Das Hausmädchen

Eun-yi hat Glück, dass sie im Film „Das Hausmädchen“ bei dem reichen Hoon die Stelle als Hausmädchen antreten kann. Hoon ist ein Mann, der erwartet, dass seinen Wünschen und Befehlen nachgekommen wird. Eun-yi hat die Aufgabe, sich um die Tochter des Hauses und um die schwangere Frau von Hoon zu kümmern.

Das Hausmädchen
Dauer: 102 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Im Sang-soo
Produzenten: Kim Kyung Hyun, Jason Chae
Hauptdarsteller: Jeon Do-yeon, Lee Jung-Jae, Ahn Seo-Hyun
Nebendarsteller: Park Ji-Young, Seo Woo, Yeo-jeong Yoon
Studio: CJ Venture Investment
Sprachen: Deutsch

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Eun-yi ist unterwürfig, fleißig und sehr attraktiv. Das entgeht dem Hausherrn nicht und er beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihr, was die alte Hausdame Mrs.Cho bemerkt. Als die Schwangerschaft des Hausmädchens ersichtlich wird, weiht Mrs. Cho, die im Haus lebende Schwiegermutter ein. Aus Angst, dass durch die Geburt des Kindes das Erbe der Tochter bedroht ist, versucht sie mit allen Mitteln das Ungeborene töten…

Besetzung, Regie und Drehorte

Bereits im Jahr 1960 wurde „Das Hausmädchen“ im südkoreanischen Fernsehen veröffentlicht. Das 2010 entstandene Remake von Im Sang-soo enthält zwar die Schlüsselelemente des Vorgängers, die Handlung jedoch wurde grundlegend verändert. Im Sang-soo führte Regie und schrieb das Drehbuch. Kim Hong-jip („A Korean Woman“) schrieb den Soundtrack. Für ihn war es bereits die vierte Zusammenarbeit mit dem Regisseur. Hinter der Kamera stand Lee Hyung-deok.

Die Darstellung der Eun-yi übernahm Jeon Do-yeon, die im Jahr 2007 für das Drama „Sunshine Secret“ in Cannes als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. Die Rolle des Hoon spielte Lee jung-jae und die Figur der Hae-ra verkörperte Seo Woo. Die Oscar-Preisträgerin Yoon Yeo-jeong war in der Rolle der Hausdame Mrs.Cho zu sehen.

„Das Hausmädchen“ wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem bei den Filmfestspielen von Cannes mit der Golden Palme von der Asian Film Award Akademie mit dem Asiatischen Filmpreis in den Kategorien „Beste Schauspielerin“ und „Beste Nebendarstellerin“.

Der Erotikthriller erschien am 13. Mai 2010 in den südkoreanischen Kinos, mit einer Laufzeit von 107 Minuten und erzielte ein weltweites Einspielergebnis von 14,7 Millionen US-Dollar.

Handlung & Inhalt vom Film „Das Hausmädchen“

Der Film beginnt an einer belebten Straße im südkoreanischen Seoul. Eine junge Frau steigt über das Balkongeländer und stürzt sich unter den Augen der Passanten in die Tiefe. Eun-yi arbeitet in der Nähe in einer Garküche und beobachtet den Vorfall. Mit ihrer Freundin macht sie sich später auf den Weg zum Tatort und schaut sich die mit Kreide gezeichneten Umrisse der Frau auf dem Pflaster an.

Die Kamera wechselt zur mondänen Luxusvilla der Familie Goh, die in der Umgebung von Seoul wohnt. Hier leben Hoon, seine Frau Hae-ra, die Schwiegermutter Mi-hee, Tochter Nami und die Hausdame Mrs.Cho. Im Haus haben sich alle den Willen von Hoon zu beugen, der sich seine Vormachtstellung mit Geld erkauft. Hae-ra verbringt ihre Zeit mit süßem Nichtstun. Sie liebt es in Zeitschriften zu blättern, um die neuesten Konsumgüter zu begutachten. Ihre Mutter Mi-hee ist überglücklich, dass ihre Tochter gut verheiratet ist und achtet darauf, dass dies auch so bleibt. Die Hausdame Mrs.Cho hasst die Familie, kümmert sich aber vorbildlich um den Haushalt. Tochter Nami wird geliebt und umsorgt, jedoch nicht wirklich gebraucht.

Hae-ra, mit Zwillingen schwanger, kann sich kaum noch bewegen. Deshalb wird die hübsche Eun-yi als Kindermädchen engagiert. Eun-yi erfüllt ihre Aufgaben zur Zufriedenheit aller und Tochter Nami liebt sie. Vor Hoon, ihrem Arbeitgeber hat sie großen Respekt und sie bewundert den Mann, der großartig klassisches Klavier spielt. Hoon, der an Eun-yi interessiert ist, braucht keine große Überredungskunst, um sie zu verführen. Der Anfang einer verhängnisvollen Affäre, denn Mrs.Cho bleibt die Liebschaft nicht verborgen und bemerkt sehr bald, dass Eun-yi schwanger ist.

Sie berichtet Mi-hee von der Untreue ihres Schwiegersohnes und der Schwangerschaft des Kindermädchens. Aus Angst, dass Erbansprüche gestellt werden, beschließt sie, dass Ungeborene zu töten. Mi-hee inszeniert einen Unfall und Eun-yi fällt von einer Leiter. Im Krankenhaus erfährt die leicht verletzte junge Frau, dass sie schwanger ist und das Kind das Unglück unbeschadet überstanden hat. In der Zwischenzeit wird Hae-ra über die Beziehung ihres Mannes und Eun-yi, sowie deren Schwangerschaft informiert.

Trotz dem Ratschlag ihrer Mutter, die Affäre zu ignorieren, beschließt Hae-ra das Kindermädchen zu töten. In der Nacht begibt sie sich mit einem Golfschläger in das Schlafzimmer von Eun-yi. Sie bringt es jedoch nicht über sich, die junge Frau zu erschlagen. Am nächsten Tag konfrontieren Hae-ra und ihre Mutter Eun-yi mit der Situation und bieten ihr 100.000 Dollar, wenn sie sich zu einer Abtreibung entschließt und das Haus verlässt.

Eun-yi offenbart Hoon, dass sie schwanger ist und das Kind behalten will. Um die Geburt zu verhindern, vergiftet Hae-ra den Tee von Eun-yi, den sie täglich trinkt. Während Hae-ra im Krankenhaus ihre Söhne zur Welt bringt, verliert Eun-yi durch eine Intrige von Mi-hee ihr Kind. Wütend und seelisch traumatisiert schwört Eun-yi Rache.

Fazit & Kritiken zum Film „Das Hausmädchen“

Sozialer Standard, Sex, Macht und Geld. Mit diesen Worten lässt sich der großartige Erotikthriller, von Regisseur Im Sang-soo umschreiben. Schon im Jahr 1960 wurde das Original „Hanyo“ von Kim Ki-young, bekannt für seine melodramatischen und psychosozialen Filme, als eines der größten südkoreanischen Meisterwerke bezeichnet. Ebenso gelingt es Im San-soo mit dem Remake „Das Hausmädchen“ aus dem Jahr 2010 weltweit Kritiker und Publikum zu beeindrucken.

Der vordringliche Aspekt des Filmes ist der Machtpoker zwischen den weiblichen Figuren, die sich auf ein gefährliches Spiel zwischen Intrigen, Manipulation und Macht einlassen. Im Mittelpunkt die scheinbar unschuldige Eun-yi, die jedoch ihre eigenen Ziele verfolgt und einer Affäre mit ihrem Arbeitgeber Hoon nicht abgeneigt ist. Ihre Gegenspielerin, die Ehefrau, kann diese Liebesbeziehung nicht dulden, schließlich ist nicht nur das Ansehen der Familie bedroht, sie fürchtet auch um ihre Machtposition innerhalb der Familie. Es kommt zu einem grausamen Ende, dass für alle Beteiligten ungeahnte Auswirkungen auf ihre Zukunft hat.

Besetzt ist „Das Hausmädchen“ mit überragenden Schauspielern, die ihre Rollen exzellent ausfüllen. Ebenso positiv zu erwähnen, die Kameraarbeit von Lee Hyung-deok, der immer wieder die opulente Villa, in der die grausamen Taten geschehen, in ästhetischen Bildern einfängt. „Das Hausmädchen“ ist ein bis zum Schluss fesselndes Remake aus Lust und Betrug und eine Bereicherung im Genre des Thrillers.

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