Lilien auf dem Felde
Homer Smith, ein Wanderarbeiter, findet sich im Film „Lilien auf dem Felde“ auf den Weg in den Westen der USA auf einer alten Farm wieder. Diese wird von fünf Nonnen bewirtschaftet. Die Oberin Maria stellt Homer an, um das Dach des Farmhauses zu reparieren. Schnell stellt er fest, dass er dafür jedoch nicht entlohnt wird. Umso mehr verwundert es ihn, dass sie trotz des Geldmangels eine Kapelle für ihre Gemeinde bauen will. Und Mutter Oberin ist zudem der Überzeugung, dass Homer ihr von Gott gesandt wurde, um diese zu bauen.
Dauer: | 90 Min. |
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FSK: | ab 12 Jahren |
Jahr: | 1963 |
Regie: | Ralph Nelson |
Produzenten: | Ralph Nelson |
Hauptdarsteller: | Stanley Adams, Sidney Poitier, Lilia Skala |
Nebendarsteller: | Lisa Mann, Isa Crino, Dan Frazer |
Studio: | MGM |
Sprachen: | Deutsch, English |
Homer ist nicht begeistert von diesem Plan, lässt sich letztendlich aber dazu überreden den Auftrag zu übernehmen. Mit Hilfe eines Bauunternehmers, seiner Arbeitskraft und den Mitgliedern der Gemeinde gelingt es ihm, die anfangs schwierige Aktion erfolgreich zu beenden.
Besetzung, Regie und Drehorte
Er ist einer der bekanntesten Hollywoodikonen der 1960er und 1970er Jahre, Sidney Poitier, ein bahamisch-amerikanischer Filmschauspieler. Dazu der zweite Afroamerikaner, der nicht nur für den Film „Flucht in Ketten“ für den Oscar nominiert, sondern für „Lilien auf dem Felde“ sogar damit ausgezeichnet wurde. In ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und mit einer einfachen Schulbildung konnte Sidney Poitier trotz aller Widrigkeiten im Filmgeschäft Fuß fassen. Schon allein durch seine Kultiviertheit und seine einzigartige Persönlichkeit war er ein wahrer Publikumsmagnet. Selbst die Queen of England war ein begeisterter Fan von Poitier und verlieh ihm 1974 den Ritterschlag aufgrund seiner großen schauspielerischen Verdienste. An seiner Seite spielt die reizende Österreicherin Lilia Skala die Figur der Oberin Maria.
Gedreht wurde „Lilien auf dem Felde“ von dem erfolgreichen Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und Schauspieler Ralph Nelson, der allerdings wegen der schonungslosen Darstellung des zurzeit herrschenden Rassismus und den damit verbundenen Unruhen in Amerika für seine Werke oft heftig kritisiert wurde. Die Drehbuchautoren James Po (Oscar für „In sieben Tagen um die Welt“) und William E. Barrett schrieben die Geschichte zum Film. Die Filmmusik stammt von den amerikanischen Komponisten Jerry Goldsmith. Ein auch heute noch populäres Lied daraus ist, der von Sidney Poitier gesungene Gospel Song „Amen“. Der für die Dreharbeiten zuständige Kameramann war Ernest Haller, der als Leiter bei den Warner Brothers Film Studios arbeitete.
Drehort des Films war der Sabino Canyon und die Cloud Road in der Nähe von Tucson im Bundesstaat Arizona. Die erfolgreiche Komödie wurde im Juni 1963 auf der Berlinale erstaufgeführt und kam am 1.Oktober 1963 in die US-amerikanischen Kinos. Bereits in der ersten Woche konnten bei einem Budget von 250.000 US-Dollars, drei Millionen US-Dollar eingespielt werden. „Lilien im Felde“ hat eine Lauflänge von 94 Minuten und eine FSK von sechs Jahren.
Handlung & Inhalt vom Film „Lilien auf dem Felde“
Gottes Wege sind unergründlich. Und diese Erfahrung muss nun der ehemalige Soldat und überzeugte Baptist Homer Smith machen. Mit seinem Auto fährt der Arbeit suchende Mann in den Westen der USA. Er hält an einem Farmhaus in der Wüste Arizonas, um etwas Wasser für sein Auto zu bekommen. Hier trifft er auf fünf alleinstehende Frauen, die etwas unbeholfen versuchen einen Zaun zu reparieren. Und er staunt nicht schlecht, als sich die wenig Englisch sprechenden Frauen als deutsche, österreichische und ungarische Nonnen vorstellen. Die Vorsteherin, Oberin Maria ist sichtlich entzückt über den jungen und starken Homer, den ihr kein anderer als Gott geschickt haben kann. Und sie überredet ihn zu einer kleinen Dachreparatur, die sie am nächsten Morgen bezahlen will.
Mit dem Worten: „Der Arbeiter ist seiner Anstellung würdig“, bittet er sie am darauffolgenden Tag um seinen Lohn. Mutter Maria und ihre Nonnen jedoch verfügen über kein Geld und leben von Gemüse, Eiern und Milch, die sie selbst produzieren. Nicht verlegen mit einer Rückantwort aus einem Bibelzitat: „Betrachten sie die Lilien des Feldes, sie arbeiten nicht und spinnen auch nicht“, will sie ihm auf ihre Art und Weise verständlichen machen, dass eine Bezahlung nicht möglich ist. Und sie schafft es sogar, ihn davon zu überzeugen noch eine Nacht zu bleiben, um weitere kleine Arbeiten zu erledigen.
Versteckte Talente
Und das hätte Holmer Smith besser nicht gemacht. Denn nun erkennt Schwester Maria seine Handwerker Fähigkeiten und ihr Traum von einer eigenen kleinen Kapelle für die kleine Kirchengemeinde scheint in Erfüllung zu gehen. Darauf angesprochen, reagiert Smith jedoch ablehnend.
Immer noch hoffend, dass er sein Geld bekommt, fährt er die Nonnen in seinem Auto zum Gottesdienst und nutzt die Gelegenheit in einem nahegelegenen Imbiss ein ordentliches Frühstück zu sich zu nehmen. Eigentlich wollte er seine Weiterfahrt antreten, doch nachdem der Ladenbesitzer Juan ihm von dem harten Schicksal der Frauen erzählt hat, beschließt Smith länger zu bleiben.
Unter dem Vorwand, dass es für die Nonnen zu schwierig sei, die Baustelle für die Kapelle vorzubereiten, räumt er die schweren Balken vom Platz. Und nachdem er wieder einmal ein Duell von Bibelzitaten mit Mutter Maria verloren hat, steht fest, er wird das Kirchlein ohne Bezahlung bauen. Um jedoch die spartanische Ernährung der Nonnen durch richtige Kost zu ergänzen, nimmt er einen Teilzeitjob bei dem geizigen Bauunternehmer Ashton an.
Nicht nur für sich, auch für die Ordensschwestern kauft er nun Lebensmittel ein, lernt ihnen die englische Sprache und singt mit ihnen.
Unterstützung der Oberin
Holmer hat sich vorgenommen, die kleine Kirche nach den besten Standards zu bauen. Er macht den Schwestern klar, dass nur er alleine das Gebäude errichten wird. Doch seine Bemühungen um sein Unternehmen, machen in der Gemeinde die Runde, und die einheimische Bevölkerung will beim Bau behilflich sein. Smith lehnt ab, muss aber durch die Hartnäckigkeit der Bevölkerung, einen Beitrag zu leisten, nachgeben. Und selbst Ashton, der Oberin Marias Bitten um Material ignoriert hat, ist nun gewillt sie zu unterstützen. Der Bau schreitet sichtlich voran und Homer selbst setzt das Kreuz auf den Kirchenturm des fertigen Gebäudes.
Oberin Maria lädt Homer zur Einweihung der Kapelle ein, um seine Arbeit vor der ganzen Gemeinde zu würdigen. Auch bedankt sie sich bei ihm für seine großartige Leistung. Denn bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie nur Gott für Homers Geschenke und Arbeitskraft gedankt. Und begeistert erzählt sie Smith, was er für die Gemeinde noch alles tun kann. Fehlen doch eine Schule und ein Krankenhaus.
Und vielleicht hätte sie ihm besser nicht davon erzählt. Mit einem letzten Blick auf die Kirche fährt er mit seinem Wagen davon.
Fazit & Kritiken zum Film „Lilien auf dem Felde“
Gedreht wurde die Komödie „Lilien auf dem Felde“ zwar bereits 1962, doch ist sie fast 60 Jahre danach noch einer der besten Spielfilmklassiker aller Zeiten. Wenn man bedenkt, dass in Amerika gerade in den 60er Jahren große Rassenunruhen herrschten, grenzt es eigentlich an ein Wunder, dass der Regisseur Ralph Nelson die Hauptrolle mit einem Afroamerikaner besetzte. Und er hat gut daran getan. Sidney Poitier überzeugte in der Darstellung des Holmer Smith auf charmante und wundervolle Weise. Ein weiterer Schachzug ist ihm gelungen, als er die erfahrene Lilia Skala in der Rolle der Klostervorsteherin Maria engagieren konnte. Denn die Charaktere passten vortrefflich zueinander.
Die Handlung ist einfach gestrickt und kurzweilig, sodass auch das jüngere Publikum den Verlauf des Filmes ohne Probleme folgen kann. Es geht um den jungen und handwerklich talentierten Holmer, der durch Zufall fünf Nonnen in der Wüste Arizonas kennenlernt. Und eine davon, stellt sein Leben auf den Kopf. Denn eigentlich sucht er nach einem bezahlten Job. Doch durch die willensstarke Oberin Maria kommt es in seinem Inneren zu einem Wandel. Selbstlos und mit dem Einsatz seiner ganzen Arbeitskraft, begeistert er nicht nur die Mitglieder der Gemeinde, die ihn daraufhin unterstützen. Auch der geizige Bauunternehmer Ashley hilft ihm mit Material, um das Werk zu Ehren Gottes fertigzustellen.
„Lilien auf dem Felde“ ist ein wunderbarer Film, der eine tolle Geschichte erzählt. Mit großartigen Schauspielern und humorvollen Dialogen, lässt er im gesamten Verlauf keine Langeweile aufkommen.