In Darkness – Die Wahrheit liegt im Dunkeln

Der Mystery-Thriller „In Darkness“ erzählt von Sofia, die seit ihrer Kindheit vollständig erblindet ist. Das Klavierspielen ist ihre große Leidenschaft und durch ihr feinfühliges Gehör sowie ihr musikalisches Talent arbeitet sie als geschätzte Pianistin als Teil eines Orchesters für Filmmusik.

In Darkness [dt./OV]
Dauer: 101 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Anthony Byrne
Produzenten: Josh Varney, Ben Pugh, Adam Morane-Griffiths, Natalie Dormer, Anthony Byrne
Hauptdarsteller: Natalie Dormer, Emily Ratajkowski, Ed Skrein
Nebendarsteller: Joely Richardson, James Cosmo
Studio: 42
Sprachen: Deutsch, Englisch

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Als jedoch ihre Nachbarin Veronique in der Wohnung über ihr auf seltsame Weise zu Tode kommt und Sofia aufgrund ihres Gehörs alles mitanhört, gerät ihr strukturiertes Leben ins Wanken. Während die Polizei bezüglich Veroniques Tod im Dunkeln tappt, gerät Sofia selbst ins Kreuzfeuer.

Besetzung, Regie und Drehorte

Der Film „In Darkness“ erschien im Jahr 2018 unter der Regie von Anthony Bryne. Das Drehbuch verfasste er gemeinsam mit seiner damaligen Verlobten Natalie Dormer, die auch die Hauptrolle der Sofia übernahm. Die britische Schauspielerin ist bekannt aus den Serien Die Tudors und Game Of Thrones. Zudem spielte sie eine Nebenrolle in der zweiteiligen Verfilmung von Mockingjay – des dritten Teils der Tribute-von-Panem-Triologie. Im Film „In Darkness“ sind neben Natalie Dormer noch Ed Skrein (Game Of Thrones, The Model, TAU) als Marc und Emily Ratajkowski (Gone Girl und We Are Your Friends) als Veronique zu sehen.

Handlung & Inhalt vom Film „In Darkness“

Sofia McKendrick lebt in einem Londoner Apartmentkomplex. Seit sie fünf Jahre alt ist, leidet sie unter vollständiger Blindheit. Ihre Mutter verlor ebenfalls das Augenlicht als sie ein junges Mädchen war. Sofia benötigt feste Strukturen, an denen sie sich orientieren kann. Nur so ist es ihr möglich, ein einigermaßen geordnetes Leben zu führen. Ihre Wohnung durchquert sie stets in festgelegten Routen. Ihre beanspruchten Ohren, die wirklich jedes Geräusch wahrzunehmen scheinen, beruhigt sie am liebsten mit klassischer Musik und einem Metronom. Die akustischen Impulse, welches in gleichmäßigen Zeitintervallen von dem Gerät wiedergegeben werden, lässt sich auch in der Bewegung ihres Blindenstockes heraushören.

Eines Abends kommt Sofia etwas später nach Hause. Im Hausflur begegnet sie ihrer hübschen Nachbarin Veronique. Diese hat anscheinend gerade eine Nasen-OP hinter sich und wirkt etwas zerstreut. Wenig später hört sie Veronique lautstark mit jemandem am Telefon streiten.

An einem der folgenden Abende droht die Situation zu eskalieren. Als Sofia ihr im Fahrstuhl begegnet ist Veronique getrieben von Angst und steckt Sofia unbemerkt einen USB-Stick in die Tasche. Ein paar Stunden später ist Veronique tot. Sie fiel aus dem Fenster und die Polizei ist sich zu dem Zeitpunkt noch nicht schlüssig ob es sich bei ihrem Tod nun um einen Unfall, um Selbstmord oder um Mord handelt. Sofia wird von Oscar Mills (Neil Maskell) befragt, gibt jedoch an nichts gehört zu haben und nicht zu wissen, was vorgefallen sein könnte. Auch auf die Frage hin, ob sie Veronique gut gekannt habe, weicht sie aus. Mills glaubt ihr nicht, lässt es jedoch fürs Erste auf sich beruhen. Als Veronique in der Gerichtsmedizin untersucht wird, stellt sich heraus das sie in der 12. Woche schwanger war und es somit auf jeden Fall gewusst hat.

Von diesem Umstand erfährt auch Marc, der potenzielle Vater des ungeborenen Kindes. Er hat jedoch fürs Erste andere Sorgen. Seine Schwester Alexandra (Joley Richardson) beauftragt ihn, Veroniques USB-Stick in ihren persönlichen Sachen zu finden und man erfährt, dass Veronique vorhatte, ihren Vater Zoran Radic an die russische Regierung zu verraten. Radic ist ein verhasster Mann und wird beschuldigt im Bosnienkrieg zum Völkermord beigetragen zu haben.

Die Handlung bekommt eine ungeahnte Wendung, als sich herausstellt, dass Sofia eine andere Identität angenommen hat und insgeheim vorhat, an Radic heranzukommen, um ihn zu töten. Ihre anfängliche Behutsamkeit und Vorsicht weichen den Charakterzügen einer starken Frau, die Vergeltung für den Tod ihrer Familie fordert.

Zudem stellt sich heraus, dass Alexandra gemeinsam mit ihrem Bruder ein doppeltes Spiel geführt hat. Alexandra fungierte als Radics Vertraute nur zum Schein, in Wahrheit hatte sie gemeinsam mit Veronique versucht, ihn ans Messer zu liefern. Zoran Radic hatte Marc beauftragt, seine eigene Tochter zu ermorden, da er Veroniques Verrat bereits geahnt hatte. Marc jedoch kam am Abend ihres Todes zu ihr, um sie zu warnen. Veronique war selbst aus dem Fenster gesprungen.

Der Ereignisse überschlagen sich förmlich und als Radic irgendwann erfährt, wer Sofia McKendrick wirklich ist, offenbart er ihr ein dunkles Geheimnis, das alles verändert.

Fazit & Kritiken zum Film „In Darkness“

„In Darkness“ setzt im ersten Drittel des Filmes die Messlatte erstaunlich hoch. Anthony Byrne sorgt für verwirrende Szenen, gewährt keinerlei Durchblick und baut eine fesselnde Spannung auf. Dies wird untermalt durch eindringliche Musik, ein atmosphärisches Spiel aus Licht und Schatten. Er gibt dem Zuschauer mit präzisem Nachdruck das Gefühl, wie es ist blind zu sein und sich in der „normalen“ Welt zurechtzufinden. Doch als der Film an Fahrt aufnimmt und sich zuspitzt verliert sich die aufgebaute Spannung ins komplette Nichts.

Die Charaktere werden oberflächlich und ohne jeglichen Tiefgang dargestellt, was sich bei der dramatischen Geschichte um Sofia als sehr kontraproduktiv darstellt. Allein Natalie Dormers Performance hebt sich aus diesem Einheitsbrei ab. Ihre Rolle verkörpert sie lebensecht, dramatisch und unglaublich passend. Ein kleiner Lichtblick in einem Film, der anfangs eigentlich das Potential hatte, großartig zu sein.

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