Die Abenteuer des Huck Finn
Mit dem Film „Die Abenteuer des Huck Finn“ kam am 20. Dezember 2012 die deutsche Fortsetzung von „Tom Sawyer“ in die Kinos. Der Plot basiert auf der Geschichte von Mark Twain.
Dauer: | 100 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2012 |
Regie: | Hermine Huntgeburth |
Produzenten: | Boris Schönfelder |
Hauptdarsteller: | August Diehl, Andreas Schmidt, Michael Gwisdek |
Nebendarsteller: | Peter Lohmeyer, Kurt Krömer, Henry Hübchen, Leon Seidel, Louis Hofmann |
Studio: | FOX |
Sprachen: | Deutsch |
„Die Abenteuer des Huck Finn“ ist eine Literaturverfilmung. Solche Arbeiten sind sehr schwierig, denn das Ergebnis wird immer stark an der Vorlage gemessen. Huck Finn hat in seinen letzten Abenteuern einen Schatz gefunden. Nun ist er ein reicher Mann. Das alte Leben musste er hinter sich lassen. Huck Finn wohnt bei einer Witwe und ihrer Schwester, welche von Jim bedient werden. Anzüge stehen nun auf seiner täglichen Kleiderordnung. Zusätzlich besucht er sehr anständig die Kirche und die Schule, wie es alle erwarten. Eines Tages taucht sein Vater aus dem Nichts auf.
Besetzung, Regie und Drehorte
Regie des deutschen Kinder- und Jugendfilms führte Hermine Huntgeburth. „Die Abenteuer des Huck Finn“ besitzen eine Altersfreigabe ab dem 6. Lebensjahr. Die Dreharbeiten, für eine Länge von 101 Minuten Spielfilmzeit, fanden von Juli bis Oktober in Brandenburg, Sachsen, Köln, Sachsen-Anhalt und Donaudelta in Rumänien statt.
Das Drehbuch entstammt der Feder von Sascha Arango. Boris Schönfelder arbeitete in Kooperation mit Benjamin Herrmann, der Majestic Filmproduktion, MMC Independent und Filmaufbau Leipzig. Jegliche Arbeiten standen in Zusammenhang mit dem ARD, Westdeutschen Rundfunk, ARTE und dem Bayerischen Rundfunk. Es flossen auch einige Fördermittel von anderen Seiten.
Kameramann Sebastian Edschmid filmte die Besetzung im Jahre 2011. Leon Seidel spielt den Huckleberry Finn und Louis Hofmann den Freund Tom Sawyer. Dazu kommen Jacky Ido und August Diehl als Sklave Jim und dem alten Finn. Henry Hübchen schlüpft in die Rolle von Packard. Milan Peschel zeigt den Zuschauern Turner. Andreas Schmidt bringt Bill zum Leben und Michael Gwisdek den König. Weitere Personen: Kurt Krömer, Rosalie Thomass, Peter Lohmeyer, Hinnerk Schönemann, Margit Bendokat, Rosa Enskat, Mathias Herrmann, Christian Steyer, Heike Makatsch und Jaymes Butler.
Die Musik stammt von Niki Reiser und Eva Schnare schnitt die Szenen und untermalte diese mit der Filmmusik. Die Weltpremiere vom Film „Die Abenteuer des Huck Finn“ fand auf dem Internationalen Kinderfilmfestivals LUCAS statt, am 4. September 2012.
Handlung & Inhalt vom Film „Die Abenteuer des Huck Finn“
Spielort: in den amerikanischen Südstaaten, vor Beginn des Bürgerkrieges
Die gesamte Handlung basiert auf der Vorlage des Romans „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ von Mark Twain. An vielen Stellen weicht die Verfilmung deutlich davon ab.
Nachdem Huck und Tom im letzten Film einen Schatz gefunden haben, lebt Huck nun bei der Witwe Douglas. Im selben Haus befindet sich die Schwester der Dame, Miss Watson. Er lebt ein Leben als wohlhabender Junge. Das freie Leben gehört der Vergangenheit an. Nun läuft er in Anzug durchs Haus. Besucht regelmäßig die Schule und muss sich in der Kirche blicken lassen. Die feinen Herrschaften werden von dem gehorsamen Haussklaven Jim bedient. Leider gehören Tom und Huck nicht zu den Jungen, die sich nun in dem vielen Geld sonnen. Sie stehlen sich immer wieder aus dem Haus. Tante Polly bewacht alles mit Adleraugen, doch manchmal schafft der Kleine ihr zu entkommen.
Eines Tages findet Jim seine Ehefrau auf dem Sklavenmarkt. Dieses Bild treibt ihn den Schrecken ins Gesicht. Es ist vorbei mit der Gehorsamkeit und er rebelliert. Diese Vorgehensweise hat fatale Folgen für ihn selbst. Aufgrund seiner großen Kräfte ist ein Zirkus an ihm interessiert. Soll Jim nun an diesen Zirkus verkauft werden?
Der damalige Alltag der schwarzen Gesellschaft wird niemals dargestellt. Es folgen nur Beschreibungen der Misshandlungen, Folter und Morde während der Sklaverei.
Mitten in dem Schlamassel taucht der trunksüchtige Vater von Huck auf. Er hat von dem Reichtum gehört und möchte seinen Teil davon abhaben. Er ist nicht nur geldgierig, sondern auch gewaltsam. Über viele Jahre kümmerte sich der Vater nicht um seine Familie. Nun wittert er das Geld. Jim und Huck schließen sich zusammen. Beide wollen bösen Menschen entfliehen. Jim möchte in den Bundesstaat Ohio, über Cairo, weil dort die Sklavenarbeit verboten ist. Später, als freier Mann, plant er seine Familie freizukaufen.
Gemeinsam bauen Jim und Huck ein Floß und fliehen über dem Mississippi. Die Verfolgungsjagd von Huck seinem Vater und den drei bösen Sklavenjägern sind gespickt mit Abenteuern. Huck, aufgewachsen in einer weißen Gesellschaft, wird mit dem schwarzen Weltbild konfrontiert. In der Realität sieht das Leben härter aus, selbstverständliche Dinge tauchen in ein anderes Licht ein.
Am Ende des Abenteuers tritt der Schriftsteller Mark Twain persönlich in Erscheinung. Diese Begegnung findet auf dem Postschiff nach Ohio statt. In Einzelheiten lässt er sich die erkenntnisreichen und aufregenden Geschichten bis ins kleinste Detail erzählen.
Fazit & Kritiken zum Film „Die Abenteuer des Huck Finn“
Die Besetzung in „Die Abenteuer des Huck Finn“ ist gut. Bekannte deutsche Schauspieler sind vertreten, die ihren Rollen in dem Kinderfilm lieben. Die Geschichte des Films ist pädagogisch wertvoll. Themen wie: Geld alleine ist nicht alles. Es ist keine Vorherbestimmung ein Sklave zu sein und Ähnliches tauchen auf. Alles wird abwechslungsreich bestückt mit malerischen Landschaftsaufnahmen. Schwierige Themen werden dadurch sehr kindgerecht behandelt. Die Produktion war aufwendig und die Kostüme sind liebevoll nachgeahmt. Optisch wirkt es wie im tiefsten Amerika, doch fast alle Dreharbeiten fanden in Deutschland statt. Eine stimmige Ausstattung harmoniert mit der stimmungsvollen Kameraarbeit.
In der Fortsetzung sind einige namhaften Neuzugänge integriert. Punkten können Henry Hübchen und Milan Peschel, als Sklavenjäger. Oftmals sorgen sie auf der Verfolgungsjagd, bei den Zuschauern, für Lacher. Allerdings ist und bleibt der große Star der Hauptdarsteller Leon Seidel. Zusammenfassend gilt: Es ist eine gelungene Klassiker-Verfilmung, welche selbstbewusst und frei mit der Romanvorlage von Mark Twain umgeht.