Karate Kid: Legends

Kampfsportfilme bewegen sich oft im Spannungsfeld zwischen Tradition und Neuerfindung. „Karate Kid: Legends“ knüpft an eine lange Reihe ikonischer Titel an, die ihren Ursprung in den Achtzigern haben. Die Rückkehr bekannter Gesichter und die Einführung neuer Charaktere erzeugen ein Spannungsverhältnis zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Dabei bleibt die Frage, wie viel Gewicht Nostalgie im modernen Erzählkino wirklich tragen kann.

Karate Kid: Legends
Dauer: 94 Min.
FSK: 12 (DE)
Jahr: 2025
Kategorien: Abenteuer, Action
Regie: Jonathan Entwistle
Produzenten: Karen Rosenfelt
Hauptdarsteller: Jackie Chan, Ben Wang, Joshua Jackson
Nebendarsteller: Sadie Stanley, Ming-Na Wen, Wyatt Oleff, Aramis Knight
Studio: Columbia Pictures, Sunswept Entertainment, TSG Entertainment

Im Mittelpunkt steht Li, ein junger Kung-Fu-Kämpfer aus Peking, der nach einem Schicksalsschlag mit seiner Mutter nach New York zieht. Dort muss er sich nicht nur in einer fremden Umgebung zurechtfinden, sondern auch mit seinem inneren Konflikt und der Außenwelt umgehen. Unterstützt von alten Mentoren und neuen Freunden bereitet er sich auf ein großes Turnier vor, das mehr als nur sportliche Bedeutung trägt. Wie sehr prägt Herkunft den Weg, den jemand bereit ist zu gehen?

Besetzung, Regie und Drehorte

Karate Kid: Legends“ aus dem Jahr 2025 und markiert den sechsten Teil der beliebten Martial-Arts-Reihe. Regie führte Jonathan Entwistle, während Rob Lieber das Drehbuch beisteuerte. Die Hauptrolle übernimmt Ben Wang als Li, ein junger Kung-Fu-Profi. Jackie Chan spielt erneut Mr. Han und Ralph Macchio kehrt als Daniel LaRusso zurück, erstmals seit „The Karate Kid III“ von 1989. Der Film führt die Handlung des Reboots von 2010 sowie der Serie „Cobra Kai“ fort und vereint somit zwei Generationen der Reihe.

Die Produktion lag bei Karen Rosenfelt, während Columbia Pictures und Sunswept Entertainment als Produktionsfirmen fungierten. Die Kameraarbeit übernahm Justin Brown, den Schnitt verantwortete Dana E. Glauberman. Die Musik stammt von Dominic Lewis, der sowohl neue Songs beisteuerte als auch klassische Themen von Bill Conti integrierte. Gedreht wurde der Film unter dem Arbeitstitel „Victory Boulevard“ von April bis Juni 2024 in Montreal.

Die Premiere fand am 7. Mai 2025 in Mexiko-Stadt statt, der US-Kinostart folgte am 30. Mai 2025. Mit einer Laufzeit von 94 Minuten und einer Altersfreigabe ab 12 Jahren bietet „Karate Kid: Legends“ Action und Abenteuer für ein breites Publikum. Der Film spielte weltweit rund 105 Millionen US-Dollar ein.

Handlung & Inhalt vom Film „Karate Kid: Legends“

Li Fong wächst in China auf, wo er unter der Leitung seines Onkels Mr. Han in einem traditionellen Wuguan Kung-Fu trainiert. Als seine Mutter einen Job in New York annimmt, bittet sie Li, mit dem Kampfsport aufzuhören. Der Grund liegt in einem traumatischen Vorfall: Li musste mitansehen, wie sein Bruder nach einem Turnier getötet wurde. Obwohl er innerlich zerrissen ist, verspricht Li seiner Mutter, ihren Wunsch zu respektieren. Doch in den USA fällt es ihm schwer, sich an das neue Umfeld zu gewöhnen. Die Vergangenheit lässt ihn nicht los.

In der Schule lernt Li Mia Lipani kennen, deren Vater Victor früher Boxchampion war. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Beziehung. Das sorgt für Ärger mit Mias Ex-Freund Conor Day, einem aggressiven Karatekämpfer. Conor provoziert Li und verletzt ihn bei einem Angriff. Als Reaktion engagiert Lis Mutter einen Tutor namens Alan. Dieser wird bald zu einem wichtigen Freund. Li stellt sich Conor erneut, unterliegt aber. Ein Versuch, die Technik seines Bruders einzusetzen, scheitert. Er erkennt, dass Technik nicht allein über Sieg oder Niederlage entscheidet.

Das Training beginnt erneut

Als Li nachts Zeuge eines Angriffs auf Victor wird, greift er sofort ein und besiegt die Angreifer. Weil Victor Schulden bei O’Shea begleichen möchte, dem Betreiber von Conors Dojo, plant er ein Comeback im Boxring. Li hilft ihm nicht nur beim Training, sondern arbeitet auch in seiner Pizzeria. Beim Kampf wird Victor durch mehrere verbotene Schläge verletzt. Li friert vor Angst ein, da ihn Erinnerungen an seinen Bruder überwältigen. Mia wendet sich enttäuscht von ihm ab, und außerdem äußert auch seine Mutter Unverständnis für seinen Rückfall in die Kampfwelt.

Währenddessen reist Mr. Han nach New York, um Li persönlich zur Rede zu stellen. Als er schließlich die Wahrheit erfährt, bestärkt er ihn darin, sich seiner Angst zu stellen. Gemeinsam mit Daniel LaRusso bereitet er Li auf das „Five Boroughs Tournament“ vor. Alan stellt ihm zusätzlich seine Dachterrasse als Trainingsplatz zur Verfügung. Han und Daniel kombinieren daraufhin ihre Techniken und entwickeln eine neue Version des Dragon Kicks. Nach vielen harten Trainingstagen scheint Li bereit zu sein. Schließlich versöhnen sich Mia und Li wieder. Auch Victor erholt sich vollständig und unterstützt ihn erneut.

Im Turnier kämpft sich Li bis ins Finale vor. Dort trifft er wieder auf Conor. Zunächst unterliegt er, doch mit Hilfe der neuen Technik gelingt ihm das Comeback. Beim Stand von 7:7 setzt er zum entscheidenden Kick an und siegt. Als Conor trotz Niederlage weitermachen will, kontert Li und zeigt Größe, indem er ihn verschont. Conor zollt ihm schließlich Respekt. Am Ende kehrt Mr. Han nach China zurück, Victor eröffnet eine zweite Filiale, und Daniel bekommt ein Pizzapaket mit Gruß aus New York. Johnny Lawrence reagiert wie gewohnt mit Spott und einer neuen Geschäftsidee.

Filmkritik und Fazit zum Film „Karate Kid: Legends“

Karate Kid: Legends“ entfaltet sich als gut gemeinte Verbindung alter und neuer Franchisepfade. Die Darstellungen von Jackie Chan und Ralph Macchio wirken angenehm vertraut und tragen spürbar zu einer nostalgisch geprägten Atmosphäre bei, während Ben Wang als hoffnungsvolles Talent auffällt und der Geschichte frischen Antrieb verleiht. Dennoch bleibt die Handlung erstaunlich vorhersehbar. Die Regie setzt stark auf bekannte Beats, und obwohl die Kombinationsmotive aus Kung-Fu und Miyagi‑Do interessanter Anklang bieten, überlagern sie nicht wirklich die gängigen Klischees, die sich durch Dialoge und Wendungen ziehen.

Im weiteren Verlauf verliert sich die Erzählung in fahriger Beschleunigung. Emotionale Ecken begegnen flachen Drehungen, und zentrale Figuren bleiben erstaunlich blass. Obwohl die dynamischen Bilder gelegentlich unterhalten, fehlt zunehmend eine kohärente Entwicklung oder emotionale Tiefe. Die Kampfszenen wirken manchmal hastig inszeniert und schwer nachzuvollziehen, was die Spannung abflachen lässt. Selbst vertraute Rollen von Chan und Macchio scheinen nur beiläufig in der Handlung verankert und wirken eher wie Fanservice denn wie organische Bestandteile der Story.

Zum Schluss zeigt sich „Karate Kid: Legends“ als solide, aber wenig originelle Ergänzung der Reihe. Die Verquickung zweier Inspirationslinien wirkt ambitioniert, erzielt jedoch kaum neue Akzente. Die Geschichte klingt zuverlässig vorhersehbar, und sie hinterlässt nur selten nachhaltigen Eindruck. Dennoch bietet der Film kurzweilige Unterhaltung für Fans und ein paar sympathische Momente, die neugierig auf die weitere Entwicklung in diesem Universum machen.

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