Rust – Legende des Westens
„Rust – Legende des Westens“ beginnt mit einem dramatischen Zwischenfall im Jahr 1882. Lucas Hollister verliert zuerst seine Eltern, dann gerät er selbst ins Visier des Gesetzes. Ein Todesurteil steht bevor, als ein Fremder eingreift. Es ist sein Großvater Harland, der Lucas mitnimmt – nicht aus Pflicht, sondern aus Überzeugung. Ihre gemeinsame Flucht wird zum Weg durch eine Landschaft voller Bedrohungen, Zweifel und unausgesprochener Schuld.

Dauer: | 133 Min. |
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FSK: | 12 (DE) |
Jahr: | 2025 |
Kategorien: | Western |
Regie: | Joel Souza |
Produzenten: | Matt Delpiano, Ryan Donnell Smith, Ryan Winterstern, Nathan Klingher, Grant Hill, Anjul Nigam, Alec Baldwin, Anna Granucci |
Hauptdarsteller: | Alec Baldwin, Josh Hopkins, Patrick Scott McDermott |
Nebendarsteller: | Travis Fimmel, Frances Fisher, Rhys Coiro, Devon Werkheiser |
Studio: | El Dorado Pictures, Cavalry Media, BondIt Media Capital, Highland Film Group |
Die Beziehung der beiden wächst im Schatten ständiger Gefahr. Lucas kämpft mit dem Geschehenen, Harland mit seinem Gewissen. Alte Rechnungen, bittere Erinnerungen und offene Wunden begleiten sie. Feinde warten hinter jeder Ecke – einige gesetzlich, andere skrupellos. Zwischen Pflichtgefühl und Verantwortung verschieben sich ihre Rollen. Wohin führt ein Weg, wenn Schuld und Wahrheit immer näher rücken?
Besetzung, Regie und Drehorte
„Rust – Legende des Westens“ wurde von Joel Souza inszeniert und stammt aus dem Jahr 2024. Alec Baldwin spielt die Hauptrolle des Harland Rust, daneben sind Travis Fimmel als Fenton „Preacher“ Lang und Patrick Scott McDermott als Lucas Hollister zu sehen. Frances Fisher verkörpert Lucas’ Großtante, Jake Busey spielt Drum Parker, Josh Hopkins ist als Wood Helm und Devon Werkheiser als Boone LaFontaine zu sehen. Der Western wurde bei Camerimage 2024 uraufgeführt und kam am 1. Mai 2025 in die Kinos.
Die Dreharbeiten begannen zunächst 2021 auf der Bonanza Creek Ranch in New Mexico. Nach einem tödlichen Unfall am Set pausierte die Produktion. Die Kameraarbeit von Halyna Hutchins wurde später auf Wunsch ihres Witwers von Bianca Cline übernommen. Im April 2023 wurde auf der Yellowstone Film Ranch weitergedreht. Das Budget wuchs von 6,4 auf 8 Millionen US-Dollar, die Drehtage erhöhten sich von 22 auf 24. Der Film erhielt eine Altersfreigabe ab 12 Jahren.
Zum Stab gehörten neben Souza auch Produzenten wie Alec Baldwin, Ryan Donnell Smith und Anjul Nigam. Für den Schnitt war David Andalman verantwortlich, die Musik stammt von Lilie Bytheway-Hoy und James Jackson. Die Filmpremiere in Polen ehrte den Wunsch der verstorbenen Kamerafrau Halyna Hutchins.
Handlung & Inhalt vom Film „Rust – Legende des Westens“
In den Weiten des Wyoming-Territoriums im Jahr 1882 kümmert sich der 13-jährige Lucas Hollister um seinen kleinen Bruder Jacob. Nach dem Tod ihrer Mutter durch Krankheit und dem anschließenden Suizid ihres Vaters sind die Brüder auf sich allein gestellt. Bei der Suche nach Wölfen tötet Lucas aus Versehen den Vater eines Jungen, der Jacob zuvor schikaniert hatte. Für diese Tat wird Lucas zum Tode durch den Strang verurteilt. Kurz vor der Vollstreckung taucht ein unbekannter Reiter auf und entführt ihn. Der Fremde entpuppt sich als Harland Rust, Lucas’ Großvater, der selbst auf der Flucht ist.
Harland will mit Lucas in das New-Mexico-Territorium entkommen, um dort Sicherheit zu finden. Anfangs misstrauen sie sich, doch durch gemeinsame Erlebnisse kommen sie sich näher. Beide haben Verluste erlitten – Lucas seine Eltern, Harland seinen Sohn und seine Frau. Trotz ständiger Gefahr entsteht eine Verbindung zwischen Großvater und Enkel. Während sie weiterziehen, folgen ihnen Gesetzeshüter, darunter Marshal Wood Helm, sowie gefährliche Kopfgeldjäger. Einer von ihnen ist Fenton „Preacher“ Lang, ein fähiger, aber psychisch instabiler Verfolger. Ihre Reise führt sie durch karges Land, unsichere Begegnungen und ständige Bedrohungen von allen Seiten.
Ein Deal mit Folgen
Die Spannungen eskalieren, als sie auf eine Gruppe Kiowa stoßen. Durch eine Gabe können sie die Situation friedlich lösen. Kurz darauf geraten sie in die Hände ihrer Verfolger. Doch ein Konflikt zwischen den Marshals und den Kopfgeldjägern ermöglicht ihnen erneut die Flucht. Die Rivalität der Jäger rettet ihnen das Leben. In einer entscheidenden Konfrontation steht Harland sowohl Preacher als auch Marshal Wood gegenüber. Als Preacher droht, Wood zu töten, reagiert Harland und erschießt ihn, um das Leben des Marshals zu retten. Diese Tat verändert die Beziehung zwischen Harland und Wood grundlegend.
Harland schlägt Wood einen Deal vor: Er stellt sich, wenn Lucas verschont bleibt. Wood, bewegt von Harlands Aufopferung und moralischem Wandel, stimmt zu. Harland hat bei dem Kampf schwere Verletzungen erlitten, überlebt aber lange genug, um sich seinem Schicksal zu stellen. Lucas kann fliehen, Harland wird trotz seiner Taten gehängt. Lucas reist weiter nach Mexiko, wo ihn seine Mutter’s Tante erwartet. Dort findet er mit seinem kleinen Bruder Jacob eine neue Bleibe. Die Tante war von Anfang an Teil des Plans, ihren Neffen zu retten, und hatte Harland zum Eingreifen bewegt.
In Mexiko beginnt für Lucas ein neues Leben. Er tritt mit einem neuen Selbstverständnis auf und nennt sich nun Lucas Rust. Sein Wandel zeigt sich nicht nur im Namen, sondern auch in seiner inneren Haltung. Aus dem verängstigten Jungen ist jemand geworden, der Verantwortung übernimmt. Die Reise mit Harland hat ihn geprägt. Die Opfer, die gebracht wurden, geben ihm eine Zukunft. Die Geschichte endet mit einem Hauch Hoffnung, trotz aller Verluste. Lucas blickt nach vorn und tritt in das Erbe seines Großvaters.
Fazit & Kritiken zum Film „Rust – Legende des Westens“
Joel Souza inszeniert mit „Rust – Legende des Westens“ einen klassischen Western mit moderner Härte. Die Erzählung rund um Lucas und seinen Großvater Harland Rust setzt auf bekannte Motive wie Gerechtigkeit, Schuld und familiäre Bindung. Alec Baldwin spielt die Hauptfigur kontrolliert, wirkt aber stellenweise distanziert. Patrick Scott McDermott überzeugt als junger Lucas mit glaubhafter Unsicherheit. Zwischen beiden entwickelt sich eine zaghafte Dynamik, die nicht in jedem Moment trägt, aber in den ruhigeren Szenen funktioniert. Die Ausstattung bleibt authentisch, ohne Effekthascherei.
Trotz der dramatischen Ausgangslage bleibt die Inszenierung über weite Strecken nüchtern. Die Musik begleitet sparsam, die Kameraarbeit hebt Landschaften hervor und schafft Atmosphäre. Einige Szenen geraten lang, verlieren dadurch an Spannung. Gewaltmomente sind pointiert gesetzt, manche wirken jedoch unnötig hart. Besonders die Figur des Preacher, gespielt von Travis Fimmel, bringt Unruhe in den Verlauf, bleibt aber seltsam unausgereift. Die Nebenfiguren begleiten die Handlung eher funktional, echte Akzente setzen sie kaum. Souza konzentriert sich klar auf das ungleiche Duo im Zentrum.
Der Film wird unweigerlich durch seine Entstehungsgeschichte überschattet. Dieser Kontext erzeugt eine doppelte Ebene, die sich nicht ausblenden lässt. Die letzten Szenen versuchen, Emotionalität aufzubauen, treffen aber nicht immer. Harlands Entscheidung verleiht dem Ende Gewicht, bleibt jedoch ambivalent. Lucas’ Entwicklung erhält einen Abschluss, der zugleich offen bleibt. „Rust – Legende des Westens“ hinterlässt ein Gefühl zwischen Unruhe und Reflexion, ohne klare Position. Ob der Film aus sich heraus funktioniert oder nur wegen seiner Geschichte Aufmerksamkeit erhält, bleibt Ansichtssache.