Alles Voller Monster
In „Alles voller Monster“ verbindet sich das Fantastische mit einem klar umrissenen Blick auf fragile Gemeinschaften. Das Genre nutzt vertraute Motive, doch die Figuren wirken bewusst eigenständig. Die Atmosphäre entsteht aus verschrobenen Räumen, lebhaften Bewegungen und stillen Momenten. Dadurch entsteht ein Spannungsfeld, das Nähe und Distanz gleichzeitig zulässt. Erwartung und Wirklichkeit treffen hier aufeinander und formen einen Raum, der ungewöhnliche Beziehungen sichtbar macht.

| Dauer: | 91 Min. |
|---|---|
| FSK: | 6 (DE) |
| Jahr: | 2025 |
| Kategorien: | Animation |
| Regie: | Steve Hudson |
| Produzenten: | Sonja Ewers, Mark Mertens |
| Hauptdarsteller: | Asa Butterfield, Joel Fry, Alison Steadman |
| Nebendarsteller: | Rob Brydon, Seth Usdenov, Fern Brady, Tia Bannon |
| Studio: | GFM Animation, Rabbits Black, Aniventure, GRINGO films GmbH, Fabrique d'images, Senator Film, Traumhaus Studios, Assemblage Entertainment, Wild Bunch |
Stitch Head hält den Alltag im Schloss zusammen und wahrt feste Regeln. Fulbert Freakfinder bringt jedoch neue Möglichkeiten ins Spiel und verschiebt vertraute Strukturen. Creature bricht später aus dem Schloss aus und sucht den verlorenen Freund. Ein Zirkusabend endet schließlich gefährlich und verändert Stitch Heads Weg deutlich. Gleichzeitig rückt ein wütender Dorfmob näher und zwingt alle Beteiligten zum Handeln. Wie entwickelt sich dieses Gefüge unter zunehmendem Druck?
Besetzung, Regie und Drehorte
„Alles voller Monster“ erschien 2025 als animierter Fantasyfilm von Steve Hudson. Hudson führte Regie und schrieb das Drehbuch basierend auf der Graphic Novel. Guy Bass lieferte die Vorlage und prägte damit die erzählerische Basis. Die Produktion verband Deutschland, Luxemburg, Indien und das Vereinigte Königreich. Der Film feierte seine Premiere beim Festival in Annecy am 10 Juni.
Asa Butterfield sprach Stitch Head und formte die zentrale Figur. Joel Fry verkörperte Creature und ergänzte damit das Ensemble. Tia Bannon trat als Arabella auf und setzte klare Akzente. Rob Brydon spielte den Professor und stärkte damit die Handlung. Weitere Rollen übernahmen Seth Usdenov als Fulbert Freakfinder und Alison Steadman als Nan. Sway Clarke sprach Tiny und Paul Tylack übernahm Owggagoffakkookk.
Die Laufzeit beträgt 92 Minuten und erhielt die Freigabe FSK 6. Die Arbeit erfolgte bei Fabrique d’Images sowie mehreren deutschen Studios. Assemblage Entertainment produzierte die Animation und nutzte moderne Pipelineverfahren. Studio Rakete übernahm Compositing und Rendering und unterstützte die technische Umsetzung. Das Budget lag bei dreißig Millionen Dollar und führte zu straffen Abläufen.
Handlung & Inhalt vom Film „Alles voller Monster“
Im Schloss Grotteskew, hoch oben über dem Dorf Grubber Nubbin gelegen, existiert die Kreatur Stitch Head als Erstwerk eines verrückten Professors. Dieser Wissenschaftler widmet sich mit Obsession der Erschaffung neuer Monster, zugleich ignoriert er die älteren Geschöpfe. Stitch Head übernimmt die Rolle des Betreuers für die anderen Monster, zeigt ihnen Regeln und Disziplin. Er lehrt sie, nicht aus dem Schloss zu gehen und keine Aufmerksamkeit zu erregen, weil er eine wütende Dorfbevölkerung fürchtet. Dabei erlebt er, wie sich sein eigener Wert im Gefüge der Kreaturen zunehmend verschiebt.
Ein wandernder Zirkus-Direktor namens Fulbert Freakfinder gelangt auf der Suche nach einer neuen Sensation nach Schloss Grotteskew und entdeckt Stitch Head. Der Zirkusdirektor überredet ihn, das Schloss zu verlassen, um berühmt zu werden. Zuerst wehrt Stitch Head das Angebot ab und weist Freakfinder schroff zurück. Nachdem er allerdings erkennt, dass der Professor ihn dauerhaft übergeht, stimmt er schließlich doch zu. Damit stößt er bei den anderen Monstern auf Ablehnung und Schuldgefühle, denn er bricht mit seinen bisherigen Pflichten zugunsten des Rampenlichts.
Der Bruch mit Freakfinder
Im Zirkus entfaltet sich schnell der Erfolg von Stitch Head, denn sein bizarrer, monströser Auftritt zieht große Zuschauerzahlen an und bringt dem Direktor ein bedeutendes Einkommen. Gleichzeitig bricht Creature, eine neuere Schöpfung des Professors, aus dem Schloss aus und versucht, Stitch Head zurückzuholen. Dieser lehnt jedoch ab, da er sich im Zirkus erstmals geliebt und gebraucht fühlt. Doch dann verläuft eine Vorstellung schief und Stitch Head wird schwer verletzt: Sein Arm hängt beinahe ab. Diese Verletzung markiert den Wendepunkt seiner Rolle und seiner Bindung zum Schloss.
Nach der schweren Verletzung kehrt Stitch Head zusammen mit Creature ins Schloss zurück. Inzwischen planiert Freakfinder eine perfide Aktion: Er verführt das Dorf Grubber Nubbin zur Bildung eines wütenden Mobbs und zum Sturm auf das Schloss, da er erkennt, dass dort noch viele Monster existieren – und damit Geld zu verdienen ist. Im Chaos des Angriffs verteidigen sich Stitch Head und die Monster gemeinsam gegen die Dorfbewohner. Während des Tumults versucht Freakfinder, den Professor zu entführen. Doch Stitch Head stellt sich ihm entgegen und opfert seinen Arm, um die Flucht des Professors zu verhindern und damit auch die Ausbeutung seiner Freunde zu stoppen.
Am Ende steht eine neue Beziehung zwischen dem Professor und seinen Kreaturen: Der Wissenschaftler erkennt Stitch Head und die älteren Monster endlich an und würdigt ihre Existenz. Freakfinder wird dingfest gemacht und verliert seine Macht über die Wesen. Die Monster erhalten Anerkennung in Grubber Nubbin und werden als Teil der Gemeinschaft akzeptiert. Damit schließt sich der Kreis: Stitch Head übernimmt nicht länger nur die Rolle des Außenseiters, sondern wird integraler Bestandteil einer neuen Ordnung.
Fazit & Kritiken zum Film „Alles voller Monster“
„Alles voller Monster“ setzt auf eine eigenwillige Monsterwelt mit klarem Zentrum. Stitch Head agiert als ruhender Pol zwischen Chaos, Slapstick und Bedrohung. Viele Szenen im Schloss nutzen visuelle Einfälle, um Alltag der Kreaturen zu zeigen. Dabei entstehen komische Momente, die Kinder direkt ansprechen und Erwachsene einbeziehen. Trotzdem wirken einige Gags berechenbar, weil bekannte Muster schnell erkennbar bleiben. Konsequent hält die Inszenierung das Tempo hoch, wodurch ruhigere Zwischentöne fehlen.
Während des Zirkusblocks verschiebt sich der Fokus auf die Vermarktung der Figur. Fulbert Freakfinder drängt Stitch Head in eine Dauerschleife aus Auftritten und Merchständen. Gerade hier bieten Szenen mit kreischenden Mengen und grellen Lichtern viel Beobachtungsstoff. Gleichzeitig wiederholen Konflikte um Anerkennung und Loyalität immer wieder ähnliche Motive im Film. Mehr Raum für stille Gespräche mit Arabella hätte der Entwicklung gutgetan. Störend fällt außerdem auf, dass Songs häufig abrupt den erzählerischen Fluss durchschneiden.
Im Finale mit dem wütenden Dorfmob findet die Geschichte wieder mehr Profil. Die Verteidigung des Schlosses und Stitch Heads Armopfer setzen klare emotionale Spitzen. Danach wirkt die Versöhnung zwischen Monstern und Dorfbewohnern zwar nett, jedoch sehr glatt. Ältere Zuschauer erkennen zudem viele Versatzstücke aus bekannten Monsterstoffen sofort wieder. Für Kinder im Grundschulalter bleibt die Mischung aus Grusel, Humor und Moral jedoch attraktiv. Unter dem Strich entsteht so ein solides, aber deutlich ausrechenbares Familienangebot.