Elling
Der norwegische Spielfilm „Elling“ entstand im Jahre 2001. Als Basis dient die Romanfolge „Elling“ des Schriftstellers Ingvar Ambjørnsen. Er handelt von Neurosen, Ängsten und Schrullen der zwei Hauptpersonen und zeigt ihren Kampf sich in den normalen Alltag zu integrieren. In Norwegen war der Film äußerst erfolgreich. Deswegen drehte die Regisseurin weitere Filme, die entweder einen Anschluss oder eine Einleitung zum Film „Elling“ geben.
Dauer: | 85 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2001 |
Regie: | Petter Næss |
Produzenten: | Dag Alveberg |
Hauptdarsteller: | Per Christian Ellefsen, Sven Nordin |
Nebendarsteller: | Jørgen Langhelle, Marit Pia Jacobsen, Per Christensen |
Studio: | Warner Home Video |
Sprachen: | Deutsch, Norwegisch |
Fünf Auszeichnungen und eine Nominierung konnte mit der Verfilmung abgegriffen werden, beim Den Norske Filmfestival, Norwegen 2001, Stockholm International Film Festival in Schweden 2001, Nordische Filmtage Lübeck 2001 in Deutschland, Internationales Filmwochenende 2002 in Würzburg und beim Internationalen Filmfestival Warschau 2002 in Polen.
Besetzung, Regie und Drehorte
Das Drehbuch zum Film „Elling“ stammt aus der Feder von Axel Hellstenius und Larry Stuckey, sowie dem Roman von Ingvar Ambjørnsen. Petter Næss kreierte daraus als Regisseur einen Spielfilm mit einer Länge von 85 Minuten. Die komplette Produktion fand in Norwegen statt und Dag Alveberg leitete diese. Etwas später (2008) wurde eine Audiodeskription, durch eine deutsche Firma, getätigt, damit eine Fernsehausstrahlung stattfinden konnte. 2010 erhielt die gesprochene Bildbeschreibung von Kathleen Gawlich eine Auszeichnung mit dem deutschen Hörfilmpreis. „Elling“ besitzt eine Altersfreigabe ab sechs Jahren.
Svein Krøvel brachte folgende Schauspieler vor die Kamera: In den Hauptrollen befinden sich Per Christian Ellefsen als Elling und Sven Nordin als Kjell Bjarne. Die Nebenrollen wurden von Jørgen Langhelle (Frank Åsli), Marit Pia Jacobsen (Reidun Nordsletten) und Per Christensen (Alfons Jørgensen) belegt. Inge-Liese Langfeldt war für den sauberen Schnitt der Szenen zuständig. Die Musik komponierte Lars Lillo-Stenberg.
Handlung & Inhalt vom Film „Elling“
Elling ist erwachsen, aber völlig lebensunfähig. Zu Hause erledigte alles seine Mutter. Nach ihrem Tod wird er von zwei Polizisten in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert. Der Sohn hatte noch versucht, sich in einem Schrank zu verstecken, was missglückte. In der Psychiatrie teilt Elling sich ein Zimmer mit Kjell Bjarne. Seine, von Kjell, Wünsche oder Interessen beschränken sich auf zwei Dinge: Mit vierzig Jahren endlich Sex zu haben und Essen. Der eine Patient ist ein Muttersöhnchen und der andere behauptet, seine eigene Mutter nur gehasst zu haben.
Nach zwei Jahren gemeinsamen Aufenthaltes gelangen die zwei Menschen auf freien Fuß. Damit endet die gemeinsame Zeit aber nicht. Beide fahren mit dem Zug nach Oslo. Am Bahnhof wartet der Sozialarbeiter Frank Åsli auf sie und geleitet die beiden in ihre kleine Wohnung. Der norwegische Staat stellt den beiden Lebensneuanfängern diese Wohnung zur Verfügung, um sie langsam an das normale Leben zu gewöhnen. Sie sollen erlernen, einkaufen zu gehen, zu telefonieren und andere soziale Kontakte zu bekommen. Für Menschen wie Elling sind das, riesige Aufgaben, denn Angst und Schwindel tauchen auf, sobald die vertraute Umgebung verlassen wird. Er ist selbst beim Annehmen eines Telefonats überfordert.
Frank möchte seinen neuen Zöglingen dabei helfen, darum versuchen sie sich mit Telefonsex Hotlines. Sie lauschen dem Gestöhne der Frauen, bis die Telefonrechnung ins Unermessliche steigt. Für den nächsten Tag steht ein Ausflug in der nächstgelegenen Kneipe an. Elling hat sich zu Hause überlegt, was er essen möchte. In der Kneipe angekommen, steht das Gericht nicht zur Auswahl. Die nette Bedienung ermöglicht den Wunsch trotzdem und das Experiment läuft nicht sofort aus dem Ruder. Trotz Hitzewellen gelangt Elling vor den Augen aller auf die Toilette. Ganz enthusiastisch ruft er auf dem Rückweg seinen Sozialarbeiter an und erklärt stolz, wo sie sich aufhalten.
Eines Abends, während die beiden in der Wohnung sitzen, poltert es im Treppenhaus. Auf den Stufen befindet sich die schwangere, volltrunkene Nachbarin. Kjell nimmt sie kurzer Hand mit in die gemeinsame Wohnung und verliebt sich wenig später in sie. Er selbst weiß mit seinen Gefühlen nichts anzufangen, aber Elling versteht es sofort. Ihm droht womöglich der Verlust seines Freundes. Mit diesem Frust im Bauch verkleidet er sich und sucht ein Treffen eines Dichterabends auf. Dabei entdeckt er seine Berufung als Dichter. Heimlich schreibt Elling nun Gedichte und steckt sie im Supermarkt in Sauerkrautpackungen. Wenig später berichtet eine Zeitung von dem anonymen Dichter.
Kjell geht mal wieder einkaufen und währenddessen klingelt Reidun an der Tür. Sie möchte wissen, warum Kjell irgendwie gar keine Worte herausbekommt? Elling erklärt ihr, dass sein Freund in sie verliebt ist. Die Dame ist völlig außer sich und küsst den Dichter als Dank für die Information. Gerade in dieser Situation kommt der Einkäufer wieder und interpretiert die Situation falsch. Elling gelingt es, alles zu erklären. Während eines späteren Ausflugs landen Reidun und Kjell im Bett. Anschließend setzen die Wehen ein und sie bringt ein gesundes Kind zur Welt. Die Freunde begießen dieses Glück im nächstgelegenen Weinlokal.
Fazit & Kritiken zum Film „Elling“
Die Vorlage zum Film „Elling„ist der Roman „Blutsbrüder“, der in Norwegen schon lange Kultstatus erreicht hat. Es gibt Filme, die wirken wie ein Jungbrunnen für die Seele. „Elling“ ist so ein Film. Beide Protagonisten sind eigentlich nicht ganz richtig im Kopf, dennoch kann sich fast jeder Zuschauer, wenigstens zum Teil, darin wiederfinden. Der eine sucht eine Liebe bis ans Ende der Welt und der andere hofft auf die Erfüllung seiner Träume als Dichter. Dem Regisseur gelingt eine Gratwanderung, es werden menschliche Schwächen gezeigt, ohne diese zu veralbern. Er balanciert zwischen, Ernst, Humor, Normalität, Skurrilität, Drama und Komödie.
„Elling“ ist ein Film, der genau perfekt besetzt ist. Beide Hauptrollen bringen die Spleens und Sonderbarkeiten gepflegt herüber und lassen die Charaktere trotzdem menschlich und liebenswert wirken. Das Publikum lacht mit ihnen und nicht über sie. Zum Schmunzeln ist immer die Situation nicht die Person. Es ist ein irre guter Film, den Sie nicht verpassen sollten. Seien Sie ehrlich, manchmal finden Sie sich bestimmt wieder.