Pink Taxi
Bei dem Film „Pink Taxi“ handelt es sich um einen deutschen Dokumentarfilm, der von dem Regisseur Uli Gaulke im Jahr 2008 in Moskau gedreht wurde. Moskau gilt nicht erst seit 2007 als eine Stadt der Gegensätze, in der Arm und Reich nah beieinander sind und Verbrechen und Gewalt auf den Straßen herrscht.
Dauer: | 80 Min. |
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Jahr: | 2009 |
Regie: | Uli Gaulke |
Produzenten: | Roshank Behesht Nedjad, Helge Albers |
Hauptdarsteller: | Alla Kondratjeva, Marina Uljanova, Olga Fomina |
Nebendarsteller: | Viktoria Stotzkaja, Alexander Fomin |
Studio: | Flying Moon Filmproduktion GmbH |
Sprachen: | Deutsch, Russisch |
Doch dann hat Olga Fomina eine äußerst kreative Idee und gründet ein Taxiunternehmen, welches in pinkfarbenen Taxis ausschließlich Frauen an das gewünschte Ziel chauffiert. Und auch die Fahrer des Taxiunternehmens sind allesamt weiblich, weshalb es während den Fahrten immer wieder zu interessanten und vereinzelt ausgefallenen Gesprächen kommt.
Besetzung, Regie und Drehorte
Wenngleich es sich bei dem Film „Pink Taxi“ eigentlich um eine deutsche Produktion handelt, wurde „Pink Taxi“ komplett auf Russisch gedreht und hat eine Spielzeit von 80 Minuten. Für die Produktion zeichneten sich dabei Roshank Behesht Nedjad und Helge Albers verantwortlich und hinter der Kamera stand Axel Schneppat, um die passenden Bilder für die Dokumentation einzufangen.
Im Anschluss an die Veröffentlichung des Films im Jahr 2009 wurde „Pink Taxi“ auf dem „7 Planete Doc Review Film Festival 2010“ mit dem Music Film Award ausgezeichnet. Und das, obwohl die Dokumentation von Regisseur Uli Gaulke insbesondere durch ihre Bilder, sowie die Gespräche und Erzählungen zu überzeugen weiß. Denn schließlich sind die Taxifahrerinnen in ihren pinkfarbenen Fahrzeugen seit 2007 eine echte Besonderheit in Moskau und haben aus dieser Zeit daher auch viel zu berichten.
Handlung & Inhalt vom Film „Pink Taxi“
Zu Beginn der Dokumentation „Pink Taxi“ aus dem Jahre 2009 sieht man, wie eines der 22 rosafarbenen Taxis von einem Priester gesegnet wird, was in der orthodoxen Kirche keine Seltenheit ist. Das ist der Startschuss für eine Dokumentation, die drei Taxifahrerinnen, sogenannte Taxistas bei deren Arbeit begleitet. Dabei handelt es sich um Marina, Alla und Viktoria, die ihren Lebensunterhalt allesamt hinter dem Steuer eines rosafarbenen Taxis verdienen.
Alle drei sind alleinstehend, die Kinder fast erwachsen und nicht jede der Frauen hat sich Ihr Schicksal selbst ausgesucht. So erlag der Ehemann von einer der drei Frauen seiner Alkoholsucht und eine anderer hat die Familie verlassen, sodass keine der drei Frauen gut auf Männer zu sprechen ist. Und auch das Leben in Russland ist nicht immer leicht, denn mal mangelt es am Geld und ein anderes Mal machen einem die langen Schichten zu schaffen.
In der Folge werden in der Dokumentation, insbesondere die sozialen Unterschiede im heutigen Russland ganz deutlich sichtbar. Denn währende die Taxifahrerinnen nach vereinzelt langen Schichten ein wenig Ruhe in ihren engen Wohnungen mit dreckigen Hausfluren suchen, gehören deren Kundinnen dagegen oftmals zur Oberschicht. Dies macht die Gespräche zwischen einer frisch verliebten Erdöl-Erbin oder einer Anwältin mit den Fahrerrinnen zu den der Highlights in „Pink Taxi“. Denn hier prallen mitunter wahrlich zwei grundverschiedene Welten aufeinander, die eigentlich nicht einmal so verschieden sind, sofern man die finanziellen Unterschiede einmal außen vor lässt.
Dabei gelingt Uli Gaulke, wie bei seinen vorherigen Dokumentarfilmen, einmal mehr das Kunststück, dem Zuschauer einen intimen und dennoch unaufdringlichen Blick auf die drei Hauptprotagonistinnen zu verschaffen. Und auch die Tatsache, dass Männer von den pinken Taxis nicht befördert werden, macht ebenfalls einen großen Reiz der Dokumentation rund um die drei Taxifahrerinnen in Russland aus. Denn obwohl diese eigentlich nicht gut auf Männer zu sprechen sind, geht es in Gesprächen unter den Taxifahrerinnen dennoch zumeist um das andere Geschlecht.
Denn Erfahrung mit Männern haben die drei schließlich in ihrem Leben bereits genug gesammelt und können ihrer Kundschaft daher auch schon das ein oder andere Mal mit einer Lebensweisheit bei der Lösung von Problemen helfen, während sie diese sicher an das gewünschte Ziel befördern. Allein der Geschäftliche Aspekt des besonderen Taxiunternehmens mit den pinkfarbenen Fahrzeugen kommt bei dem Fokus auf das menschliche vielleicht ein wenig zu kurz, wenngleich dies Kritik auf einem hohen Niveau ist. Doch alles in allem kann auch der dritte Dokumentationsfilm von Uli Gaulke einmal mehr überzeugen und unterhält einen über die gesamte Spieldauer von 1:20 Stunden.
Fazit & Kritiken zum Film „Pink Taxi“
Mit „Pink Taxi“ veröffentlichte der Schweriner Uli Gaulke im Jahr 2009 seinen dritten Dokumentarfilm, der in der Folge mit dem Music Film Award, im Rahmen des 7 Planete Doc Review Film Festivals 2010, ausgezeichnet wurde. Das ist neben dem Fokus auf die menschliche Seite der drei Taxifahrerinnen mit Sicherheit auch der Tatsache geschuldet, dass der Film die Stadt Moskau in all ihrer Pracht einzufangen weiß und sich dabei mitunter in zwei verschiedenen Welten bewegt.
Denn währen die Taxistas für ihre Rubel lange Schichten in Kauf nehmen müssen, gehört ein Großteil der weiblichen Kundschaft zur gehobenen Gesellschaftsschicht, was die sozialen Unterschiede in Russland in mehreren Szenen deutlich zeigt. Und in diesen Szenen erkennt man zudem auch häufig, wie nah sich Arm und Reich in einer Metropole wie Moskau manchmal doch sind. Allerdings scheinen viele der Szenen für den Film bei Nacht oder an Sonntagen gedreht worden zu sein, denn die realen Verkehrsbedingungen in Moskau fängt die Dokumentation nicht so wirklich ein.