääru Oja, Erki Laur |
| Studio: | Cosmic Snowball, Good Chaos, Subzero Film Entertainment |
Aatamis Rückkehr nach Karelien setzt eine Kette von Konfrontationen in Gang, die seinen Weg klar vorgeben. Er sammelt die letzten Reste seines alten Lebens, stößt jedoch auf bewaffneten Widerstand und einen Gegner aus seiner Vergangenheit. Sein Vorhaben entwickelt sich zu einer Abfolge gefährlicher Entscheidungen, die ihn letztlich zu einer finalen Abrechnung führen. Wie weit reicht sein Wille zur Wiederherstellung eines zerstörten Lebens?
Besetzung, Regie und Drehorte
Der Film „Sisu: Road to Revenge“ entstand unter der Regie von Jalmari Helander, der zugleich das Drehbuch schrieb. Petri Jokiranta übernahm die Produktion, während Mika Orasmaa die Kamera führte und damit erneut den rauen Stil des Vorgängers stützte. Jorma Tommila spielt wieder Aatami Korpi. Stephen Lang stellt Yeagor Draganov dar. Richard Brake ergänzt die Besetzung. Der Actionfilm dauert 88 Minuten und besitzt eine FSK-18-Freigabe.
Die Premiere erfolgte im September 2025 beim Fantastic Fest, bevor der Film im Oktober 2025 in Finnland startete. Sony Pictures’ Screen Gems kümmerte sich später um den US-Vertrieb. Die Dreharbeiten schlossen Ende 2024 ab und folgten klaren zeitlichen Vorgaben. Der Ton des Films nutzt Einflüsse aus Indiana-Jones-Abenteuern, Bond-Elementen und Arbeiten von Buster Keaton. Tommila erklärte, dass die Rolle hohe körperliche Anforderungen stellte, doch seine Erfahrungen aus dem Theater halfen ihm.
Eine Sondervorführung in Helsinki fand einen Tag vor der finnischen Veröffentlichung statt und zog prominente Gäste an, darunter Stephen Lang. Der US-Kinostart erfolgte am 21. November 2025 und umfasste rund 2.100 Spielorte. Erste Previews brachten 575.000 Dollar ein. Ein Red-Band-Trailer erschien bereits im August 2025. Helander äußerte sich später vorsichtig zu einer weiteren Fortsetzung. Tommila signalisierte Bereitschaft für einen dritten Teil, sofern seine Kraft ausreiche.
Handlung & Inhalt vom Film „Sisu: Road to Revenge“
Aatami Korpi erreicht 1946 das Gebiet Kareliens, das Finnland nach dem Krieg abtreten musste. Er sucht den Ort, an dem seine Familie starb, und nimmt die letzten Überreste seines Hauses an sich. Er lädt jedes Stück auf seinen Truck und plant einen neuen Aufbau in sicherer Umgebung. Die Rückkehr bleibt jedoch nicht unbemerkt, denn sowjetische Kräfte erkennen seine Anwesenheit. Verantwortliche Stellen befreien Igor Draganov aus einem Lager und setzen ihn auf Aatami an. Der Täter von einst soll den Veteranen stoppen, bevor dieser die Grenze erreicht.
Aatami fährt Richtung Westen und trifft bald auf sowjetische Truppen. Er wehrt einen Angriff ab und überlebt mehrere Überfälle. Draganov führt die Einheiten dabei an und setzt weitere Gruppen ein. Motorräder und Flugzeuge folgen Aatamis Spur. Nach mehreren Gefechten zwingt ein Bomber seinen Truck in die Tiefe. Aatami übersteht den Sturz und rettet die Holzreste seines Hauses. Er baut aus den Balken ein Floß und erreicht die Küste. Ein verlassenes Fahrzeug zieht dort seine Aufmerksamkeit auf sich und eröffnet ihm einen weiteren Schritt.
Entscheidende Befreiung im Zug
Der Fund eines alten Panzers schafft eine neue Chance. Aatami richtet das Fahrzeug mit Sprengstoff aus. Er schleudert die Maschine über einen Kontrollpunkt und schlägt eine Schneise in die Linie der Grenzer. Die Aktion zerstört den Panzer, doch Aatami überlebt schwer verletzt. Ein Messer dient ihm als provisorische Hilfe zur Stabilisierung der Wunde. Draganov nutzt jedoch die Lage und nimmt ihn fest. Soldaten bringen Aatami auf einen Zug Richtung Norden, der ihn in ein Lager bringen soll.
Die Gefangenschaft eröffnet Aatami jedoch eine wichtige Wahrheit. Draganov gesteht seine Tat von einst und löst damit eine neue Kraft in Aatami aus. Die Erkenntnis bringt ihn dazu, sich aus den Fesseln zu befreien. Er kämpft sich durch mehrere Waggons und nimmt den Zugabschnitt ein. Draganov trennt daraufhin die hinteren Wagen ab und tötet seine eigenen Bewacher, um die Kontrolle zu übernehmen. Aatami entdeckt eine Rakete an Bord, aktiviert sie und nutzt die Schubkraft zur Verfolgung.
Der Showdown folgt auf offener Strecke. Aatami erreicht Draganov und gerät in einen engen Zweikampf. Draganov dominiert zuerst, doch Aatami löst die aktive Rakete und katapultiert sie in dessen Richtung. Die Explosion beendet den Konflikt endgültig. Aatami übernimmt einen Waggon, transportiert die Reste seines Hauses zurück nach Finnland und beginnt den Wiederaufbau. Helfer aus der Umgebung treten hinzu und unterstützen seine Arbeit. Aatami nimmt die Geste schweigend an und widmet sich seinem neuen Anfang.
Fazit & Kritiken zum Film „Sisu: Road to Revenge“
„Sisu: Road to Revenge“ setzt beim Vorgänger an und treibt dessen Prinzip radikal weiter. Schon früh verschiebt der Film den Fokus von Spannung hin zu körperlicher Überzeichnung. Danach bestimmen immer exzessivere Aktionen die Wahrnehmung, während die eigentliche Geschichte bewusst schmal bleibt. Dadurch trägt fast jede Szene die Erwartung, noch brutalere oder absurdere Einfälle zu liefern. Besonders auffällig wirken Momente, in denen Aatami einen Panzer schleudert oder einen Jet trifft, wodurch der Film klar im Bereich der überdrehten Action verankert bleibt.
Hier entsteht Vergnügen durch die Kollision von Kriegsalltag und fast komisch übersteigerter Zerstörung. Helander setzt stark auf wiederkehrende Setpieces, wodurch der Film wie Variationen einer Idee wirkt. Tommila spielt Aatami als erschöpften, aber unbeirrbaren Körper, der Sturheit über Dialog stellt. Lang zeichnet Igor Draganov als müden, grausamen Jäger, dessen Hartnäckigkeit Aatamis Beharrlichkeit wirkungsvoll spiegelt. Zugleich eröffnet ihre späte Konfrontation Raum für kurze, wortarme Blicke auf Schuld und Vergeltung, ohne lange Dialoge zu benötigen.
Später verlieren manche Kills Wirkung, weil Steigerungen knapp werden und der Ablauf vertraut erscheint. Zwischendurch bringen Szenen um Aatamis Haus kurz Bodenhaftung und erinnern an das Ausgangsmotiv. Trotzdem bleibt „Sisu 2“ konsequent seinem überdrehten Ansatz treu und verweigert jede weichzeichnende Versöhnung. Am Ende steht ein kompromissloser Actionfilm, der Energie liefert, aber kaum neue Nuancen entwickelt.