Here

In „Here“ steht ein einziger Ort im Mittelpunkt, während Jahrhunderte vergehen. Die Landschaft verändert sich, bis schließlich ein Haus entsteht, das über Generationen hinweg zahlreiche Schicksale miterlebt. Menschen kommen mit Hoffnungen und gehen mit Erinnerungen. Ein Mann mit einer Leidenschaft für die Luftfahrt zieht mit seiner Frau ein, doch ein Schicksalsschlag trennt sie für immer. Jahre später kauft eine Familie das Haus und füllt es mit Leben. Eltern und Kinder teilen Freude und Verluste, bis eine neue Generation das Zuhause übernimmt.

Here
Dauer: 104 Min.
FSK: 6 (DE)
Jahr: 2024
Kategorien: Drama
Regie: Robert Zemeckis
Produzenten: Robert Zemeckis, Jack Rapke, Bill Block, Derek Hogue
Hauptdarsteller: Tom Hanks, Robin Wright, Paul Bettany
Nebendarsteller: Kelly Reilly, Ellis Grunsell, Teddy Russell, Finn Guegan
Studio: Miramax, ImageMovers

Mit dem Wandel der Zeit wechseln die Bewohner, doch ihre Geschichten bleiben. Ein Paar lebt dort und gründet eine Familie, bis ihre Beziehung zerbricht. Später trifft die COVID-19-Pandemie eine der Bewohnerinnen besonders hart. Schließlich kehrt ein alter Mann mit seiner Frau zurück, um vergangene Momente wieder aufleben zu lassen. Doch kann ein Ort die Erinnerungen an ein gemeinsames Leben bewahren?

Besetzung, Regie und Drehorte

Robert Zemeckis führte Regie beim Drama „Here„, das auf der gleichnamigen Geschichte von Richard McGuire basiert. Das Drehbuch stammt von Eric Roth und Robert Zemeckis. Tom Hanks verkörpert Richard Young, während Robin Wright als Margaret zu sehen ist. Paul Bettany spielt Al Young, Kelly Reilly übernimmt die Rolle von Rose Young. Michelle Dockery stellt Pauline Harter dar, Gwilym Lee verkörpert John Harter. Zu den weiteren Darstellern gehören David Fynn als Leo Beekman, Ophelia Lovibond als Stella Beekman, Nicholas Pinnock als Devon Harris sowie Nikki Amuka-Bird als Helen Harris. Cache Vanderpuye und Anya Marco-Harris übernehmen die Rollen von Justin und Raquel Harris. Tony Way, Jemima Rooper und Joel Oulette ergänzen die Besetzung. Die Filmmusik komponierte Alan Silvestri, Don Burgess war für die Kameraarbeit verantwortlich, während Jesse Goldsmith den Schnitt übernahm.

Die Dreharbeiten begannen im Januar 2023 in den Pinewood Studios. Eine Besonderheit der Produktion war der Einsatz von „Metaphysic Live“, einer neuen generativen KI-Technologie, die das Verjüngen der Darsteller in Echtzeit ermöglichte. Die Premiere fand am 25. Oktober 2024 beim AFI Film Festival statt. Kurz darauf wurde der Film als Abschlussbeitrag des Chicago International Film Festivals präsentiert. Der US-Kinostart erfolgte am 1. November 2024, während deutsche Kinos den Film ab dem 12. Dezember 2024 zeigten. Mit einer Laufzeit von 104 Minuten erhielt „Here“ eine FSK-6-Freigabe.

Die visuellen Effekte wurden mehrfach ausgezeichnet. Bei den „Visual Effects Society Awards 2025“ erhielt das Team um Jo Plaete, Oriel Frigo, Tomas Koutsky und Matteo Oliviero Dancy den Emerging Technology Award für das „Neural Performance Toolset“. Zudem wurde Robert Zemeckis beim „Chicago International Film Festival“ mit dem „Founder’s Legacy Award“ geehrt. An den nordamerikanischen Kinokassen spielte der Film am ersten Wochenende 4,9 Millionen US-Dollar ein. In der zweiten Woche sank der Umsatz um 51 % auf 2,4 Millionen Dollar, bevor der Film aus den Top 10 verschwand.

Handlung & Inhalt vom Film „Here“

Vor Millionen Jahren bevölkerten Dinosaurier das Gebiet, bis eine Naturkatastrophe ihr Ende besiegelte. Nach dem Einsetzen der Eiszeit verwandelte sich die Landschaft in eine unwirtliche Umgebung. Mit dem Ende dieser Periode erblühte das Land erneut und wurde zur Heimat der Lenni-Lenape. Ein Mann und eine Frau lernten sich dort kennen, gründeten eine Familie und verbrachten viele Jahre gemeinsam, bis der Tod die beiden trennte. Generationen später entstand auf diesem Land das Anwesen von William Franklin, dem Sohn von Benjamin Franklin. Er war der letzte koloniale Gouverneur von New Jersey, bevor sich die politische Landschaft grundlegend veränderte.

Um die Jahrhundertwende wurde auf diesem Land ein Haus erbaut, das über Jahrzehnte hinweg im Mittelpunkt vieler Schicksale stehen sollte. Der erste Besitzer, John Harter, zog mit seiner Frau Pauline ein. Seine Leidenschaft für die Luftfahrt bestimmte sein Leben, doch die Spanische Grippe nahm ihm schließlich das Leben. In den 1940er-Jahren bewohnte das Haus ein unkonventionelles Paar: der Erfinder Leo und das Model Stella Beekman. Leo entwickelte ein Möbelstück, das später als La-Z-Boy bekannt wurde. Nach seinem Erfolg zogen die beiden nach Kalifornien, und das Haus wechselte erneut seinen Besitzer.

Verlust und Neuanfang

Nach dem Zweiten Weltkrieg kaufte die Familie Young das Haus. Al und Rose Young zogen mit ihren Kindern Richard, Elizabeth und Jimmy ein. Richard wurde mit 18 Jahren Vater, nachdem seine Freundin Margaret schwanger wurde. Die beiden heirateten und blieben im Haus, um ihre Tochter Vanessa großzuziehen. Als Al und Rose älter wurden, übernahmen Richard und Margaret das Haus. Über die Jahrzehnte hinweg veränderte sich das Familienleben, doch die Erinnerungen an die Vergangenheit blieben fest mit den Wänden des Hauses verbunden.

Im frühen 21. Jahrhundert zerbrach die Ehe von Richard und Margaret, woraufhin Richard das Haus verkaufte. Die neuen Bewohner waren Devon und Helen Harris mit ihrem Sohn Justin. Während ihrer Zeit im Haus erschütterte die COVID-19-Pandemie die Familie. Der Tod ihrer Haushälterin Raquel hinterließ besonders bei Helen tiefe Spuren. Schließlich entschloss sich die Familie, das Haus wieder aufzugeben, und es stand erneut leer. Die Räume, die einst voller Leben waren, wurden nun von Erinnerungen und vergangenen Momenten erfüllt. Doch eine letzte Begegnung stand noch bevor.

Im Jahr 2024 kehrte Richard als alter Mann mit Margaret, die mittlerweile an Demenz litt, in das leere Haus zurück. Dort versuchte er, in ihr Erinnerungen an ihr gemeinsames Leben zu wecken. Er erzählte von ihrer Tochter Vanessa und dem Tag, an dem sie als Kind ihr Schulband verlor. Langsam kehrten Margarets Erinnerungen zurück, und die Vergangenheit wurde für einen kurzen Moment lebendig. Schließlich setzte sich die Kamera in Bewegung und richtete ihren Blick auf das ursprüngliche Haus aus der Zeit von William Franklin. Die Geschichte des Ortes schloss sich zu einem Kreis, und das Haus blieb ein stummer Zeuge vergangener Generationen.

Fazit & Kritiken zum Film „Here“

Robert Zemeckis‘ neuestes Werk, „Here„, versucht, die Geschichte eines Ortes über Jahrhunderte hinweg zu erzählen. Die Handlung konzentriert sich auf ein einziges Wohnzimmer, in dem verschiedene Generationen ihre Leben leben. Diese ungewöhnliche Erzählweise bietet Potenzial für tiefgründige Einblicke in menschliche Schicksale. Allerdings bleibt die emotionale Tiefe oft auf der Strecke. Die Charaktere wirken blass, und ihre Geschichten entfalten nicht die erhoffte Wirkung. Die ständigen Zeitsprünge erschweren zudem den Aufbau einer kohärenten Erzählung.

Die technische Umsetzung verdient Anerkennung. Die digitale Verjüngung von Tom Hanks und Robin Wright ist beeindruckend. Dennoch wirken die Effekte manchmal unnatürlich und lenken vom Geschehen ab. Die Entscheidung, die Kamera statisch zu halten, unterstreicht zwar die Beständigkeit des Ortes, führt jedoch zu einer gewissen visuellen Monotonie. Die musikalische Untermalung von Alan Silvestri fügt sich harmonisch ein, kann aber die fehlende emotionale Tiefe nicht kompensieren.

„Here“ bleibt hinter den Erwartungen zurück. Die ambitionierte Idee, die Vergänglichkeit des Lebens an einem Ort zu zeigen, verliert sich in einer sterilen Inszenierung. Die fehlende Charakterentwicklung und die distanzierte Erzählweise erschweren es dem Zuschauer, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen. Obwohl die technischen Aspekte überzeugen, kann der Film emotional nicht berühren. Für Fans von Zemeckis‘ früheren Arbeiten mag „Here“ enttäuschend sein. Die innovative Erzählweise und die visuellen Effekte können die inhaltlichen Schwächen nicht überdecken.

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