Der Boxer
„Der Boxer“ zeigt das Leben von Danny Flynn, der nach 14 Jahren Haft nach Belfast zurückkehrt. Seine Vergangenheit als IRA-Mitglied liegt hinter ihm, doch seine Heimat bleibt von politischen Spannungen geprägt. Er will mit seinem ehemaligen Trainer Ike eine Boxschule gründen, die unabhängig von religiösen Konflikten jungen Sportlern eine Chance bietet. Doch nicht jeder in seiner Umgebung akzeptiert seine Entscheidung, sich von der IRA zu distanzieren. Die Feindseligkeit wächst, während alte Bekanntschaften ihn erneut vor schwierige Entscheidungen stellen.

Dauer: | 113 Min. |
---|---|
FSK: | 12 (DE) |
Jahr: | 1997 |
Kategorien: | Drama |
Regie: | Jim Sheridan |
Produzenten: | Jim Sheridan, Arthur Lappin |
Hauptdarsteller: | Daniel Day-Lewis, Emily Watson, Brian Cox |
Nebendarsteller: | Ken Stott, Gerard McSorley, David Hayman, Kenneth Cranham |
Studio: | Universal Pictures, Hell's Kitchen |
Maggie, seine frühere Liebe, ist mittlerweile verheiratet und Mutter eines Kindes. Ihr Mann sitzt im Gefängnis, doch die alten Gefühle für Danny flammen wieder auf. Ihre Beziehung wird zur Belastungsprobe, da die Organisation klare Erwartungen an Frauen von Häftlingen stellt. Während politische Spannungen eskalieren, droht auch ein persönlicher Konflikt mit einem einflussreichen Gegner. Kann Danny seinem alten Leben wirklich entkommen, oder holt ihn die Vergangenheit erneut ein?
Besetzung, Regie und Drehorte
Jim Sheridan führte 1997 Regie bei „Der Boxer„, einem irischen Sportdrama mit gesellschaftspolitischem Hintergrund. Das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit Terry George. Daniel Day-Lewis spielt Danny Flynn, einen ehemaligen Boxer, der nach 14 Jahren Haft in seine Heimat Belfast zurückkehrt. Emily Watson verkörpert Maggie, seine frühere Liebe, die inzwischen mit einem politischen Gefangenen verheiratet ist. Ken Stott übernimmt die Rolle von Ike, während Brian Cox als Joe Hamill zu sehen ist. Gerard McSorley spielt Harry, Ian McElhinney gibt Reggie Bell. Die Kameraarbeit lag in den Händen von Chris Menges, während Gerry Hambling den Schnitt übernahm. Gavin Friday und Maurice Seezer steuerten die Filmmusik bei. Jim Sheridan und Arthur Lappin produzierten den Film, der eine Laufzeit von 113 Minuten hat und in Deutschland ab 12 Jahren freigegeben ist.
„Der Boxer“ wurde für mehrere Preise nominiert. Bei den Golden Globe Awards erhielt der Film Nominierungen in den Kategorien Bester Film – Drama, Bester Hauptdarsteller (Daniel Day-Lewis) und Beste Regie. Zudem konkurrierte er 1998 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin um den Goldenen Bären. Die Einnahmen beliefen sich in den USA und Kanada auf knapp 5,9 Millionen US-Dollar, während der Film im Vereinigten Königreich und Irland etwa 2,2 Millionen US-Dollar einspielte. Weltweit erzielte er ein Gesamteinspielergebnis von rund 16 Millionen US-Dollar.
Handlung & Inhalt vom Film „Der Boxer“
Danny Flynn kehrt 1992 nach Belfast zurück, nachdem er 14 Jahre im Gefängnis verbracht hat. Er hatte einst die Schuld für einen Bombenanschlag auf sich genommen, um den IRA-Aktivisten Harry zu schützen. Inzwischen hat er sich von der Organisation losgesagt, will jedoch in seiner Heimatstadt ein neues Leben beginnen. Gemeinsam mit seinem ehemaligen Trainer Ike plant er, eine Boxschule für junge Sportler unabhängig von religiösen Zugehörigkeiten zu eröffnen. Die angespannte Lage in Belfast macht dieses Vorhaben jedoch schwierig. Viele Mitglieder der IRA misstrauen ihm, während alte Bekanntschaften, insbesondere zu seiner Jugendliebe Maggie, wieder aufleben.
Maggie ist inzwischen verheiratet und Mutter eines Kindes. Ihr Ehemann, ebenfalls ein IRA-Mitglied, sitzt in Haft, doch die Gefühle zwischen ihr und Danny entfachen erneut. Ihre Beziehung wird jedoch durch politische Spannungen und die traditionelle Rolle von Frauen in der Organisation erschwert. Maggies Vater, Joe Hamill, setzt sich für eine friedliche Annäherung an die britische Regierung ein, während Harry weiterhin Gewalt befürwortet. Die Spannungen eskalieren, als Ike Harry provoziert. Dieser reagiert mit brutaler Gewalt und ermordet Ike. Der Vorfall verstärkt den inneren Machtkampf innerhalb der IRA und bringt auch Danny und Maggie in große Gefahr.
Nach Ikes Beerdigung eskaliert die Lage weiter. Harry und seine Anhänger greifen Danny, Maggie und ihren Sohn Liam an. Danny wird entführt und schwer zusammengeschlagen. In einer Bahnunterführung soll er schließlich hingerichtet werden. Doch in einem unerwarteten Wendepunkt fällt nicht Danny, sondern Harry einem Anschlag zum Opfer. Sein Tod könnte einen Richtungswechsel innerhalb der IRA einläuten. Danny bleibt am Leben, doch seine Zukunft in Belfast ist ungewiss. Die Hoffnung auf eine friedliche Lösung bleibt bestehen, doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach abschütteln.
Fazit & Kritiken zum Film „Der Boxer“
Jim Sheridans Film „Der Boxer“ von 1997 beeindruckt durch seine tiefgründige Darstellung des Nordirlandkonflikts. Daniel Day-Lewis verkörpert Danny Flynn, einen ehemaligen IRA-Aktivisten, der nach 14 Jahren Haft nach Belfast zurückkehrt. Sein Wunsch, ein friedliches Leben zu führen, kollidiert mit den anhaltenden Spannungen in seiner Heimat. Emily Watson spielt Maggie, Dannys Jugendliebe, die inzwischen mit einem inhaftierten IRA-Mitglied verheiratet ist. Die Chemie zwischen Day-Lewis und Watson verleiht dem Film eine authentische emotionale Tiefe.
Die Inszenierung fängt die düstere Atmosphäre Belfasts während des Konflikts ein. Sheridan gelingt es, die Komplexität der politischen und persönlichen Verstrickungen darzustellen, ohne dabei in Klischees zu verfallen. Die Nebenrollen, insbesondere Brian Cox als Joe Hamill und Ken Stott als Ike Weir, ergänzen das Ensemble hervorragend. Die Boxszenen dienen nicht nur als sportlicher Aspekt, sondern symbolisieren den inneren und äußeren Kampf der Protagonisten.
Kritiker loben die authentische Darstellung der Charaktere und die gelungene Verknüpfung von persönlicher Geschichte und politischem Hintergrund. Einige bemängeln jedoch, dass der Film manchmal zwischen Liebesgeschichte und politischem Drama schwankt, ohne sich vollständig für eine Richtung zu entscheiden. Dennoch bleibt „Der Boxer“ ein kraftvolles Werk, das die Herausforderungen und inneren Konflikte seiner Figuren eindrucksvoll schildert.