Der Gott des Gemetzels

Der Film „Der Gott des Gemetzels“ basiert auf den Roman Polański. Zuvor jedoch eroberte das Theaterstück dazu die Bühnen der Welt. 2006 fand die Uraufführung in Zürich statt und von dort aus tingelte das Stück auf den internationalen Bühnen. Es stammt von der französischen Dramatikerin Yasmina Reza.

Der Gott des Gemetzels
Dauer: 76 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Roman Polanski
Produzenten: Saïd Ben Saïd
Hauptdarsteller: Jodie Foster, Kate Winslet, Christoph Waltz
Nebendarsteller: John C. Reilly
Studio: Constantin Film
Sprachen: Deutsch

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Im Jahre 2011 kam endlich eine Verfilmung der Schwarz-Komödie auf die Kinoleinwand, kurz nachdem es auf den 68. Filmfestspielen in Venedig lief. Damit konnten elf Nominierungen und drei Auszeichnungen erreicht werden. Auf dem Cinema Writers of Spain konnte einmal das beste Schauspielerensemble punkten. Dann auf den Festspielen in Venedig folgte der Kleine Goldene Löwe und auf dem Círculo de Escritores Cinematográficos für das beste Drehbuch.

Besetzung, Regie und Drehorte

Regisseur Roman Polański gab mit „Der Gott des Gemetzels“ einen Film heraus mit einer Länge von 80 Minuten und einer Altersfreigabe 12 Jahren. Die Geschichte basiert auf einem Theaterstück von Yasmina Reza und die Regie schrieb es auf ein Drehbuch um. Es spielt komplett in Brooklyn. Allerdings lag gegen Roman Polański ein Haftbefehl in der USA vor, sodass jegliche Szenen in Paris gedreht wurden. Für die Produktion waren Saïd Ben Saïd, Oliver Berben und Martin Moszkowicz verantwortlich.

Kameramann Paweł Edelman filmt die vier Hauptdarsteller. Jodie Foster versetzt sich in die Rolle von Penelope Longstreet. Kate Winslet bringt Nancy Cowan auf die Leinwand. Christoph Waltz ist als Alan Cowan zu sehen. John C. Reilly schlüpft in den Charakter Michael Longstreet. Die restlichen drei Darsteller erscheinen nur in Nebenrollen und sind nur flüchtig zu sehen. Dazu gehören Elvis Polański als Zachary Cowan, Eliot Berger als Ethan Longstreet und Roman Polański als Nachbar.

Für die musikalische Untermalung stand Alexandre Desplat mit seinem Namen. Später schnitt Hervé de Luze alles zusammen zu einem Film. Die deutsche Synchronfassung entstand nach dem Buch von Christoph Cierpka.

Handlung & Inhalt vom Film „Der Gott des Gemetzels“

Wie im Original folgt die Verfilmung einer Art Kammerspiel. Dabei handelt es sich um zwei Elternpaare. Diese treffen sich, um die Probleme zwischen ihren Kindern friedlich zu lösen. Es ist die Familie Cowans und die Longstreets. Das Gespräch steht im Fokus des Films und so spielt ein Großteil der Handlung im Wohnzimmer der Longstreets. Gelegentlich kommt die Küche, der Hausflur oder das Bad ins Spiel. Während der Unterhaltung entschließt die Familie Cowand sich öfters zum Gehen, was aber nie durchgeführt wird.

In der ersten Szene wird die Ausgangssituation gezeigt. Eine Gruppe von Kindern spielen im Brooklyn Bridge Park. Dabei entsteht eine Auseinandersetzung. Ein Kind wird isoliert und aus Frust schlägt es einem anderen Kind ein Ast ins Gesicht. Der gesamte Prolog wird in einer statischen Kameraeinstellung gefilmt. Das Ganze erscheint ohne Schnitt und Live-Ton. Stattdessen mit einer instrumentalen Musik, die an Intensität zunimmt.

Kuchen essen

Andere Szene: Die Mutter von Ethan sitzt vor dem Computer und schreibt die Geschehnisse nieder. Penelope Longstreet ist entsetzt über die Tat. Zachary Cowan hat ihrem Sohn zwei Schneidezähne ausgeschlagen. Während dieser Schreibarbeit schauen ihr Mann Michael und das gegnerische Elternpaar über die Schulter. Nancy und Alan Cowan sind vorbeigekommen, um die Angelegenheit zu klären. Es dauert nicht lange und eine Diskussion ereignet sich, weil einzelne Worte im Tathergang nicht richtig gewählt wurden oder über die Heftigkeit der Attacke. Beide Eltern möchten das Verhältnis nicht zerstören. Eine Geste ist, dass zusammen Kuchen gegessen wird. Aber immer wieder tauchen handfeste Auseinandersetzungen auf.

Die Cowan können durch ihre Arbeit eine gewisse Professionalität an den Tag legen. In Wirklichkeit sind sie an den Geschehnissen nicht interessiert und angewidert. Die Longstreets sind etwas einfachere Menschen. Die Abneigungen werden immer deutlicher und tendieren zwischen den Paaren oder zwischen den Geschlechtern abwechselnd hin und her. Eigentlich sympathisieren die Männer. Dauernd klingelt das Telefon. Entweder die Arbeit von Alan oder das Krankenhaus von Longstreets Mutter. Letztere ist krank und nimmt das Medikament, was von Alan und seinem Pharmakonzern noch nicht freigegeben wurde.

Es wird klar, dass die Eltern sich nicht grün sind. Warum dann die Kinder und warum sollen deren Charakterzüge besser werden? Die zynischen Bemerkungen von Alan schlagen Nancy auf den Magen, sodass sie ständig im Wohnzimmer brechen muss. Leider auf die teuren Kataloge. Die Longstreets versuchen diese zu säubern und zu trocknen. In dem Gewusel bietet Michael teuren Whisky an.

Aufgrund des Alkoholkonsums tauchen heftige Beschuldigungen und Wutausbrüche auf. Nicht nur gegen die anderen Eltern, sondern auch bei den Ehepaaren. Nancy versenkt das Handy ihres Mannes in der Blumenvase. Es wird alles still. Auf einmal klingelt das Handy.

Am Ende tauchen die beiden Jungen im Park auf, wie sie friedlich miteinander spielen.

Fazit & Kritiken zum Film „Der Gott des Gemetzels“

Im Film „Der Gott des Gemetzels“ tauchen kleine Veränderungen zum Theaterstück auf, denn es spielt teilweise in anderen Räumlichkeiten der Wohnung. Dazu sind die kleinen Szenen zum Einrahmen eigene Interpretation des Drehbuches. Gerade durch die Schlussszene wird das Ende beeinflusst. Es lässt einen Hoffnungsschimmer beim Zuschauer zurück. Ein gravierender Unterschied besteht in der Sichtweise der Szenen. Während im Kammerspiel der ganze Raum deutlich zu sehen ist. Tauchen im Film einzelne Gesichter in Großaufnahme auf. Die Hauptdarsteller leisteten damit beeindruckende Arbeit. Keiner versucht, seinen Mitspieler an die Wand zu spielen. Trotzdem glänzt jeder mit einer nuancenreichen Darstellung. Der Regisseur erzielt damit teilweise einige Lacher, die im Theater Mangelware sind. Dazu bietet die Gesellschaftssatire ein Feuerwerk von pointierten Dialogen.

Einige Entwicklungen sind etwas unrealistisch dargestellt. Doch großteils stimmt die innere Logik, und die Gruppendynamik funktioniert einwandfrei. Als Regisseur erzeugt er Sympathien und Antipathien. Die Gegensätze der Charakter werden bewusst betont, sodass die Absurdität des Verhaltens zutage kommt. Es geht dem Zuschauer Freiheit verloren. Dafür stimmt in der Verfilmung jede Pointe.

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