Der Polarexpress

In „Der Polarexpress„, einem Meisterwerk von Robert Zemeckis, beginnt die Geschichte in der stillen Weihnachtsnacht. Ein kleiner Junge, geplagt von Zweifeln an der Existenz des Weihnachtsmanns, liegt wach in seinem Bett. Draußen bedeckt Schnee die Welt in Stille und Frieden. Plötzlich unterbricht das Dröhnen eines Zuges die Ruhe. Vor seinem Haus hält der sagenumwobene Polarexpress. Der Schaffner erwartet den Jungen und lädt ihn zu einer unvergesslichen Fahrt zum Nordpol ein.

Der Polarexpress [dt./OV]
Dauer: 96 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Robert Zemeckis
Produzenten: Steve Starkey, Robert Zemeckis, Gary Goetzman
Hauptdarsteller: Tom Hanks, Nona Gaye, Peter Scolari
Nebendarsteller: Maximilian Artajo, Arne Elsholtz, Roland Hemmo
Studio: Warner Home Video
Sprachen: Deutsch, English

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Der Junge zögert zunächst, betritt dann aber den Zug. Im Zug trifft er auf andere Kinder, jedes mit seiner eigenen Geschichte und seinen Träumen. Sie alle teilen die gemeinsame Sehnsucht, den Weihnachtsmann zu sehen. Der Polarexpress durchquert magische Landschaften und stellt die Kinder vor aufregende Herausforderungen. Jede Station der Reise bringt neue Erkenntnisse und festigt ihren Glauben an die Magie von Weihnachten.

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Polarexpress„, ein Meisterwerk von Robert Zemeckis, kam 2004 in die Kinos. Seine Länge beträgt 96 Minuten. Die FSK gab ihm eine Altersfreigabe von 6 Jahren. Dieser Kinderfilm basiert auf dem gleichnamigen Buch von Chris Van Allsburg. Zemeckis, bekannt für innovative Techniken, nutzte Motion Capture. Diese Methode revolutionierte bereits „Der Herr der Ringe“. Sie fängt reale Darstellungen für digitale Figuren ein.

Die Besetzung ist ebenso beeindruckend. Daryl Sabara leiht dem Jungen seine Stimme. Tom Hanks, als Erzähler, zeigt seine Vielseitigkeit. Er übernimmt auch weitere Rollen. Weitere Sprecher wie Arne Elsholtz, Roland Hemmo und Tobias Meister bereichern den Film. Die deutsche Synchronisation fügt dem Film eine weitere Ebene hinzu. Maximilian Artajo und Frank Glaubrecht sind nur einige der talentierten Sprecher.

Die Anerkennung für „Der Polarexpress“ war weitreichend. 2004 erhielt Tom Hanks einen Bambi. 2005 folgten Nominierungen für einen Golden Globe und drei Oscars. Diese Ehrungen unterstreichen die Qualität des Films. Die Deutsche Film- und Medienbewertung verlieh ihm das Prädikat „besonders wertvoll“.

Handlung & Inhalt vom Film „Der Polarexpress“

In einer kalten Weihnachtsnacht liegt ein kleiner Junge unruhig in seinem Bett. Er zweifelt am Weihnachtsmann, hofft aber dennoch, die Geräusche von Rentierschlitten zu hören. Überraschend vernimmt er stattdessen das Dröhnen eines Zuges. Er tritt vor die Tür und findet sich vor dem majestätischen Polarexpress wieder. Der Schaffner des Zuges, eine charismatische Figur, lädt ihn ein, zum Nordpol zu fahren. Nach einem Moment des Zögerns besteigt der Junge den Zug, nicht ahnend, welches Abenteuer vor ihm liegt.

An Bord des Zuges lernt der Junge andere Kinder kennen. Da ist ein intelligentes Mädchen, ein selbsternannter „Neunmalkluger“ und der schüchterne Billy, der aus armen Verhältnissen stammt und sich in den hinteren Teil des Zuges zurückzieht. Die Kinder genießen eine Fahrt voller Wunder, inklusive einer Servierung von heißem Kakao, der mit artistischer Finesse serviert wird. Das Mädchen, mitfühlend und großzügig, versteckt ihren Kakao unter dem Sitz, um ihn später Billy zu geben. Doch bevor sie dies tun kann, erfolgt eine Ticketkontrolle durch den Schaffner. Jedes Ticket erhält einzigartige Löcher, doch das Mädchen verliert ihr Ticket. Der Junge findet es und versucht, es ihr zurückzugeben, verliert es aber im Wind. Wie durch ein Wunder findet das Ticket den Weg zurück in den Zug.

Mysteriöse Begegnung auf dem Zugdach

Der Junge, besorgt um das Wohl seiner neuen Freundin, macht sich auf die Suche nach ihr. Sein Weg führt ihn unerwartet auf das Dach des Zuges. Dort begegnet er einem mysteriösen Landstreicher, der behauptet, der Besitzer des Nordpols und des Polarexpresses zu sein. Dieser seltsame Begleiter entpuppt sich als Geist und führt den Jungen zur Lokomotive. Dort erleben sie eine dramatische Szene: Eine Herde von Karibus blockiert den Weg, und der Zug muss abrupt stoppen. Der Schaffner, besorgt um den Zeitplan, entdeckt, dass der Heizer mit den Karibus kommunizieren kann. Durch eine ungewöhnliche Methode, das Ziehen an seinem Bart, löst er das Problem, und der Zug setzt seine Reise fort.

Die Fahrt wird immer abenteuerlicher. Der Zug rast über das steilste Gefälle der Welt und überquert einen zugefrorenen See, auf dem die Gleise enden. In einer atemberaubenden Szene schlingert der Zug über das Eis, bricht ein und droht zu sinken. Nur mit großer Mühe erreichen sie wieder festen Boden. Während dieser chaotischen Fahrt entdecken die Kinder einen Waggon voller beschädigter Spielzeuge. Der Landstreicher nutzt die Gelegenheit, um den Jungen mit einer Puppe von Ebenezer Scrooge zu erschrecken, eine Warnung vor einem Leben ohne Glauben und Hoffnung.

Nordpol-Abenteuer

Als der Zug schließlich den Nordpol erreicht, ist es fünf Minuten vor Mitternacht. Alle Kinder, bis auf Billy, verlassen den Zug. Der Junge und das Mädchen jedoch kehren zurück, um Billy zu überreden, mit ihnen Weihnachten zu feiern. Dabei lösen sie versehentlich Billys Waggon, der auf einer Drehscheibe zum Stillstand kommt. Die Kinder erkunden ein nahegelegenes Gebäude, in dem Wichtel die letzten Geschenke vorbereiten. Sie folgen den Wichteln unbemerkt und landen schließlich in einem riesigen Geschenkesack, der sie zum zentralen Platz des Nordpols bringt.

Dort, am Ziel ihrer Reise, erwartet sie eine magische Szene. Der Weihnachtsmann erscheint pünktlich um Mitternacht. Ein Glöckchen fällt von seinem Schlitten, und der Junge hebt es auf. Zuerst hört er nichts, doch als er sagt, er glaube an den Weihnachtsmann, erklingt es. In diesem Moment erkennt der Junge den wahren Wert des Glaubens. Er darf sich das erste Geschenk vom Weihnachtsmann wünschen und entscheidet sich für das Glöckchen. Auf der Rückfahrt bemerkt er ein Loch in seiner Jacke und das Glöckchen scheint verloren. Doch am nächsten Morgen, wieder zu Hause, findet er das Glöckchen unter seinen Geschenken. Seine Familie kann das Läuten nicht hören, ein symbolisches Zeichen für ihren fehlenden Glauben an den Weihnachtsmann.

Fazit & Kritiken zum Film „Der Polarexpress“

Robert Zemeckis‘ „Der Polarexpress“ hebt sich durch innovative Technologie ab. Die Verwendung der „Motion Capture“ zeigt sich als filmische Revolution. Damit setzt Zemeckis neue Standards im Animationsbereich. Seine Darstellung des Polarexpress‘ Abenteuer begeistert optisch. Allerdings zeigt der Film inhaltliche Simplizität, was ihn in der Tiefe begrenzt.

Tom Hanks, der in fünf Rollen auftritt, darunter auch als kleiner Junge, beeindruckt in seiner Vielseitigkeit. Durch seine Darstellung unterstreicht der Film seine technologische Brillanz. Erwachsene spielen Kinderrollen, was dem Film einen einzigartigen Charakter verleiht. Die Performance-Capture-Technik ermöglicht dabei eine faszinierende Bewegungsfreiheit. Dies führt zu atemberaubenden Szenen, etwa wenn der Zug durch spektakuläre Landschaften rast.

Trotzdem bleibt der Film inhaltlich eher flach. Die simple Botschaft „Glauben ist Sehen“ wirkt etwas banal. Auch wirken die Schauspieler durch die digitale Transformation teilweise hölzern. Einige Musicaleinlagen erscheinen überflüssig. Trotz dieser Mängel gilt „Der Polarexpress“ als gelungenes Experiment. Zemeckis‘ optischer Anspruch beeindruckt und setzt neue Maßstäbe, auch wenn die Magie der Geschichte selbst etwas verloren geht.

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