Das gefrorene Meer
„Das gefrorene Meer“ stammt aus dem Jahre 2007 und erschien im Frühjahr des Jahres. Die österreichische Verfilmung konnte ganze sieben Auszeichnungen abräumen. Die FBW, Filmbewertungsstelle, bedachte den Kurzfilm mit dem Prädikat „Besonders Wertvoll“.
Dauer: | 26 Min. |
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Jahr: | 2007 |
Regie: | Lukas Miko |
Produzenten: | naked eye film, Martin Gschlacht, BR/arte |
Hauptdarsteller: | Felix Steitz, Anna Schudt, Andreas Patton |
Nebendarsteller: | Anke Sevenich, Vincent Gaugele, Olivia Bütow |
Sprachen: | Deutsch |
Ein kleiner achtjähriger Junge hat starkes Vertrauen in seinen Papa. Leider hat dieser wenig Zeit für die Familie, sogar zu Weihnachten muss er arbeiten. Ohne Verabschiedung fährt der Vater einfach fort. Da tauchen in dem kindlichen Kopf einige Zweifel auf. Verheimlichen die Eltern ihm irgendetwas? Auf der Suche nach der Wahrheit trifft er auf Tatsachen, die sein Vertrauen in den heroisierten Vater untergraben. Die verfilmte Geschichte endet mit einem offenen Schluss.
Besetzung, Regie und Drehorte
Der österreichische Darsteller und Regisseur Lukas Miko ist verantwortlich für den entstandenen Kurzfilm „Das gefrorene Meer„. Über 26 Minuten führte Miko Regie und auch das Drehbuch stammt aus seiner Feder. Sabine Lamby gilt als Produzentin des Kurzfilmes und greift auf drei Produktionsfirmen zurück: Naked Eye Film, Martin Gschlacht und den BR/Arte.
Als Ergebnis entstand eine Verfilmung mit einer Altersfreigabe ab dem 12. Lebensjahr, welches in Deutschland uraufgeführt wurde am 18. Januar 2007. Die Premiere fand in Saarbrücken während des Max Ophüls Preises statt. Die Kamera führte Martin Gschlacht und im Schnitt arbeitete Bernd Schlegel.
Besetzung: Felix Steitz spielt den kleinen Jungen Marco. Seine Mutter wird durch Anna Schudt dargestellt. Für die Zuschauer zeigt sich Andreas Patton als der untreue Vater, der seinen Sohn selbst an Familienfeiertagen im Stich lässt. Anke Sevenich spielt die zweite Ehefrau. Am Ende stehen Vincent Gaugele der Christoph verkörpert und Olivia Bütow, die in die Rolle der Tochter schlüpft.
Handlung & Inhalt vom Film „Das gefrorene Meer“
Erste Szene: Die Familie wohnt in einem Neubauviertel der Stadt. Ganz in der Nähe befindet sich ein See. Diesen Winter ist er schön zugefroren, er ist solide. Keine Gefahr, dass jemand einbrechen könnte. Dieses Gefühl einer bevorstehenden Gefahr wirkt im Kopf der Zuschauer und kommt in verschiedener Hinsicht immer wieder hoch. In der Eisoberfläche ist ein Fisch eingefroren. Diese frostige Distanz symbolisiert die Empfindungen in der Familie.
Der kleine achtjährige Marco leidet stark unter der häufigen Abwesenheit seines geliebten Vaters. Bevor das Entscheidende am Abend vor Weihnachten passiert, gehen Vater und Sohn auf dem See Schlittschuh fahren und bauen ganz in der Nähe einen Schneemann. Selbst am Weihnachtsmorgen bricht er früh auf, ohne sich zu verabschieden. Angeblich als Ersatz für einen kranken Arbeitskollegen, gemäß der Aussage seiner Mutter, er arbeitet als Pilot. Leider scheint es, als würde er sich nicht trauen mit seinem Sohn offen zu reden. So langsam kommen Marco Zweifel an der ständigen Arbeitswut seines Papas und schiebt es auf die ständige Streitsucht seiner Mutter. Wegen irgendeines Geheimnisses macht Mama ihrem Mann immer stärkere Vorhaltungen. Der Vater hat ihn in letzter Zeit auch immer wieder bei Anrufen aus dem Zimmer geschickt.
Nachts verfolgt ein Albtraum Marco. Er taucht in eine Badewanne ein und die Oberfläche wird zu Eis, er selbst ist darunter gefangen. Sein Vater versucht vorsichtig das Eis zu zerschlagen.
Am nächsten Morgen begeben sich Mutter und Sohn mit dem Bus zur nächstgelegenen Eislaufbahn. Auf dem Weg meint Marco durch das Busfenster, seinen Papa gesehen zu haben. Oder täuscht ihn seine Sehnsucht in der Wahrnehmung? Die Verwirrung ist nun perfekt, es wird offensichtlich, dass seine Eltern ihm etwas verheimlichen. Dazu kommt, dass die Mutter an der Bushaltestelle eine Pause einschiebt und außerhalb der Hörweite von Marco den Vater anruft und ihm befielt von der Eisfläche zu verschwinden, weil die beiden nun auf dem Weg dorthin sind.
Heiligabend naht und Marco darf seine Geschenke auspacken. Im Kofferraum seines Vaters hat er schon ein Blick auf eine Spielzeugeisenbahn erhascht und denkt, diese wird im Paket sein. Aber beim Öffnen stehen neue Schlittschuhe vor ihm auf. Völlig enttäuscht rennt er weg zum See. Der gefrorene Fisch taucht im Bild auf! Vater und Mutter machen sich auf die Suche. In seinem Versteck beobachtet er den Streit, der sich entfacht, und das der Vater seine Mutter schlägt. In der Zwischenzeit schlüpft Marco ins Auto und versteckt sich. Als der Vater später wieder einsteigt und wegfährt, ist Marco dabei.
Er folgt seinem Vater in eine fremde Wohnung und sieht ihn am Tannenbaum mit einer fremden Frau und zwei Kindern sitzen. Marco begreift, was vor sich geht. Rennt raus und läuft der Polizei und seiner Mutter in die Arme.
Fazit & Kritiken zum Film „Das gefrorene Meer“
Der Regisseur Lukas Miko schafft mit wenig Mitteln, für den Zuschauer, die Handlung des Filmes „Das gefrorene Meer“ zu erleben. Ganz bewusst hat er sich für ein langsames Erzähltempo entschieden, damit die einzelnen Puzzlestücke des Lebens in eine ästhetische Form kommen. Die gezielten Plansequenzen erlauben es, dem Zuschauer in die Handlung einzutauchen. Die subjektive Wahrnehmung des Jungen wird mit der Wirklichkeit vermischt und damit dringt der Regisseur vorsichtig in die Gefühlswelt des achtjährigen Jungen ein. Der Berliner Regisseur erreichte mit dem Film „Das gefrorene Meer“ mehrere Auszeichnungen, darunter den Kurzfilmpreis des Bundes in Gold.
Zur Symbolik tauchen viele assoziative Gedanken auf: Das Eis steht für die Belastbarkeit und erträgt alles. Doch es trennt die Welt oben von unten. Der gefrorene Fisch deutet auf die verlorene Freiheit hin. Der Albtraum, dort wird der Vater zur rettenden Figur, im Gegensatz zur Wirklichkeit. Die Schlittschuhe ermöglichen eine Fortbewegung auf dem Eis. Das Geschenk erhält Marco in der Abwesenheit, wo er die Freiheit von seinem Vater verspürt.
Auch wenn es nur ein Film von kurzer Dauer ist, das Anschauen ist es auf jeden Fall wert und wem der Kurzfilm gar nicht zusagt, der kann sich ja von einem der anderen Film-Reviews auf Filme Blog inspirieren lassen.