Eine Million Minuten
In „Eine Million Minuten“ steht die Familie Küper im Zentrum, die ein scheinbar idyllisches Leben in Berlin führt. Wolf, der Vater, arbeitet als Biodiversitätsforscher und ist häufig für die Vereinten Nationen unterwegs. Zu Hause bleibt Vera, die Mutter, die versucht, ihre Karriere als Bauingenieurin mit der Erziehung ihrer Kinder Simon und Nina zu vereinbaren. Ihre Herausforderungen nehmen zu, als Wolf von einer Konferenz zurückkehrt und verkündet, dass seine beruflichen Verpflichtungen in den nächsten zwei Jahren noch intensiver werden.
Dauer: | 125 Min. |
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Jahr: | 2024 |
Regie: | Christopher Doll |
Produzenten: | Klaus Dohle, Lothar Hellinger, Christopher Doll |
Hauptdarsteller: | Tom Schilling, Karoline Herfurth, Pola Friedrichs |
Nebendarsteller: | Piet Levi Busch, Kim Sarnau, Hassan Akkouch |
Studio: | Warner Bros. |
Sprachen: | Deutsch, English |
Die familiäre Dynamik gerät weiter ins Wanken, als gesundheitliche Probleme bei der jüngsten Tochter Nina festgestellt werden, was zusätzlichen Druck auf die Familie ausübt. Vera fühlt sich zunehmend überfordert, und die familiären Spannungen steigen. Diese Situation zwingt die Familie dazu, ihr bisheriges Leben zu überdenken und tiefgreifende Entscheidungen zu treffen. Wird die Familie Küper einen Weg finden, ihr Leben neu zu gestalten und dabei ihre Bindungen zu stärken oder werden die Herausforderungen sie weiter auseinandertreiben?
Besetzung, Regie und Drehorte
„Eine Million Minuten„, ein deutsches Drama unter der Regie von Christopher Doll, entstand nach einem Drehbuch, an dem Monika Fässler, Tim Hebborn, Malte Welding, Ulla Ziemann und der Regisseur selbst mitwirkten. Die Hauptrollen spielen Tom Schilling als Wolf Küper und Karoline Herfurth als Vera Küper, unterstützt von Pola Friedrichs und Piet Levi Busch als ihre Kinder Nina und Simon Küper. Weitere bedeutende Rollen werden von Hassan Akkouch, Anneke Kim Sarnau, Rúrik Gíslason, Ulrike Kriener und Joachim Król ausgefüllt.
Der Film, dessen Produktion von Christopher Doll und Lothar Hellinger geleitet wurde, erhielt umfangreiche Förderungen von verschiedenen deutschen Filmförderinstitutionen, darunter 826.520 Euro vom Deutschen Filmförderfonds und 800.000 Euro vom Medienboard Berlin-Brandenburg. Die Filmlänge beträgt 125 Minuten und die Altersfreigabe ist FSK 0. Der Schnitt des Films wurde von Alexander Dittner und Laura Wachauf realisiert.
Die musikalische Untermalung lieferte Dascha Dauenhauer, während Andreas Berger für die Kameraführung verantwortlich war. Die Dreharbeiten zu „Eine Million Minuten“ fanden von Mitte Februar bis Anfang Mai 2023 an verschiedenen Orten statt, darunter in Berlin, Thailand und Island. Seine Premiere feierte der Film am 23. Januar 2024 im Berliner Zoo Palast, bevor er am 1. Februar 2024 in die deutschen Kinos kam.
Handlung & Inhalt vom Film „Eine Million Minuten“
Die Familie Küper aus Berlin, bestehend aus Wolf, Vera und den Kindern Simon und Nina, führt nach außen ein beneidenswertes Leben. Wolf ist als Biodiversitätsforscher für die Vereinten Nationen tätig und oft auf Reisen. Vera hingegen jongliert einen anspruchsvollen Job als Bauingenieurin mit dem Haushalt und der Kindererziehung. Trotz ihres scheinbar perfekten Lebens wachsen die familiären Spannungen, besonders da Wolf selten zu Hause ist und Vera die Hauptlast der alltäglichen Verantwortung trägt.
Wolf kehrt von einer wichtigen Konferenz in New York zurück und teilt voller Stolz seine Erfolge mit. Diese Erfolge bedeuten jedoch, dass er in den nächsten zwei Jahren noch intensiver arbeiten muss. Vera fühlt sich dadurch zusätzlich belastet und droht unter dem Druck zu zerbrechen. Das Gleichgewicht zwischen Beruf und Familie scheint unerreichbar. Die Situation verschärft sich weiter, als gesundheitliche Sorgen um die jüngste Tochter Nina, deren Entwicklung verzögert ist, das familiäre Leben noch komplizierter machen.
Entscheidung zur Weltreise
Durch Ninas gesundheitliche Diagnose, eine Störung der Feinmotorik und Koordination, gerät das bisherige Lebensmodell ins Wanken. Die Familie steht vor einer Zerreißprobe. In dieser schwierigen Phase liest Wolf Nina eines Abends eine Geschichte vor. Nina äußert den Wunsch, „eine Million Minuten“ mit ihren Eltern zu verbringen. Inspiriert von Ninas Worten beschließen Wolf und Vera, radikale Veränderungen vorzunehmen und mit ihren Kindern auf eine Weltreise zu gehen, um ein neues Lebensmodell zu suchen.
Die Vorbereitungen für die Reise sind umfassend. Die Familie kündigt ihre Wohnung und entrümpelt ihr Zuhause, bevor sie sich auf eine zweijährige Reise begibt. Erstes Ziel ist Thailand, gefolgt von Island. Während ihrer Abenteuer reflektieren Vera und Wolf über ihre Prioritäten und arbeiten abwechselnd online, um für die Familie da zu sein. Dieser mutige Schritt gibt ihnen die Chance, ein neues Gleichgewicht zu finden und vielleicht eine Antwort auf die Frage, wie sie als Familie zusammenbleiben und gleichzeitig ihre individuellen Bedürfnisse erfüllen können.
Fazit & Kritiken zum Film „Eine Million Minuten“
„Eine Million Minuten“ brilliert durch seine ehrliche und empathische Darstellung familiärer Herausforderungen. Im Zentrum steht Wolf Küper der als engagierter Umweltexperte von einer Konferenz in New York zurückkehrt. Er teilt stolz mit, dass die bevorstehenden Projekte ihn weiterhin in Anspruch nehmen werden. Doch seine Frau Vera reagiert darauf alles andere als begeistert. Sie fühlt sich durch ihre Doppelbelastung als berufstätige Mutter und die unklaren gesundheitlichen Probleme ihrer Tochter Nina überfordert.
Die Situation in der Familie Küper spitzt sich zu, als Nina eines Abends beim Vorlesen den Wunsch äußert, „eine Million Minuten“ mit ihren Eltern zu verbringen. Dieser kindliche Ausspruch löst bei Wolf eine unerwartete Reaktion aus. Nachdem er die Zeitdauer ausgerechnet hat, überzeugt er seine wenig begeisterte Chefin, ihn von Thailand und Island aus arbeiten zu lassen. Der Film vermeidet dabei gekonnt die Falle, die Charaktere in unrealistischen oder übertriebenen Szenarien darzustellen. Stattdessen bleibt er seiner Linie treu und zeigt die alltäglichen Kämpfe und kleinen Siege.
Regisseur Christopher Doll hat es geschafft, die Tiefe der Vorlage authentisch auf die Leinwand zu bringen, ohne dabei zu übertreiben. Ein besonders starker Moment im Film ist, als Wolf am Strand telefoniert und dabei einen bedeutsamen Moment zwischen Nina und einem Schwarm Fische verpasst. Dieser verpasste Moment symbolisiert viel von dem, was der Film vermitteln möchte. Die kleinen, unscheinbaren Augenblicke können die bedeutendsten sein. Mit Karoline Herfurth und Tom Schilling in den Hauptrollen bietet der Film eine starke Leistung, die die komplexen Emotionen und Dilemmas der Charaktere überzeugend darstellt.