Windtalkers
Im Zentrum von „Windtalkers“ steht die Geschichte des US-Marinekorporals Joe Enders, der nach einem schweren Gefecht auf den Salomonen wieder in den aktiven Dienst tritt. Seine neue Mission: den Navajo-Code-Sprecher Pvt. Ben Yahzee und seinen Kindheitsfreund Pvt. Charlie Whitehorse zu beschützen. Dieses Duo besitzt ein einzigartiges Talent, das im Kampf gegen die japanischen Streitkräfte unersetzlich ist. Sie senden und empfangen verschlüsselte Nachrichten, die den amerikanischen Streitkräften einen entscheidenden Vorteil verschaffen.
Dauer: | 128 Min. |
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FSK: | ab 18 Jahren |
Jahr: | 2002 |
Regie: | John Woo |
Produzenten: | Arthur Anderson, Terence Chang, C.O. Erickson |
Hauptdarsteller: | Nicolas Cage, Adam Beach, Peter Stormare |
Nebendarsteller: | Noah Emmerich, Mark Ruffalo, Brian van Holt |
Studio: | Viacom |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die Herausforderung für Enders und seinen Kollegen, Sgt. Pete „Ox“ Henderson, ist enorm. Sie müssen nicht nur ihre Schützlinge vor dem Feind bewahren, sondern auch vor der potenziellen Gefangennahme durch die Japaner. Denn der Befehl lautet: Sollte eine Gefangennahme drohen, müssen sie die Code-Sprecher töten, um den Code zu schützen. Diese moralische Zwickmühle prägt die Beziehung zwischen den Marines und den Navajo-Code-Sprechern, während sie gemeinsam durch die Wirren des Krieges gehen.
Besetzung, Regie und Drehorte
John Woo führte 2002 bei „Windtalkers“ Regie und war auch an der Produktion beteiligt. Das Drehbuch schrieben John Rice und Joe Batteer. Nicolas Cage, Adam Beach, Peter Stormare, Noah Emmerich, Mark Ruffalo und Martin Henderson verkörperten die Hauptrollen. Sie spielten die Charaktere Sergeant Joe Enders, Private Ben Yahzee, Sergeant Hjelmstad, Private Chick, Private Pappas und Private Nellie.
Mit einer Länge von 128 Minuten und einer FSK-18-Freigabe wurde der Kriegsfilm in den USA am 14. Juni 2002 veröffentlicht. Trotz eines Produktionsbudgets von 115 Millionen US-Dollar spielte der Film weltweit lediglich 77,6 Millionen US-Dollar ein. Er entstand an Schauplätzen in Hawaii, Utah und Kalifornien. Diese historisch basierte Produktion konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen und zählt zu den finanziell erfolglosen Projekten seiner Zeit.
Bei den Auszeichnungen erhielt „Windtalkers“ gemischte Anerkennungen. 2003 war der Film für den Harry Award nominiert, der die historische Würdigung betont. Bei den World Stunt Awards gewann Brett A. Jones für das beste Feuerstunt und erhielt weitere Nominierungen in derselben Kategorie. Spencer Sano wurde zudem für die beste Hochleistungsarbeit nominiert.
Handlung & Inhalt vom Film „Windtalkers“
Im Zweiten Weltkrieg kehrt der US-Marinekorporal Joe Enders nach einem verheerenden Gefecht auf den Salomonen, bei dem sein gesamtes Squad getötet wurde und er selbst ein Ohr verletzt bekam, zum aktiven Dienst zurück. Enders und Sgt. Pete „Ox“ Henderson erhalten den Auftrag, die Navajo-Code-Sprecher Pvt. Ben Yahzee und Pvt. Charlie Whitehorse zu beschützen, die in einer JASCO eingesetzt werden. Die Aufgabe von Yahzee und Whitehorse, Kindheitsfreunde aus dem Navajo-Stamm, besteht darin, verschlüsselte Nachrichten zu senden und zu empfangen, die die Artillerie steuern. Ihnen wird befohlen, ihre Code-Sprecher zu töten, falls eine Gefangennahme droht, um zu verhindern, dass der Code in feindliche Hände fällt.
Sowohl Enders als auch Henderson sind zunächst unzufrieden mit dem Auftrag, die Navajo-Code-Sprecher zu „babysitten“. Gleichzeitig erleben Yahzee und Whitehorse rassistische Schikanen durch einige weiße Marines, insbesondere durch Private Chick. Während ihrer Missionen entdecken Henderson und Whitehorse jedoch eine gemeinsame Liebe zur Musik. Ebenso finden Enders und Yahzee heraus, dass sie vieles gemeinsam haben, insbesondere ihre katholische Erziehung. Diese gemeinsamen Erfahrungen führen zu einer Annäherung zwischen den Marines und den Code-Sprechern, trotz der anfänglichen Vorbehalte.
Mut hinter feindlichen Linien
Bei der Invasion von Saipan, dem ersten Kampfeinsatz für Yahzee und Whitehorse, geraten die Marines unter Beschuss durch die eigene Artillerie. Nachdem Yahzees Funkgerät zerstört wird und kein Abbruch des Beschusses möglich ist, schlägt Yahzee vor, sich als japanischer Soldat zu verkleiden und hinter feindliche Linien zu schleichen, um ein Funkgerät zu erobern, mit Enders als seinem Gefangenen. Diese mutige Tat führt dazu, dass Enders für seine Tapferkeit mit dem Silver Star ausgezeichnet wird, während Yahzees Rolle zunächst fast ignoriert wird, bis Enders auf ihn hinweist. In der darauffolgenden Nacht campen die Marines im nahegelegenen Dorf Tanapag.
Während Yahzee vorübergehend zum Kommandoposten zurückbeordert wird, kämpft Enders mit dem Befehl, Yahzee zu töten, sollte die Gefangennahme drohen. Sein Antrag, von dieser Pflicht entbunden zu werden, wird abgelehnt. Am nächsten Morgen werden sie von japanischen Soldaten überfallen. Henderson wird getötet und Whitehorse steht kurz vor der Gefangennahme. Enders tötet Whitehorse und seine Entführer mit einer Granate, um den Code zu schützen, was Yahzee zutiefst erschüttert. Auf einer weiteren Mission geraten die Marines in einen Hinterhalt nahe eines tödlichen Minenfelds auf dem Mount Tapochau. Yahzee, von Whitehorses Tod immer noch zornig, stürmt die japanische Linie und tötet zahlreiche Soldaten.
Als beide verwundet werden, fleht Yahzee Enders an, ihn zu töten, um eine Gefangennahme zu vermeiden. Enders trägt ihn jedoch in Sicherheit. Nach erfolgreicher Zerstörung der japanischen Stellung durch einen Luftangriff stirbt Enders an seinen Wunden, während Yahzee ihren Erfolg feiert. Zurück in den USA gedenkt Yahzee zusammen mit seiner Familie auf dem Point Mesa im Monument Valley, Arizona, Enders in traditioneller Navajo-Zeremonialkleidung. Ein Epilog erwähnt die entscheidende Rolle des Navajo-Codes im Krieg gegen Japan und dass dieser, wie alle anderen Codes der Ureinwohner Amerikas, nie gebrochen wurde.
Fazit & Kritiken zum Film „Windtalkers“
John Woos „Windtalkers“ setzt sich mit der amerikanischen Invasion von Saipan im Zweiten Weltkrieg auseinander, konzentriert sich aber überraschend wenig auf die titelgebenden Navajo-Code-Sprecher. Stattdessen folgt der Film einem bewährten Hollywood-Muster, präsentiert eine Gruppe von Soldaten mit oberflächlichen Charakterzügen und lässt sie durch eine Serie von Kriegs- und Actionsequenzen navigieren. Während die Hauptfiguren oft unbeschadet aus dem Kampf hervorgehen, wird der Tod anderer Soldaten dramatisch und schockierend inszeniert. Dieser Ansatz mindert die Bedeutung des historischen Kontextes und verwandelt den ernsten Hintergrund in eine Bühne für konventionelle Erzählweisen.
Der Film kämpft zudem mit Logikfehlern und einer vereinfachten Darstellung der Konfliktparteien. Amerikanische Truppen erhalten bequem Luftunterstützung, während japanische Streitkräfte merkwürdig passiv bleiben. Die Darstellung der japanischen Soldaten als bloße Feindbilder ohne menschliche Tiefe trägt zu einer verzerrten Sichtweise bei. Eine Szene, in der amerikanische Soldaten freundlich zu japanischen Zivilisten sind, wirkt angesichts der historischen Realitäten besonders zynisch. Solche Momente sollen vermutlich Sympathie wecken, verfehlen aber ihr Ziel durch ihre Simplifizierung komplexer Beziehungen.
Technisch gesehen sticht „Windtalkers“ durch beeindruckende Kulissen und eine dynamische Kameraführung hervor. Kameramann Jeffrey L. Kimball schafft es, das Chaos des Krieges eindrucksvoll einzufangen und den Zuschauer phasenweise zu fesseln. Dennoch wird das Potenzial durch vorhersehbare Handlungsverläufe und wiederholte Versuche, eine anfänglich starke Szene zu replizieren, untergraben. Das pathetische Ende unterstreicht die Diskrepanz zwischen technischer Raffinesse und erzählerischer Flachheit. „Windtalkers“ bleibt somit ein Film, der in seiner visuellen Umsetzung besticht, jedoch durch eine unkritische und klischeebeladene Handlung enttäuscht.