Ein Lied in Gottes Ohr
In „Ein Lied in Gottes Ohr“ steht Nicolas, ein Musikmanager, vor der Mammutaufgabe, eine Band zu gründen, die das berühmte „Olympia“ füllen kann. Der Druck kommt nicht nur von der Vorstandsvorsitzenden des Mischkonzerns Demanche, sondern auch von der eigenen Karrierekrise, da sein Bereich unter schlechten Zahlen leidet. Eine nächtliche Inspiration führt zu einem unkonventionellen Plan: ein Ensemble aus einem Pfarrer, einem Rabbi und einem Imam zu bilden. Diese Idee verspricht in der heutigen gespaltenen Welt ein Zeichen der Einheit zu setzen.
Dauer: | 90 Min. |
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FSK: | ab 18 Jahren |
Jahr: | 2017 |
Regie: | Fabrice Eboué |
Produzenten: | Edouard de Vesinne, Fabrice Eboué |
Hauptdarsteller: | Fabrice Eboué, Jonathan Cohen, Guillaume De Tonquédec |
Nebendarsteller: | Ramzy Bedia, Mathilde Seigner, Audrey Lamy |
Studio: | Europacorp, France 2 Cinema |
Sprachen: | Deutsch, English |
Nicolas und seine Assistentin Sabrina beginnen mit einer Castingtour, die sie durch verschiedene Glaubensgemeinschaften führt. Sie treffen auf Charaktere mit außergewöhnlichen Geschichten und Talenten: Benoît, einen Priester mit engelsgleicher Stimme; Samuel, einen traumatisierten Rabbiner mit einer Vergangenheit als Sänger; und Moncef, einen Raï-Sänger, der aus finanzieller Not in die Rolle des Imams schlüpft. Die Gründung der Band ist nur der Anfang einer herausfordernden Reise, die nicht nur die Künstler selbst, sondern auch ihr Publikum tief berühren wird.
Besetzung, Regie und Drehorte
Fabrice Eboué führte 2017 bei der Komödie „Ein Lied in Gottes Ohr“ Regie und zeichnete sich zudem für das Drehbuch verantwortlich. Zusammen mit Edouard de Vesinne produzierte er den Film, der auf ein Budget von 10,5 Millionen Dollar kam, jedoch an den Kinokassen lediglich 5,3 Millionen Dollar einspielte. Die Musik steuerte Guillaume Roussel bei, während Philippe Guilbert für die Kameraarbeit und Alice Plantin für den Schnitt verantwortlich waren. EuropaCorp, Chez Félix und France 2 Cinéma wirkten als Produktionsfirmen.
In der Besetzung finden sich Ramzy Bedia als Moncef, Fabrice Eboué in der Rolle des Nicolas Lejeune und Guillaume de Tonquédec als Benoît. Weitere Darsteller sind Audrey Lamy als Sabrina, Jonathan Cohen spielt Samuel, Mathilde Seigner übernimmt die Rolle der Sophie Demanche, Amelle Chahbi ist als Alexia Lejeune zu sehen und Bérénice Achille stellt Lou Lejeune dar. Die Altersfreigabe des Films liegt bei FSK 18, was ihn für ein erwachsenes Publikum klassifiziert. Der Film, der auch unter seinem Originaltitel „Coexister“ bekannt ist, erstreckt sich über 90 Minuten.
Handlung & Inhalt vom Film „Ein Lied in Gottes Ohr“
Nicolas, ein Musikmanager, kämpft gegen den Niedergang seiner Sparte im Mischkonzern Demanche. Die Vorstandsvorsitzende kritisiert ihn heftig. Er soll binnen sechs Monaten eine Band formen, die das „Olympia“ füllt. Diese Herausforderung scheint unmöglich, da es an verfügbaren Popstars mangelt. Eine durchzechte Nacht bringt jedoch eine möglicherweise göttliche Inspiration. Beim Betrachten peinlicher Fotos von einer Kostümparty kommt ihm die rettende Idee.
Nachdem Nicolas sich an seine Vision erinnert, plant er ein multikonfessionelles Trio. Dieses soll aus einem Pfarrer, einem Rabbi und einem Imam bestehen. In aktuellen schwierigen Zeiten könnte dieses Konzept große Erfolge feiern. Mit seiner Assistentin Sabrina beginnt die Suche nach passenden Mitgliedern. Sie hoffen, auf diesem ungewöhnlichen Weg eine Band zu formen, die das Publikum begeistern kann.
Auf dem Weg zum Erfolg
Die Castingtour führt durch zahlreiche katholische Gemeinden. Hier stoßen sie auf Benoît, einen Priester mit außerordentlichem Gesangstalent. Bei ihrer Suche nach einem Rabbiner begegnen sie Samuel. Er zog sich nach einem traumatischen Ereignis zurück und lebt nun zurückgezogen. Trotz seiner Vergangenheit erweckt die Idee sein Interesse. Das Finden eines Imams gestaltet sich schwieriger. Moncef, ein Raï-Sänger mit Schulden, aber ohne religiöse Bindung, schlüpft in die Rolle. Die Gruppe ist nun komplett. Trotzdem bleiben Erfolg und Anerkennung zunächst aus.
Die Reise zur berühmten Bühne des „Olympia“ ist voller Hindernisse. Nicolas kämpft nicht nur um den Erfolg der Band, sondern auch um seine persönliche Wiedervereinigung mit seiner Frau. Das multikonfessionelle Trio stößt auf viel Skepsis, doch ihre Musik und ihre Botschaft finden schließlich Anklang. Die Band, zusammengewürfelt aus so unterschiedlichen Hintergründen, steht symbolisch für Einheit und Toleranz. Nicolas‘ Vision, einst belächelt und als unmöglich angesehen, beweist, dass Musik Grenzen überwinden und Menschen zusammenbringen kann.
Fazit & Kritiken zum Film „Ein Lied in Gottes Ohr“
In „Ein Lied in Gottes Ohr“ stürzt sich Fabrice Eboué in die Herausforderung, eine Musikkomödie über eine multikonfessionelle Band zu inszenieren. Diese ungewöhnliche Konstellation aus einem Rabbi, einem Imam und einem katholischen Priester zielt darauf ab, Toleranz und Brüderlichkeit zu fördern. Jedoch verliert der Film sich in einer Mischung aus seichter Tourfilm-Parodie und platten sexuellen Anspielungen. Trotz der lebhaften Darbietungen der Schauspieler gelingt es dem Film selten, die Balance zwischen Humor und politischer Unkorrektheit zu finden.
Nicolas, gespielt von Eboué selbst, ringt mit beruflichem und privatem Druck, als er die Band gründet. Die Idee, Konflikte durch eine Band religiöser Führer zu überbrücken, verspricht komödiantisches Gold. Doch die Umsetzung bleibt hinter den Erwartungen zurück. Zwar gibt es Momente, in denen die Figurenkonstellation Potenzial für tiefergehende Auseinandersetzungen bietet, doch fehlt es an einem durchgängigen narrativen Konflikt. Der Film verpasst es, die einzelnen Handlungsstränge sinnvoll zu verknüpfen, was eine durchdachte Entwicklung der Story verhindert.
Trotz seiner ambitionierten Prämisse und einiger erinnerungswürdiger Momente kann „Ein Lied in Gottes Ohr“ sein Versprechen nicht vollständig einlösen. Die Darsteller, insbesondere Audrey Lamy als die überschwängliche Assistentin Sabrina, bringen zwar Leben in ihre Rollen, können den Kinofilm aber nicht über seine strukturellen und humoristischen Mängel hinwegretten. Die Endmontage, die verschiedene Handlungsstränge zusammenführen soll, erreicht nicht die erhoffte kathartische Wirkung. Damit bleibt der Film eine Gelegenheit, die leider nicht voll ausgeschöpft wurde.