Avatar: The Way of Water

Mit „Avatar: The Way of Water“ lenkt James Cameron den Blick auf Wandel, Zugehörigkeit und Verlust. Die Fortsetzung seines bildgewaltigen Science-Fiction-Epos verlagert den Fokus von epischer Konfrontation hin zu familiären Bindungen und kulturellem Übergang. Der Film bleibt dabei nah an seinen Figuren, weitet aber zugleich die Welt von Pandora sichtbar aus. Inmitten technischer Überlegenheit rückt das Emotionale stärker in den Vordergrund.

Avatar: The Way of Water
Dauer: 192 Min.
FSK: 12 (DE)
Jahr: 2022
Kategorien: Action, Science-Fiction
Regie: James Cameron
Produzenten: James Cameron, Jon Landau
Hauptdarsteller: Sam Worthington, Zoe Saldaña, Sigourney Weaver
Nebendarsteller: Stephen Lang, Kate Winslet, Cliff Curtis, Joel David Moore
Studio: 20th Century Studios, Lightstorm Entertainment

Jake Sully lebt mit Neytiri und den Kindern in scheinbarer Sicherheit, bis ein neuer Feind auftaucht. Die Rückkehr der RDA zwingt die Familie zur Flucht, führt sie zu den Meeresbewohnern der Metkayina und bringt sie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Während Konflikte wachsen, werden Verluste unausweichlich. Welche Konsequenzen bringt ein Leben zwischen zwei Welten?

Besetzung, Regie und Drehorte

Avatar: The Way of Water“ kam im Dezember 2022 unter der Regie von James Cameron in die Kinos. Er führte nicht nur Regie, sondern war auch am Drehbuch beteiligt, gemeinsam mit Rick Jaffa, Amanda Silver und Josh Friedman. Die Produktion übernahmen James Cameron und Jon Landau, der 2024 verstarb. Die Laufzeit beträgt 193 Minuten, die FSK liegt bei 12 Jahren. Gedreht wurde unter anderem in Kalifornien, Neuseeland und Los Angeles. Herausragend war dabei der Einsatz von Performance-Capture-Technik, häufig unter Wasser. Die Premiere fand am 6. Dezember 2022 in London statt.

Sam Worthington spielt erneut Jake Sully, Zoe Saldana verkörpert Neytiri. Stephen Lang kehrt als Col. Quaritch zurück. Sigourney Weaver übernimmt diesmal die Rolle der Kiri. Weitere Rollen: Britain Dalton als Lo’ak, Jamie Flatters als Neteyam, Jack Champion als Spider, Trinity Bliss als Tuk sowie Cliff Curtis als Tonowari. Viele Szenen entstanden mit Unterwassertechnik – Kate Winslet stellte mit über sieben Minuten Luftanhalten einen Rekord am Set auf. Der Film markiert den Auftakt zu weiteren Fortsetzungen, die bis 2031 geplant sind.

„Avatar: The Way of Water“ spielte weltweit über 2,3 Milliarden US-Dollar ein. Er erhielt Auszeichnungen für visuelle Effekte, Szenenbild, Spezialeffekte, Musik und Regie. Bei den Oscars gewann er für die besten visuellen Effekte. Hinzu kamen Ehrungen bei den Saturn Awards, BAFTA, Critics’ Choice, Annie Awards und weiteren Festivals. Simon Franglen komponierte die Musik, Russell Carpenter übernahm die Kamera. Die Effekte stammten unter anderem von Richard Baneham, Eric Saindon und Joe Letteri. Der Film wurde 2023 ins Disney+ Programm aufgenommen.

Handlung & Inhalt vom Film „Avatar: The Way of Water“

Mehr als zehn Jahre nach dem ersten Konflikt leben Jake Sully und Neytiri mit ihren Kindern in einem friedlichen Familienverbund. Neteyam, Lo’ak und Tuk wachsen gemeinsam mit Kiri und Spider auf. Letztere stammen aus besonderen Umständen: Kiri ist Tochter von Dr. Grace Augustine, Spider Sohn von Colonel Quaritch. Als die RDA mit einer neuen Flotte zurückkehrt, bricht der Frieden. Unter der Leitung von General Ardmore wird Pandora wieder ins Visier genommen. Die Organisation verfolgt das Ziel, den Planeten vollständig zu kolonisieren, da die Erde kaum noch bewohnbar ist.

Quaritch wurde genetisch rekonstruiert und erscheint nun als Avatar mit früherem Gedächtnis. Er führt Angriffe auf Pandoras Stämme, um Jake aufzuspüren. Die Familie flieht aus dem Dschungel und sucht Schutz beim Meeresvolk der Metkayina. Jake will seine Kinder vor weiteren Kämpfen schützen, doch sie begegnen neuen Herausforderungen. Lo’ak gerät in Konflikte mit anderen Jugendlichen. Kiri passt sich schneller an und entdeckt ihre spirituelle Verbindung zum Leben der Ozeane. Die Familie lernt das Atoll kennen und trainiert, in dieser Umgebung zu überleben. Unter Wasser entwickeln sich neue Dynamiken zwischen Vertrauen, Ablehnung und wachsender Gefahr.

Die Jagd auf die Tulkune

Lo’ak begegnet dem verstoßenen Tulkun Payakan und rettet ihm dadurch das Leben. Zwischen den beiden entsteht dadurch eine enge Bindung. Als Quaritch erneut beginnt, die Tulkune zu jagen, eskaliert die Lage rasch. Ronal verliert ihr Seelentier und fordert daraufhin Vergeltung. Jake will das verhindern, doch der Konflikt spitzt sich weiter zu. Die Kinder entdecken, dass Payakan verfolgt wird, und versuchen deshalb, ihm zu helfen. Dabei werden jedoch einige von ihnen gefangen genommen. Eine Rettungsaktion beginnt sofort. Die Familie kämpft gemeinsam ums Überleben. Neteyam wird dabei tödlich verletzt. Der Verlust erschüttert schließlich alle. Jake und Neytiri setzen deshalb alles daran, ihre verbliebenen Kinder zu retten.

Die Konfrontation mit Quaritch endet schließlich in einem erbitterten Zweikampf unter Wasser. Jake wird dabei beinahe besiegt, überlebt jedoch mithilfe von Lo’ak. Spider rettet Quaritch, entscheidet sich aber anschließend gegen ein gemeinsames Leben mit ihm. Kiri hilft unterdessen Neytiri und Tuk, das Wrack zu verlassen. Gemeinsam kehren sie sicher an die Oberfläche zurück. Der Tod von Neteyam prägt dabei das Ende. Seine Beerdigung markiert zugleich einen Wendepunkt. Jake erkennt, dass Rückzug keine Lösung darstellt. Er will deshalb bleiben und für seine Familie sowie sein Volk kämpfen. Pandora wird somit zu seinem festen Zuhause und Ausgangspunkt für kommende Schlachten.

Durch das Erlebte wächst die Familie weiter zusammen. Sie sind nicht mehr nur Flüchtlinge, sondern Teil der Metkayina. Jake verabschiedet sich innerlich von seinem Sohn. Er findet neuen Halt im Geist des Wassers und in seiner Rolle als Vater. Auch Neytiri und Kiri nehmen Abschied am Baum der Ahnen. Die Verbindung zur Vergangenheit stärkt ihren Willen, für ihre Zukunft einzustehen. Quaritch überlebt, bleibt jedoch zurück. Der Konflikt bleibt ungelöst. Ein nächstes Aufeinandertreffen ist unausweichlich. Die Weichen für einen anstehenden Krieg sind gestellt.

Fazit & Kritiken zum Film „Avatar: The Way of Water“

Avatar: The Way of Water“ setzt James Camerons Vision auf opulente Weise fort und konzentriert sich stärker auf familiäre Beziehungen und neue Lebensräume. Der Film nutzt die Wasserwelt Pandoras, um seine Figuren vor andere Herausforderungen zu stellen. Die visuellen Effekte wirken aufwendig und technisch ausgereift. Besonders die Darstellung der Unterwasserszenen schafft glaubwürdige Tiefe. Gleichzeitig entwickelt sich die Geschichte um Jake und Neytiri in eine ruhigere, persönlichere Richtung. Die Balance zwischen Konflikt und Charakterfokus gelingt über weite Strecken, auch wenn einige Szenen durch ihre Länge ausbremsen.

Die Handlung erweitert das Universum um neue Figuren, wobei die Kinder inhaltlich stärker ins Zentrum rücken. Ihre Perspektiven tragen zur Dynamik bei, insbesondere durch Lo’aks Konflikte und Kiris spirituelle Verbindung zur Umwelt. Die Einführung des Wasserclans bringt frischen Wind, gleichzeitig markiert sie aber auch einen erzählerischen Bruch, der Tempo kostet. Dennoch sorgen die persönlichen Verluste gegen Ende für emotionale Wucht. Die Antagonisten wirken funktional, ohne dabei zu flach zu sein. Visuelle Details wie Fauna, Flora und Technologie wirken stimmig eingebettet, verlieren jedoch manchmal gegenüber der Erzählung an Relevanz.

James Cameron verfolgt klar ein langfristiges Konzept, was sich im Aufbau der Fortsetzungen zeigt. „Avatar: The Way of Water“ dient als Übergangskapitel und legt die Basis für kommende Entwicklungen. Der visuelle Anspruch bleibt hoch, doch die erzählerische Struktur wirkt an manchen Stellen überfrachtet. Besonders die Balance zwischen persönlichen Schicksalen und globalem Konflikt verlangt Aufmerksamkeit vom Publikum. Einige Nebenfiguren hätten mehr Tiefe vertragen. Dennoch zeigt der Film eine klare Richtung, in der Technik und Emotionen eng verbunden bleiben. Damit setzt er neue Maßstäbe, ohne sich zu sehr auf frühere Erfolge zu verlassen.

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